Hallo an alle,
ich möchte mal eure Meinungen/Erfahrungen/Einschätzungen dazu hören. Vielleicht habe ich na ne lila Brille auf und spinne völlig herum.
Als erstes ein Situationsbeispiel:
(ich schreibe mal ganz kurz und aufs wesentliche bezogen, damits so neutral wie möglich wird)
Es arbeiten mehrer Personen in einer Firma / Abteilung zusammen. Männer und Frauen, gleichgestellt, also Kollegen.
Mann A und Mann B, Frau X und Frau Y. Mann A und Mann B haben (die Gründe sind mal nicht wichtig, sind vielschichtig) sehr oft Krach. Die Zusammenarbeit leidet darunter. Als sich der Krach der beiden Männer zuspitzt weigert sich Mann B mit Mann A überhaupt noch zusammenzuarbeiten. (Spricht es auch aus: Mit DEM arbeite ich nicht mehr zusammen, den mache ich fertig wenn der in meinem Büro bleibt.)
Der Chef des Ganzen entscheidet das Mann A (als schwieriger Mensch sozusagen „bekannt“) zu Frau X und Frau Y in die Abteilung wechseln soll. Nachdem sich beide Frauen mit Mann A 6 Monate lang eher schweigend aufreiben (Mann A IST schwierig, nehmts einfach so hin), es ständige Auseinandersetzungen gibt, geht eine der beiden Frauen zu diesem Chef und bíttet um Klärung der Verantwortlichkeiten. Da diese Verantwortlichkeiten der Anlaß zu ständigen Reibereien sind.
Frau X ist als Person ein sehr geduldiger Mensch die mit Mann A zwar auch nicht auskommt, aber durch ihre fast selbstlose Geduld zu Arbeitsergebnissen mit Mann A kommt. Frau Y hat diese endlose Geduld nicht und zieht früh Grenzen. Dadurch kommt es mit Frau Y vermehrt zu Streit mit Mann A.
Als Frau Y dies ihrem Chef (DEM Chef) darlegt, das sie nicht gewillt ist ständig nachzugeben, Mann A ständig alles mundgerecht zu servieren (er hat Angst vor Fehlern, will alles schriftlich, diskutiert um Kommafehler bei Arbeitsanweisungen, ist sehr unflexibel und kann nur an einer Sache arbeiten) auf Kosten ihrer Zeit, Nerven und Arbeit. Sie fordert das Chef, Mann A auffordert sich seiner Arbeit ohne Kapriziöschen zu stellen, ohne Diskussionen.
Daraufhin antwortet Chef das Frau Y sich nicht so haben soll und (mehr oder weniger) befieht ihr sich, genauso wie es Frau X tut, zu fügen und mit Mann A zusammenzuarbeiten.
Jedes Mal wenn beide Frauen oder eine der Frauen die neuen Probleme mit Mann A dem Chef vorträgt, lautet die Antwort schlichtweg - TUN SIE ES EINFACH, mich interessieren keine Geschichten.
Jetzt meine Frage - wo ist das bitte irgendeine Art von Gleichbehandlungsprinzip zu sehen? Wieso sind Frauen, wenn sie Probleme in der Zusammenarbeit vortragen, anscheinend „zickig“ (haben sie sich nicht so)? Wieso können männl. Kollegen unter wüsten emotionalen Ausbrüchen die Zusammenarbeit mit anderen Kollegen grundweg verweigern (und das mit Erfolg) und Frauen müssen weich sein wie Butter und sich neurotische Kollegen gefallen lassen?
Sehe ich das falsch? Seht ihr hier was ganz anderes?
Wieso werden Frauen „emotionalisiert“ (also mit Emotionen abgetan, ihnen werden z.T. Emotionen unterstellt die sie nicht mal äusserten - z.B. mit DEM kommst du wohl nicht gut aus). Aber ein Mann der sogar herumbrüllt und ganz offen sagt das er Mann A, solange er mit ihm zusammenarbeiten wird, fertig machen wird und die Zusammenarbeit verweigert, ihn nervlich zur Eigenkündigung bringen will, wird ernstgenommen und bekommt solche Sprüche nie zu hören, im Gegenteil - wird ernstgenommen und bekommt seinen Willen.
Ich kapiers nicht! Erklärt es mir und nehmt mir bitte die lila Brille ab.
Danke und Grüsse
Helena