noch einmal gaanz langsam:wink:
Moin Marion,
Also ich fass mal zusammen: Du bist mit Frauen befreundet, die
einen „Ernährer“ heiraten wollten, dies auch gemacht haben,
dann an einem bestimmten Punkt ihres Berufslebens den Job
geschmissen haben oder schmeißen wollen, um Kinder zu kriegen,
und dir jetzt vorwerfen, du hast ihnen die Karriere verhagelt
? Sorry, aber irgendwie kann ich dir nicht mehr ganz folgen.
Wie wäre es, wenn du diese Zusammenhänge etwas näher
erläuterst? Ich war ja bei den von dir anscheinend gemeinten
Diskussionen nicht dabei.
Etwas überspitzt formuliert, aber durchaus zutreffend und deswegen keiner weiteren Erläuterung bedürfend…
Das Modell „Frau kriegt Kinder
und bleibt zu Hause während Mann die Kohle ranschafft“ ist
doch gesellschaftlich und staatlich subventioniert. Wer so
leben will, braucht diese Diskussion nicht
ACK, aber u.a. wird genau von Frauen, die diesem Modell IMHO
freiwillig folgen, diese Diskussion geführt.
Sag mal Juergen, ich seh hier in dieser Diskussion
keine entsprechende Frau. Wovon also redest du bitte?
Wen meinst du? Ich sehe hier im Wesentlichen Frauen, die sich
darüber Gedanken machen, wie sie Kinder und Beruf unter
einen Hut kriegen können.
Natürlich, und ich sehe hier durchaus auch Männer, die sich dieser Herausforderung stellen. Ich (und nicht nur ich) sehe hier aber auch einen Grundtenor, der mich zumindest stört und der für mich so antiquiert ist, dass es kracht: Wir armen, armen Frauen sind schuldlos benachteiligt von der bösen Männerwelt. Da sage ich: Nein! und ich bleibe dabei. Das ist zum Teil selbstgewähltes Schicksal, das kein Mitleid verdient. Und zu dieser Meinung stehe ich, ob es Dir gefällt oder nicht…
Mittlerweile sind 1/3 aller Sozialhilfeempfänger Kinder. Diese
sind häufig Kinder alleinerziehender Mütter. Das Risiko sollte
man also nicht unterschätzen.
U.a. ist dafür die Sozialhilfe da, so dass die relative Quote eher nicht verwundert (hier werden sogar einmal die richtigen unterstützt!). Das einzige, was tatsächlich bedenklich ist, ist die absolute Menge.
Sorry, aber ein „Vater“, mit dem man noch „vehement
diskutieren“ muss, ob er nicht mal so gnädig sein kann, sich
zu einem Elternabend zu bequemen, verdient nach meinem
Verständnis die Bezeichnung Vater nicht mehr. Ich glaube,
manche Männer sollten sich mal Gedanken darüber machen, was
sie eigentlich mit der Vaterrolle verbinden. So wie du
es hier darstellt, scheint „Vater sein“ so eine Art
Zugeständnis von Männer an nervende Ehefrauen zu sein, sich
auch mal um ihre Kinder zu kümmern.
Du wirst wohl überrascht sein, aber Du sprichst mir hier aus der Seele. Nur: Selber Schuld, wer sich solch einen Partner sucht bzw. erst im Nachhinein dies bedauernd feststellt…
Schon komisch. Fast jedem Menschen, der sich einem Hund
anschafft, ist klar, dass damit auch gewisse Pflichten
verbunden sind, wie ab und zu mal spazieren gehen.
Wenn Du in die Tierheime schaust, weißt Du, dass das nicht stimmt…
Aber wenn
Männer Väter werden, dann sollen die Frauen sich gefälligst
bemühen, sie an ihre Verantwortung zu erinnern? Mal ganz
ehrlich Jürgen, solche Männer (und Väter) braucht kein Mensch.
Nocheinmal: Du hast recht, wer sich aber einen solchen Partner sucht und danach überrascht ist, ist schlicht dumm…
Aber: Wer in einem gewissen Maßstab zurücksteckt, ist abhängig von der Motivation und der Situation der Partner in der konkreten Situation. Und das muss natürlich ausdiskutiert werden, was denn sonst?
Das kenn ich anders. Zu Beginn einer Beziehung wird von vielen
Männern noch behauptet, dass sie selbstverständlich auch
irgendwann einmal Kinder möchten und selbstverständlich an der
Erziehung ihren Part übernehmen. Je älter man wird, desto mehr
tickt die Uhr für die Frau und desto höher reichen die
Karriereleitern. Wenn dann mit Mitte 30 von den Frauen nochmal
angefragt wird, wie es denn so jetzt sei mit Kindern, dann
stellt der Mann plötzlich fest, dass er auf der Karriereleiter
so weit ist, dass 1-2 Erziehungsjahre und danach Teilzeit für
ihn das Ende, wenn nicht der Absturz seiner Karriere bedeutet.
Und dann heisst es plötzlich: Aber sicher doch Schatz, du
kannst dann ja zu Hause bleiben. Ich verdien ja genug.
Ja und, das ist sein Verhandlungsangebot. Dann kann frau immer noch: a) sich einen willigeren suchen b) auf Kinder unter dieser Bedingung verzichten c) eine solide Kinderbetreuung zukaufen d) das Angebot annehmen e) ein Gegenangebot machen
Und vielleicht stellt sich heraus, dass die Partnerschaft nicht für Kinder reicht, weil der Mann und die Frau andere Prioritäten haben. Wer ist dann schuld?
Ich hab dein Zitat darüber stehen lassen. Anscheinend
schließen sich „Ernährer“ und „männliches Heimchen am Herd“
gegenseitig aus.
Nochmals anders formuliert: Wenn ich mir einen Partner suche, der in seinem Beruf aufgeht und dem beruflicher Erfolg über alle Maßen wichtig ist, dann darf ich mich nicht wundern, wenn ich diesen Partner nicht zum Familienglück überreden kann. Das gilt übrigens für Männlein wie Weiblein…
[unsachliche Spitze bzw. ich werde meine Aussage nicht zum dritten Mal wiederholen, weil Du sie nicht verstehen willst]
D wird nicht aussterben, aber D wird zunehmend die
Gesellschaft für Zuwanderer öffnen müssen, denn irgenwer muss
ja irgendwann auch noch mal die Arbeit machen und Abgaben
zahlen, damit du in deinem Altersheim krankenversorgt wirst.
Vielleicht, vielleicht nicht, das ist eine andere Diskussion.
Du glaubst aber doch nicht ernsthaft, dass eine verstärkte
Zuwanderung ohne große Probleme abgehen wird? Schau dich doch
jetzt mal um, was hier in D bezüglich Fremdenfeindlichkeit und
empfundener „Überfremdung“ los ist. Und die
Einwanderungszahlen heute sind lächerlich gering in Vergleich
zu dem, was in 20 Jahren passieren muss, um die Gesellschaft
hier am Laufen zu halten.
D wird nicht mehr D sein. Und?
Zudem bin ich der festen Überzeugung, dass durch Elternschaft
menschliche Qualitäten vermittelt werden, die kinderlosen
häufig abgehen. Ich möchte jedenfalls in Zukunft nicht in
einer Gesellschaft leben wollen, wo jeder nur sein eigenes
Wohl im Auge hat und Begriffe wie Solidarität oder
Rückstichtnahme auf Schwächere belächelte Marotten der
jüngeren Geschichte sind. Eine Gesellschaft ohne Kinder ist
für mich arm, sorry. Aber ok, das sind persönliche
Auffassungen.
Das impliziert „Eltern sind die besseren Menschen“. Für mich sehr fraglich…
Ach sieh an. Jede „Lobby“ darf ihre Forderungen an Staat und
Gesellschaft stellen. Die Autofahrer dürfen sich gute und
breitere Straßen wünschen, die Natürschützer
Ausgleichsflächen, die Wirtschaft eine Infrastruktur, Die
Sportfans Sportstadien, die Musikfans Opernhäuser etc.etc. Nur
wenn sich Mütter eine verlässliche und ganztägige
Kinderbetreuung wünschen, damit sie wieder arbeiten und
Steuern zahlen können, dann heißt es „Jeder ist seines Glückes
Schmied“…interessante Einstellung.
Bitte bleib doch einmal sachlich, denn mit solchen Einwürfen beginnt die Diskussion wirklich zu langweilen.
Erstens: Nicht nur Mütter verlangen eine verlässliche Kinderbetreuung, auch Väter tun dies, das geht hier aber wohl unter.
Zweitens: Sich den falschen Partner zu suchen und dann die Nachteile von der Gesellschaft ausgeglichen haben zu wollen ist unsinnig.
Drittens: Ich bin der erste, der sich für bessere Betreuung von Kindern und die Umsetzung der bereits bestehenden gesetzl. Vorgaben einsetzt. Ich bin auch durchaus bereit, z.B. am Straßenbau zu sparen, um die Kinderbetreuung zu verbessern.
Viertens: Frauen sind nicht die besseren Menschen, auch nicht beim Kinderaufziehen
Fünftens: Männer sind nicht die besseren Menschen, auch nicht beim Kinderaufziehen
Das wars jetzt von meiner Seite, da ich Deine Argumentation als aggressiv, extrem einseitig vereinfachend und meine Argumentation ins lächerliche ziehend empfinde, was ich mir ehrlich gesagt nicht antun muss.
Grüße
Jürgen