es geht nicht darum, ob Frauen „weniger begabt“
für Philosophie sind, sondern warum sie statistisch gesehen
sich weniger für Philosophie interessieren/engagieren.
Nun, man könnte dann ja auch fragen, warum Babys und Tiere sich nicht für Philosophie interessieren?
Dementsprechend heißt das auf Frauen und die Philosophie bezogen, dass sich Frauen deshalb weniger für P. interessieren, weil sie andere Bedürfnisse für den Sinn ihres Lebens haben als ein paar „verrückte“ Philosophen, die Ehe und Kinder als uninteressant erachten, wie zum Beispiel der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche, der sich fragt:
Könnte man sich je einen großen Philosophen (wie er selbst!) vorstellen, der verheiratet gewesen wäre? Doch, zumindest Sokrates besaß dieselbe Größe wie Nietzsche bzw. war sogar größer. Und die Frau des Sokrates hat ihrem Mann ständig Vorwürfe gemacht, warum er für eine so nutzlose Tätigkeit seine Zeit vergeude, statt nützlichere Dinge zu tun.
Insofern sind Hinweise auf real existierende Denkerinnen kein
diese Frage wirklich reflektierender Beitrag. Dass es
hochintelligente Philosophinnen und
Geisteswissenschaftlerinnen gibt und gab, weiß ich spätestens,
seit ich die Schriften von Julia Kristeva kenne.
Zwischen früher und heute ist aber eine bemerkenswerte Veränderung eingetreten, oder?!
Es geht darum, dass das Interesse von Frauen an
Philosophie im allgemeinen geringer ist als bei den Männern,
und das ist ein Fakt, der kaum ernsthaft zu leugnen ist. Mich
würden eventuelle Gründe dafür interessieren.
Diese Frage lässt sich nicht nur mit philosophischem Interesse erklären, sondern mit dem Existenzbedürfnis der Menschen generell. Frauen sind biologisch zum Kinderkriegen ausgestattet, Männer nicht. Somit ist auch die Frage, warum wir überhaupt leben und welchen Sinn unsere Existenz hat, für Tiere und Babys genauso uninteressant, wie für die meisten Frauen. Aber auch für die meisten Männer ist P. genauso uninteressant, weil sie in P. keinen praktischen Nutzen für ihr Leben erkennen.
Wenn Ge-es (als Frau wohlgemerkt) immerhin den Mut hat, ein
Tabu zu brechen und Frauen offen eine grundsätzlich geringere
Bereitschaft zum Denken unterstellt (sie meint das sicher
statistisch), dann ist das weder mit Hinweisen auf ein paar
Denkerinnen noch mit sarkastischen Revanchefouls, wie von
einer anderen Disputantin, sachlich zu kontern.
Nein, sondern ist damit zu erklären, dass das Bewusstsein unterschiedlich entwickelt ist. Wo kein Interesse, da auch kein Bewusstsein, oder umgekehrt, es ist eine Wechselwirkung. Das Bewusstsein zur Welt- und Selbsterkenntnis hängt davon ab, welche Gene man bei der Zeugung erhält und welchen Umwelteinflüssen man ausgesetzt ist. Die Frage ist weiter offen: Wie viel ist genetisch, wie viel ist kulturell?
Gruß
C.