Frauenunterdrückung, die von Frauen ausgeht

Moim Namensvetter,

da ich denke, dass diese wirklich nette Diskussion nun festgefahren ist, werde ich nur noch kurz auf einige wenige Anmerkungen eingehen, die meines Erachtens die Denkstrukturen, die ich anprangerte, gut aufzeigen:

Die Jobs sind einfach so.

Das ist für mich genau so eine Begründung, wie ich sie niemals
akzeptieren würde, wäre ich eine Frau.

Und genau hier fällt auf: Warum sagst Du nicht, dass Du die Begründung als Mann auch nicht akzeptierst, warum nur als Frau?

Eben weil sich genau darin die grundsätzlich Annahme zeigt, dass sich einzige die Frau mit diesem Problem auseinandersetzen muss. Der Mann nicht, weil er ja eh das Recht hat, Karriere zu machen.

Ich sehe den Grund , mal rein aus persönlicher Erfahrung
heraus gesprochen, eher darin, dass es einfach deutlich
weniger Frauen gibt, die beruflich wirklich ambitioniert sind.

Mag sein, aber es bleiben noch immer Millionen übrig, die sehr ambitioniert sind, und nun vor genau diesem Problem stehen.

Die meisten möchten dann doch Kinder und sich auch ein paar
Jahre um sie kümmern.

Viele, sicher nicht die meisten. Das hätten die Männer gerne so.

Nun habe ich mir die Frage gestellt: würde ich für die Firma,
deren CEO ich bin und die mir auch zum Teil gehört, eine Frau
in gebärfähigem Alter als z.B. Geschäftsführerin Deutschland
einsetzen wollen?

Die Antwort ist: generell ja.
Allerdings würde ich mir ganz genau anhören, wie sie zum Thema
Familie und Kinder steht. Denn zwei GFs nach 3 Jahren brauche
ich nicht. Und einen Teilzeit GF als Ersatz für den GF im
3-jährigen Kinderurlaub kann man wohl kaum realisieren.

Hätte ich also 2 einigermassen gleichwertige Bewerber, eine
Frau und einen Mann, könnte es durchaus sein, dass ich mich
allein aus diesem Grund für den Mann entscheiden würde.

Und nun die entscheidende Frage: Warum würdest Du die genannte Frage nur der Frau und nicht dem Mann stellen? Eben weil Du wie die meisten davon ausgehen, dass es ohnehin die Frau sein wird, die sich mit dem Problem Kinder und Beruf auseinander setzen muss, nicht der Mann. Auch das zeigt wieder, wie tief die Denkstrukturen verwurzelt sind.

Ich hätte es, nun wo ich meinen Satz noch einmal lese, anders
ausdrücken müssen: nur viell. 5% der Jobs von Akademikern,
Mann oder Frau, sind auf dem beschriebenen sehr hohen Level.

Die übrigen 95% müssen sich durchaus Gedanken über Geld
machen. Zudem sollte m.E.(!) eine junge Familie heute sehr
aufs Geld sehen, denn der Generationenvertrag ist einseitig,
die Steuern steigen mit den sozialen und demographischen
Problemen im Land und eine gute Ausbildung wird, wenn die
heute Geborenen soweit sind, richtig Geld kosten.
Daher gibt es für mich persönlich(!) überhaupt gar keine
Frage, dass man das bessere Gehalt behält und die maximal
mögliche Vorsorge trifft.

Und ich behaupte weiterhin, dass Frauen genau so viel oder mehr wie Männer verdienen können, wenn man sie nur Karriere machen lässt. Das Gehaltsproblem überzeugt mich einfach nicht.

Ich sehe da auch kein Problem. Es muss nur klar sein, dass man
im Leben nicht alles haben kann.

Was eben genau so für Männer wie für Frauen gilt. Nicht nur für Frauen.

Würde ich allerdings feststellen, dass das Gehalt meiner Frau
(nach Erfüllung der o.g. Voraussetzungen) lediglich für 2
einfachere Autos reichen würde, ihr der Job aber wirklich so
sehr wichtig ist, dass sie sonst unglücklich würde, würde ich
nachgeben. Ich persönlich (eine Wiederholung, ich weiß. Es ist
mir jedoch wichtig klarzustellen, dass es hier wirklich nur um
meine persönliche Ansicht geht, die ich nicht generalisieren
will) kann auch 3 Jahre aussetzen. Mir würde nichts fehlen,
denn ich würde eben freiberuflich tätig sein. Für mich wäre
das allerdings eine massive Einschränkung. Ich würde sie aber
mitmachen.

Hoffentlich denken wirklich mehr so wie Du. Freut mich!

Viele andere Leute wollen das nicht, also bleiben
sie kinderlos.

Bzw. ich meine ja, dass dann die Frau nachgibt.

Eben. Und darum können sie auch durch andere ersetzt werden,
wenn sie mal plötzlich 2 Jahre aussetzen wollen. Genau das ist
ja das Problem.

Keineswegs, denn sie können dann ja etwas anderes machen.

Was aber der Karriere unförderlich ist. Das ist ja das Problem. Dabei geht es nicht um den normalen Berufswechsel nach 2 bis 3 Jahren in einen anderen Beruf, sondern ein Aussetzen von mehreren Jahren. Das ist eben etwas ganz anderes.

Ich habe bereits mehrmals ohne eigentliche Not meinen Job
gewechselt, einfach weil ich es wollte.

Ja, aber Du hast nie 3 Jahre ausgesetzt. Das ist doch hier das Problem.

Weshalb eröffnen solche Eliteweibchen dann nicht ihren eigenen
Laden?

Man kann nicht einfach seine eigene Kanzlei eröffnen, weil man dazu Mandanten braucht. In einer Großkanzlei kann man sich auf seine Arbeit konzentrieren und später Mandanten mitnehmen in die Selbständigkeit.

Die würden dann zunächst nur Verkehrsunfälle für Freunde machen. Für eine Karriere muss man aber gleich ins große Geschäft und das gibt es nunmal nur in den Topkanzleien.

Irre ich mich oder klingt der Begriff „Eliteweibchen“ etwas abwärtend? Gibt es auch „Elitemännchen“?

Ich kenne die Bewerbungsunterlagen und ich habe
lange Jahre an der Uni gearbeitet, um das festzustellen.

Wie kannst Du so etwas über einen m.W. durch Quoten geregelten
Unijon feststellen?

Nein, ich meinte nur, dass ich daher die Qualifikationen kenne. Im Übrigen gibt es keine Quotenregelung und darf es rechtlich auch nicht geben. Und so sehen die Zahlen auch aus.

In diesem Sinne!

Gruss

Matze

Moin!

Moim Namensvetter,

da ich denke, dass diese wirklich nette Diskussion nun
festgefahren ist, werde ich nur noch kurz auf einige wenige
Anmerkungen eingehen, die meines Erachtens die Denkstrukturen,
die ich anprangerte, gut aufzeigen:

Die Jobs sind einfach so.

Das ist für mich genau so eine Begründung, wie ich sie niemals
akzeptieren würde, wäre ich eine Frau.

Und genau hier fällt auf: Warum sagst Du nicht, dass Du die
Begründung als Mann auch nicht akzeptierst, warum nur als
Frau?

Weil ich als Mann das Problem nicht habe.

Es sind ja die Frauen, die sich beschweren. Nicht die Männer (ausgenommen Deiner…).

Eben weil sich genau darin die grundsätzlich Annahme zeigt,
dass sich einzige die Frau mit diesem Problem
auseinandersetzen muss. Der Mann nicht, weil er ja eh das
Recht hat, Karriere zu machen.

So meinte ich das nicht, die Formulierung muss es aber so aussehen lassen, das sehe ich ein.

Noch einmal deutlich: von mir aus kann jedes Paar das so gestalten, wie es möchte. Wenn ich einzelne Menschen dabei unterstützen kann, so mache ich das.
Ich selbst würde ebenso zu Hause bleiben, allerdings nur unter den bereits genannten Voraussetzungen.

Ich sehe den Grund , mal rein aus persönlicher Erfahrung
heraus gesprochen, eher darin, dass es einfach deutlich
weniger Frauen gibt, die beruflich wirklich ambitioniert sind.

Mag sein, aber es bleiben noch immer Millionen übrig, die sehr
ambitioniert sind, und nun vor genau diesem Problem stehen.

Klar. Und die müssen eben zusammen mit dem Partner und dem Unternehmen eine gangbare Lösung vereinbaren.
Wo das nicht geht, müssen sie eben damit leben oder die Konsequenzen ziehen.

Die meisten möchten dann doch Kinder und sich auch ein paar
Jahre um sie kümmern.

Viele, sicher nicht die meisten. Das hätten die Männer gerne
so.

Meiner rein persönlichen Erfahrung nach ist das die Mehrheit. 3 Jahre, dann wieder in den Job. So denkt mein Umfeld. Keine Ahnung, ob das repräsentativ ist.

Nun habe ich mir die Frage gestellt: würde ich für die Firma,
deren CEO ich bin und die mir auch zum Teil gehört, eine Frau
in gebärfähigem Alter als z.B. Geschäftsführerin Deutschland
einsetzen wollen?

Die Antwort ist: generell ja.
Allerdings würde ich mir ganz genau anhören, wie sie zum Thema
Familie und Kinder steht. Denn zwei GFs nach 3 Jahren brauche
ich nicht. Und einen Teilzeit GF als Ersatz für den GF im
3-jährigen Kinderurlaub kann man wohl kaum realisieren.

Hätte ich also 2 einigermassen gleichwertige Bewerber, eine
Frau und einen Mann, könnte es durchaus sein, dass ich mich
allein aus diesem Grund für den Mann entscheiden würde.

Und nun die entscheidende Frage: Warum würdest Du die genannte
Frage nur der Frau und nicht dem Mann stellen?

Es ist wirklich meine Schuld, Mathias, ich drücke mich nicht klar aus. Natürlich würde ich dies auch bei einem männlichen Bewerber abklopfen. Auch 2 Männer oder 1 Mann und 1 Frau nach 3 Jahren für denselben Job brauche ich nicht.
Nur bei den Mädels muss man eben ganz genau aufpassen, weil sie gesetzlich besser geschützt sind.

Eben weil Du
wie die meisten davon ausgehen, dass es ohnehin die Frau sein
wird, die sich mit dem Problem Kinder und Beruf auseinander
setzen muss, nicht der Mann. Auch das zeigt wieder, wie tief
die Denkstrukturen verwurzelt sind.

Das stimmt schon, man sieht es ja an meinen Formulierungen.

Allerdings möchte ich es noch einmal klar stellen: mir ist es egal, wer von beiden daheim bleibt. Ich will als Arbeitgeber nur kein Problem damit haben und als Vater nicht meinen Lebensstandard massiv nach unten schrauben, nur um ein Dogma zu erfüllen.

Ich hätte es, nun wo ich meinen Satz noch einmal lese, anders
ausdrücken müssen: nur viell. 5% der Jobs von Akademikern,
Mann oder Frau, sind auf dem beschriebenen sehr hohen Level.

Die übrigen 95% müssen sich durchaus Gedanken über Geld
machen. Zudem sollte m.E.(!) eine junge Familie heute sehr
aufs Geld sehen, denn der Generationenvertrag ist einseitig,
die Steuern steigen mit den sozialen und demographischen
Problemen im Land und eine gute Ausbildung wird, wenn die
heute Geborenen soweit sind, richtig Geld kosten.
Daher gibt es für mich persönlich(!) überhaupt gar keine
Frage, dass man das bessere Gehalt behält und die maximal
mögliche Vorsorge trifft.

Und ich behaupte weiterhin, dass Frauen genau so viel oder
mehr wie Männer verdienen können, wenn man sie nur Karriere
machen lässt. Das Gehaltsproblem überzeugt mich einfach nicht.

Ich denke, Du gehst hier den 2. Schritt vor dem 1.
Aktuell ist es so, dass Frauen oftmals wohl noch weniger verdienen, als Männer. Das nehme ich einfach mal so hin, auch wenn ich keinen einzigen Beispielfall persönlich kenne.

Auf diesen Fakten jedoch muss ich meine Familienplanung aufbauen.
Was Frauen „könnten“ oder was ihnen „zustehen würde“, ist mir dabei erst einmal egal. Es geht um hier, jetzt und meine Familienplanung.

Privat habe ich das Problem nicht, denn meine OHL würde ohnehin 3 Jahre pausieren wollen und arbeitet bei einem Unternehmen mit erstklassigem Programm für Mütter. Ihr Job ist nicht im Management, sie kann dann locker wieder einsteigen und möchte das auch unbedingt.
Sie liebt ihren Beruf, es gibt bei uns keinen Frust bzgl. der Vereinbarkeit von Beruf und Kindern.
Das ist im Alltag ausgesprochen angenehm und macht es mir leicht, auf ein sehr viel höheres zweites Gehalt einer Topmanagerin verzichten zu müssen.

Das nur um herauszustellen, dass ich hier nicht für mich selbst kämpfe, sondern einfach meine Ansicht vertrete, ohne selbst das Problem zu haben.

Ich sehe da auch kein Problem. Es muss nur klar sein, dass man
im Leben nicht alles haben kann.

Was eben genau so für Männer wie für Frauen gilt. Nicht nur
für Frauen.

Klar.
Das Problem ist nur, wie weit man das treiben will.

Wenn ich fragen darf: wie machst Du das eigentlich?
Bist Du zuhause beim Kind?

Würde ich allerdings feststellen, dass das Gehalt meiner Frau
(nach Erfüllung der o.g. Voraussetzungen) lediglich für 2
einfachere Autos reichen würde, ihr der Job aber wirklich so
sehr wichtig ist, dass sie sonst unglücklich würde, würde ich
nachgeben. Ich persönlich (eine Wiederholung, ich weiß. Es ist
mir jedoch wichtig klarzustellen, dass es hier wirklich nur um
meine persönliche Ansicht geht, die ich nicht generalisieren
will) kann auch 3 Jahre aussetzen. Mir würde nichts fehlen,
denn ich würde eben freiberuflich tätig sein. Für mich wäre
das allerdings eine massive Einschränkung. Ich würde sie aber
mitmachen.

Hoffentlich denken wirklich mehr so wie Du. Freut mich!

Das ist heute m.E. völlig normal.
Eben auch ein Teil der Gleichberechtigung, die ich persönlich(…) wirklich lebe. Ich freue mich darüber, recht und auch Pflichten auf 2 Schultern verteilen zu können.
Das führt zu gegenseitigem respekt und letztendlich zu besserem Sex… :wink:

Viele andere Leute wollen das nicht, also bleiben
sie kinderlos.

Bzw. ich meine ja, dass dann die Frau nachgibt.

Oftmals mag das wirklich so sein, ja.
Aber es zwingt sie ja keiner. Sie kann sich ja einen Partner suchen, der besser passt.
Hart, aber wahr.

Eben. Und darum können sie auch durch andere ersetzt werden,
wenn sie mal plötzlich 2 Jahre aussetzen wollen. Genau das ist
ja das Problem.

Keineswegs, denn sie können dann ja etwas anderes machen.

Was aber der Karriere unförderlich ist.

Das glaube ich nicht unbedingt.
Ich z.B. würde im Management nie jemanden einstellen, der eine Bilderbuchkarriere bei einem einzigen Unternehmen hingelegt hat und sich nun langweilt.

Mir sind die Querköpfe mit Lebenserfahrung lieber.
Aber das kann man natürlich nicht generalisieren.

Das ist ja das
Problem. Dabei geht es nicht um den normalen Berufswechsel
nach 2 bis 3 Jahren in einen anderen Beruf, sondern ein
Aussetzen von mehreren Jahren. Das ist eben etwas ganz
anderes.

Ich wiederhole mich: ein Kind bedeutet nicht, dass man nun 24h am Tag der Verblödung anheim fallen muss.
Man kann sich weiterbilden, vielleicht freiberuflich nebenbei etwas machen.
Es gibt tausende von Möglichkeiten.
Solche Leute finden dann auch wieder in das Berufsleben zurück, wenn vielleicht auch anders als ursprünglich gedacht.

Klar, in Bezug auf eine Karriere mit Ziel, Vorständin bei BMW zu werden, hilft das nichts. Aber das sind eben, wie gesagt, Ausnahmen, die nicht ins Gewicht fallen.

Ich habe bereits mehrmals ohne eigentliche Not meinen Job
gewechselt, einfach weil ich es wollte.

Ja, aber Du hast nie 3 Jahre ausgesetzt. Das ist doch hier das
Problem.

Das wäre unerheblich gewesen, unterstelle ich mal.
Ich könnte gar nicht komplett aussetzen. Das würde mich irre machen.

Weshalb eröffnen solche Eliteweibchen dann nicht ihren eigenen
Laden?

Man kann nicht einfach seine eigene Kanzlei eröffnen, weil man
dazu Mandanten braucht. In einer Großkanzlei kann man sich auf
seine Arbeit konzentrieren und später Mandanten mitnehmen in
die Selbständigkeit.

Akquise können auch Anwälte machen.
Das müssen alle anderen auch tun.

Die würden dann zunächst nur Verkehrsunfälle für Freunde
machen. Für eine Karriere muss man aber gleich ins große
Geschäft und das gibt es nunmal nur in den Topkanzleien.

Woie enstehen neue Top-Kanleien. Oder gibt es seit 150 Jahren immer nur dieselben 20?

Irre ich mich oder klingt der Begriff „Eliteweibchen“ etwas
abwärtend?

Ja, denn ich wiederum lese heraus, dass sie sich nicht wirklich auf das Thema einlassen wollen. Kind ohne Konsequenzen geht eben nicht.

Gibt es auch „Elitemännchen“?

Klar.

Ich kenne die Bewerbungsunterlagen und ich habe
lange Jahre an der Uni gearbeitet, um das festzustellen.

Wie kannst Du so etwas über einen m.W. durch Quoten geregelten
Unijon feststellen?

Nein, ich meinte nur, dass ich daher die Qualifikationen
kenne. Im Übrigen gibt es keine Quotenregelung und darf es
rechtlich auch nicht geben. Und so sehen die Zahlen auch aus.

Quoten sind illegal…?

Grüße,

M.

Hallo,

ohne mich hier inhaltlich in das Thema einmischen zu wollen, nur ein paar Anmerkungen zum Thema Kanzlei und Recht.

Woie enstehen neue Top-Kanleien. Oder gibt es seit 150 Jahren
immer nur dieselben 20?

Das ist in der Tat so. Es gibt in Europa wohl ca. 20-30 Top Kanzleien, die teilweise seit 200 Jahren bestehen und den Hauptteil des Businnes und die maßgeblichen Mandanten fest in der Hand haben (Linklaters, Freshfields, Clifford Chance, etc.).

Alle großen Gesellschaften und alle großen Transaktionen, Finanzierungen, Börsengänge, etc. sind hier vereint, weil die Kanzeleien natürlich die meiste Erfahrung und Logistik haben.

Sie suchen daher natürlich die besten Absolventen und bieten ihnen auch einiges. Nach der letzten allgemeinen Gehaltsanhebung bei den Kanzleien vor einem Jahr liegen die Einstiegsgehälter derzeit bei 90.000 bis 100.000 EUR.

Aus diesem Grund gehen die bestqualifiziertesten Juristen, so sie Anwälte werden, zunächst dorthin, wo sie sofort mit den größten Mandanten an den wichtigsten Transaktionen arbeiten können (es sind keine „Fälle“, weil 98% der Anwälte dort nur beratend tätig sind und nie vor Gericht gehen. Ich selbst war in meiner ganzen bisherigen Laufbahn genau 1 Mal vor Gericht).

Ein solches Gehalt, solche Arbeitsfelder und die entsprechende berufliche Erfahrung kann man in einer eigenen Kanzlei, die man nach dem Examen aufmacht, niemals erreichen. Bgzl. letzterem muss man auch Bedenken, dass alles, was man in den ersten 2 Examina gelernt hat, nur die Grundlage für die Rechtsmaterien sind, mit denen man später arbeitet. Das baut erst hierauf auf und muss wiederum neu erlernt werden. In den großen Kanzleien hat man alle Möglichkeiten dazu, wer selbständig anfängt, weiß idR. gar nicht, worum es eigentlich geht.

Warum auch weniger verdienen, sich um die ganzen kaufmännischen Aspekte kümmern und für den Bäcker um die Ecke anstatt für englische oder US Private Equity Häuser an großen Deals arbeiten, wenn man das alles in einer großen Kanzlei haben kann.

Einige gehen dann später, wenn sie über dieses Netzwerk eigene gute Mandanten und ausreichend Know How erlangt haben in die Selbständigkeit, andere bleiben dort oder wechseln innerhalb der großen Kanzleien.

Die Topabsolventen gehen daher in die großen bekannten Kanzleien, die weniger qualifizierten in die kleineren, die noch weniger qualifizierten machen kleine Bürogemeinschaften auf oder hängen ihr eigenes Schild „Schhmidt Rechtsanwälte“ vor die Tür.

Quoten sind illegal…?

Frauenquoten ja. Eine Bevorteilung aufgrund des Geschlechts ist verfssungsrechtlich verboten. Es gibt zB. für Krankenhäuser und ähnliche Institutionen Behindertenquoten, aber Frauenquoten gibt es nirgendswo.

Selbst der Satz „bei gleicher Befähigung werden Frauen bevorzugt“, den man noch manchmal sieht, vestößt gegen den Gleichheitsgrundsatz. Bisher ist aber noch keine Konkurrentenklage eines Mannes in einem solchen Fall bis zum BVerfG gekommen, weil sich dies Verfahren immer durch Vergleich erledigt haben oder dadurch, dass der Mann letztlich doch eingestellt/befördert wurde.

@ Mathias Mellinghoff: Schreib mir doch mal in einer PM, in welcher Berliner Kanzlei Du bist. Würde mich mal interessieren.

Gruß
Dea

Hallo!

ohne mich hier inhaltlich in das Thema einmischen zu wollen,
nur ein paar Anmerkungen zum Thema Kanzlei und Recht.

Woie enstehen neue Top-Kanleien. Oder gibt es seit 150 Jahren
immer nur dieselben 20?

Das ist in der Tat so. Es gibt in Europa wohl ca. 20-30 Top
Kanzleien, die teilweise seit 200 Jahren bestehen und den
Hauptteil des Businnes und die maßgeblichen Mandanten fest in
der Hand haben (Linklaters, Freshfields, Clifford Chance,
etc.).

Alle großen Gesellschaften und alle großen Transaktionen,
Finanzierungen, Börsengänge, etc. sind hier vereint, weil die
Kanzeleien natürlich die meiste Erfahrung und Logistik haben.

Sie suchen daher natürlich die besten Absolventen und bieten
ihnen auch einiges. Nach der letzten allgemeinen
Gehaltsanhebung bei den Kanzleien vor einem Jahr liegen die
Einstiegsgehälter derzeit bei 90.000 bis 100.000 EUR.

Wieviele Leute arbeiten dort insgesamt?

Ist diese Marktsituation der Top-Kanzleien statistisch auch nur ansatzweise relevant für die Problematik der Unvereinbarkeit von Karriere und Familie, die hier diskutiert wird?

Zudem wäre es interessant zu wissen, wie die gehaltsentwicklung dort aussieht.

Bitte um Kommentare zu meiner Vermutung:

junge/r AnwaltIn, 30, Prädikatsexamen, wird für 100.000 Eur eingestellt.
Nach 5 Jahren verdient er/sie 140.000 - 180.000 Eur.
Der jeweilige Lebenspartner hat einen ähnlichen Job.

Nun soll ein Gehalt wegfallen?

Klar, das geht. Solche Einkommen hat kaum jemand und man kann mit einem davon wunderbar eine 8-käpfige Familie ernähren.

Nur würde der Lebensstandard leiden. Auch mit bereits 1 Kind.

Ich muss nur die Frage der Relevanz dieser Leute für das Problem der AkademikerInnen insgesamt erneut stellen.

Die meisten Akademiker mitte 30 in vernünftigen Jobs werden wohl zwischen 60 und 90 TEur verdienen. Das ist schon sehr gut in einem Angestelltenverhältnis.

Und da würde es einfach weh tun, ein gehalt zu verlieren. Noch mehr, wenn es das höhere ist.
Womit wir wieder bei meinem Punkt von vorgestern wären.

Aus diesem Grund gehen die bestqualifiziertesten Juristen, so
sie Anwälte werden, zunächst dorthin, wo sie sofort mit den
größten Mandanten an den wichtigsten Transaktionen arbeiten
können (es sind keine „Fälle“, weil 98% der Anwälte dort nur
beratend tätig sind und nie vor Gericht gehen. Ich selbst war
in meiner ganzen bisherigen Laufbahn genau 1 Mal vor Gericht).

Ein solches Gehalt, solche Arbeitsfelder und die entsprechende
berufliche Erfahrung kann man in einer eigenen Kanzlei, die
man nach dem Examen aufmacht, niemals erreichen.

Ich vermute, dass Bossi mehr verdient…

Bgzl.
letzterem muss man auch Bedenken, dass alles, was man in den
ersten 2 Examina gelernt hat, nur die Grundlage für die
Rechtsmaterien sind, mit denen man später arbeitet. Das baut
erst hierauf auf und muss wiederum neu erlernt werden. In den
großen Kanzleien hat man alle Möglichkeiten dazu, wer
selbständig anfängt, weiß idR. gar nicht, worum es eigentlich
geht.

Warum auch weniger verdienen, sich um die ganzen
kaufmännischen Aspekte kümmern und für den Bäcker um die Ecke
anstatt für englische oder US Private Equity Häuser an großen
Deals arbeiten, wenn man das alles in einer großen Kanzlei
haben kann.

Einige gehen dann später, wenn sie über dieses Netzwerk eigene
gute Mandanten und ausreichend Know How erlangt haben in die
Selbständigkeit, andere bleiben dort oder wechseln innerhalb
der großen Kanzleien.

Die Topabsolventen gehen daher in die großen bekannten
Kanzleien, die weniger qualifizierten in die kleineren, die
noch weniger qualifizierten machen kleine Bürogemeinschaften
auf oder hängen ihr eigenes Schild „Schhmidt Rechtsanwälte“
vor die Tür.

Das ist es ja, was ich oben schon anmerkte.

Nun ist es so, dass die Anzahl solcher Top-Jobs wie von Mathias und Dir beschrieben, ausgesprochen begrenzt sein dürfte. Wie sieht das denn als „normaler“ Anwalt in einer „Qnormalen“ Kanzlei aus?

Quoten sind illegal…?

Frauenquoten ja. Eine Bevorteilung aufgrund des Geschlechts
ist verfssungsrechtlich verboten. Es gibt zB. für
Krankenhäuser und ähnliche Institutionen Behindertenquoten,
aber Frauenquoten gibt es nirgendswo.

Bitte?
Es gibt doch Behörden mit Frauenquoten.
Bitte sei so nett und erkläre mir das näher.

Selbst der Satz „bei gleicher Befähigung werden Frauen
bevorzugt“, den man noch manchmal sieht, vestößt gegen den
Gleichheitsgrundsatz. Bisher ist aber noch keine
Konkurrentenklage eines Mannes in einem solchen Fall bis zum
BVerfG gekommen, weil sich dies Verfahren immer durch
Vergleich erledigt haben oder dadurch, dass der Mann letztlich
doch eingestellt/befördert wurde.

Gruß,
M.

Hallo,

kleine Anmerkung: Ich hatte bereits gesagt, dass ich mich inhaltich zu dem Thema Familie und Beruf, bzw. Frau oder Mann nicht äußere. Ich habe lediglich einige Nebenbei-Anmerkungen zu Kanzleien gemacht, da Du fragtest und es sich so anhörte, das Mathias ausgestiegen ist.

Zudem wäre es interessant zu wissen, wie die
gehaltsentwicklung dort aussieht.

Nach einem Einstig mit 90-100 T plus Bonus im Jahr erhöht sich das Gehalt um 10-15 T pro Jahr.

Sobald man verpartnert wird, steigt es auf ca. 200.000 bis 250.000. Eine Vollpartneschaft (Equity Partner) bringt dann ca. 400.000 bis 500.000. Danach ist alles offen und Verhandlungssache. Aber die Managing Partner der internationalen Großkanzleien verdienen idR. ab 1 Mio. aufwärts.

Ich vermute, dass Bossi mehr verdient…

Nein, ganz sicher nicht. Im Strafrecht ist kein Geld zu machen. Das ist ein Relikt aus vergangenen Fernsehberichten.

Er hat einen Namen und wird wohl auch nicht hungern, aber wirkliches Geld wird nur im internationalen Transaktionsgeschäft, bei Börsengängen, Erstellen von Fonds- und Steuerstrukturen verdient. Denn genau da ist auch das meiste vorhanden, bzw. erzielt die anwaltliche Arbeit meilenweit die höchsten finanziellen Erfolge.

Wie sieht das denn als „normaler“ Anwalt in einer
„Qnormalen“ Kanzlei aus?

Das durchschnittliche Gehalt von Anwälten wird insgesamt gesehen weit überschätzt. Dieses liegt bei ca. 2.500 EUR Brutto im Monat.

Man kann sagen, das die besten 5% in die internationalen Kanzleien oder in die Richterschaft gehen können. Für die Richterschaft benötigt man 2 Prädikatsexamen, in Großkanzleien mindestens eins und ein zweites jedenfalls knapp darunter und zusätzlich einen Doktortitel oder, inzwischen etwas höher gehandelt, einen LL.M.

Die folgenden 20% haben Aussichten, in mittleren Kanzleien oder der Verwaltung unter zu kommen. Danach sieht es schlecht aus.

Es gibt doch Behörden mit Frauenquoten.
Bitte sei so nett und erkläre mir das näher.

Nein, es gibt definitiv keine Frauenquoten in Deutschland. Eine Bevorteilung von Frauen oder Männern aufgrund ihres Geschlechts ist völlig ausgeschlossen. Keine Behörde, Universität oder ähnliches muss eine Zahl von Frauen einstellen und es ist ihnen keinesfalls erlaubt, eine solche einem besser qualifizierten Mann vorzuziehen.

Warum sich eine solche Ansicht mancherorts noch immer hält, vermag ich nicht nachzuvollziehen. Es gibt Behindertenquoten und in manchen anderen Ländern Rassenquoten, aber Frauenquoten oder überhaupt das Recht, Frauen bei Einstellung oder Beförderung wegen ihres Geschlechts zu begünstigen, existiert nicht.

Wie ich bereits schrieb, wird das in Deutschland teilweise noch so gehandhabt, dass man schreibt „Frauen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt“. Aber wie gesagt, ist auch dies unzulässig und hat bisher noch keiner Konkurrentenklage stand gehalten.

Gruß
Dea

[MOD] bitte keine OT-Diskussion…
Hallo,

langsam ist der teil-thread doch arg vom Ursprungsartikel abgewichen. Da es jetzt wohl nur noch um rechtsanwaltliche Interessen geht, möchte ich doch bitten, einfach beim Thema zu bleiben. Obwohl es sicherlich interessant ist, haben die Fragen nach den europäischen Topkanzleien und die Verdienstmöglichkeiten eher weniger mit dem Bretttehma zu tun. Ich denke, dass die Diskussion hier einfach mal zu Ende sein könnte.

Grüße

Sarah

Moin!

kleine Anmerkung: Ich hatte bereits gesagt, dass ich mich
inhaltich zu dem Thema Familie und Beruf, bzw. Frau oder Mann
nicht äußere. Ich habe lediglich einige Nebenbei-Anmerkungen
zu Kanzleien gemacht, da Du fragtest und es sich so anhörte,
das Mathias ausgestiegen ist.

Ist klar.

Zudem wäre es interessant zu wissen, wie die
gehaltsentwicklung dort aussieht.

Nach einem Einstig mit 90-100 T plus Bonus im Jahr erhöht sich
das Gehalt um 10-15 T pro Jahr.

…dann war meine Schätzung ja recht treffsicher.

Sobald man verpartnert wird, steigt es auf ca. 200.000 bis
250.000. Eine Vollpartneschaft (Equity Partner) bringt dann
ca. 400.000 bis 500.000. Danach ist alles offen und
Verhandlungssache. Aber die Managing Partner der
internationalen Großkanzleien verdienen idR. ab 1 Mio.
aufwärts.

Ich vermute, dass Bossi mehr verdient…

Nein, ganz sicher nicht. Im Strafrecht ist kein Geld zu
machen. Das ist ein Relikt aus vergangenen Fernsehberichten.

Er hat einen Namen und wird wohl auch nicht hungern, aber
wirkliches Geld wird nur im internationalen
Transaktionsgeschäft, bei Börsengängen, Erstellen von Fonds-
und Steuerstrukturen verdient. Denn genau da ist auch das
meiste vorhanden, bzw. erzielt die anwaltliche Arbeit
meilenweit die höchsten finanziellen Erfolge.

Interessant.

Mein Bruder steht vor der Studienwahl und Jura ist mit auf der Liste.
Solche Informationen sind daher wertvoll für mich.

Wie sieht das denn als „normaler“ Anwalt in einer
„Qnormalen“ Kanzlei aus?

Das durchschnittliche Gehalt von Anwälten wird insgesamt
gesehen weit überschätzt. Dieses liegt bei ca. 2.500 EUR
Brutto im Monat.

Wirklich das „durchschnittliche“ Gehalt?
Das kann ich mir kaum vorstellen, denn in München käme man damit kaum klar, wenn man zumindest einen dem Studium einigermaßen angemessenen Lebensstil haben möchte.

Man kann sagen, das die besten 5% in die internationalen
Kanzleien oder in die Richterschaft gehen können.

Auch hier schien meine Schätzung gut gewesen zu sein.

Für die
Richterschaft benötigt man 2 Prädikatsexamen, in Großkanzleien
mindestens eins und ein zweites jedenfalls knapp darunter und
zusätzlich einen Doktortitel oder, inzwischen etwas höher
gehandelt, einen LL.M.

Die folgenden 20% haben Aussichten, in mittleren Kanzleien
oder der Verwaltung unter zu kommen. Danach sieht es schlecht
aus.

Es gibt doch Behörden mit Frauenquoten.
Bitte sei so nett und erkläre mir das näher.

Nein, es gibt definitiv keine Frauenquoten in Deutschland.
Eine Bevorteilung von Frauen oder Männern aufgrund ihres
Geschlechts ist völlig ausgeschlossen. Keine Behörde,
Universität oder ähnliches muss eine Zahl von Frauen
einstellen und es ist ihnen keinesfalls erlaubt, eine solche
einem besser qualifizierten Mann vorzuziehen.

Woher kommt dann der Begriff „Quotenfrau“?
Nur aus der Grünen Partei?
Eine Urban Legend?

Warum sich eine solche Ansicht mancherorts noch immer hält,
vermag ich nicht nachzuvollziehen. Es gibt Behindertenquoten
und in manchen anderen Ländern Rassenquoten, aber Frauenquoten
oder überhaupt das Recht, Frauen bei Einstellung oder
Beförderung wegen ihres Geschlechts zu begünstigen, existiert
nicht.

Wie ich bereits schrieb, wird das in Deutschland teilweise
noch so gehandhabt, dass man schreibt „Frauen werden bei
gleicher Qualifikation bevorzugt“. Aber wie gesagt, ist auch
dies unzulässig und hat bisher noch keiner Konkurrentenklage
stand gehalten.

Danke für die ausgesprochen interessanten Infos!

Grüße,

M.

O.K.

Hallo,

für den Mod: Keine Sorge, das ist sicherlich der letzte Beitrag.

Interessant.

Mein Bruder steht vor der Studienwahl und Jura ist mit auf der
Liste.
Solche Informationen sind daher wertvoll für mich.

Dann muss er sich bewusst sein, dass er zu den besten 5-10% gehören muss, ansonsten sind die Marktaussichten sehr schwierig.

Oberhalb der Grenze ist die Berufs- und im Grunde auch Verdienstwahl frei.

Wirklich das „durchschnittliche“ Gehalt?
Das kann ich mir kaum vorstellen, denn in München käme man
damit kaum klar, wenn man zumindest einen dem Studium
einigermaßen angemessenen Lebensstil haben möchte.

Es ist ein Bundesdurchschnitt und erfasst daher auch ländliche Anwälte in Schleswig-Holstein.

Zudem hat nie jemand gesagt, dass alle Anwälte einen „angemessenen“ Lebensstil führen. Die Realität ist für viele eine andere.

Woher kommt dann der Begriff „Quotenfrau“?
Nur aus der Grünen Partei?
Eine Urban Legend?

Das kann ich nicht beurteilen. Ich kann nur sagen, dass es rechtlich eine solche Quote nicht gibt und nicht geben wird.

Zudem kann gerade der öffentliche Dienst solche Quoten auch nicht freiwillig erfüllen, da hier überall streng das gesetzliche Prinzip der Bestenauslese gilt und die Entscheidungen nachvollziehbar sein müssen. Bei der Fülle von Konkurrentenklagen funktioniert das nicht.

Gruß
Dea

OK

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Die meisten Rassisten dürften schwarz sein

Hallo und Guten Tag,

der Diskurs des Feminismus ist seit jeher: „Patriarchat
bedeutet: Die Männer unterdrücken die Frauen so wie Rassismus
bedeutet, die Weissen unterdrücken die Armen.“

Naja, dass diese Rassismus-Def. nicht korrekt ist, fällt sofort auf.

Jedenfalls gibt es in Afrika zahlreiche Orte, wo Du aufgrund Deiner Hautfarbe getötet wirst - Dir wird als Weisser quasi empfohlen, gewisse Gebiete zu meiden, wenn Du am Leben bleiben willst.

Das Rasissmus heute noch so verbreitet ist, finde ich schockierend.

Mit Deiner anderen Aussage hast Du natürlich Recht - beispielweise der Schlankheitwahn geht von Frauen aus. Ich seh es ja selber, wie Frauen sich gegenseitig auseinander nehmen.

Aber ein altes Frauenrezept hat bis heute Wirkung: Verschleiern und Vertuschen, Schuld haben immer die anderen.

Aber wie ich sehe, scheint dieses alte Rezept nicht mehr bei allen Männern zu funktionieren. Tja, ganz blöd sind wir halt auch nicht…

mfg

Auch wenn das nun vom Thema eigentlich zu weit weg

Hallo Melina,

Aber Nonnen z.B. hat doch noch nie jemand einen Vorwurf daraus
gemacht, dass sie keine Kinder haben.

Das heißt dann also, die Frau kann ihrer Rolle als Mutter gerecht werden oder ihr Leben einem anderen „höheren“ Ziel unterordnen. Ansonsten muss sie eben mit denn Vorwürfen leben?

Pfarrern hat ja auch keiner einen Vorwurf gemacht das sie nicht Vater werden. Genauso wenig wie Dachdeckern, Fleischern, Busfahrern, Hobbyköchen, Chatteilnehmern, Maßeuren…

Worauf ich hinaus will, ist das bei dieser ganzen Diskusion völlig vergessen wird das jeder Mann und jede Frau ersteinmal ein Mensch ist.
Jeder Mensch hat andere Bedürfnisse.

Warum bitteschön soll ich mich rechtfertigen weil ich keine Kinder möchte, sei es nun weil ich der Meinung bin dass das nichts für mich ist, oder weil mir meine Karriere wichtiger ist.

Wenn man vom Geburtenrückgang redet, geht es dabei fast nur um die Frau, die die Kinder ja gebärt. Das dabei aber auch jemand zum Zeugen da sein muss, wird gerne vergessen.

Das man Nonnen keinen Vorwurf macht, kommt meiner Meinung nach daher das sie ja etwas anderes für die Gesellschaft leisten. Sie verzichten schließlich nicht auf Kinder aus Karrieregeilheit oder Selbstverwirklichungwahn. Sie geben ihre eigen individuellen Bedürfnisse auf um Gott zu dienen und dadurch denn Menschen.

Genauso ist es mit dem Mutterbild. Eine Frau die eine mögliche Karriere aufgibt um für die Kinder und denn Ehemann zu sorgen, sich um die Eltern kümmert wenn sie alt sind, und nach sich dann auch noch ehrenamtlich betätigen leisten das gleiche Prinzip wie eine Nonne. Sie stellt ihre eigenen Bedürfnisse hinten an.

Auf dieser Welt sind Frauen vieles, die Ehre des Mannes, der gute Geist der Familie. Der Starke halt des Mannes, die Stütze der Gesellschaft…
alles wunderbare Dinge wenn die Frau selbst damit glücklich ist. Was ist aber von denen die es nicht sind? Die werden dann von Eva Herrmann, manchen Männern und einigen der Frauen, die im eben aufgezählten ihr Glück gefunden haben, bequatscht und bedrängt das sie sich nur lange genug einreden müssten das sie glücklich sind, dann würden sie es auch werden.

Allerdings dürfte das wohl Käse sein. Ich jedenfalls habe noch von niemandem gehört der Fernweh hatte und davon geheilt wurde in dem er sich immer wieder vor Augen führte wie schön doch seine Heimat ist.

Eine Fraudie sich immer wieder fragt, was aus ihr geworden währe, wenn sie damals nicht ganz ausgestiegen wäre als das erste Kind kam wird mit Sicherheit eher schwermütig als eine ausgeglichene und Glückliche Mutter.
Genauso wie eine Frau der zu hause die Decke auf dem Kopf fällt, weil sie einfach die Arbeit vermisst, die Kollegen, denn Plausch mit denn Kunden und mal was anderes sehen und hören als Kinder, Erziehung, Hausarbeit und was beim Ehemann in der Firma los ist.

Und erzählt bitte nicht das eine Frau die an der Supermarkt Kasse arbeitet, oder beim Friseur oder sonst wo nicht glücklich und stolz auf ihre Arbeit sein kann.
Wenn es so währe könnte auch kein Mann am Steuer eines Brummis, in der Log einen Güterzuges oder auf der Baustelle beim Beton mischen glücklich sein.

Letztendlich haben alle Menschen eines Gemeinsam, wir sind alle völlig verschieden. Und nur wer es schafft denn für sich richtigen Weg zu finden, und zwar mit allem Egoismus der nunmal dazu gehört. Der wird wirklich zufrieden sein Leben leben können.
Bei Männern scheint das völlig normal zu sein. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern das jemand gefordert hätte Männer sollten auf ihren Berufswunsch verzichten um Erzieher oder Grundschullehrer zu werden. Auch wenn das vielleicht helfen würde die Benachteiligung von kleinen Jungs im Kindergarten oder der Schule wieder in Ordnung zu bringen.

Gruß Jasper.

Gruß Melina

hallo melina,

hallo Strubbel :smile:

nur so am Rande: auch wenn ehemänner an der zeugung nicht
beteiligt waren, gilt dies.
angenommen, ehefrau bekommt kind, aber nicht vom ehemann und
sagt ihm das. ehemann reicht scheidung ein. ehe wird
geschieden. ehemann zahlt kindesunterhalt, weil er automatisch
vor dem gesetz als vater gilt.

Wie gesagthier stiehlt der Staat sich aus der Verantwortung um selbst nicht für denn Unterhalt tragen zu müssen.
Gesetzt sind nie wirklich gerecht, und das es in gerade hier sehr viel Missbrauch gegeben hat steht ohne jeden Zweifel fest.

Aber Gesetzte kann man ändern. Allerdings ist dieses sehr langwierig. und erfordert sehr viel Einsatz. Was einer der Gründe sein dürfte warum man nur sehr wenige Demos zu diesem Thema sieht und hört, sondern viel eher an denn Stammtischen und der Bildzeitung.

Trotz allem betrifft es eben doch nur einen bestimmten Prozentsatz. Für die anderen ist es meist ein Reizthema über das man sich wunderbar aufregen kann und zeigen kann wie schlecht doch alles ist. Aber man selbst ist ja nicht betroffen, braucht also auch nicht wirklich etwas zu ändern.

Der Druck der auf die Frauen ausgeübt wird, gefälligst zu hause zu bleiben und für Nachwuchs zu sorgen ist in etwa vergleichbar mit einem System, das Menschen denn Arbeitsplatz zu weißt weil gerade dort jemand
gebraucht wird, ohne Rücksicht derauf was die Person kann oder machen möchte.

Nach dem Motto, uns egal ob du ein begnadeter Musiker bist, zur Zeit brauchen wir Maurer, also wirst du das lernen und auch die nächsten 20 Jahre ausüben.

strubbel
#:open_mouth:)

Grüße an dich

Hallo,

eine Frau die ihrem eigenen Kind so etwas wie eine Genitalverstümlung antut, macht das mit Sicherheit nicht um es zu unterdrücken, sondern aus der Überzeugung herraus das es das einzige Richtige ist. Zumal diese Frauen es selbst durchlitten haben. Dazu kommt das ihnen von klein auf eingetrichtert wird das es ihre Pflicht ist. Mit wem sollten sich sich also zusammentun?
Denn Menschen aus dem Westen, die ihnen erzählen das sie schlechte menschen sind? Denn wenigen die sich erfolgreich gewehrt haben und über die nur Horrorgeschichten weitererzählt werden?

Allerdings ist das Fenomän das Mensch erlittene Leid und Unrecht im selben Masse weitergeben.

Menschen die als Kinder geschlagen wurden, greifen selbst wieder auf diese „“„Erziehungsmethode“"" zurück. Auch wenn man meint, das gerade wer Leid erlebt hat, es besser machen will, scheitert oft daran weil er nichts anderes erlebt hat und gar nicht weiß wie er diesen Kreislauf durchbrechen soll.

Zu unserem Frauen = Mütter Thema:
Tatsache ist nun mal, das Frau es eigentlich gar nicht richtig machen kann. Egal wie sie sich entscheidet. Kind oder Karriere, Karriere und Kind, keine Karriere und keine Kinder, Vollzeitmutter und Hausfrau oder nur Hausfrau…
Irgend eine Gruppe wird ihr immer erzählen das sie alles falsch macht.

Denn Tatsache ist, das auch das Bild der „Nur“ Hausfrau und Mutter alles andere als positiv ist. Das dürfte auch der Grund sein warum Frauen die als Vollzeitmütter, eigentlich genau das leben können was Politik, Kirche und so mach anderer gerade predigt, eigentlich glücklich sein müssten. Dennoch wettern viele gegen die vermeintlichen
Rabenmütter.
Wohl eher aus dem Frust herraus sich dauernd mit selbigen messen lassen zu müssen. Es dürfte wohl eher der Hoffnung herraus entspringen, das wenn alle Frauen wieder zu dem Lebenstiel zurückkehren müssten, denn sie selbst für sich als richtig sehen, ihr eigenes Bild in der Gesellschaft wieder an ansehen gewinnen würde.

Die einzige Solidarität die Frauen und Männern wirklich helfen würde, wäre die Einsicht das der Lebenswege, für denn man sich entschieden hat, nicht einzige Richtige ist.
Leider verwechselt noch immer ein Großteil der Menschheit „nicht der einzige Richtige“ mit „der eindeutig falsche“.
Und darin dürfte die Wurzel allen Übels zu suchen sein.
Und zwar völlig egal ob beim Thema Frauen, Männer, Medizin, Politik, Religion…u.s.w.

Schöne Grüße
Melina

Hallo Jasper,

ich fühle mich nicht unterdrück - deswegen bin ich wohl die
Falsche um deine Frage zu beantworten.

Zur Erklärung: Ich arbeite seit Jahren in einer reinen
Männerdomäne und habe absolut keine Probleme damit. Ich habe
mich nie in irgendeiner Art und Weise von Männern unterdrückt
gefühlt oder ungleich gestellt gesehen - weder im Privatleben
noch im beruflichen Umwelt.

Da musst du jemanden anderes fragen :wink:

Da kann ich dir nur beipflichten, auch ich fühle mich nicht unterdrückt.
Allerdings sollten wir beide vermutlich auch dankbar sein das wir im Jahr 2008 in Europa leben.
Und nicht etwa im Jahr 1950 in Europa, oder 2008 in einem von religiösen Fanatikern, egal welchem Glauben auch immer, regierten Land leben.

Gruß

Samira

Grüße Zurück Melina

Hallo Jasper,

na eben z.B. die Genitalverstümmelung an Mädchen, die i.d.R.
von Frauen vorgenommen wird, mit der ausdrücklich von Frauen
stammenden Begründung, dass der Mann dann weniger Angst vor
Fremdgehen der Frau haben muss. Oder wenn in Indien die
Schwiegermutter die Schwiegertochter tyrannisiert und bei
angeblich mangelnden Kochkünsten und nicht ausreichender
Mitgift bei lebendigem Leib verbrennt. Oder wenn Eva Hermann
Frauen auffordert, zu ihrer „natürlichen“ Rolle als Hausfrau
und Mutter zurückzukehren (in den USA soll es viele solcher
„Anti-Feministinnen“ geben). Oder wenn früher Frauen von
Frauen aufgefordert wurden, über Fremdgehen ihres Mannes
hinwegzusehen, aber sich ja unterstehen sollten, es ihm mit
gleicher Münze heimzuzahlen. Oder wenn in Korea schwangere
Frauen nach der Geschlechtsfeststellung das Embryo nur deshalb
abtreiben lassen, weil es ein Mädchen ist, selbst wenn der
Ehemann gar nicht gegen eine Tochter hätte. Usw. usf.

Gegen dieses Verhalten versuchen weniger Feministen, sondern wohl eher Menschenrechtsorganisationen vorzugehen.
Natürlich nehmen sie Stellung dazu und versuchen eine änderung herbeizuführen.

Was Alice Schwarzer und Co. angeht, dürfte wohl eher sowas ihre Zielgruppe sein:

( Leider ist der Artikel im Archif und ich kann ihn nicht verlinken )

DER SPIEGEL (52/2007) - 22.12.2007 (5451 Zeichen) Dieser Artikel ist als Pdf abrufbar. Dieser Artikel ist als Html abrufbar.
BILDUNG: Mittelmaß genügt
Trotz Eignung für das Gymnasium besuchen viele Mädchen vom bayerischen Land die Realschule - traditionelle Rollenmuster prägen nach wie vor ihr Leben.

In dem Artikel geht es darum das Mädchen, die in ländlich Bayrischen Gegenden leben, selbst bei sehr guten Noten auf die Realschule, anstelle des Gynasiums, geschickt werden. Vorallem weil man glaubt das es völlig ausreicht wenn sie die Mittlere Reife haben und einen einfachen Job. Sie heiraten ja eh und bekommen Kinder, da ist Abitur und Studieren nur Zeitverschendung.

Dazu kann ich aus eigener erfahrung nur noch hinzufügen, das für viele Eltern, die Tasache das eine studierte Tochter kaum Chancen auf dem Heiratsmarkt hat, schwerer zu wiegen als die Frage was aus dem Kind werden könnte und wie es selbst am glücklichsten wird.

Aber wer sich die Geschichte der Emanzipation ansieht stellt schnell fest das ein großteil seiner Leistungen darin besteht solche Muster aufzulösen, und zwar sohl bei Männern aus gerade auch bei Frauen.

Gruß Jasper.

die Weissen unterdrücken die Armen

so wie Rassismus
bedeutet, die Weissen unterdrücken die Armen."

Ich denke, es ist nur ein Schreibfehler, aber dennoch eine Richtigstellung: Rassismus bedeutet, jemand wird aufgrund seiner Rasse benachteiligt. Nicht, weil er „arm“ ist.
„Die Weissen unterdrücken die Armen“ könnte dir schon fast als rassistische Äußerung ausgelegt werden :wink:
Gruß Martina

Von dem Klischee, Frauen seien die besseren Menschen, sollte man sich schleunigst verabschieden. Siehe hierzu auch den folgenden Artikel aus der Welt über Aufseherinnen in Frauen-KZ während der Nazizeit:

http://www.welt.de/kultur/article1499448/KZ-Aufseher…

Einige Zitate:

Attraktiv war die vergleichsweise gute Bezahlung und komfortable Unterbringung, selbst für eventuelle Kinder wurde gesorgt. Erschreckend ist vor allem die Feststellung, wie schnell sich die Frauen an die Lagerrealität gewöhnten, diese mittrugen und zum Teil durch selbst ausgeübte Gewalt noch verschärften. Kaum eine bat um Entlassung, obwohl dies keine persönlichen Konsequenzen gehabt hätte.

(…) In zynischer Verkehrung von Ursache und Wirkung rechtfertigten sie in ihren Verteidigungsreden vor Gericht die eigene „maßvolle Gewalt“ gegenüber den Häftlingen durch deren „regelwidriges“ oder „unvernünftiges Verhalten“, beriefen sich auf die „Dienstpflicht“ und leugneten damit eigene Motive und Handlungsspielräume.

Das gibt es auch im Kleinen in unserer westlich, aufgeklärten
Kultur: wenn eine Frau sich „unweiblich“ gibt (durch Kleidung,
Schminke, Verhalten) wird ihr auch meist zu einer
Typveränderung geraten, um in das Bild zu passen.

Gibt es umgekehrt auch: Feministinnen weinen schonmal ganz gerne dicke Tränen, wenn „die Mode wieder weiblicher wird“ und „Frauen auf die Weibchenrolle festgelegt“ werden sollen. Die hoffen dann anscheinend, dass „selbstbewusste“, „emanzipierte“ und „fortschrittliche“ Frauen dann innehalten und sich, so wie sie selber, in sackartige Gewänder, Jeanshosen und Männerschuhe zwängen. Kurze Haare natürlich nicht zu vergessen.
Wobei sich dann die Frage stellt, was das Ganze dann mit weiblichem Selbstvertrauen und Identität zu tun haben soll.

Stimmt. Siehe auch hier:

http://genderama.blogspot.com/2008/01/niederlande-zu…