Hallo,
aus dem bekannten Berliner Bezirk „Neukölln“ teilt die SPD-Bürgermeisterin mit, dass ihr muslimische Mitbürger einen Handschlag verweigert hätten. Anlass war die Einbürgerung, also gewissermaßen die „Krone“ einer gelungenen Integration.
http://www.welt.de/regionales/berlin/article154849389/Giffey-kritisiert-frauenfeindliche-Muslime.html
https://www.berlin.de/ba-neukoelln/politik-und-verwaltung/aemter/amt-fuer-buergerdienste/staats-angehoerigkeits-behoerde/
Ist das Ausdruck von fehlendem Respekt oder doch nur eine eigenwillige Form von Ehrerbietung, mit der gezeigt wird, dass eine Frau geachtet und geschützt werden soll?
Gruß
rakete
Jain. Das ist Ausdruck des hohen Respektes den Frauen im Islam genießen. Die tragen Kopftuch bis Ganzkörperverschleierung auch nicht, weil sie unterdrückt werden und gegenüber dem Mann nichts wert sind, sondern ganz im Gegentum. Und da der Islam in allen Facetten zu Deutschland gehört, ist das nicht nur in Ordnung, sondern sollte bald für alle so gelten, quasi als Kulturbereicherung und endgültige Gleichberechtigung von Mann und Frau, für die Frauen hier in den letzten Jahrzehnten bisher vergebens gekämpft haben. Da brauchte es wohl erst der massenhaften Einwanderung aus diesem Kulturkreis, um dieses Thema endgültig zum Abschluss zu bringen.
Hi,
naja, er scheint doch ebenfalls gegrüßt zu haben (Hand aufs Herz legen). Sollte das nicht reichen?
Aber was red ich (weiblich, in D geboren, konfessionslos). Ich wurde und werde schräg angeguckt, wenn ich nicht die in meinem Teil Deutschlands regional üblichen Grußformeln verwende, sondern bei den heimaltichen bleibe. Ich habe mich aber integriert, die, die ich aussprechen kann, verwende ich. Die anderen nicht - weil ich dann ausgelacht werde, wenn ich sie falsch ausspreche.
Wiederum kenne ich viele Frauen, die es sich ausdrücklich verbitten, ungefragt Hilfe angeboten zu bekommen, vor allem von einem Mann, egal welcher Hautfarbe und Konfession er ist - … Ich finde, dass da eher unsere Höflichkeitsformen, sagen wir mal, gerade zu sehr im Fluss sind, schon seit deutlich mehr als einem Jahr, als dass ich wegen eines nicht akzeptierten Handschlags auf die Palme gehen würde.
die Franzi
Ich (weiblich, in Deutschland geboren, Atheistin) für meinen Teil würde es sehr begrüßen, wenn der elende Handschlag endlich aus der Mode kommen würde, da ich es, seit ich mich erinnern kann, hasse, eklige schweißnasse Hände wildfremder Leute anfassen zu müssen oder mir meine Hand von irgendwelche Männern mit Testosteronvergiftung zerquetschen lassen zu müssen.
Das ist Ausdruck von Hygiene ohne Einsatz umweltschädlicher Desinfektionsmitteln.
find ich uncool
Einfach unnatürlich. Frauen und Männer atmen die gleiche Luft. Wir trinken das gleiche Wasser. Und, und, und. Beim Handschlag herumzuzicken lassen sich die Muslime grad mal so einfallen. Soll einer von den Muslimen zeigen, dass die Natur der artige Unterschiede macht.
Gruß mki
Ich habe gelernt, dass die Entscheidung für Händeschütteln von den Frauen ausgeht. Also Männer dürfen Frauen nicht so ohne weiteres ihre „Flosse“ hinstrecken. Will die Frau, so streckt sie ihre Hand zuerst aus.
Es ist nicht o.k, wenn ein Neubürger die ausgestreckte Hand der Bürgermeisterin ausschlägt.
Gruß
rakete
Man läuft ja auch nicht mit Schuhen in eine Moschee, weil man sich da barfuß Fußpilz holen könnte. Aber darum geht es doch eigentlich nicht.
Es geht hier nicht um „Moden“, sondern um einen Handschlag bei einem feierlichen Akt gegenüber einer Frau. Es ist einfach unhöflich und beleidigend, jemanden der einem freundlich die Hand hinstreckt, diese nicht zu reichen.
Wenn ich mich nicht irre nimmt er damit sein im Grundgesetz garantiertes Recht auf freie Religionsausübung wahr.
Wir müssen die Religion und ihre Regeln nicht gut finden. Aber wir können uns kaum darüber beschweren, dass diese Menschen ihre Religion leben - solange sie damit keine Gesetze brechen. Integration heißt vor allem sich an die Gesetze zu halten und die üblichen Umgangsformen zu übernehmen - sofern sie nicht mit dem eigenen Glauben kollidieren.
Es hat also rein gar nichts mit fehlendem Respekt oder einer eigenwilligen Form der Ehrerbietung zu tun, sondern eher mit dem blinden Befolgen einer Intepretation einer Religion.
Ich finde, dass es da nicht viel zu diskutieren gibt.
Wenn bei formellen Anlässen (ich spreche nicht von Alltagssituationen) das Verweigern des Handschlags (bzw. in anderen Weltregionen oder meinetwegen auch in Subkulturen andere Grußgesten) keine Respektlosigkeit sein soll, was denn dann (Kinder, Touristen und Geisteskranke ausgenommen)?
Die Frage für den beobachtenden Dritten ist nur die, ob das eine berechtigte oder eine unberechtigte bzw. eine akzeptable oder inakzeptable Respektlosigkeit ist.
Gruß
F.
Hallo,
es ist ein Zeichen dafür, dass man aus fadenscheinigen Gründen bockig ist und seine kulturellen Gepflogenheiten durchzusetzen beabsichtigt bzw. nicht bereit ist, die Gepflogenheiten der neuen Heimat anzunehmen. Es kann auch ein Anzeichen dafür sein, dass das Geschlechter(gleichberechtigungs)bild nicht stimmt, muss es aber nicht sein. Bezeichnender ist es für den zweiten Fall schon, wenn man wg. irgendwelcher Sozialdienstleistungen zur Behörde geht und darauf besteht, einen Mann als Sachbearbeiter zu haben. Bzw. eine Frau.
Aktuell ist es wohl ein länderübergreifendes pol. Statement, da die Handschüttel"debatte" nicht nur in D. sondern auch in Schweden und der Schweiz geführt wird.
In der Regel gilt es als wenig höflich, wenn man die Verhaltensregeln eines Landes mißachtet, in dem man Urlaub macht oder sich dauerhaft niederzulassen beabsichtigt.
Gruß
vdmaster
Hi,
und das ist eine sehr detaillierte Vorschrift die mir nicht bekannt ist. Meine Reaktion war die, die ich empfunden hätte. Das mit dem Handschlag mag auch in Holland anders sein als in D, und da kam der Mann ja her. Um sich so aufzuregen, muss man ihm ja auch erstmal die chance geben, sowas zu wissen. Wüßtest Du, dass es in Russland unhöflich ist, Fremde, vor allem Frauen, anzulächeln? Wenn Du das tust, signalisierst Du ihr, dass Du sie für leicht zu haben, ja vielleicht sogar eine Nutte hältst. Fremde Männer lächelt man dort auch nicht an. Tut man das als Mann, hält man sein Gegenüber für ein Weichei und sucht streit. Tut man das als Frau, ist man ein leichtes Mädchen. Hat man Glück, glaubt das Gegenüber nur „Der / Die lacht mich aus, ich habe bestimmt etwas peinliches gemacht.“ Das funktioniert auch noch, wenn die Leute schon recht lange in Deutschland sind.
Ich weiß, Russland ist nicht Deutschland, aber es geht um das gleiche Prinzip: Ab wann und wie weit kann ich dem Gegenüber meine Vorstellung von Höflichkeit abverlangen?
die Franzi (die gleich einkaufen geht und auf der Straße sicher wieder für versteckten Unmut sorgt, weil sie Unbekannte nicht grüßt)
Hi,
es ist und bleibt für mich so, dass es darum geht, ob zurückgegrüßt wird oder nicht. Das gebietet die Höflichkeit.
die Franzi
Hi,
ja schon, aber ab wann muss man wie viele wie gut beherrschen?
Wie gesagt, selbst ich als Deutsche habe Schwierigkeiten, mich an alle lokalen Gewohnheiten im Bundesland, in dem ich wohne, zu gewöhnen. Fremde auf der Straße grüßen, von Kindern erwarten, dass sie mich grüßen, als Frau nicht alleine ausgehen, schon gar nicht abends, in die Kriiche gehen (ich bin konfessionslos) - das sind alles jahrzehntealte, wenn nciht jahrhundertealte Vorstellungen, die sind nicht durch die Flüchtlinge gekommen…
die Franzi
Es geht hier um die Einbürgerung, wenn ich es recht verfolgt habe. Derjenige ist also nicht erst seit drei Stunden im Land und kennt die Gepflogenheiten noch nicht so. Wenn schon solchen Leuten die deutsche Staatsbürgerschaft hinterhergeschmissen wird, dann wird die eine oder andere Franzi bald auf der Straße nicht nur ein Problem haben, wenn sie nicht grüßt, sondern einfach schon deswegen, weil sie sich dort so bewegt, wie sie es für richtig hält.
Hoi,
es geht ja nicht darum, jede Gepflogenheit zu „beherrschen“. Aber ab einem Zeitpunkt, an dem die Einbürgerung stattfindet, sollte man das Händeschütteln kennen. Ist ja keineswegs eine nur lokale, regionale oder nationale Verhaltensregel.
Gruß
vdmaster
War ebenfalls gesellschaftlicher „Außenseiter“, der nicht jeden „Dorfbrunnen“ anbetete und auch heute nicht tut.
Das erklärt nichts. Das ist nicht religiös. Muslime die sich absonderlich verhalten zicken nur rum. Nichts anderes.
mki
Hi,
naja, das sehe ich halt anders. Wirklich. Und auch aus eigener, direkter Erfahrung.
Um einen friedlichen Ton anzubieten: der Mann in dem Artikel, wir haben die Aktion nicht gesehen. M.E. ist möglich, dass er sich absichtlich verweigert hat, wohl wissend, was sich eigentlich gehört. Oder auch nicht. Wir werden es nicht herausfinden. Es wäre trotzdem kein Grund für mich, ein Fass oder einen Zeitungsartikel aufzumachen. Wieviel hätte ich zu tun, wenn ich das jedes Mal täte, wenn mich jemand unhöflich behandelt. Muss man aber einen Zeitungsartikel verfassen, nur weil der Vorfall mit einem Flüchtling passiert ist? Ich wäre für gleiches Recht für alle.
die Franzi
Wie sehr unser Pass von einigen Neubürgern geachtet wird zeigt diese Dame (Youtubevideo):