Moin Claudia,
das Problem an dem Artikel (und das gilt wahrscheinlich auch
für alle Beteiligten dieser Auseinandersetzung) ist, man
beschäftigt sich hauptsächlich mit den Beweggründen der
Widersacher/innen:
Nun ja, nur ist uns weder der Sachverhalt noch sind uns die Beweggründe oder Argumente der „Widersacherinnen“ bekannt.
Wollte die Kommission dem männlichen
Favoriten den Vorzug geben, weil er ein Mann ist, weil er was
von seinem Fach versteht, weil er für diese Forschung
prädistiniert ist-…?
Wenn du genauer hinschaust dann wirst du feststellen, dass es keinerlei Anhaltspunkt gibt, dass die Kommission einem der beiden männlichen Bewerber den Vorzug geben will, außer Munkeln hinter vorgehaltener Hand an der Uni (?). Ich hab mir jedenfalls mal die Mühe gemacht und versucht im Internet etwas über den Herrn Hirschauer herauszufinden. Was ich gefunden hab war eher mager. Auf jeden Fall hab ich nichts gefunden, warum absolut Herr Hirschauer der heißeste Kandidat für den Job sein soll, es sei denn, die anderen Bewerber (ob männlich oder weiblich) wären schon ziemliche Luschen. Das aber Herr Hirschauer als Favourit ins Gespräch gekommen ist (falls es denn tatsächlich so ist) kann nur bedeuten, dass es offensichtlich Kreise an der Uni gibt, die sich für diesen Herrn stark machen, also nichts anderes tun als zu versuchen, die Kommission zu beeinflussen, oder ?
Hatten die Frauenbeauftragten wirklich Gründe für die Annahme
es werde wieder einmal ein Mann bevorzugt, oder wollten sie
sich nur wichtig tun?
Aus dem Artikel geht nirgendwo wirklich hervor, dass die Frauenbeauftragten dies überhaupt annehmen. So wie es scheint, ist das einzig und allein die Einschätzung des Autors.
Ist der Journalist an der Sache oder an der Ehrenerhaltung
seiner Geschlechtsgenossen interessiert?
Ich denke eher, der Journalist macht sich einen Spass daraus, wie andere seiner Geschlechtsgenossen auch, zu versuchen, Frauen generell und Frauenbeauftragte insbesondere als lächerlich und nicht ernst zu nehmen hinzustellen (lies dir allein mal durch, wie er das Thema „Gender Studies“ abwatscht, komisch nur, dass sich dann gleich 2 Männer für diesen Posten interessieren (bzw. werden es wohl mehr gewesen sein, weil 2 Männer sind ja in der Endauswahl)). Seine Geschlechtsgenossen scheinen seine Einschätzung zum Thema „Gender Studies“ also wohl keineswegs zu teilen, wenn sie sogar in diesem Bereich lehren und unterrichten wollen
Für mich gibt es an der Tatsache nichts zurütteln, dass mit
solchen Streitereien zuviel Porzellan zerbrochen wird, in dem
Sinne (es geht mir nicht um Friedfertigkeit um jeden Preis)
dass bestehende Vorbehalte - ist ein männlicher oder
weiblicher Forscher für diese Studie besser geeignet - zum
Nachteil aller unnötig vergrößert werden. Zum Schluß wird mehr
auf den/die Forscher/in als auf das Ergebnis geschaut - wie
absurd.
Ja, leider. Und genau in DIESES Feuer versucht der Autor des Artikels sein Öl zu gießen. Er macht sich nicht die Mühe zu recherchieren, ob der Herr Hirschauer denn überhaupt qualifiziert sei für den Job. Er unterstellt gleich, dass die Ablehnung nur erfolgt, weil dies ein Mann ist. Nur: wieso wird dann nicht auch gegen den anderen Mann auf der Liste opponiert ?
Leider kennen wir alle den Sachverhalt nicht näher, bzw. was diesem Artikel vorausgegangen ist (peet ? wie siehts damit aus ?). Vielleicht hat sich da tatsächlich eine Frauenbeauftragte idiotisch benommen, vielleicht verspritzt aber nur ein kleines Reporterlein bei einer Tageszeitung Gift und Galle, um sich zu profilieren. Vielleicht erfahren wir ja auch noch, was eigentlich hinter dem Streit steckt (peet ?).
Ich möchte mich auch nicht hinstellen uns sagen, dass Frauenbeauftragte sich nicht mal idiotisch benehmen können. Mich wundert nur etwas, dass so ein polemishcer Artikel und die Meinung des Autors frag- und kritiklos übernommen wird. Warum ? Weil er Vorurteile bestätigt, die viele Leute (anscheinend auch Frauen) selbst haben ? Weil viele Frauen immer noch Angst haben, von Männer nicht gemocht zu werden und daher im zweifelsfall sich lieber auf die Seite der feixenden Männer schlagen, statt sich dieser Polemik erstmal entgegenzustemmen und herauszufinden, was eigentlich dahinter steckt ?
Ich finde, das sind interessante Fragen.
Ob sie sich beeinflussen läßt, ist nicht das Problem, sondern
wie die Betroffenen mit der Entscheidung der Kommission
zurecht kommen. Jedenfalls nicht vorbehaltslos. Wem soll damit
gedient sein? Soll künftig eine Kommission geschaffen werden,
die solche Kommissionen schafft?
Den Einwand versteh ich nicht. Das immer Versucht wird, solche Kommissionen zu beeinflussen und bestimmte Kandidaten durchzusetzen, halte ich an Unis für Gang und Gäbe. Das ist doch in diesem Fall nichts neues oder besonderes.
Bei aller Solidarität zu den Frauen, es gibt unter uns ein
paar Exemplare, die schon selber thronen und klamm heimlich
ein Matriachat erschaffen wollen. Ich habe oft genug den
Geruch von beruflicher Profilierungs- und Herrschsucht der
Männer in der Nase gehabt, und stelle fest, dass Frauen auch
so riechen können - da geht es manchmal nicht um die Sache.
Angst vor Machtverlust? Da können sich manche Frauen und
Männer die Hand geben.
Ich weiss Ich gehöre sicher nicht zu der Fraktion die glaubt, Frauen seinen prinzipiell die „besseren“ Menschen. Es ist ja auch immer wieder ein Streitpunkt in der FRauenbewegung (gewesen) ob man die von den Männern eingesetzten Machtspiele mitspielen sollte, um endlich mal irgendwo hin zu kommen, oder ob man sich lieber für andere gesellschaftliche Formen einsetzen soll. Das Ergebnis ist wohl: beides. Ich lehne die Machtbesessenheit mancher Frauen nicht weniger ab, als die der Männer. Aber anscheinend trifft es manche Männer offensichtlich ziemlich hart in ihrem Ego, wenn sie feststellen müssen, dass Frauen diese Machtspiele **auch beherrschen.
Kennst Du die Fabel von den 2 Hähnen, die um einen Regenwurm
kämpfen. Es wird so gekämpft, bis der Regenwurm ungenießbar
ist. Auf dass dies der Frauenbewegung nicht passieren möge.
Ich weiß schon, was Du meinst. So ein paar unsaubere
Seitenhiebe können bei Auseinandersetzungen mehr in Bewegung
setzen, als ein hochstilisierter Verbalaustausch. Es darf nur
nicht eskalieren.
Ich denke auch nicht, dass das passiert. Dafür ist ein Reporter einer Zeitung dann doch nicht wichtig genug und hätte peet ihm hier nicht ein wenig unter die Achselhöhlen gegriffen, wäre sein Artikel mit Sicherheit in zwei Tagen vergessen gewesen
Und Regenwürmer sind nützliche Tiere ))
Und Hähne schmecken prima gegrillt *ggg*
Gruss
Marion**