Frauen und Kinder zuerst (z. B. Rettung)

Männer können nicht mehr weiterkämpfen, wenn neben ihnen
verletzte Frauen vor Schmerzen schreien.

Mag sein, aber ich denke, das geht ihnen bei ihren männlichen
Kameraden doch sicher auch so, oder bereitet mindestens auch
große Schwierigkeiten. Meinst du nicht?

Hallo Marion,

es ist anders! Wenn an der Front männliche Kameraden fallen oder verwundet werden, dann richtet sich der Zorn der Übrigen erst mal nach vorn, gegen den Feind. Wäre es nicht so, könnte man überhaupt keine Kriege führen.
Männer haben aber auch eine deutliche Hemmung Frauen anzugreifen, selbst wenn das aus Gründen der Selbstverteidigung geschieht.
Ich erinnere mich an die Aussage eines Stalingrad-Veterans. Die mussten aus taktischen Gründen eine feindliche Artillerie-Stellung ausschalten (wie man das so schön nennt) und waren entsetzt, als sie da nach Gelingen lauter tote, junge Russinen fanden.
Seine Hauptaussage und wohl auch ständige Entschuldigung vor sich selbst war: „Wir konnten doch nicht wissen, dass diese Stellung nur mit Frauen besetzt war!“ Kein Wort darüber, dass diese Stellung so oder so hätte erobert werden müssen, egal wer sie bediente.
Also konnte er, der wohl schon Dutzende Männer im Kampf getötet hatte, einfach nicht damit fertig werden, dass er da Frauen getötet hatte.

mfg Nemo.

Moin,

Um einfach Mal zu meiner Frage bezüglich zeitgemäß
überzulenken.

Zeitgemäß finde ich, wenn ausreichend Rettungsboote vorhanden sind, und die zuerst einsteigen, die am nächsten dran sind.

Gruß
Marion

Ahoi,

Um einfach Mal zu meiner Frage bezüglich zeitgemäß
überzulenken.

Zeitgemäß finde ich, wenn ausreichend Rettungsboote vorhanden
sind, und die zuerst einsteigen, die am nächsten dran sind.

danke, klingt gut :smile:

Grüßchen Marion

Huhuuu,

Also konnte er, der wohl schon Dutzende Männer im Kampf
getötet hatte, einfach nicht damit fertig werden, dass er da
Frauen getötet hatte.

Hmmm töten ist töten ist töten, ist immer sch****.

Also herrscht in den Köpfen womöglich doch noch der Grundsatz, dass Frauen besonders schützenswert sind?

Dann stellt sich mir als Frau die Frage:
Wenn ‚Frau‘ (bitte hackt jetzt nicht auf der Verallgemeinerung rum) Gelichberechtigung, Gleichstellung, Gleichbehandlung möchte. Warum in aller Welt soll dies in besonderen Ausnahmesituationen nicht gelten?.

Wie viele Frauen schrien nach Zulassung zum Wehrdienst. In einigen Ländern (und auch bei uns) gibt es diese. Aber wenn es hart auf hart geht, haben wir dann doch wieder einen besonderen Schutz? Für mich ist das einfach nicht konsequent.

Das ist es auch, was mich bei vielen ‚Emanzen‘ uznd ‚Feministinnen‘ immert störte. Das Messen mit zweierlei Maß und sich nur die Vorteile rauspicken. So kann es ja nicht gehen.

Ein Mensch ist ein Mensch ist ein Mensch, welchen Geschlechts ist doch total nebensächlich. Jedes Leben ist kostbar und schützenswert, sogar das eines ‚Verbrechers‘ (auch wenn einem diese Sichtweise etwas schwerer fallen kann)

Mal krass, provokant und sehr hypothetisch gesagt:
Eine GewaltverbrecherIN würde mit dem Leben davonkommen, nur weil sie weiblich ist und ein liebevoller Vater hätte eben Pech, weil er männlich ist und geht halt drauf, weil man Frauen den Vortritt lässt.

Welche Kriterien legt man also an? Geschlecht, Herkunft, Gesinnung, Strafregister?

Meines Erachtens eben diese, dass jedes Leben ein weiterleben verdient.

Im Falle von Notsituationen würde dann eben das ‚Schicksal‘, ‚Glück‘, oder wie man es sonst nennen mag ‚siegen‘, wobei ich bei Kindern schon auch meine liebe Not hätte, sie ins ‚gleiche Boot‘ (sinnbildlich natürlich, ach wie doppeldeutig) zu setzen, wie Mann und Frau, da Kinder für mich dennoch einen anderen ‚Stellenwert‘ haben, obwohl sie nicht mehr oder minder Mensch sind.
Einen Grund kann ich nicht nennen, obwohl es rein sachlich objektiv ja keinen Grund für diese ‚Bevorzugung‘ und Sonderstellung von Kindern gibt.

*grübelnd* Marion

Hallo Marion,

da Mann und Frau nunmal verschiedene biologische Funktionen haben,
wird es diese absolute Gleichberechtigung, die du meinst, niemals geben!
Der Ruf nach Gleichberechtigung verlangt ja eigentlich auch nur die Gleichberechtigung im täglichen Leben.
In Ausnahmesituationen wird sich wohl meistens die Biologie durchsetzen.

Gruß,

Nemo.

Interessanter Ansatz. Aber mit solchen Verallgemeinerungen ist niemandem geholfen. ICH bin körperlich von sehr schwacher Natur, hätte nach dieser Regel also keine Überlebenschance gehabt.

Levay

Ich übernehme keine Haftung für folgende Behauptung; aber irgendwo hab ich gelesen, das man nicht mehr zuerst Frauen und Kinder, sondern ganze Familien (also auch den Familienvater) rettet. Dann erst die Unverheirateten (da weiß ich aber nicht, ob da dann Frauen bevorzugt werden.

Ist das noch zeitgemäß?

Ja.

Findet ihr das richtig und falls ja/nein, warum?

Aus dem gleichen Grund aus dem beispielsweise im Katastrophenfalle vorerst nur Frauen und Kinder von den deutschen Inseln evaktuiert werden würden. Die Männer würden für die Aufrechterhaltung des Küstenschutzes gebraucht werden. Aus dem gleichen Grund werden auch bei Schiffsevakuierungen zunächst Frauen und Kinder von Bord gebracht - „Mann“ „darf“ evtl. bei den Rettungs-/Lösch-/Lecksicherungsarbeiten helfen.
Mag „Frau“ als diskriminierend empfinden, aber der durchschnittliche Mann ist nach wie vor ausdauarnder und Kräftiger als die durchschnittliche Frau.

Gruß Andreas

Hallo Levay,

das Beispiel mit der Estonia ist sehr konkret und nicht allgemein.
Richtig ist, dass schwache Männer natürlich auch keine Chance hätten /
hatten. Das eine schließt das andere ja nicht aus. Natürlich wäre der
Ruf „Frauen und Kinder zuerst“ gerechter, wenn man ihn erweitern würde,
wie „Alle körperlich schwachen Menschen zuerst“, aber ich habe ihn nun
mal nicht erfunden, sondern er stammt aus der Seefahrt, wo, vermute ich
mal, die Männer die Besatzung darstellen und davon auszugehen war, dass
sie über Kraft verfügen.

Viele Grüße

Ursprung mag Seefahrt sein …
aber gehandelt wird allerorten (?) noch immer nach diesem Leitsatz.

Ich war während des zweiten Golfkriegs in Saudi Arabien. Zu Beginn der Kriegshandlungen (übrigens auch direkt nach dem Attentat auf das World Trade Centre) haben die meisten westlichen Firmen die Familienangehörigen (Frauen und Kinder) ihrer Mitarbeiter aus der Region nach Europa, bzw. Amerika evakuiert. Klar, die Argumentation war: die Männer haben ja einen Job, die Frauen sind nur zur Verzierung da.
Diese Begründung wurde aber unterlaufen, als es um die wenigen Frauen ging, die in Saudi arbeiteten (im Krankenhaus), die wurden (je nach Firma) auch evakuiert, die männlichen Pendants dazu NICHT. Übrigens war diese Evakuierung in den meisten Fällen nicht freiwillig, die betroffenen Frauen hatten kein Mitspracherecht. Etliche Frauen, die sich weigern wollten zu gehen (entweder es IST gefährlich, dann muss mein Mann auch weg, oder es ist NICHT gefährlich, dann bleibe ich auch), wurden gegen ihren Willen (und im Fall einer amerikanischen Ölfirma trotzdem auf eigene Kosten!) evakuiert.

Gleiches habe ich von Freunden gehört, die zur Zeit des Tienanmen-Protestes in Beijing lebten. Die ersten Evakuierungsflüge von westlichen Schweizern waren ausschließlich Frauen und Kinder. Die Männer mussten einige Zeit in der schweizer Botschaft in Beijing leben, bis sie einen Platz im Flugzeug bekamen.

Gruß
Elke

ev biologisch?
hi marion,

könnte das vielleicht auch einen biologischen hintergrund haben?

wenn viele männer überleben, aber nur wenige frauen, dann ist der fortbestand der gruppe stark gefährdet. viele frauen und wenige männer jedoch können innerhalb kurzer zeit wieder genügend nachkommen produzieren.

grüsse,
coco

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Andreas,

hier bringst Du wohl was durcheinander:

aber der
durchschnittliche Mann ist nach wie vor ausdauarnder

stimmt nicht, Frauen sind besser auf Dauerlast eingerichtet (z.B. neun Monate Schwangerschaft)

und Kräftiger als die durchschnittliche Frau.

Das wiederum stimmt.

Gruß, Karin

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das schwache Geschlecht…
Hallo Zusammen,

mich irritieren die Hinweise auf die körperliche Unterlegenheit von Frauen. Ich halte das für reichlich übertrieben.

Frauen mögen im Durchschnitt körperlich schwächer sein - eine 30-jährige Frau, die jeden morgen joggen geht und ihren Arbeitstag damit verbringt, als Altenpflegerin Senioren hin und her zu wuchten ist jedoch sicherlich körperlich leistungsfähiger als ein 50-jähriger Mann, der schon sein Leben lang einen Schreibtischjob hat und sich allabendlich einen Bierbauch anzüchtet. Mal ganz abgesehen davon, dass es garantiert auch Männer gibt, die per se schwächer sind als die durchschnittliche Frau bzw. Frauen, die den Durchschnittsmann an Kraft übertreffen.

Mal abgesehen vom Einzelfallproblem, muss man sich aber fragen, inwieweit die geringere körperliche Leistungsfähigkeit einer Frau grundsätzlich ihre Bevorzugung in Gefahrensituationen rechtfertigt. ‚Geringere Kraft‘ bedeutet ja nicht gebrechlich (wie groß ist der Unterschied zwischen Mann und Frau überhaupt? Was bedeutet das konkret für Notsitutationen?). Kommt hinzu, dass auch bei Frauen in solchen Momenten Adrenalin sicher eine Rolle spielt.
Darüber hinaus sind in einer Gefahrensituation nicht nur körperliche Kräfte relevant, sondern auch mentale Eigenschaften wie Besonnenheit und Ruhe. Die größten Kräfte nützten nix, wenn man als heulendes Wrack in der Ecke sitzt, während einem das Dach über’m Kopf abbrennt…

Ich denke eher, dass die Bevorzugung von Frauen in Notsituationen auf einem etwas antiquierten Frauenbild beruht, das aus einer Zeit stammt, in der Frauen noch im allgemeinen als schwach und hilfsbedürftig galten. Leider hat sich unsere Gesellschaft von diesem Bild noch lange nicht verabschiedet.

Schöne Grüße
Yasmin

hallo alleine,

kein grund irritiert zu sein. simples nachdenken hilft.

man (frau) darf nicht so tun, als wären heutige erkenntnisse und gepflogenheiten für alle zeiten und auch rückwirkend bindend.

noch vor 2 oder 3 jahrzehnten standen mädchen/frauen hilflos kreischend und heulend daneben, wenn männer miteinander (auch ernsthaft) kämpften.

dir körperliche unterlegenheit der frauen resultierte nicht aus mangelnden biologischen voraussetzung, sondern weil zum einen die muskeln nicht trainiert waren und zum anderen frauen dahingehend gar nicht sozialisiert waren, sich zu wehren oder gar andere zu verteidigen (ausnahme: die eigenen kinder).

auch eine krankenschwester, die schon immer auch schwergewichtige patienten wuchten mußte oder eine mutter, die den großteil des tages ihre kinder auf dem arm mit sich rumschleppte war ebenso hilflos gefahrensituationen ausgesetzt. jedenfalls setzte man das voraus. das wiederum trug dazu bei, daß es auch so war.

Ich denke eher, dass die Bevorzugung von Frauen in
Notsituationen auf einem etwas antiquierten Frauenbild beruht,
das aus einer Zeit stammt, in der Frauen noch im allgemeinen
als schwach und hilfsbedürftig galten.

eben.

gruß
ann

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die körperliche unterlegenheit der frauen resultierte nicht
aus mangelnden biologischen voraussetzung, sondern weil zum
einen die muskeln nicht trainiert waren und zum anderen frauen
dahingehend gar nicht sozialisiert waren, sich zu wehren oder
gar andere zu verteidigen (ausnahme: die eigenen kinder).

Hallo, Ann,
zudem hatten kräftige, muskulöse Frauen immer eine geringere Reproduktionschance. Männer bevorzugten über Jahrhunderte hinweg eher die etwas kleineren, etwas zierlicher gebauten Frauen. Weniger breite Schultern als breite Hüften.
Sichte mal die Schönheitsideale von den alten Griechen an bis heute. Da hatten athletische Damen bestenfalls als sowjetische Dikus-werferinnen und Kugelstoßerinnen Chancen, nicht aber als bevorzugte Mutter der Kinder.
Grüße
Eckard

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Hallo Marion,

Die Zweifel waren: Das Schiff ist so schnell, die Wellen so
hoch, ich würde mein Kind sicher gar nicht so schnell finden.
Es ist vielleicht besser erst einen Rettungsring zu holen und
das Personal zu informieren. Jedenfalls erschrak ich vor mir
selbst, allein deshalb, weil ich darüber nachdachte und mir
nicht sicher war, ob ich es wirklich tun würde.

Du hast doch Dein Kind nicht aufgegeben und ausgeliefert! Du hast überlegt,welcher Weg der richtige ist, das ist sehr viel besser, als in der Paniksituation falsch zu reagieren!

Du würdest Dein Kind wohl nicht finden, wenn Du in´s Wasser springst, ich habe mal bei leichtem Seegang meine Kamera verloren (schwimmfähig), das Ding war nicht zu finden, ich habe Glück gehabt und nach längerem Suchen Erfolg gehabt, es waren aber nur Wellen max. 30-40 cm hoch, jetzt stell Dir mal „richtigen“ Seegang vor, Du hast (fast) keine Chance, also musst Du Rettungsring holen, Besatzung alarmieren.

Deine Überlegungen sind wichtig und richtig für einen nächsten Vorfall, der hoffentlich NIE stattfindet.

Gruß Volker

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Hallo Volker,

Deine Überlegungen sind wichtig und richtig für einen nächsten
Vorfall, der hoffentlich NIE stattfindet.

danke für deine ermutigenden Worte. Es war halt diese ‚Moral‘ die im Hinterkopf war, und dieser rationalen und offensichtlich auch vernünftigen Denkweise so einen negativen Touch gab.

Grüße Marion

Moin Marion,

hättest du Lust, dies zu erläutern?

Was gibt es dann da zu erläutern?
Im Notfalle würde für mich gelten „Rette sich wer kann“.
Da wären mir auch irgendwelche Frauen und Kinder ziemlich egal, da ist mir das Hemd näher als die Hose, auch wenn ich jetzt wahrscheinlich dafür heftig Prügel beziehe, aber wenn ich die Wahl zwischen meinem Leben und dem Leben einer anderen Person hätte, zöge ich meins vor.

CU

Axel

Ahoi Axel,

Da wären mir auch irgendwelche Frauen und Kinder ziemlich
egal, da ist mir das Hemd näher als die Hose, auch wenn ich
jetzt wahrscheinlich dafür heftig Prügel beziehe, aber wenn
ich die Wahl zwischen meinem Leben und dem Leben einer anderen
Person hätte, zöge ich meins vor.

im Ernstfall sieht sicher einiges anders aus, als in der Theorie.
Deine Antwort ist jedenfalls ehlich und kann sicher von einigen auch nachvollzogen werden.

Ich könnte die Hand auch nicht 100 % für mich ins Feuer legen.
Meinem eigenen Kind, oder Kindern würde ich aber wohl schon den Vorzug geben. Denke ich zumindest außerhalb so einer Situation :wink:

Gruß Marion

Ist das noch zeitgemäß?

Welcher Mann fühlt sich hierdurch benachteiligt?

Findet ihr das richtig und falls ja/nein, warum?

Wieder so ein Thema, bei dem ich das Gefühl habe, mich in einem Irrenhaus zu befinden, oder von einem fremden Planete zu kommen.

Manche Dinge sind derartig einleuchtend, daß man denken müßte, ein normal tickender Mensch würde sie als evident richtig erfassen können. Dazu gehört auch die uralte Seemannsrichtlinie, daß den Schwachen (Frauen und Kindern) der Vortritt in die Rettungsboote gegeben wird, denn ein Mann hat eher die körperliche Kraft, kurzfristig schwimmen zu müssen oder sich selbst in ein Boot zu hieven.

Gestern saß ich noch im Flugzeug, und meine Augen schweiften wieder über den Plastikbogen in der Sitztasche vor mir, in der erklärt wird, welche Personen am Notausgang sitzen dürfen: Junge, starke Menschen ausschließlich, am besten junge kräftige Männer, die ohne Kinder reisen müssen. Sie müssen im Notfall die Tür aufreißen können und Frauen, Kindern und Alten das Leben retten, indem sie ihnen behilflich sind.

Bin ich froh, ich müßte nicht am Altar eines verdrehten Feminismus geopfert werden. Mir würde ein starker Mann auf die Rettungsrutsche helfen!

Gruß
d-