Frauen sind noch nicht emanzipiert

Hi, gestrenger Spezialwissenschaftler,

Hi zurueck,

Ich argumentierte
gegen die Illusion der Unabhaengigkeit.

und ein drogenabhaengier der von der sucht wegen kommen
moechte?
soll der weiterhin an der flasche haengen, weil
unabhaengigkeit eine illusion ist??

Du haelst Dich nicht an Deine eigene Forderung nach Gebietstrennung. Ich sprach von wirtschaftlicher oder, allgemeiner, sozialer Abhaengigkeit. Dass auch Du darueber redest, hast Du mir selbst bestaetigt.

Und jetzt kommst Du mit einem ganz anderen Gebiet, welches den Begriff der Abhaengigkeit ganz anders benutzt? Wer war dagegen, einzelne Worte herauszupicken und mit total anderen Konstrukten zu vermischen?

Ciao Lutz

ich rede von einer reelen abhaengigkeit.
von der abhaengigkeit der frauen von ihren maennern.
und zwar ist das in vielen laendern eine wirtschaftliche UND soziale.

und dann kommst du mit der illusion der unabhaengigkeit. wenn das auf dem philosophie-brett waere, faende ich es ein interessantes thema. hier hat es mich genervt.

es ist eine durchmischen von gespraechsebenen.

andreas

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also wir nehmen zur kenntnis, dass

  1. unabhaengigkeit eine illusion

Bist Du da anderer Meinung? Dann wuerde mich interessieren,
was Du unter Unabhaengigkeit verstehst.

unabhaengig bin ich, wenn ich meine frau nicht darum bitten
muss, wenn ich mir etwas kaufen moechte

Also die Freiheit der Wahl beim Einkaufen.

das habe ich nicht gesagt. lies nochmals.
ich habe nicht ueber konsum (da haettest du sicher ein paar philosophische themen parat, zb: „die heutige konsumgesellschaft“, „das gekaufte glueck“, „der moderne mensch kauft sich mit marlboro ein stueck vermeintliche freiheit ein und rueckt dem lungenkrebs und somit der abhaengigkeit eine zigarettenlaenge weiter entgegen“) geredet, sondern ueber wirtschaftliche unabhaengigkeit

unabhaengig bin ich wenn ich mir in meinem job nicht alles
gefallen lassen muss, weil ich weiss ich finde mit meiner
bildung was anderes

Also die Freiheit der Wahl, an wen man seine Ware Arbeitskraft
verkauft.

genau!! und das ist eine menge!
DAS ist das leben: arbeiten! vor tausenden von jahren haben wir gejagt, dann haben wir das land beackert, dann haben wir in der fabrik gearbeitet (die arbeitsbedingungen werden immer besser).
DAS ist das LEBEN. leben heisst nicht von der sicherheit (altersvorsorge, sozialstaat, gesundheitswesen, etc) unserer gesellschaft profitieren, den arbeitenden auf der tasche zu liegen, den ungerechtigekeiten seelenruhig ignorieren und den ganzen tag zu philosophieren.
ganz, ganz viele menschen haben ganz, ganz andere sorgen als die „illusion der unabhaengigkeit“.

unabhangig sein heisst, dass eine frau sich scheiden lassen
kann, wenn sie das will ohne in existenzaengste zu kommen

Was bzgl. der Existentenzaengste das gleiche ist, wie obige
Freiheiten, natuerlich vorausgesetzt dass es eine Auswahl
(insbesondere an Jobs) gibt.

Dies waere dann die Freiheit der geschlechtneutralen
Willensmonade in der Marktwirtschaft. Da es noch eine Menge
von Nicht-Dingen (denn jedes Ding hat seinen Preis) ausserhalb
der Marktwirtschaft gibt,

damit meinst du woll die gratis-arbeit die x-frauen taeglich leisten?

Sozial, d.h. nicht in Wirtschaftskategorien gedacht, haben
weder Frauen noch Maenner eine Chance auf Unabhaengigkeit. Das
nicht realisierbare Extrem dazu ist Robinson.

der mensch ist ein soziales wesen. er ist sowohl emotional wie
auf wirtschaftlich auf ein netzwerk angewiesen. d.h aber nicht
dass das eine land das andere unterdruecken und ausbeuten
darf, d.h auch nicht das maenner frauen beherrschen durerfen…

Interessant. Frauen und Maenner fuehren also
(ausschliesslich?) politische Beziehungen.

hab ich nicht eben gesagt der mensch ist ein soziales wesen?

im uebrigen kann ich deinem gedanken-brei nicht mehr folgen. wahrlich hast du aber aus x-ecken was reingemixt…

das ist es ja was die gleichberechtigung will, partnerschaft!

Im Sinn eines Ehevertrages mit Guetertrennung? Also ist
Gleichberechtigung im Zusammenleben fuer Dich, dass zwei im
Prinzip geschlechtslose Willensmonaden, die irgendwo am Rande
biologisch maennlich oder weiblich sind, eine vertraglich und
rechtlich abgesicherte Beziehung auf Basis des Aquivalenz-
oder Tauschprinzips eingehen.

nein! eben will ich das nicht mehr. ich geb dir geld und du buegelst mir die hemden!
eben nicht, wir wollen
PARTNERSCHAFT UND GLEICHBERECHTIGUNG
aber mit den woertern scheinst du nicht viel anfangen zu koennen. oder wie bringst partnerschaft in zusammenhang mit „aquivalenz- und tauschprinzip“?!?!

die grenzen des denkens sind die grenzen deiner welt.

in deinem geist ist noch kein platz fuer so selbstverstaendliches. du verstehst leider nicht einmal die bedeutung von partnerschaft. das ist schade. und zeigt, dass wir noch viel tiefer in der vergangenheit stecken wie wir glauben. denn es gibt noch viele maenner und frauen fuer die partnerschaft zwischen mann und frauen ein fremdwort ist. traurig aber wahr.

  1. wenn eine frau nach unabhaengigkeit strebt heisst das sie
    sieht das leben als dienstleistung

Wie Du auf diesen Satz kommst, solltest Du mal erklaeren.

deine worte waren:
Die Ehemaenner sind ebenfalls in jeder Hinsicht von ihren
Hausfrauen abhaengig. Das bissschen Haushalt macht sich eben
nicht von allein,

wenn das gesamte menschliche Leben als Ware
bzw. Dienstleistung abgebildet wird, koennen wir uns auch
gleich einsargen lassen.

Genauer gesagt, wenn ausserhalb dieser rechtlich
abgesichterten Tauschbeziehungen gar nicht mehr stattfindet,
haben wir uns erfolgreich zu Robotern gemacht, zum homo
oeconomicus.

gleichbereichtigung = zu roboter werden
am stammtisch bei uns um die ecke reden die kollegen nicht mal so eine quatsch. aber die haben auch nicht so viele kluge buecher gelesen, die sie dann unverstanden, in wildem durcheinander wiederkaeuen koennen.

Sicher. Rational handeln, Geld verdienen, Haushaltoberhaupt
sein, den Haushalt in der Oeffentlichkeit vertreten ist das
traditionelle maennliche Rollenbild. Diese Funktionen auch
Frauen zuzugestehen heisst doch landlaeufig
Gleichberechtigung.

ich glaube nicht das die gleichberechtigung heisst
„haushaltsoberhaupt“ zu werden.

Aber doch die Moeglichkeit, einen eigenen Haushalt fuehren zu
koennen, und sei es als Single.

Erstens sprach ich von den „emanzipierten“ Frauen, und
zweitens ist wie unten in aller Ausfuehrlichkeit diskutiert
Erwerbstaetigkeit und Haushalt als Doppelbelastung die
Kehrseite dieser Gleichberechtigung. Karriere-Single-Mann (und
auch Karriere-Single-Frau) kann natuerlich den Haushalt aufs
primitivste Minimum einschraenken, a la „Pizza in die
Mikrowelle“, nur hat das noch was mit Lebensqualitaet zu tun?

niemand sagt das gleichberechtigung heisst zwei machen
karriere.

Ach nein? Dann hat aber mindestens eineR eine
Identitaetskrise.

so und jetzt hab ich die lust verloren, deinen weiteren wirren quatsch zu lesen… aber du kannst mir glauben dieser bloedsinn ist nicht gesellschaftsfaehig :wink:

tschuess
andreas

es kann, muss aber nicht
es kann auch heissen, zwei arbeiten je zu 50 % und teilen sich
die hausarbeit

Auf welchen Bevoelkerungsanteil trifft das zu? Nach welchem
Grundsatz wuerdest Du abrechnen? Oder machen beide alles zu
exakt 50%? Wie lange ist eine solche Alberei durchzuhalten?
Wie ist es mit dem Kinderkriegen, beide zu 50%?

gleichberechtigung heisst nicht neue starre lebensformen zu
zementieren. gleichberechtigung heisst gleichstellung,
partnerschaft

Womit Du eine neue Lebensform zementierst.

Solange das Leben in oeffentlich und privat, Produktion und
Konsumtion, Rationalitaet und Sinnlichkeit aufgespalten ist,
wird der Druck dasein, diese Spaltung auch personell zu
besetzen. Da sie als Quasi-Naturgesetz auftritt, wird
biologisiert, also ersteres jeweils maennlich besetzt, der
Gegenpol weiblich. Und damit wird Heim und Herd zur Aufgabe
der Frau.

so ein quatsch…

Also denkst Du, streng maennlich, dass alles Ware ist,
verglichen und getauscht werden kann, dass ausserhalb der
Marktwirtschaft nichts existiert, weil es ja nicht gemessen,
gewogen und fuer gut oder schlecht befunden werden koennte.

Ich habe nicht gesagt, dass es von der (Un-)Logik her
notwendig ist, die zweite Seite weiblich zu besetzen. Aber sie
muss besetzt werden, und diese Besetzung musste „rational“
begruendet werden, jeweils mit der neuesten Wissenschaft, das
vorletzte war Biologie und Darwinismus, zur Zeit werden
Neurologie und Psychologie bemueht, um das Rollenverhalten zu
begruenden.

guter satz! gefaellt mir! soziale abhaengigkeit hat nichts,
aber absolut nichts mit wirtschaftlicher abhaengigkeit zu tun.
wahren wir die wirtschaftliche abhaengigkeit, foerdern wir die
soziale unabhaengigkeit.

Wenn Du mir den dunklen Sinn dieser Worte erklaeren wolltest?

zu deinen untenstehenden worten:

es tut mir leid, wenn ich das so sage, fuer mich sind das
banale aber haarstraeubende aussagen (zb: Und damit wird Heim
und Herd zur Aufgabe der Frau) verkleidet in einem wilden
durcheinander von diversen themen…

Sicher. Erst hat die Frau gar keine Vernunft, ist rein
mechanisch wie ein Tier (Descartes mit seiner Tautologie "Ich
denke, also bin ich). Dann wird wild biologisiert, Frauen das
schon immer aus biologischen Gruenden schwache Geschlecht.
Heutzutage sind eben Maenner vom Mars und Frauen von der Venus
und alles ist ein Diskursproblem. Haetten wir die richtigen
Worte, dann haetten wir keine Probleme.

Die Idee sozialer Unabhaengigkeit gipfelt in der Idee des
freien, autonomen Willens, der dann in irgendwelchen
Quanteneffekten gesucht wird.

Das wurde letztens im Philosophiebrett wieder hochgebracht.

Das konnte sich der Buerger Kant
erlauben, da er als Uni-Prof Oberhaupt eines Grosshaushalts
(mit zugehoerigem Gesinde) war.

Mit Koechin und Hausdiener kann man leicht ueber die Probleme
der reinen Vernunft philosophieren und ueber das Prinzip des
freien Willens.

Fuer den heutigen Single ist::es wohl eher ein Alptraum.

Wieviele Singles sind mit ihrer Autonomie gluecklich?

Wirtschaft zur Zeit eines Adam Smith konnte noch als das
Wirken unabhaengiger Warenproduzenten aufgefasst werden, die
ihr Tun auf dem Markt ueber Kauf und Verkauf regeln.

Das ist sicher eine Banalitaet.

Die
Produktionsvorgaenge heute sind so stark vernetzt, dass die
Fassade des Marktes nur noch unter grossen Muehen aufrecht
erhalten wird, u.a. durch Controlling, Standardisierung,…

Und das sicher auch.

Der Erwerbsmensch als Unternehmer seiner eigenen Arbeitskraft
beteiligt sich an dieser Wirtschaftsmaschine, indem er kuehl
und rational seinen Job erledigt im Austausch gegen das
„Lebensmittel“ Geld. Dieses tauscht er dann gegen den Output
dieser Wirtschaftsmaschine ein, ohne dass dieser Output mit
dem Input Arbeitskraft anders als eben durch das Geld
verbunden waere.

Das kann man simplifizierend nennen, aber ich sehe nicht, dass
es grundsaetzlich falsch ist.

In diesem ganzen Prozess hat er/sie sich nicht als
biologischen Menschen, sondern als gefuehllosen, praezise
funktionierenden Teil dieser Maschine zu verstehen. Dass man
diese Art Persoenlichkeit nicht einfach nach Feierabend
loswird, ist eine schon etwas laenger bekannte Geschichte, was
dann so nette Uebungen wie die Suche nach dem inneren Kind
inspiriert.

Davon hast Du oben mit Deiner 50%-Partnerschaft ein sehr gutes
Beispiel gegeben. Wir, insbesondere die Maenner oder ehemalige
Nur-Maennerpositionen ausfuehrende Frauen, denken fast nur
noch in quantifizierbaren Tauschverhaeltnissen, alles ist
Ware, alles kann gerecht und fair durch Vertraege geregelt
werden…

Ciao Lutz