Hallo datafox,
das ist pure utopie. arbeitskräfte sind für einen unternehmer
austauschbare kostenfaktoren und keine menschen. wer anders
denkt und wohlfahrt spielt, geht halt pleite.
Zwischen betrieblicher Fürsorge (muss ja nicht gleich Wohlfahrt ähnlich sein) und Menschenfeindlichkeit gibt es doch noch einige Nuancen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass einige Arbeitgeber den Spagat zwischen betriebswirtschaftliches Denken und Fürsorge immer wieder schaffen. Doch je größer die Firmen sind, und gar zu einer Kapitalgesellschaft formiert sind, desto weniger bekommen persönliche Belange der Mitarbeiter Raum in personellen Entscheidungen. Dabei weiß ein ausgebildeter „Personaller“, dass die Identifikation mit der Firma dann am höchsten ist, wenn Mitarbeiter mit dem Gefühl in der Firma arbeiten können, nicht nur ein Rädchen vom Ganzen zu sein. Sie bluten nicht so schnell aus - um es mal grass zu formulieren.
so, aber wir leben nunmal nicht in der sowjetunion. daraus
ergibt sich, daß zb. frauen im gebärfähigen alter gleich gar
nicht eingestellt werden, weil die ja dann schwanger werden
und kosten verursachen und nix bringen. aber wollen wir da dem
unternehmer einen vorwurf machen? der macht doch auch nur
seinen job. also gibt es ungleichheit, die der staat
ausgleichen *kann*. ob er soll, darüber diskutieren wir ja
Nein, wir leben nicht in der Sowjetunion. Wir leben in einem Land, von dem ich den Eindruck habe, dass Frau-sein sich auf immer-jung, schlank (kein Bauch!), vielseitig (mit Mitte 20 zwei abgeschlossene Studien incl. Auslandsaufenthalt…), belastbar …usw. beschränkt. Dieses Ideal geht quer durch unser aller Leben. Alt, schwanger, schlicht menschlich ist nicht besonders anziehend, das spiegelt sich auch in unserer Arbeitswelt wider. Das ist kein Zufall, dass in Deutschland die Geburtenrate zurück geht. Da steckt wieder mal ein Mechanismus dahinter: wer arbeitet bekommt Geld und Ansehen, als Mutter beansprucht man das Geld des Partners und mehr Raum in allen Bereichen des öffentlichen Lebens (Wohnung, Sitzplätze, Liegeplätze…), seit neuesten wird auf die schlechte Erziehung unserer Kinder herumgehackt, klar, dass junge Frauen lieber die Finger - oder was auch immer - von der Fortpflanzung lassen. Arbeiten ist gut, Kinder kriegen ist schlecht. So einfach ist das.
Die Kehrseite: da stürzen einige Gebäude ein, die unsere Vorfahren auf der Voraussetzung des Fortbestands der Deutschen aufgebaut haben. An die künftigen Ideale der Deutschen denke ich jetzt nicht.
Wenn die Arbeitswelt gebährfähige Frauen ausschließt, wird es irgendwann keine mehr geben. Da wird das Verständnis nur sterilen Menschen Arbeit zu geben nicht mehr einsehbar sein, weil der momentane Vorteil langfristig gesehen nur schlechtes für uns alle mit sich bringt.
die männerbevorzugung hat natürlich einen „sinn“. männer
werden nicht schwanger und betreuen keine kleinen kinder.
dadurch sind sie billiger. frauen sind auch keine
„familienerhalter“, deswegen kann man die schonmal einfach so
feuern. tja so ist das denken nunmal.
Die Kehrseite für die Männer ist, dass ihnen immer weniger Zeit für Familienleben eingeräumt wird. Wer heute in Vollzeit (egal ob Mann oder Frau) sein Geld verdient, wird um seinen Job zu halten gegen übermäßige Überstunden nicht protestieren - was auch ausgenutzt wird. Die Kehrseite ist, dass diese Kräfte, die Kinder haben, wenig zu Hause sein können. Und den Kindern fehlt oft nachweislich das männliche Vorbild. Schönen Gruß an alle Ausbilder/innen, die vorallem männliche Jugendliche mit dem fehlenden Gefühl für gehorchen müssen ausbilden dürfen. Herzlichen Glückwunsch an uns selbst, Geld verdienen ist wichtiger, als die regelmäßige und beständige Pflege von zwischenmenschenlichen Beziehungen, die zur Gesunderhaltung wichtig ist. Naja, heute machen die Leute nicht mehr krank, sie werden es einfach - auch ein betriebswirtschaftlicher Aspekt über die Austauschbarkeit von Mitarbeitern.
und frauen „stören“ auch nur in gewissen männerzirkeln zb.
uniprofs. frag mal die älteren herrschaften dort. da gibt es
fakultäten mit 2% frauenanteil und das ist ihnen noch zuviel.
Mit Unis habe ich wenig Erfahrung. Dennoch ist es für mich unerklärlich, wieso diplomierte Frauen, die mit Sicherheit nicht weniger auf dem Kasten haben, den Sprung zu einer Lehrtätigkeit nicht schaffen oder wagen. Wer oder was verhindert diesen Umstand?
die Bevorzugung eher emotionell als rational geschieht
ja und nein. siehe meine zwei beispiele.
wie du das meinst, weiß ich jetzt nicht.
Nochmals, ich finde es müßig über irgendwelche Bevorzugungen nachzudenken, weil die Gefahr der Diskussionsverzettelung besteht. Es gibt Wichtigeres zu bereden. Meinst du nicht auch?
gruß
grilla