Frauen und Verkehrspolitik

Ich interessiere für die Frage, wie die Straßen nachts für Frauen sicherer gemacht werden können und vermisse diesen Aspekt leider bei den bekannten Verkehrsverbänden und auch bei den Grünen.

Da Frauen oft das Auto benutzen, um die Straße nachts als verlorenes Terrain wenigstens noch ansatzweise nutzen zu können, ist diese Frage meiner Meinung nach gerade bei den Bewegungen gegen den starken Autoverkehr schlecht angesehen.

Gerade deshalb aber müßte dies frühzeitig thematisiert werden. Ich habe auf meiner Homepage - ohne jetzt gleich schon eine Universallösung zu haben - einige Gedanken und Forderungen zu diesem Thema zusammen gestellt. Da die Seite recht lang ist, gebe ich hier die URL an. Über Diskussionen hier im Forum würde ich mich danach sehr freuen:

http://www.uni-giessen.de/~gd1098/verkehrf.shtml

Viele Grüße, Stefanie

P.S. Wieso läuft das Thema Frauen und Feminismus hier eigentlich unter „Kultur“? Nach meinem Verständnis gehört es in die Rubrik „Politik“.

Hallo Stefanie,

Ich muss zugeben, dass ich zuerst
gegrinst habe, als ich die Ueberschrift
gelesen habe, aber es genauer nachgedacht
ist das Thema durchaus interessant.

Ich interessiere für die Frage, wie die
Straßen nachts für Frauen sicherer gemacht
werden können und vermisse diesen Aspekt
leider bei den bekannten Verkehrsverbänden
und auch bei den Grünen.

Die Ampeln sind nachts doch meistens
ausgeschaltet, insbesondere schalten
sie also nicht von Rot auf Gruen,
was das Fahren fuer Frauen ja schon
viel sicherer macht.

Tip: der Notruf ist auch beim Handy
kostenlos, und funktioniert auch bei
abgemeldeten Handys. Also ein altes
Handy ins Handschuhfach, immer
darauf achten, dass der Akku geladen wird.
Ich hab einmal mitgekriegt, wie schnell
unsere Freunde und Helfer reagieren,
wenn ein Notruf kommt, echt verblueffend.

Ach ja, mit dem Mensch am Notruf
sollte man sich eher kurz fassen,
der hat einfach keine Zeit, um
ueber Frisuren oder Klamotten zu
reden, auch wenn das zugegebenermassen
ein sehr wichtiges Gespraechsthema ist.

P.S. Wieso läuft das Thema Frauen und
Feminismus hier eigentlich unter „Kultur“?
Nach meinem Verständnis gehört es in die
Rubrik „Politik“.

Das Thema Frauen und Feminismus passt
sehr gut in „Kultur“, weil Frauen
nicht kulturlos sind, und auch,
obwohl manche Maenner das vielleicht
meinen, nicht verlogen und hinterhaeltig
genug, dass sie alle in die Politik
gehoerten. (Mit dem letzten Satz
will ich niemandem in den Hintern
kriechen, er spiegelt meine ehrliche
Ueberzeugung wieder).

Marco

Hallo Stefanie,

wieviel Prozent am Gesamtverkehr macht denn die abendliche Auto-Nutzung durch Frauen aus, die das allein aus den von Dir genannten Sicherheitserwägungen tun? Mit anderen Worten: Welche Vorteile für die Umwelt würde es bringen, wenn sie es nicht tun (müssen)? Ich verstehe das Ganze überhaupt nicht. Außerdem kann man sich doch ein Taxi rufen! Ich habe auch schon den Fahrer gebeten, zu warten, bis ich wirklich im Haus verschwunden bin. Und wenn ich mit dem eigenen Auto fahre, aber nur einen Parkplatz um drei Ecken finde, bin ich bei dem zusätzlichen Weg bis zur Haustür auch gefährdet. Oder sollten dann Deiner Meinung nach vor jedem Haus Frauenparkplätze geschaffen werden??? Ziemlich unrealistisch, finde ich.

Gestolpert bin ich über Deinen Satz:

„Wenn die Benutzung des Autos nachts eingeschränkt wird (wie zum Beispiel bei der Promilleregelung), dann ist für Frauen ein geeigneter Ersatz zu schaffen."

Wie jetzt? Durch die Promille-Regelung wird die Benutzung des Autos eingeschränkt??? Wer was trinken möchte, soll sich hinterher ein Taxi rufen. Das halte ich außerdem auch unter den von Dir angesprochenen Aspekten für weitaus sicherer als die Nutzung des eigenen Autos (siehe oben). Freilich, ein Taxi ist nicht ganz billig, aber das ist ein Auto auch nicht.

Cora

Hallo Cora,

wieviel Prozent am Gesamtverkehr macht
denn die abendliche Auto-Nutzung durch
Frauen aus, die das allein aus den von Dir
genannten Sicherheitserwägungen tun?

Dazu bringt z.B. die 1. Literaturangabe auf meiner Seite eine Reihe von Statistiken (die bei Befragungen in Darmstadt gewonnen wurden). Danach faellt die Zahl der Frauen, die nachts zu Fuss unterwegs sind gegenueber dem Tag auf ca. 1/3 ab, dafuer fahren 1/3 mehr Frauen einen eigenen PKW, und 2/3 mehr fahren als Beifahrerin im PKW mit. Auf die Frage „Vermeiden Sie es, bei Dunkelheit aus dem Haus zu gehen?“ antworten 7% immer, 20% oft, 19% selten und 45% nie. (Ich vermute, unter den 45%, die mit „nie“ antworten sind die ganzen Autofahrerinnen enthalten.)

Ich verstehe das Ganze
überhaupt nicht. Außerdem kann man sich
doch ein Taxi rufen! Ich habe auch schon
den Fahrer gebeten, zu warten, bis ich
wirklich im Haus verschwunden bin. Und
wenn ich mit dem eigenen Auto fahre, aber
nur einen Parkplatz um drei Ecken finde,
bin ich bei dem zusätzlichen Weg bis zur
Haustür auch gefährdet. Oder sollten dann
Deiner Meinung nach vor jedem Haus
Frauenparkplätze geschaffen werden???
Ziemlich unrealistisch, finde ich.

Naja, wenn Du meinst, eine Taxifahrt kostet das Gleiche, wie eine Fahrt im eigenen PKW, dann bist Du entweder noch nie Taxi gefahren oder Du hast noch nie ein eigenes Auto besessen.
Bevor für Frauen nur die teure Lösung „Taxi“ übrigbleibt, schlage ich zumindest Frauen- oder auch Sammeltaxis vor.

Zu Fuss heimzukehren, und sei es auch nur vom Parkplatz der einige Bloecke entfernt ist, kann natuerlich auch gefaehrlich sein.
Aber ich bringe auf meiner Seite ja nun auch eine ganze Liste mit Vorschlaegen, wie die Situation fuer Frauen verbessert werden kann, die nachts zu Fuss, mit dem Fahrrad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind. Passen die Dir auch nicht?

Gestolpert bin ich über Deinen Satz:
?Wenn die Benutzung des Autos nachts
eingeschränkt wird (wie zum Beispiel bei
der Promilleregelung), dann ist für Frauen
ein geeigneter Ersatz zu schaffen."

Wie jetzt? Durch die Promille-Regelung
wird die Benutzung des Autos
eingeschränkt??? Wer was trinken möchte,
soll sich hinterher ein Taxi rufen. Das
halte ich außerdem auch unter den von Dir
angesprochenen Aspekten für weitaus
sicherer als die Nutzung des eigenen Autos
(siehe oben). Freilich, ein Taxi ist nicht
ganz billig, aber das ist ein Auto auch
nicht.

Was verstehst Du daran nicht? In Situationen, in denen ich nach der alten regelung noch mit dem Auto nach Hause fahren durfte, darf ich es nun nicht mehr. Dies ist eine Einschränkung (erstmal neutral formuliert: Du kannst diese Einschränkung gut oder schlecht finden, aber was an dem Wort "Einschränkung selbst nicht klar ist, verstehe ich nun nicht.)

Da die Strassen nachts für Frauen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, gefährlicher sind, als für Männer, ist dies ein Zusatzaspekt, der berücksichtigt werden sollte. Wie soll eine Frau, die z.B. 2 Gläser Bier getrunken hat, in einer Gegend, in der keine Busse fahren, nach Hause kommen? Eine Lösung in diesem Fall wären z.B. Frauen- oder auch Sammeltaxis.

Viele Grüße, Stefanie

hallo erstmal,

tut mir leid, dass ich hier als Mann so rein platze. Aber wenn man etwas diskutiert, sollten vielleicht einige Fakten beruecksichtigt werden.

1.im Schnitt hat ein Mensch je nach Koerperbau nach zwei Bier ca 0.3-0.4 Promille im Blut. D.h. nach Stefanies Ansicht ueber neue und alte Regelung (ich vermute, das es sich hier um die Herabsetzung von 0.8 auf 0.5 Promille handelt) kann man (oder Frau) ja doch noch nach Hause fahren, oder??

2.doch weit gefehlt!!! Naemlich schon ab 0.3 Promille kann man haftbar gemacht werden, z.B. bei einem Unfall OHNE eigenes Verschulden. Daran ist aber keineswegs etwas neues. Diese Regelung gibt es schon seit vielen Jahren!

3.gehoert Alkohol und Auto fahren einfach nicht zusammen. Aus,schluss,basta!! Wenn es Stefanie um die Sicherheit der Frau geht, verstehe ich nicht, wie verlangt werden kann, mit Alkohol im Blut fahren zu duerfen. Eine gute Freundin von mir faehrt schon nach ein Glas Sekt Schlangenlinien!

  1. wie machen Frauen das eigentlich in anderen Laendern?? Stefanie sollte sich mal bewusst machen, dass wir hier in Deutschland noch mit die grosszuegigste Promilleregelung haben.

5.frag ich mich: wie kriminell ist Giessen, wenn Stefanie solche Erfahrungen gemacht hat, um so eine Initiative zu starten?? Ich wohne in Frankfurt und Frauen aus meinem Bekanntenkreis haben nicht solche Probleme.
Und Stefanie: einige haben ebenfalls kein Auto! Meine Freundin meinte, dass gefaehrliche Ecken einfach gemieden werden sollten. Auch wenn das einen Umweg bedeutet.
Andere weibliche Bekannte sehen kein Problem darin, sich herumkutschieren zu lassen. Maenner machen soetwas doch gern fuer Frauen, was ich bestaetigen kann.

6.kann,meiner Meinung nach, jeder oder jede sich heutzutage ein Auto leisten, wenn man nur will. Es gibt mittlerweile so viele Moeglichkeiten an Autos heranzukommen (zielfinanzierung/leasing/etc.) das mehr als 200.-DM monatl. nicht aufgebracht werden muessen (+Benzin). Und wenn das immernoch zuviel ist, gibt es auch die Moeglichkeit sich zu zweit oder dritt ein Fzg. zu teilen. Bissi flexibel sein kann da nicht schaden.

7.schlafen die meissten Frauen (und Maenner) nachts. Und am Wochenende sind Menschen doch meisst in Begleitung.

8.sehe ich nicht ein, Steuern zu zahlen fuer solche Unsinnigkeiten wie Frauentaxis oder Frauensammeltaxis, nur weil einige Frauen (Maenner sind uebrigens auch gut darin) finanziell falsche Prioritaeten setzten. Eine Freundin z.B. kauft sich jeden Monat fuer 150.- Klamotten und laesst jedes Wochenende 50.- in irgendwelchen Cafe´s oder Discos. Meint aber, Sie koennt sich kein Auto leisten. Ja spinn ich denn???

So, das musste einfach mal gesagt werden. Ich lasse mich gerne belehren und vertrage auch Kritik, sofern diese Hand und Fuss hat.

Liebe Gruesse Martin S.

Hi Martin,

tut mir leid, dass ich hier als Mann so
rein platze.

Wieso das denn? Diskutieren hier nicht alle miteinander? Kennst Du oder magst Du keine Frauen? :wink:

3.gehoert Alkohol und Auto fahren einfach
nicht zusammen. Aus,schluss,basta!!

Das ist auch meine Meinung. Mit Fahrern die auch nur 1 Bier intus haben, fahre ich nicht, auch wenn ich sonst gucken muß, wie ich nach Hause komme.

  1. wie machen Frauen das eigentlich in
    anderen Laendern??

Keine Ahnung. Aber ich lebe hier, oder?

5.frag ich mich: wie kriminell ist
Giessen, wenn Stefanie solche Erfahrungen
gemacht hat, um so eine Initiative zu
starten??

Och, ich lebe in Köln und ich bin erst 26 und habe schon sehr viel erlebt, was Gewalt und Belästigung abgeht. Vielen Frauen ist es gar nicht so bewußt, was sie schon alles z.B. an Diskriminierungen, Belästigungen, Gefahrensituationen, Einschränkung in puncto Frau erlebt haben, da vieles Alltag ist. Und dann als doch ertragbar, belanglos, normal, nicht so schlimm, schnell verworfen wird.

Ich wohne in Frankfurt und

Frauen aus meinem Bekanntenkreis haben
nicht solche Probleme.

Hast Du etwa nach großen Problemen gefragt? Da hätten meine Freundinnen wahrscheinlich auch mit nein geantwortet. Frag doch mal, ob sie ihre Wege nach Sicherheit planen, ob sie mal Angst oder ein mulmiges Gefühl in Öffentlichen Verkehrsmitteln oder Stationen hatten etc. Eine Freundin von mir konnte es im ersten Jahr in der Großstadt nicht aushalten, nachts allein im Bus zu sitzen. Sie hatte damals auch noch große Schwierigkeiten solchen Situationen verbal zu begegnen.

Und Stefanie: einige haben ebenfalls kein
Auto!

Dito.

Meine Freundin meinte, dass

gefaehrliche Ecken einfach gemieden werden
sollten. Auch wenn das einen Umweg
bedeutet.

Na, da hast Du ja schon eine Freundin, die ihr Leben darauf ausrichtet, der möglichen Gefahr aus dem Weg zu gehen. Wenn ich mich danach richten würde, dürfte ich den Studentenjob nicht haben. Da ist schon am Tag tote Hose, da dort nur Firmen sind.

Andere weibliche Bekannte sehen kein
Problem darin, sich herumkutschieren zu
lassen. Maenner machen soetwas doch gern
fuer Frauen, was ich bestaetigen kann.

Na toll, mein Leben nach dem Zeitplan und dem guten Willen eines anderen. Ab und zu ist ja o.k., aber immer?

6.kann,meiner Meinung nach, jeder oder
jede sich heutzutage ein Auto leisten,
wenn man nur will.

Nein, ich nicht.

Es gibt mittlerweile so

viele Moeglichkeiten an Autos
heranzukommen
(zielfinanzierung/leasing/etc.) das mehr
als 200.-DM monatl. nicht aufgebracht
werden muessen (+Benzin). Und wenn das
immernoch zuviel ist, gibt es auch die
Moeglichkeit sich zu zweit oder dritt ein
Fzg. zu teilen. Bissi flexibel sein kann
da nicht schaden.Das ist immer noch mehr Geld, als ich zu Verfügung habe. Ich brauche das Geld das ich verdiene vor allem für Miete, Strom, Krankenkasse, Telefon, Lebensmittel, sehr selten Klamotten, eher noch Bücher und Gebühren bei Bibliotheken, Copyshops etc. Und dann bleibt da nichts mehr - schon gar keine 200,- DM

7.schlafen die meissten Frauen (und
Maenner) nachts. Und am Wochenende sind
Menschen doch meisst in Begleitung.

Weißt Du wieviele Menschen in der Großstadt nachts arbeiten - mindestens 1/4. Schließe nicht von Dir auf andere. Außerdem bin ich auch gerne mal alleine unterwegs, was auch möglich sein sollte.

Laut Deiner Aussage muß ich mir entweder ein Auto leisten oder ewig in Begleitung mein leben verbringen. Soll ich die Männer dann beim Kennenlernen direkt nach ihrem Auto fragen? Würdest Du Dein gesamtes Leben in so verbringen wollen?

8.sehe ich nicht ein, Steuern zu zahlen
fuer solche Unsinnigkeiten wie Frauentaxis
oder Frauensammeltaxis, nur weil einige
Frauen

Ob es Unsinn sei oder nicht und wie es zu finanzieren sei, ist noch gar nicht ausdiskutiert.

(Maenner sind uebrigens auch gut

darin) finanziell falsche Prioritaeten
setzten. Eine Freundin z.B. kauft sich
jeden Monat fuer 150.- Klamotten und
laesst jedes Wochenende 50.- in
irgendwelchen Cafe´s oder Discos. Meint
aber, Sie koennt sich kein Auto leisten.
Ja spinn ich denn???

Na klar! Und weil Deine Discomaus nicht mit ihrem Geld haushalten kann, meinst Du, kann ich mir ein Auto leisten. Wirklich klug kombiniert!

So, das musste einfach mal gesagt werden.
Ich lasse mich gerne belehren und vertrage
auch Kritik, sofern diese Hand und Fuss
hat.

Bitte sehr meine bescheidene Meinung.

Liebe Gruesse Martin S.

Dito, Faten

Hi,

nun, ihr setzt voraus, daß jede ein Auto oder Geld für ein Taxi hat. Ich habe eher mit den Fahrtzeiten der Straßenbahn Probleme, die zwischen 1 Uhr und ca. 5 Uhr nicht fährt. Wenn ich aber nun gerade in der Zeit mit dem Job fertig werde, darf ich sehen, wie ich nach Hause komme. Sicher ist das dann selten!!!

Manche U-Bahnhaltestellen sind Drogenumschlagplatz und an einer, die ich kenne, sammelt sich im Moment am hellichten Tag um die Mittagszeit auch der Strich, da sie an einer Ecke verjagt worden und in der Nacht vermehrt Streife gefahren wird. Sowieso sind manche Stationen eher zum Gruseln. Angequatscht werde ich auch am Tage, in der Nacht alleine unterwegs und kaum ein Mensch auf der Straße ist es natürlich weit aus unangenehmer.

In der Bahn setze ich mich, seitdem ich angegrabscht und belästigt wurde und der Typ trotz verbalem und handfesten Wehrem noch immer nicht von der Pelle rückte und keiner dernächtlichen grinsenden männlichen Fahrgäste half!!!, immer in den ersten Wagon. Wenn Frauen mitfahren, sammeln sie sich dort hinter dem Fahrerfenster.

So, das war es ein wenig ausder Erfahrung ohne Auto, was ich weit aus wichtiger finde! Beim Auto fallen mir nämlich nur öffentliche Parkplätze ein und sonst nichts.

Gruß, Faten aus Köln

Hi Faten,

nein, ich setze nicht voraus, daß alle Frauen ein Auto (oder Geld für ein Taxi) haben. Auf meiner Seite habe ich mich bemüht, alle Aspekte im Straßenverkehr zu behandeln: Auto, Fahrrad, zu-Fuß-gehen, öffentliche Verkehrsmittel, Mitfahrgelegenheiten. Deinen Tip, daß die Frauen sich im 1. Wagen sammeln, habe ich allerdings noch nicht dabei und werde ihn als Anregung aufgreifen (denn das ist wirklich eine gute Idee).

Was das Auto betrifft: Bei mir ist ganz klar, daß ich bestimmte Straßen (das sind hauptsächlich die Landstraßen, die unbebaut sind und durch ein Waldstück führen) nachts nicht mit dem Fahrrad fahre, es bleibt also nur ein motorisiertes Fahrzeug. (Busse fahren nachts bei uns nicht mehr). Motorisiertes Fahrzeug heißt übrigens nicht unbedingt Auto. Früher hatte ich lange Zeit einen Motorroller, der von Führerschein und Verkehrsrecht her wie ein Auto behandelt wird (Führerschein Klasse 3), von Spritverbrauch, Anschaffung, Steuern und Versicherung aber nicht teurer kommt, als z.B. eine Monatskarte in einer Großstadt.

Deshalb denke ich schon, motorisierte Fahrzeuge stellen für alle Frauen im Prinzip eine Alternative dar, wenn sie in Gegenden leben, die sie nachts als unsicher einstufen. Ich bin auch nicht direkt froh darüber, aber ich sage: Entweder müssen Bemühungen unternommen werden, die Straßen nachts auch für Fußgängerinnen, Radfahrerinnen, etc. sicherer zu machen, oder es muß akzeptiert werden, daß Frauen nachts aufs Auto (oder Motorroller, etc.) ausweichen. Und hier wäre ich wieder sehr für Frauen- oder Sammeltaxis in jeder Stadt.

Viele Grüße, Stefanie

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Och, ich lebe in Köln und ich bin erst 26
und habe schon sehr viel erlebt, was
Gewalt und Belästigung abgeht. Vielen
Frauen ist es gar nicht so bewußt, was
sie schon alles z.B. an
Diskriminierungen, Belästigungen,
Gefahrensituationen, Einschränkung in
puncto Frau erlebt haben, da vieles
Alltag ist. Und dann als doch ertragbar,
belanglos, normal, nicht so schlimm,
schnell verworfen wird.

Dann lebe ich offensichtlich in einem glitzernden Paralleluniversum, denn auch ich bin 26 und lebe in einer gr"osseren Stadt, und ich muss sagen, dass ich mich eigentlich nicht st"andig diskriminiert und gef"ahrdet f"uhle. Es kommt immer drauf an, was man als Diskriminierung empfindet, und ich denke viele Frauen sind da einfach viel zu empfindlich! Ich meine damit NICHT Vergewaltigungen oder andere t"atliche "Ubergriffe, wirklich nicht, aber das dauernde Geschrei mit der Diskriminierung geht mir wirklich auf den Senkel!

ob sie mal Angst oder
ein mulmiges Gefühl in Öffentlichen
Verkehrsmitteln oder Stationen hatten
etc.

Glaubst Du wirklich, dass M"anner nie Angst nachts in "offentlichen Verkehrsmitteln haben? Wie oft sind schon irgendwelche rechtsradikalen Idioten auf Langhaarige oder sonstige nicht in ihr beschr"anktes Weltbild passende Leute losgegangen? Wenn ich ein Mann w"are, w"are es mir nachts um drei am Bahnhof genauso gruselig wie als Frau.

6.kann,meiner Meinung nach, jeder oder
jede sich heutzutage ein Auto leisten,
wenn man nur will.

Nein, ich nicht.

Warum nicht? Ein Auto ist nicht so teuer, das sind im Leben keine 200,- im Monat. Wenn man es sich nicht leisten kann, es in die Werkstatt zu bringen, muss man halt lernen, es selber zu reparieren. Ich hab’ mein altes Auto f"ur 1000,- DM verkauft, und es war noch top! Das ist ja wohl wirklich nicht teuer, oder? Man muss halt Priorit"aten setzen. Wenn man will, geht alles. Wenn es sein m"usste w"urde ich mich auch lieber von Kn"ackebrot mit Magarine ern"ahren, als auf mein Auto zu verzichten. Als ich noch studiert habe, hab’ ich mir dann halt mal zu Weihnachten einen Satz neue Reifen schenken lassen, als es n"otig war, und neue Bremsbel"age zum Geburtstag - alles eine Frage der Priorit"aten.

http://www.mpia-hd.mpg.de/MPIA/Projects/CADIS/people…

Ich will mich nicht darum streiten, wie wenig ich zum Leben habe oder ob da doch noch ein Auto reinpaßt. Ich kann für mich alleine beurteilen, daß ich knapp an der Grenze lebe.

Und für mich sind 1000.- viel Geld. Für Dich sind sie machbar, o.k. Für mich nicht.

Faten

Hallo Faten

Wieso das denn? Diskutieren hier nicht
alle miteinander? Kennst Du oder magst Du
keine Frauen? :wink:

mein ganzer Lebensinhalt besteht darin Frauen zu verstehen, was fuer Maenner manchmal nicht einfach ist.

  1. wie machen Frauen das eigentlich in
    anderen Laendern??

Keine Ahnung. Aber ich lebe hier, oder?

ganz schoen engstirnig. Vielleicht kannst Du daraus lernen.

Ich wohne in Frankfurt und

Frauen aus meinem Bekanntenkreis haben
nicht solche Probleme.

Hast Du etwa nach großen Problemen
gefragt? Da hätten meine Freundinnen
wahrscheinlich auch mit nein geantwortet.

Nein, ich hab sie die Page von Stefanie lesen lassen!!

Meine Freundin meinte, dass

gefaehrliche Ecken einfach gemieden werden
sollten. Auch wenn das einen Umweg
bedeutet.

Na, da hast Du ja schon eine Freundin,
die ihr Leben darauf ausrichtet, der
möglichen Gefahr aus dem Weg zu gehen.
Wenn ich mich danach richten würde,
dürfte ich den Studentenjob nicht haben.
Da ist schon am Tag tote Hose, da dort
nur Firmen sind.

also vorab gibt es in (fast) jedem Menschen einen Ueberlebensinstinkt. Ich als Mann mache das genauso. Waere doch bloed ins offene Messer zu laufen.
Und dann noch mit Deinem Job: genau in solchen Gegenden passieren die wenigsten Uebergriffe. Oder bist Du dort schon mal ueberfallen worden???

Andere weibliche Bekannte sehen kein
Problem darin, sich herumkutschieren zu
lassen. Maenner machen soetwas doch gern
fuer Frauen, was ich bestaetigen kann.

Na toll, mein Leben nach dem Zeitplan und
dem guten Willen eines anderen. Ab und zu
ist ja o.k., aber immer?

wirst Du immer kein Auto haben???

7.schlafen die meissten Frauen (und
Maenner) nachts. Und am Wochenende sind
Menschen doch meisst in Begleitung.

Weißt Du wieviele Menschen in der
Großstadt nachts arbeiten - mindestens
1/4. Schließe nicht von Dir auf andere.

dafuer haette ich gerne eine Quellenangabe von min drei Grosstaedten. Du erinnerst Dich?? Fakten!!

Laut Deiner Aussage muß ich mir entweder
ein Auto leisten oder ewig in Begleitung
mein leben verbringen. Soll ich die
Männer dann beim Kennenlernen direkt nach
ihrem Auto fragen? Würdest Du Dein
gesamtes Leben in so verbringen wollen?

hattest Du vor Dein ganzes Leben zu studieren?? Bitte Sachlich bleiben.

(Maenner sind uebrigens auch gut

darin) finanziell falsche Prioritaeten
setzten. Eine Freundin z.B. kauft sich
jeden Monat fuer 150.- Klamotten und
laesst jedes Wochenende 50.- in
irgendwelchen Cafe´s oder Discos. Meint
aber, Sie koennt sich kein Auto leisten.
Ja spinn ich denn???

Na klar! Und weil Deine Discomaus nicht
mit ihrem Geld haushalten kann, meinst
Du, kann ich mir ein Auto leisten.
Wirklich klug kombiniert!

Das habe ich so nicht gesagt. Sie ist uebrigens BWL-Studentin und sie kann sehr wohl haushalten, denn sie verschuldet sich keineswegs damit. Ihre Prioritaet(!!!)ist eine Andere!!! Da hast Du wohl etwas falsch gelesen!?

Ich lasse mich gerne belehren und vertrage
auch Kritik, sofern diese Hand und Fuss
hat.

Bitte sehr meine bescheidene Meinung.

Lese Dir nochmal den vorletzten Satz durch.

hab dich trotzdem lieb:wink:
Martin

volle Zustimmung!

vielleicht gehts ja doch??
nochmal hi Faten,
kleiner Vorschlag:
schicke mir doch per e-mail mal, natuerlich nur wenn Du willst, eine genaue Einahmen-/Ausgabenrechnung zu. Vielleicht kann ich Dir da noch paar Tip´s geben.

Ist nur so`n Vorschlag:smile:

Abgesehen davon wuerde mich mal langsam interessieren, was Stefanie zu dieser Diskussion sagt??

Liebe Gruesse
Martin

Hallo Stefanie,

erst einmal, versteh mich bitte nicht falsch, ich möchte Dich nicht angreifen, aber mir ist einfach vieles in Deiner Argumentation unklar.

Wie Du weiter oben auf mein Posting geschrieben hast, meinst Du, ich wüßte nicht, was ein Auto oder ein Taxi kostet. Falsch, weiß ich sehr wohl. Du darfst nur bei der Rechnung „eigenes Auto - Taxi" nicht nur die Benzinkosten fürs Auto sehen, sondern mußt Versicherung, Abschreibung etc. mit einbeziehen. Wenn eine Frau sowieso ein Auto hat, weil sie es z. B. auch für die Arbeit braucht, dann hat sie die festen Kosten sowieso, rechnet nur noch den Spritpreis und das Taxi ist teurer. Gut, nimmt sie das eigene Auto! Wenn es darum ginge, sich nur für die Abende ein Auto anzuschaffen, und man rechnet alles rein, schneidet das Taxi gut ab.

Ansonsten bin ich wirklich so naiv zu glauben, daß sie sich hin und wieder ein Taxi leisten kann, wenn sie das will. Nun kommt es darauf an, wie weit sie damit fahren muß, aber bei den Strecken, die ich damit zurücklegen müßte und den Preisen in den Gaststätten ist das Geld fürs Taxi schon bei einem Drink weniger am Abend drin. Prioritäten setzen, wie andere Antworter gemeint haben. Das Auto selbst ist da schon eine größere Anschaffung, und dafür hat wirklich nicht jeder das Geld, aber Du redest ja davon, daß man von einer Feier, Gaststättenbesuch, Party etc. nach Hause muß, was sicher nicht jeden Tag passiert, und da ist eben meiner Meinung nach das Taxi drin, wenn man keine Mitfahrgelegenheit hat und sich ansonsten unsicher fühlt bzw. es tatsächlich ist. Wer andererseits sagt, ich WILL kein Auto, darf sich nicht beschweren, wenn er keins hat.

Wie sollen die Frauensammeltaxis finanziert werden? Und wie soll so ein Einsatz laufen? Klappern sie in regelmäßigen Abständen alle Kneipen, Theater, Kinos, Gaststätten… ab? Sind die Frauen dadurch nicht auch wieder eingeschränkt? Eventuell ist das Taxi schon voll, oder das nächste fährt erst in einer Stunde, also muß ich doch schon gehen, obwohl ich eigentlich noch gar nicht will. Diese etwas haarsträubenden Beispiele bringe ich nur, um mal zu zeigen, daß es IMMER irgend welche Einschränkungen geben wird, mit denen man sich arrangieren muß.

Deshalb denke ich schon, motorisierte
Fahrzeuge stellen für alle Frauen im
Prinzip eine Alternative dar, wenn sie in
Gegenden leben, die sie nachts als
unsicher einstufen.

Na ja, und? Frauen nehmen abends das Auto aus Sicherheitserwägungen, Männer aus Faulheit (ähem :wink:) Das „unsicher" fühlen ist, abgesehen von tatsächlich erlebten Übergriffen, doch eben ein Gefühl. Würdest Du Dich wirklich sicher fühlen, oder besser, würdest Du sicher SEIN, wenn der Radweg an einer belebten, erleuchteten Straße vorbeiführen würde? Im Ernstfall hält KEINER der Autofahrer an.

Und das Problem des „Date Rape" allein durch verkehrspolitische Maßnahmen lösen zu können, ist wohl auch etwas blauäugig. Irgendwann wird die Frau ja wohl doch mal mit ihrem Begleiter im Auto fahren. Es passiert halt nur ein paar Verabredungen später.

Insgesamt ist das ein gesellschaftspolitisches Problem, was keinesfalls nur die Frauen betrifft. Das ist der Hauptgrund, warum ich die ganze Sache nicht verstehe. Du forderst sehr viel, wovon das Meiste absolut unrealistisch ist. Die Kassen sind überall leer, und deshalb fahren nachts keine Busse, deshalb wurde das Personal auf den Bahnhöfen eingespart. Fatens Problem, häufig nachts vom Job nach Hause zu müssen, läßt sich auch nicht über Frauensammeltaxis lösen. Auf unzähligen Straßen gibt es nicht mal EINEN Radweg, da sind zwei als Tag- und Nachtvariante gleich gar nicht drin. Viel mehr muß man die Leute aufrütteln, nicht wegzusehen, wenn ein Verbrechen passiert, aber das geht weit über verkehrspolitische Regelungen hinaus.

oder es muß
akzeptiert werden, daß Frauen nachts aufs
Auto (oder Motorroller, etc.) ausweichen.

Wer akzeptiert das nicht?

Viele Grüße
Cora

Hallo Martin,

ich antworte einfach mal der Reihe nach auf Deine Punkte

1.im Schnitt hat ein Mensch je nach
Koerperbau nach zwei Bier ca 0.3-0.4
Promille im Blut. D.h. nach Stefanies
Ansicht ueber neue und alte Regelung (ich
vermute, das es sich hier um die
Herabsetzung von 0.8 auf 0.5 Promille
handelt) kann man (oder Frau) ja doch
noch nach Hause fahren, oder??

Die Rechnung kann meiner Meinung nach nicht stimmen: Wieviel Gramm Alkohol in den verschiedenen Getränken ist, läßt sich in dieser Tabelle nachsehen:
http://www.bg-dvr.de/FAKTEN/AST/AST111.htm
Danach enthalten z.B. 0,2 l Bier 8 Gramm, einkleines Bier (0,33 l) also 13,2 g, ein großes (0,4 l) 16 g. Wie sich daraus der Promillegahalt berechnen läßt steht hier: http://www.bg-dvr.de/FAKTEN/AST/ast311.htm
(A*K)/r mit: A: Alkohol in Gramm, K: Körpergewicht in Gramm, r: Korrekturfaktor (0,6 für Frauen, 0,7 für Männer)

Das gibt bei mir z.B. 0,68 Promille nach 2 kleinen, 1,02 Promille nach 3 kleinen, 0,82 Promille bei 2 grossen und 1,23 Promille nach 3 großen Bieren.

Pro Stunde kann ich ca. 0,1 Promille wieder abziehen, lande also bei fast allen Szenarien von 2-3 Bier in 2-3 Stunden zwischen 0,5 und 0,8 Promille. (Einmal ergibt sich ein Wert knapp unter 0.5, wenn allerdings die 4 Wochen Fahrverbot bei Überschreitung eingeführt werden, die manchmal im gespräch sind, würde ich das nicht mehr riskieren.

3.gehoert Alkohol und Auto fahren einfach
nicht zusammen. Aus,schluss,basta!! Wenn
es Stefanie um die Sicherheit der Frau
geht, verstehe ich nicht, wie verlangt
werden kann, mit Alkohol im Blut fahren
zu duerfen. Eine gute Freundin von mir
faehrt schon nach ein Glas Sekt
Schlangenlinien!

Na, Deine persönliche Meinung in Ehren, aber „Aus,schluss,basta!!“ ist nicht gerade ein Diskussionsbeitrag. Aber selbst, wenn Du Recht hättest: Wenn Deine gute Freundin bsp. hier im Raum Gießen leben würde und ein Glas Sekt getrunken hätte, wie soll sie Deiner Meinung nach nach Hause kommen? Die meisten Menschen leben hier in einem Umkreis von ca. 40 km auf die Dörfer verteilt, es gibt nachts keine öffentlichen Verkehrsmittel und die Landstraßen sind dunkel und führen durch absolut unbewohnte Gegend (meistens Wald). Ich kenne keine Frau, die das mit dem Rad fährt.

Auf meiner Seite versuche ich, der Reihe nach die verscheidenen Verkehrsmittel durchzugehen und zu diskutieren, was jeweils für Frauen nachts besonders gefährlich / angsteinflößend ist und was sich jeweils verbessern läßt (einschließlich weiterführender Literatur). Aber irgendwas scheinst Du dabei in den falschen Hals bekommen zu haben.

Ich schicke dies hier erstmal ab und schreibe dann weiter, denn bei langen Texten stürzt mir zu oft der Browser ab,

Viele Grüße, Stefanie

Hallo Martin,

(2. Teil), sorry für die zerstückelung, aber Java-Script läuft bei mir sehr instabil.

  1. wie machen Frauen das eigentlich in
    anderen Laendern?? Stefanie sollte sich
    mal bewusst machen, dass wir hier in
    Deutschland noch mit die grosszuegigste
    Promilleregelung haben.

Teils, teils. In Frankreich, wo ich einige Jahre gelebt habe, hat mir keiner meiner Bekannten sagen können, wo genau die Promillegrenze liegt (dort hatte ich übrigens kein Auto, insofern war es mir auch egal). Den Franzosen war es relativ egal, weil die Kontrollen wesentlich lockerer waren, die Polizei im Zweifelsfall mit sich reden läßt, Jugendliche schon mal selbst nach Hause fährt, anstatt ihnen den Führerschein wegzunehmen… Man darf nicht nur die Gesetzeslage vergleichen, sondern auch die Ausführung. Ansonsten: Die Frauen, denke ich, lavieren in jedem Land so vor sich hin, kämpfen gegen die Angst an, versuchen Verständnis zu bekommen, suchen Notlösungen, bleiben zuhause, je nachdem, je nach Temperament und Freiheitsdrang.

5.frag ich mich: wie kriminell ist
Giessen, wenn Stefanie solche Erfahrungen
gemacht hat, um so eine Initiative zu
starten?? Ich wohne in Frankfurt und
Frauen aus meinem Bekanntenkreis haben
nicht solche Probleme.
Und Stefanie: einige haben ebenfalls kein
Auto!

In Großstädten sind auch die öffentlichen Verkehrsmittel besser, d.h., es gibt wenigstens überhaupt Alternativen zum Auto. Ich habe auch jahrelang ohne Auto in Hamburg und Paris gelebt. Hier in Gießen allerdings kann ich es mir nicht vorstellen, das habe ich auf meiner Seite
http://www.uni-giessen.de/~gd1098/verkehr.shtml
beschrieben. Erfahrungen mit gefährlichen Situationen, wenn ich nachts zu Fuß unterwegs war, habe ich allerdings gemacht (hier in Gießen noch nicht, denn hier bin ich nachts ja mit dem Auto unterwegs.) Aber z.B., daß ein fremder Mann mir von der S-Bahnhaltestelle aus in einem gewissen Abstand folgt und mich beim Türaufschliessen plötzlich anspringt und mit hinein will, diese Situation habe ich z.B. schon erlebt und stufe sie als gefährlich (nicht nur belästigend ein.) In meinem Leben hatte ich schon mehrere solche und ähnliche Situationen.

Meine Freundin meinte, dass
gefaehrliche Ecken einfach gemieden
werden sollten. Auch wenn das einen Umweg
bedeutet.
Andere weibliche Bekannte sehen kein
Problem darin, sich herumkutschieren zu
lassen. Maenner machen soetwas doch gern
fuer Frauen, was ich bestaetigen kann.

Tja, darauf hatte Faten Dir schon geantwortet, wenn ich mich recht erinnere und ich stimme ihr zu: Die Frage des Fortbewegens ist eine Frage der persönlichen Freiheit, die kann und will ich nicht davon abhängig machen, ob mich jemand begleitet.

Gefährliche Ecken meiden ist das, was die meisten Frauen tun. Viele meiden sie dadurch, daß sie sich in ein Auto begeben. Andere lavieren wie gesagt herum, machen Umwege (um dann aber länger unterwegs zu sein), gehen gar nicht aus, planen lange im Vorraus wann sie wo entlang gehen, überlegen 10mal, ob sie wirklich ausgehen, etc. Vieles davon müßte nicht sein, wenn die Verkehrspolitiker sich etwas mehr Gedanken um die Situation der Frauen nachts auf der Straße machen würden.

Ich schicke das erstmal wieder ab, dann folgt Teil 3,

Viele Grüße, Stefanie

Weiter geht’s mit Teil 3:

6.kann,meiner Meinung nach, jeder oder
jede sich heutzutage ein Auto leisten,
wenn man nur will.

Naja, diese Diskussion lasse ich Dich mit Faten austragen. Ich hatte, wie gesagt, während meines Studiums einen Motorroller, der von Kosten her etwa wie eine Monatskarte in Hamburg oder Paris kam.

7.schlafen die meissten Frauen (und
Maenner) nachts. Und am Wochenende sind
Menschen doch meisst in Begleitung.

Du kannst versichert sein, daß es genug Situationen gibt, in denen ich nachts noch unterwegs sein will und auch mal ohne meinen Freund unterwegs sein will. Aber ich nehme an, das hier war als Witz gedacht. :smile:

8.sehe ich nicht ein, Steuern zu zahlen
fuer solche Unsinnigkeiten wie
Frauentaxis oder Frauensammeltaxis, nur
weil einige Frauen (Maenner sind
uebrigens auch gut darin) finanziell
falsche Prioritaeten setzten. Eine
Freundin z.B. kauft sich jeden Monat fuer
150.- Klamotten und laesst jedes
Wochenende 50.- in irgendwelchen Cafe´s
oder Discos. Meint aber, Sie koennt sich
kein Auto leisten. Ja spinn ich denn???

Damit zeigst Du meiner Meinung nach sehr gut, daß ein echtes Problembewußtsein zur Frage „Frauen und Verkehrspolitik“ noch nicht vorhanden ist und dringend Diskussionsbedarf besteht.

Ich versichere Dir, nichts liegt mir ferner, als Männer mit Frauentaxis ärgern zu wollen und z.B. meinen Freund auszulachen, wenn er nach Hause läuft, während ich Taxi fahre. Ich habe übrigens auch gar nichts gegen Sammeltaxis für Männer und Frauen.
Die Situation der Frauen ist mir wichtiger, da für sie der Heimweg zu Fuß oder Fahrrad oder in den Öffis nicht nur unbequem, sondern auch gefährlich sein kann. Die beiden Begriffe „Unbequemlichkeit“ und „Gefahr“ solltest Du etwas genauer diskutieren.

So, das musste einfach mal gesagt werden.
Ich lasse mich gerne belehren und
vertrage auch Kritik, sofern diese Hand
und Fuss hat.

Kein problem, ich habe meinen Beitrag ja extra gepostet, um ihn zu diskutieren.
Jetzt ist es spät, allen anderen antworte ich morgen oder übermorgen,

Viele Grüße, Stefanie
(die jetzt gleich mit dem Auto über die dunkle Landstraße durch den Wald nachhause fährt)

Hallo Stefanie,
Dir scheint es ja richtig ernst zu sein. Also gut: Das mit der Berechnung scheint so wohl richtig zu sein. Nur frage ich mich dann, wie es sein kann, dass in Lehrbuechern zum Thema Fuehrerschein fast durchweg die Angabe zu finden ist, das ein kleines Bier ca. 0.15-0.2 Promille verursacht. Eine geringere Angabe als nach Deiner Rechnung. WouWou!! Da erzaehlt ja bundesweit jeder Fahrlehrer etwas falsches…

Na, Deine persönliche Meinung in Ehren,
aber „Aus,schluss,basta!!“ ist nicht
gerade ein Diskussionsbeitrag.

Haaalloooo: Das ist kein Diskussionsbeitrag. Da gibt es einfach nix zu diskutieren!!! Nur weil der Gesetzgeber uns erlaubt am Alkohol zu naschen, heisst das noch lange nicht, dass das auch richtig ist so.

Wenn Deine gute Freundin bsp. hier im Raum Gießen

leben würde und ein Glas Sekt getrunken
hätte, wie soll sie Deiner Meinung nach
nach Hause kommen

Darum geht es ja gerade… wenn sie weiss, Sie kommt nicht mehr nach Hause, dann laesst Sie das eben. Dieses Ding setzen tausende von Menschen um.

auch erstma nen Gruss Martin

Hallo Martin,

(2. Teil), sorry für die zerstückelung,
aber Java-Script läuft bei mir sehr
instabil.

  1. wie machen Frauen das eigentlich in
    anderen Laendern?? Stefanie sollte sich
    mal bewusst machen, dass wir hier in
    Deutschland noch mit die grosszuegigste
    Promilleregelung haben.

Teils, teils. In Frankreich, wo ich
einige Jahre gelebt habe, hat mir keiner
meiner Bekannten sagen können, wo genau
die Promillegrenze liegt (dort hatte ich
übrigens kein Auto, insofern war es mir
auch egal). Den Franzosen war es relativ
egal, weil die Kontrollen wesentlich
lockerer waren, die Polizei im
Zweifelsfall mit sich reden läßt,
Jugendliche schon mal selbst nach Hause
fährt, anstatt ihnen den Führerschein
wegzunehmen… Man darf nicht nur die
Gesetzeslage vergleichen, sondern auch
die Ausführung. Ansonsten: Die Frauen,
denke ich, lavieren in jedem Land so vor
sich hin, kämpfen gegen die Angst an,
versuchen Verständnis zu bekommen, suchen
Notlösungen, bleiben zuhause, je
nachdem, je nach Temperament und
Freiheitsdrang.

Also mal so zum Vergleich: ich bin mittlerweile 10 Jahre im Strassenverkehr. War bisher in zwei(!) Verkehrskontrollen und keine Alkoholkontrolle. Ein guter Freund von mir hat sich das zur Angewohnheit gemacht seit knapp 8 Jahren Wochenends betrunken heim zu fahren. Den hat´s auch noch nicht erwischt. Also so ernst nehmen die das bei uns wohl auch nicht.

5.frag ich mich: wie kriminell ist
Giessen, wenn Stefanie solche Erfahrungen
gemacht hat, um so eine Initiative zu
starten?? Ich wohne in Frankfurt und
Frauen aus meinem Bekanntenkreis haben
nicht solche Probleme.
Und Stefanie: einige haben ebenfalls kein
Auto!

In Großstädten sind auch die öffentlichen
Verkehrsmittel besser, d.h., es gibt
wenigstens überhaupt Alternativen zum
Auto.

Ich denk´, die sind fuer Frauen Nachts gefaehrlich?? oder habe ich da was falsch verstanden?

Erfahrungen mit gefährlichen

Situationen, wenn ich nachts zu Fuß
unterwegs war, habe ich allerdings
gemacht (hier in Gießen noch nicht, denn
hier bin ich nachts ja mit dem Auto
unterwegs.) Aber z.B., daß ein fremder
Mann mir von der S-Bahnhaltestelle aus in
einem gewissen Abstand folgt und mich
beim Türaufschliessen plötzlich anspringt
und mit hinein will, diese Situation habe
ich z.B. schon erlebt und stufe sie als
gefährlich (nicht nur belästigend ein.)
In meinem Leben hatte ich schon mehrere
solche und ähnliche Situationen.

okay, scheiss Erfahrung. Sehe ich ein.

Meine Freundin meinte, dass
gefaehrliche Ecken einfach gemieden
werden sollten. Auch wenn das einen Umweg
bedeutet.
Andere weibliche Bekannte sehen kein
Problem darin, sich herumkutschieren zu
lassen. Maenner machen soetwas doch gern
fuer Frauen, was ich bestaetigen kann.

Tja, darauf hatte Faten Dir schon
geantwortet, wenn ich mich recht erinnere
und ich stimme ihr zu: Die Frage des
Fortbewegens ist eine Frage der
persönlichen Freiheit, die kann und will
ich nicht davon abhängig machen, ob mich
jemand begleitet.

Das hab ich Faten auch schon gesagt. Gerade in solchen Faellen ist das ja kein Dauerzustand. Sondern eine voruebergehende Loesung zwecks Geldmangel.

Ich schicke das erstmal wieder ab, dann
folgt Teil 3,

Viele Grüße, Stefanie

cu next page Martin

Weiter geht’s mit Teil 3:

7.schlafen die meissten Frauen (und
Maenner) nachts. Und am Wochenende sind
Menschen doch meisst in Begleitung.

Du kannst versichert sein, daß es genug
Situationen gibt, in denen ich nachts
noch unterwegs sein will und auch mal
ohne meinen Freund unterwegs sein will.
Aber ich nehme an, das hier war als Witz
gedacht. :smile:

Nein, dass war keineswegs ein Witz. Gebe mir doch mal Zahlen, wie hoch der Anteil an der weiblichen Bevoelkerung ist (und zwar nicht nur der arbeitenden weibl. Bevoelkerung, sondern alle), die beispielsweise Nachts arbeiten.

Damit zeigst Du meiner Meinung nach sehr
gut, daß ein echtes Problembewußtsein zur
Frage „Frauen und Verkehrspolitik“ noch
nicht vorhanden ist

Du hast es gemerkt:frowning:
Wenn die Zahl, die Du mir paar Zeilen weiter oben nennen moechtest, so ca bei 40%+/- liegen sollte, dann haette ich ein Problembewusstsein. Allerdings vermute ich vorsichtig, das diese mit „0“ vor dem Komma anfaengt. Andere naechtliche Aktivitaeten, ausser Arbeiten, sind dann doch wohl privater natur. Warum sollen dafuer Steuern draufgehen? Nur weil paar Frauen ueberaengstlich sind. Maenner haben oft genug auch Angst. Nur die schreien nicht nach Maennertaxis, sondern nach mehr Taxis.

Ich versichere Dir, nichts liegt mir
ferner, als Männer mit Frauentaxis ärgern
zu wollen und z.B. meinen Freund
auszulachen, wenn er nach Hause läuft,
während ich Taxi fahre. Ich habe übrigens
auch gar nichts gegen Sammeltaxis für
Männer und Frauen.

Das glaub ich Dir gerne. Es geht hier hauptsaechlich um die Kosten, die dazu beitragen, dass die Steuern nicht weniger werden und Bestehendes nicht erneuert werden kann.

Die Situation der Frauen ist mir
wichtiger, da für sie der Heimweg zu Fuß
oder Fahrrad oder in den Öffis nicht nur
unbequem, sondern auch gefährlich sein
kann. Die beiden Begriffe
„Unbequemlichkeit“ und „Gefahr“ solltest
Du etwas genauer diskutieren.

Ich begreife diese Worte sehr genau. Nach meiner Erkenntnis kauft sich selten jemand ein Auto zur Gefahrenabwendung, sondern aus Bequemlichkeit.

Gruesse Martin