Frauen im Beruf bevorzugt

Hi!

Ich habe jetzt den ganzen Thread „Männerverbot in Buchläden“
mitverfolgt. War mal wieder richtig schön, sich an einigen
Stellen über die sogenannte „Emanzipation“ zu ärgern, weil es
teilweise übertrieben wird.

Das zeigt dieser Thread allerdings überdeutlich…

Fakt ist doch einfach, daß es um die GLEICHBERECHTIGUNG geht.
Was haltet Ihr also von dem Satz, den man so oft in
Stellenangeboten zu lesen bekommt: „Bei gleicher Qualifikation
werden Frauen bevorzugt.“

Dieser Satz ist, sollte der ausgeschriebene Job aufgrund rein geschlechtlicher Merkmale von Frauen nicht besser ausgeübt werden können, unzulässig: Man könnte als Mann sogar gegen eine auf diesem Satz basierende Personalentscheidung klagen, was in der Realität natürlich affig ist.

Wenn ich doch mit einer Frau gleichgestellt im Bezug auf die
Qualifikation bin, wieso wird die dann bevorzugt? Ich denke
Männer und Frauen sollen GLEICH behandelt werden?

Dies gilt nur, solange die „Emma-Lobby“ ihre Vorteile daraus ziehen kann.
Der qualifizierten arbeitssuchenden Frau erweist man damit ohnehin nur einen Bärendienst, denn wozu sollte sie eine Frauenquote benötigen?

Grüße,

Mathias

hi,

Ich würde mir wünschen, dass Arbeitgeber in ihrem „Staat“
weniger ihre Betriebswirtschaftlersau raushängen lassen, und
mehr dem Produktionsfaktor Mensch das Menschsein zurückgeben.
Dass Arbeitskräfte nicht mehr ausschließlich als firmeneigener
Kostenfaktor sondern als einen Teil einer
volkswirtschaftlichen Struktur gesehen werden.

das ist pure utopie. arbeitskräfte sind für einen unternehmer austauschbare kostenfaktoren und keine menschen. wer anders denkt und wohlfahrt spielt, geht halt pleite. leider ist es so, aber wir leben nunmal nicht in der sowjetunion. daraus ergibt sich, daß zb. frauen im gebärfähigen alter gleich gar nicht eingestellt werden, weil die ja dann schwanger werden und kosten verursachen und nix bringen. aber wollen wir da dem unternehmer einen vorwurf machen? der macht doch auch nur seinen job. also gibt es ungleichheit, die der staat ausgleichen *kann*. ob er soll, darüber diskutieren wir ja :smile: ich zb. finde es zb. in ordnung, wenn frauen weniger lohnsteuer zahlen. dadurch wird niemand direkt benachteiligt. es wird nur ein ausgleich geschaffen, da frauen statistisch gesehen für gleiche arbeit weniger lohn bekommen. so eine ungleichbehandlung ist auch nicht ungewöhnlich. auch in anderen bereichen werden frauen anders behandelt (und bevorzugt) als männer zb. bei der wehrpflicht.

Da könnte man natürlich darüber diskutieren, dass Frauen sich
das erstere nur einbilden, oder dass Männer tatsächlich
bevorzugt werden, oder dass die Bevorzugung Sinn macht,

niemand bildet sich das ein. frauen werden wirklich benachteiligt. es ist statistisch nachweisbar.

die männerbevorzugung hat natürlich einen „sinn“. männer werden nicht schwanger und betreuen keine kleinen kinder. dadurch sind sie billiger. frauen sind auch keine „familienerhalter“, deswegen kann man die schonmal einfach so feuern. tja so ist das denken nunmal.

und frauen „stören“ auch nur in gewissen männerzirkeln zb. uniprofs. frag mal die älteren herrschaften dort. da gibt es fakultäten mit 2% frauenanteil und das ist ihnen noch zuviel.

die Bevorzugung eher emotionell als rational geschieht

ja und nein. siehe meine zwei beispiele.

gruß datafox

Hallo datafox,

das ist pure utopie. arbeitskräfte sind für einen unternehmer
austauschbare kostenfaktoren und keine menschen. wer anders
denkt und wohlfahrt spielt, geht halt pleite.

Zwischen betrieblicher Fürsorge (muss ja nicht gleich Wohlfahrt ähnlich sein) und Menschenfeindlichkeit gibt es doch noch einige Nuancen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass einige Arbeitgeber den Spagat zwischen betriebswirtschaftliches Denken und Fürsorge immer wieder schaffen. Doch je größer die Firmen sind, und gar zu einer Kapitalgesellschaft formiert sind, desto weniger bekommen persönliche Belange der Mitarbeiter Raum in personellen Entscheidungen. Dabei weiß ein ausgebildeter „Personaller“, dass die Identifikation mit der Firma dann am höchsten ist, wenn Mitarbeiter mit dem Gefühl in der Firma arbeiten können, nicht nur ein Rädchen vom Ganzen zu sein. Sie bluten nicht so schnell aus - um es mal grass zu formulieren.

so, aber wir leben nunmal nicht in der sowjetunion. daraus
ergibt sich, daß zb. frauen im gebärfähigen alter gleich gar
nicht eingestellt werden, weil die ja dann schwanger werden
und kosten verursachen und nix bringen. aber wollen wir da dem
unternehmer einen vorwurf machen? der macht doch auch nur
seinen job. also gibt es ungleichheit, die der staat
ausgleichen *kann*. ob er soll, darüber diskutieren wir ja :smile:

Nein, wir leben nicht in der Sowjetunion. Wir leben in einem Land, von dem ich den Eindruck habe, dass Frau-sein sich auf immer-jung, schlank (kein Bauch!), vielseitig (mit Mitte 20 zwei abgeschlossene Studien incl. Auslandsaufenthalt…), belastbar …usw. beschränkt. Dieses Ideal geht quer durch unser aller Leben. Alt, schwanger, schlicht menschlich ist nicht besonders anziehend, das spiegelt sich auch in unserer Arbeitswelt wider. Das ist kein Zufall, dass in Deutschland die Geburtenrate zurück geht. Da steckt wieder mal ein Mechanismus dahinter: wer arbeitet bekommt Geld und Ansehen, als Mutter beansprucht man das Geld des Partners und mehr Raum in allen Bereichen des öffentlichen Lebens (Wohnung, Sitzplätze, Liegeplätze…), seit neuesten wird auf die schlechte Erziehung unserer Kinder herumgehackt, klar, dass junge Frauen lieber die Finger - oder was auch immer :wink: - von der Fortpflanzung lassen. Arbeiten ist gut, Kinder kriegen ist schlecht. So einfach ist das.
Die Kehrseite: da stürzen einige Gebäude ein, die unsere Vorfahren auf der Voraussetzung des Fortbestands der Deutschen aufgebaut haben. An die künftigen Ideale der Deutschen denke ich jetzt nicht.
Wenn die Arbeitswelt gebährfähige Frauen ausschließt, wird es irgendwann keine mehr geben. Da wird das Verständnis nur sterilen Menschen Arbeit zu geben nicht mehr einsehbar sein, weil der momentane Vorteil langfristig gesehen nur schlechtes für uns alle mit sich bringt.

die männerbevorzugung hat natürlich einen „sinn“. männer
werden nicht schwanger und betreuen keine kleinen kinder.
dadurch sind sie billiger. frauen sind auch keine
„familienerhalter“, deswegen kann man die schonmal einfach so
feuern. tja so ist das denken nunmal.

Die Kehrseite für die Männer ist, dass ihnen immer weniger Zeit für Familienleben eingeräumt wird. Wer heute in Vollzeit (egal ob Mann oder Frau) sein Geld verdient, wird um seinen Job zu halten gegen übermäßige Überstunden nicht protestieren - was auch ausgenutzt wird. Die Kehrseite ist, dass diese Kräfte, die Kinder haben, wenig zu Hause sein können. Und den Kindern fehlt oft nachweislich das männliche Vorbild. Schönen Gruß an alle Ausbilder/innen, die vorallem männliche Jugendliche mit dem fehlenden Gefühl für gehorchen müssen ausbilden dürfen. Herzlichen Glückwunsch an uns selbst, Geld verdienen ist wichtiger, als die regelmäßige und beständige Pflege von zwischenmenschenlichen Beziehungen, die zur Gesunderhaltung wichtig ist. Naja, heute machen die Leute nicht mehr krank, sie werden es einfach - auch ein betriebswirtschaftlicher Aspekt über die Austauschbarkeit von Mitarbeitern.

und frauen „stören“ auch nur in gewissen männerzirkeln zb.
uniprofs. frag mal die älteren herrschaften dort. da gibt es
fakultäten mit 2% frauenanteil und das ist ihnen noch zuviel.

Mit Unis habe ich wenig Erfahrung. Dennoch ist es für mich unerklärlich, wieso diplomierte Frauen, die mit Sicherheit nicht weniger auf dem Kasten haben, den Sprung zu einer Lehrtätigkeit nicht schaffen oder wagen. Wer oder was verhindert diesen Umstand?

die Bevorzugung eher emotionell als rational geschieht

ja und nein. siehe meine zwei beispiele.

wie du das meinst, weiß ich jetzt nicht.
Nochmals, ich finde es müßig über irgendwelche Bevorzugungen nachzudenken, weil die Gefahr der Diskussionsverzettelung besteht. Es gibt Wichtigeres zu bereden. Meinst du nicht auch?

gruß
grilla

1 Like

Lohnsteuer
hi,

nur ne zwischenfrage: ist das in israel so? müssen dort frauen weniger lohnsteuer als männer zahlen? *staun*

da gibt’s ja doch noch einen kleinen grund, dorthin zu ziehen :wink:

grüßle,

barbara

zug
Hallo

„Bei gleicher Qualifikation
werden Frauen bevorzugt.“

damit hat mir seit 1997 noch keiner ernsthaft gedroht. das ist nur ein pausenfüller wie jedes wiegehtesdir.

gruß

hi,

müssen dort frauen
weniger lohnsteuer als männer zahlen?

ja.

viele grüße
datafox

cool:wink:!
…wenn auch merkwürdig. Ist deine Begründung die offizielle Begründung oder gibt es da irgendwas offizielles dazu?

grüße,

barbara

Behindert behindert
Hallo Gollum!

Mich würde auch interessieren, wie die Frauen reagieren
würden, wenn in frauendominierten Berufen (Krankenpflege fällt
mir da auf’s erste ein) ein Mann bevorzugt werden würde, um
die Quote zu heben/senken (je nachdem).

ein mann begnügt sich selten mit pflege. das macht nicht mal ein zivi länger als nötig.

bei http://www.weibernetz.de/ stößt du allerdings geschlechtsunabhängig auf

„Sie haben nicht die erforderliche Berechtigung, um die Seite anzuzeigen. Möglicherweise haben Sie nicht die erforderlichen Zugriffsrechte, um das Verzeichnis oder die Seite anzuzeigen. Wenden Sie sich an die Website, indem Sie eine der auf der www.weibernetz.de Startseite angegebenen E-Mail-Adressen oder Telefonnummern verwenden, wenn Sie nicht die erforderliche Berechtigung haben, um dieses Verzeichnis oder diese Seite anzeigen zu können. Sie können auf Suchen klicken, um nach Informationen im Internet zu suchen. HTTP-Fehler 403 - Verboten Internet Explorer“

Gruß

…wenn auch merkwürdig. Ist deine Begründung die offizielle
Begründung oder gibt es da irgendwas offizielles dazu?

mmmh müßte ich nachfragen. begründung ist üblicherweise, daß frauen für gleiche arbeit weniger verdienen.

gruß datafox

Vorurteil behindert
Hallo Biggi!

ein mann begnügt sich selten mit pflege. das macht nicht mal
ein zivi länger als nötig.

Das willst Du jemandem erzählen, der sich 11 Jahre lang seinen Lebensunterhalt mit der Pflege kranker Menschen verdient hat?

Gruß

Gollum

Nachteil behindert
Hallo Gollum!

ein mann begnügt sich selten mit pflege. das macht nicht mal
ein zivi länger als nötig.

Das willst Du jemandem erzählen, der sich 11 Jahre lang seinen
Lebensunterhalt mit der Pflege kranker Menschen verdient hat?

Waren die schon zu Beginn der elf Jahre krank?

Gruß
Gollum

Hallo Biggi!

Waren die schon zu Beginn der elf Jahre krank?

Manche schon, andere wurden erst im Laufe der Zeit krank, bzw verletzt.
Worauf willst Du hinaus?

Gruß
Gollum

Schön, daß Du mich in meinem Nick begrüßt. :wink:

Gruß

Gollum

Pflege
Hallo Wolf :smile:

Waren die schon zu Beginn krank?

Manche schon,

Haben die sich selbst als eingeengt erlebt und daraufhin konkrete Wünsche an dich gerichtet, die du schrittweise abrechen- und reproduzierbar erfüllt hast,

oder

hast du ihnen diagnostisches Handwerkszeug zum Filtern vorher komplexer momentaner Erlebnisinhalte vermittelt, um ihnen eine Statik durch die Sichtweisen abwesender Dritter zu suggerieren?

andere wurden erst im Laufe der Zeit krank oder verletzt.

Worauf willst Du hinaus?

Darauf, dass Miteinander immer Kontakt und Isolation beinhaltet.

Gruß

Hallo Mathias und alle anderen,

Der qualifizierten arbeitssuchenden Frau erweist man damit
ohnehin nur einen Bärendienst, denn wozu sollte sie eine
Frauenquote benötigen?

Ich denke, dass auf diese Weise zumindest auch Frauen mit ins Gespräch kommen. Dass sie auch qualifiziert sind, können sie dann ja zeigen.

Und vielleicht führt allein eine Diskussion über eine mögliche Quote dazu, dass die Leute darüber nachdenken, warum es gerade in den höheren Positionen eine Schieflage gibt, das heißt, ein Geschlechterverhältnis, das nicht dem der fertig Ausgebildeten oder der Absolventen entspricht.

Nachfolgend ein paar Zahlen vom Fraunhofer-Institut (weil ich sie gerade vorzuliegen habe)

Im Jahr 1997 waren 19,6 % der eingegangenen Bewerbungen von Frauen, unter den Eingeladenen waren 18,2 % Frauen, unter denen, die dann eingestellt wurden nur noch 12 %. Im Jahr 1998 stiegen alle Quoten -> 21,9 %; 22,1 %, eingestellt wurden 15,9 %

Offensichtlich ist die Chance eingestellt zu werden für Frauen also etwas schlechter.

Und ein paar Daten aus der chemischen Industrie (erhoben von der Gesellschaft deutscher Chemiker): Unter den Studienanfänger sind mittlerweile fast 50% Frauen (für 2001 aus einer Grafik abgelesen ca. 47%), im Jahr 1992 (also die die heute längst fertig sind) ca. 30%. Unter den Diplomierten liegt der Frauenanteil für 1992 und 2001 etwa gleich bei 25 %, Promovierte bei 20 %. Dies spiegelt sich in der chemischen Industrie jedoch nicht wieder: Auf der Ebene der Sachbearbeiter mit und ohne Mitarbeiter leigt der Frauenanteil bei 12 %, beim Betriebs- oder Gruppenleiter bei 3,2 %, und beim Bereichs- oder Abteilungsleiter bei 2 %.

Das heißt, Frauen machen ihren Abschluss, und verschwinden dann. Warum dies so ist, kann anhand der Statistik nicht hergeleitet werden. Es gibt selbstverständlich Meinungen dahingehend, dass diese sich einfach für eine Familie und gegen die Berufsausübung entschieden haben. Ich persönlich glaube dies nicht. Studien gibt es dazu meines Wissens noch nicht. Ich weiß jedoch, dass im Bereich der Ingenieurinnen gerade eine Untersuchung darüber durchgeführt wird (Auch im Ingenieuswesen verschwindet etwa die Hälfte der Frauen nach erfolgreichem Studium.)

Viele Grüße