…wo ist der Unterschied? Wenn man von entsprechend ähnlichen Vorfällen liest, scheinen mir diese Begriffe doch austauschbar?!
Hallo!
Das ist wie Mengenlehre, es gibt unterschiedliche Teilmengen und Schnittmengen.
Fremdenfeindlichkeit richtet sich auch (und natürlich berechtigt!) gegen Österreicher.
Islamophobie beinhaltet auch Ängste vor gewissen bärtigen Deutschen.
Rassismus richtet sich auch gegen katholische Filipinos.
Alles drei kann, muss aber nicht zusammentreffen. Manche finden die Österreicher charmant, sind aber trotzdem übelherzige Rassisten, die einen Boateng nicht als Nachbarn wünschen, um einmal mit Alexander dem Gauleiter Gauland zu sprechen…
P.S.: Orange trägt nur die Müllabfuhr!
Schöne Grüße!
Und sind Beleidigungen gegen türkische Mitbürger dann auch Rassismus?
Kommt drauf an.
Nicht jede Beleidigung ist eine rassistische Beleidigung.
Sollte eigentlich klar sein.
Warum nur denke ich, dir ist das auch klar, du wolltest nur ein bisschen sticheln?
Grüße
Siboniwe
Zumindest werden sie als pol. Kampfbegriffe oftmals austauschbar und beliebig angewandt. Gerne mit der Intention „je mehr (dem Gegner angehängt), desto besser“.
und wenn sich ein Deutscher mit und ein Deutscher ohne Migrationshintergrund gegenseitig beleidigen…? Besteht dann die Möglichkeit, dass sich beide rassistisch verhalten haben?
Klar. Rassismus ist kein Privileg bestimmter Ethnien.
Moin,
fremdenfeindlich sollte man nicht erklären müssen, wer’s geschwollen mag, sagt xenophob. Islamophobie heißt Angst vor Muslimen, warum auch immer, und rassisitisch ist schlicht brunzblöd, weil inzwischen ein jeder Depp (zwecks Gendering: jede Dumpfbacke) kapiert haben sollte, dass es keine Rassen gibt. Noch Fragen, Bommel?
Gruß
Ralf
ps: Wer ist eigentlich „man“?
Das würde ich auch so sehen… Trotzdem habe ich den Eindruck, dass die Nazikeule immer nur einer Seite vorbehalten bleibt.
Rassismus bestreitet Gleichwertigkeit im negativen Sinne (beharrt auf Überlegenheit) und begründet Diskriminierung. Einfaches - ein eher neutrales Beispiel - der sog. Altersrassismus. Rassismus ist stets bezogen auf andere Menschen. Jede Art von Diskriminierung darf mittlerweile mit dem Begriff Rassismus bezeichnet werden ([deutscher] Populismus hat mittlerweile keine Grenzen mehr). Losgelöst von unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen.
Fremdenfeindlichkeit richtet sich ebenso gegen Menschen, kann aber Überlegenheit als auch Unterlegenheit (Angst vor dem Ungewissen, fremden) ausdrücken.
In Islamophobie steckt dann nur noch der Begriff Phobie, also Angst und Unterlegenheit.
Theoretisch/rational kann man die Begriffe durchaus unterscheiden.
Die praktischen Probleme in der Unterscheidung liegen wohl an mangelnder Differenzierung hier und dort. Beispiel: Ich bin nicht islamophob, aber islamfeindlich dahingehend, dass ich die Unterdrückung von Freiheiten wie Homosexualität nicht nur nicht unterstütze, sondern aktiv abwehre. Wenn mich jemand als islamfeindlich bezeichnet, ist das ok. Weil ich eben Freiheiten und Gleichwertigkeit unterstütze.
Ich bin hier weder fremdenfeindlich noch rassistisch.
Die Diskussion wird von anderen aber leider meist anders geführt.
Nein.
awM
Das ist aber nun ein ganz anderes Ding. Nicht jeder Rassist ist notwendigerweise ein Nazi. Aber jeder Nazi ist ein Rassist.
Grüße
Siboniwe
Kannst Du das vielleicht erläutern? Gerade im Hinblick darauf, ob „nichtdeutsche Rassisten“ denn die „Nazikeule“ nicht fürchten müssen?
Bedeutet das, dass du auch katholikenfeindlich bist?
Nicht gegenüber Gläubigen, ist deren Sache, aber gegenüber der Religion in einigen Punkten. Daher schon vor Jahrzehnten aus der katholischen Kirche ausgetreten.
awM
Interessant. Und gibt es deiner Meinung nach unter den größeren Religionen auch eine, die keinerlei Freiheiten unterdrückt?
Das meiste wurde ja schon erwähnt, daher ein anderer Twist:
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Fremdenfeindlichkeit: anthropologische Konstante; ist z.T. wohl angeboren und phylogenetisch (Überrest der Jäger- und Sammlergesellschaften) wie ontogenetisch (die Fremdenangst der Kleinkinder) tief verwurzelt, auch in der Form der Angst vor dem Fremden in sich selbst. Hat daher immer auch mit Projektion zu tun.
Ist aber auch durch sich selbst begrenzt, da jeder „Fremde“ prinzipiell zum „Bekannten“ werden kann bzw. immer auch bereits „Bekanntes“ in sich hat (und sei es nur das Allgemeinmenschliche), womit er als Objekt der -feindlichkeit wegfällt. -
Rassismus: keine Konstante, sondern ideologische Haltung. Ist prinzipiell unbegrenzt, da er essentialistisch („XY ist so“; biologisch oder kulturell fundiert, aber stets essentialistisch) statt relational (hier/da, einheimisch/fremd) strukturiert ist, an Gruppenzugehörigkeit ansetzt statt an Individualität („der Jude ist so“) und mit Stereotypen funktioniert, die sich der Korrektur durch die Erfahrung/Wirklichkeit völlig entziehen („das zeigt doch nur erneut, dass der Jude so ist“).
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Islamophobie ist … naja, vielgestaltig, und (nur) zum Teil als ein auf Muslime gerichteter Rassismus zu verstehen.
Gruß
F.
Worauf möchtest du hinaus???
awM
Wohl eher Angst vor Islam. Sonst würde es Muslimo(a)phobie oder so heißen.
Im Grunde genommen ist die westliche Adaption auch das, was Muslime seit altersher kennen, und es wohl auch Islamophobie nennen könnten: Die Angst vor dem falschen Glauben. Davon zeugen die Richtungs-/Auslegungsstreitereien innerhalb dessen, was wir als Islam bezeichnen. Die westliche Adaption handelt dagegen von der Angst vor der fremdem Religion. Im Grunde haben beide Angst vor dem Islam, jeder auf seine Weise.
awM
Darauf, dass du womöglich eher ein Problem mit Religionen an sich als mit dem Islam im speziellen hast.
Irritierend. Dabei hat die Katze vor wenigen Monaten noch behauptet, dass es nichtweißen Rassismus gar nicht geben kann.