FSJ-Seminar zu Karneval

Kultur & Gesellschaft Kulturen weltweit
#1

Hallo

Mich würde interessieren, wie andere Menschen es beurteilen, dass für junge Freiwillige, die Dienst im Krankenhaus in der Pflege machen, ein Seminar angesetzt wird, das genau am Rosenmontag beginnt.

Dieses Seminar findet ziemlich weit entfernt in einer anderen Bundesland statt. Die jungen Freiwilligen arbeiten in Köln. Die Leute, die diese Freiwilligen in dieses Seminar schicken, sitzen auch in Köln, sie sollten also wissen, dass Karneval dort feiertagsähnlichen Status haben.

Dieses Seminar ist verbindlich, sie müssen dort hin.

Bitte um Meinungen dazu.

Viele Grüße
Simsy Mone

#2

Hallo

Mich würde interessieren, wie andere Menschen es beurteilen,
dass für junge Freiwillige, die Dienst im Krankenhaus in der
Pflege machen, ein Seminar angesetzt wird, das genau am
Rosenmontag beginnt.

ich bin ein anderer Mensch aus einem Bundesland, in dem Auswüchse wie Rosenmontag großes Erstaunen auslösen.
In soweit = ein ganz normaler Montag

Dieses Seminar findet ziemlich weit entfernt in einer anderen
Bundesland statt. Die jungen Freiwilligen arbeiten in Köln.
Die Leute, die diese Freiwilligen in dieses Seminar schicken,
sitzen auch in Köln, sie sollten also wissen, dass Karneval
dort feiertagsähnlichen Status haben.

was soll ich dazu sagen?
Ich war mal an einem 11.11. in Köln. Vom Bahnhof bis zum Hotel (300m zu Fuß) sah und hörte ich 5 Rettungswagen, die Notfälle versorgten.
Ich kann daraus nur schließen, dass in Pflegeberufen tätige in Köln wissen, dass Karneval - selbst seine Vorstufe - Großkampftag ist.
Womöglich möchten Kölner Verantwortliche Neuberufler gerade auf diesen Umstand vorbereiten.

Dieses Seminar ist verbindlich, sie müssen dort hin.

es ist für Ärzte, Krankenpfleger, Rettungsassistenten und im Pflegedienst Tätige auch verbindlich, an Weihnachten, Silvester, Ostern, Pfingsten Schichtdienst zu schieben und eben nicht zu feiern.

Und, btw: hier bei mir, weit entfernt von Karneval und selbst Fasching, stellten einige Studenten dem Praktikumsleiter auch gerade aktuell das Ansinnen, ob er es nicht verschieben könnte - sie würden jetzt zum Skifahren nach Österreich fahren.

„Fein“, sagte der Mann, „Wintersemester 2012/13 findet es wieder statt.“

life’s no party …

viele grüße
Geli

#3

Moin,

Dieses Seminar ist verbindlich, sie müssen dort hin.

Bitte um Meinungen dazu.

als der Bundestag von Binn nach Berlin zog, versuchten viele Angestellte/Beamte den Status des Karnevals mit der zusätzlichen Freizeit dort zu etablieren, mit der Begründung, es sei Gewohnheitsrecht.
Der Präsident des Bundestages lehnte das ab, mit der Begründung, es möge vielleicht im Rheinland so sein, in Berlin sei das nun mal nicht so.

Wenn das Seminar weit weg von Köln stattfindet, ist der Rosenmontag dort ein ganz normaler Arbeitstag. Soll sich die komplette Republik nach dem Befinden der Rheinländer richten?
Zudem steht zu erwarten, daß diese Pflegekräfte in Zukunft auch an Tagen wie Weihnachten, Ostern und eben auch Karneval Dienst scheiben werden, oder soll über diese Tage die Beatmungsmaschine ausgeschaltet werden?!

Gandalf
Rheinländer!

#4

Hallo,

ganze ehrlich: Ich finde das eine ziemliche Sauerei, wenn es auch Alternativen gegeben hätte! Aber genau das könnte natürlich das Problem sein, denn bundesweit organisierte Kurse richten sich natürlich nicht nach den Brauchtumstagen, die nur in sehr begrenzten Landstrichen überhaupt als arbeitsfrei bekannt sind. D.h. dem sonstwo sitzenden Anbieter muss das Thema nicht mal bewusst gewesen sein, weil der Rosenmontag nicht mal in jedem Kalender verzeichnet ist.

Ansonsten reden wir hier von Freiwilligen, die ein besonderes persönliches Engagement zeigen, und dafür nur ein Taschengeld bekommen. Das ist nicht mit der bezahlen, und mit Freizeitausgleich versehenen Tätigkeit im Pflegeberuf am Feiertag vergleichbar. Insoweit sollte bei Dingen die vor Ort geplant werden hierauf schon Rücksicht genommen werden.

Gruß vom Wiz, der zuletzt zu Grundschulzeiten diesen Luxus genießen durfte

#5

Moin,

eigentlich eine Frechheit oder auch Dummheit der Organisatoren. Haben die nicht nachgedacht oder ist es ihnen egal? Oder machen sie es gar absichtlich?

Vielleicht gibt es dieses Seminar aber auch nur einmal und es gibt keine Alternative?

Fragen über Fragen. Habt ihr denn mal mit den Organisatoren gesprochen? Immerhin macht ihr das ja freiwillig; da muss man einem FSJ’ler mit solchen „Härten“ kommen.

Haelge

#6

Hi,

ich hätte Rosenmontag zu einem Seminar in Köln gedurft, zum Glück gibt es aber auch noch andere Termine und Orte.

Zwar feiere ich seit einigen Jahren Karneval mit (so mit Wagen im Umzug und alles), könnte aber auch drauf verzichten.

Gruss,
Little.

#7

Moin,

Mich würde interessieren, wie andere Menschen es beurteilen,
dass für junge Freiwillige, die Dienst im Krankenhaus in der
Pflege machen, ein Seminar angesetzt wird, das genau am
Rosenmontag beginnt.

Da ab Rosenmontag vermutlich vermehrt Besoffene und aufgrund dieser Karnevalsexzesse Verletzte in die Krankenhäuser gebracht werden, ist es natürlich für die Krankenhäuser unglücklich, wenn gerade an dem Tag die Freiwilligen ausfallen. Da wird wohl jede Hand gebraucht.

Andererseits sollte auch ohne die Freiwilligen dieser säsonale Ansturm auf die Krankenhäuser bewältigt werden können. Machst du dir darüber Sorgen?

Gruß
M.

#8

Hallo

Wenn das Seminar weit weg von Köln stattfindet, ist der Rosenmontag dort ein ganz normaler Arbeitstag.

Das kann doch wohl kein Argument sein. Der Arbeitsplatz befindet sich in Köln. - Wenn das ein Argument wäre, könnte man Arbeitnehmer ja an Ev. Feiertagen in ein Kath. Bundesland schicken und umgekehrt, und an Sonntagen nach Israel und spätestens Freitag abend wieder zurück usw. Dann hätten die nie frei.

Soll sich die komplette Republik nach dem Befinden der Rheinländer richten?

Es geht sich nicht um die komplette Republik, sondern nur um Leute, die im Rheinland Freiwilligendienst verrichten.

Der ganze Arbeitsplatz dieser Rheinländischen Beamten, die du erwähntest, hat sich ja nach Berlin verlagert, was hier nicht der Fall ist.

Zudem steht zu erwarten, daß diese Pflegekräfte in Zukunft auch an Tagen wie Weihnachten, Ostern und eben auch Karneval Dienst scheiben werden, oder soll über diese Tage die Beatmungsmaschine ausgeschaltet werden?!

Also erstens machen die keine Ausbildung, sondern ein Freiwilliges Jahr, so dass die in Zukunft nach spätestens einem Jahr sowieso keine Pflegekräfte mehr sein werden.
Zweitens dürfen die sicher nicht die Beatmungsmachine bedienen. Drittens ist das nur ein Seminar, in dem ein bisschen gequatscht wird, zu einem Thema, das sie nicht interessiert (hat mit ihrer Tätigkeit nichts zu tun). Die machen da nichts Wichtiges. Wenn sie über Karneval arbeiten müssten, fände ich es ja noch akzeptabel.

Simsy Mone

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#9

Hallo

Womöglich möchten Kölner Verantwortliche Neuberufler gerade auf diesen Umstand vorbereiten.

Nein.
Es sind ja keine Neuberufler, die machen nur ein Freiwilliges Soziales Jahr, so eine Art Ersatzdienst. Das geht genau ein Jahr lang. Danach fangen sie ihre Berufsausbildung an.

Dieses Seminar ist verbindlich, sie müssen dort hin.

es ist für Ärzte, Krankenpfleger, Rettungsassistenten und im flegedienst Tätige auch verbindlich, an Weihnachten, Silvester, Ostern, Pfingsten Schichtdienst zu schieben und eben nicht zu feiern.

Für diese Tätigkeiten muss ja aber auch ständig jemand da sein. Das muss irgendjemand machen. Dieses Seminar muss aber nicht ständig stattfinden. Da stirbt niemand, wenn es mal eine Woche lang gar nicht stattfindet.

Gruß

#10

Hallo

ganze ehrlich: Ich finde das eine ziemliche Sauerei, wenn es auch Alternativen gegeben hätte! Aber genau das könnte natürlich das Problem sein, denn bundesweit organisierte Kurse richten sich natürlich nicht nach den Brauchtumstagen, die nur in sehr begrenzten Landstrichen überhaupt als arbeitsfrei bekannt sind. D.h. dem sonstwo sitzenden Anbieter muss das Thema nicht mal bewusst gewesen sein, weil der Rosenmontag nicht mal in jedem Kalender verzeichnet ist.

Meines Wissens schicken die Leute hier vor Ort die FSJler zu diesen Seminaren, und zu speziell diesem sogar die Leute von der Dienststelle, wo sie arbeiten, und die ist in Köln. Im Vorstand sind lauter Adlige, das nur nebenbei. Die sind da ziemlich frei in der Entscheidung, es hieß sogar vorher, sie könnten sich aussuchen, welches Seminar sie nehmen wollen. Aber dann bekamen sie einen Brief, in dem ihnen mitgeteilt wurde, dass sie genau zu diesem Seminar eingeteilt wurden, obwohl sie sich schon vom Thema her was anderes ausgesucht hätten.

Es kann sein, dass sich die Dienststelle zu spät drum gekümmert hat, und dass nur noch diese Plätze frei waren. Für noch wahrscheinlicher halte ich es allerdings, dass zu der Zeit die Seminarplätze (zumindestens die Raummieten) billiger sind.

Insoweit sollte bei Dingen die vor Ort geplant werden hierauf schon Rücksicht genommen werden.

Finde ich auch :-\

Gruß vom Wiz, der zuletzt zu Grundschulzeiten diesen Luxus genießen durfte

Das ist aber lange her!
Viele Grüße

#11

Hi

eigentlich eine Frechheit oder auch Dummheit der Organisatoren. Haben die nicht nachgedacht oder ist es ihnen egal? Oder machen sie es gar absichtlich?

Tja, wenn man das wüsste.

Vielleicht gibt es dieses Seminar aber auch nur einmal und es gibt keine Alternative?

Es könnte höchstens noch sein, dass man sich zu spät gekümmert hat, und dass nirgends anders mehr Plätze frei waren. Ich glaub aber eher, dass niemand zu diesem Seminar wollte, und dass es verbilligte Plätze gab. Die muss der Träger ja finanzieren.

Habt ihr denn mal mit den Organisatoren gesprochen? Immerhin macht ihr das ja freiwillig;

Ich mache das nicht, es geht um meinen Sohn und einen Kumpel von ihm. Die sind gerade 18 - 19, die meckern noch nicht so rum, oder ist die Jugend von heute so brav? Wenn es um mich ginge, ich hätte schon die lokale Presse informiert, nicht nur wegen dieser Sache. Es gibt da noch andere Missstände.

Normal mit den Organisatoren zu sprechen wurde schon versucht, aber die berufen sich darauf, dass Karneval kein gesetzlicher Feiertag ist. Dass es sich um ein Versehen gehandelt hätte, so klang es allerdings nicht.

Viele Grüße

#12

Hallo,

ich war schon am 15.08 auf Seminar, UNVERSCHÄMTHEIT!
Und das ist in Teilen BY sogar ein RICHTIGER Feiertag und nicht „feiertagsähnlich“
Eigentlich hätte ich wirklich richtig echt bezahlt frei gehabt…

Und jetzt?

Grüße
miamei

#13

Hallo

Zwar feiere ich seit einigen Jahren Karneval mit (so mit Wagen im Umzug und alles), könnte aber auch drauf verzichten.

Ich könnte auch drauf verzichten, aber die Menschen sind unterschiedlich.

Karneval ist in Köln aber immer auch eine Zeit, in der alle Leute, die man kennt, mal gleichzeitig frei haben, so dass man mal mit allen zusammen was unternehmen kann, was auch immer. Das hat man ja sonst nie.

Viele Grüße

#14

Wenn das Seminar weit weg von Köln stattfindet, ist der Rosenmontag dort ein ganz normaler Arbeitstag.

Das kann doch wohl kein Argument sein. Der Arbeitsplatz
befindet sich in Köln.

der des Seminarleiters?

Soll sich die komplette Republik nach dem Befinden der Rheinländer richten?

Es geht sich nicht um die komplette Republik, sondern nur um
Leute, die im Rheinland Freiwilligendienst verrichten.

Verstehe ich das richtig, daß bundesweit Teilnehmer zu diesem Seminar fahren, oder nur welche aus Köln/Rheinland?

Der ganze Arbeitsplatz dieser Rheinländischen Beamten, die du
erwähntest, hat sich ja nach Berlin verlagert, was hier nicht
der Fall ist.

Für die Zeit des Seminars ist der Arbeitsplatz dort, wo das Seminar ist.

Ich war über zehn Jahre beim Roten Kreuz und habe dort zu den unmöglichsten Zeiten Lehrgänge besucht, bin seit gut 20 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr und da ist es ähnlich.
Irgendwie verstehe ich die ganze AUfregung nicht.

Gandalf

P.S.
Auch wenn das nicht so ganz passt; wir haben (im Rheinland!) regelmäßig Klausurperioden gehabt, die in der Karnevalszeit lagen

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#15

Verstehe ich das richtig, daß bundesweit Teilnehmer zu diesem Seminar fahren, oder nur welche aus Köln/Rheinland?

Es fahren vermutlich nicht nur welche aus dem Rheinland dorthin, aber es ist keineswegs zwingend, dass sie genau zu diesem Seminar müssen. Man hätte sie auch zu einer anderen Zeit zu einem anderen Seminar schicken können.

#16

Hallo

ich war schon am 15.08 auf Seminar, UNVERSCHÄMTHEIT!
Und das ist in Teilen BY sogar ein RICHTIGER Feiertag und nicht „feiertagsähnlich“
Eigentlich hätte ich wirklich richtig echt bezahlt frei gehabt…

Interessant.

Und jetzt?

Nichts, was soll jetzt sein?

MfG

1 Like
#17

Hallo,

Bitte um Meinungen dazu.

Was wäre, wenn Du diese Frage im Brett „Arbeitsrecht“ einstellen würdest?

Ansätze zur Lösung:
Die Frage „hier Feiertag - anderswo nicht“ hatten wir dort schon öfter.
Ist Rosenmontag eigentlich ein „offizieller Feiertag“ irgendwo in Deutschland? Wenn nein, woher wird das „Recht“ auf einen arbeitsfreien Tag hergeleitet?

Gruß
Jörg Zabel

#18

Hallo

Was wäre, wenn Du diese Frage im Brett „Arbeitsrecht“ einstellen würdest?
…
Ist Rosenmontag eigentlich ein „offizieller Feiertag“ irgendwo in Deutschland? Wenn nein, woher wird das „Recht“ auf einen arbeitsfreien Tag hergeleitet?

Nein, die Rechtslage ist bekannt, und es geht auch nicht um einen arbeitsfreien Tag, sondern um eine ganze Woche, die ‚außer Landes‘ verbracht werden muss. Und da wird nicht gearbeitet, da wird auch nichts Wichtiges gelernt, sondern es findet so eine Art ziemlich unspezifischer Bildungsurlaub statt.

Viele Grüße

#19

Hallo,

Nein, die Rechtslage ist bekannt,

Gut. Dann ist das schon mal klar. Unter diesem Gesichtspunkt ist auch die weitere Antwort zu sehen.

und es geht auch nicht um
einen arbeitsfreien Tag, sondern um eine ganze Woche, die
‚außer Landes‘ verbracht werden muss.

Das liest sich wie „Heimweh“. Durst soll da dem Sprichwort nach schlimmer sein und auch Köln (ich hab da mal eine Zeit lang gewohnt) ist nicht der „Nabel der Welt“.

Und da wird nicht
gearbeitet, da wird auch nichts Wichtiges gelernt, sondern es
findet so eine Art ziemlich unspezifischer Bildungsurlaub
statt.

Wer beurteilt das?
Wenn es grundsätzlich um die Inhalte der Veranstaltung geht, dann ist das Datum nicht relevant.

Gruß
Jörg Zabel

#20

Moin,

die meisten Antworten waren wohl nicht so ergiebig.

Auch wenn ich Westfale bin, verstehe ich das Problem. Und wäre ich in der Situation gewesen, wäre ich wahrscheinlich nicht auf das Seminar gefahren.

Wenn das Krankenhaus so ein „Saftladen“ ist, will dein Sohn da wohl später auch nicht arbeiten. FSJ ist freiwillig. Was passiert denn, wenn er nicht hingeht?

Bei allem Pflichbewusstsein, was man in dem Alter lernen sollte, ist auch irgendwann mal Schluss. Er ist 19. Da will man als Kölner auch zu Karneval feiern. (Es gibt ja Leute, die über Weihnachten auch nicht weit weg auf ein Seminar wollen). Dass er ein gewisses Verantwortungsbewusstsein hat, hat er durch sein FSJ gezeigt. Jetzt kann er zeigen, dass er seine Interessen durchsetzen kann. Und das ist mindestens genauso wichtig.
Und ja, es gibt Leute, die über Karneval arbeiten müssen. Aber die sind wenigstens zu Hause.
Und nein, es steht niemanden zu, über Sinn und Unsinn von Karneval zu diskutieren.

Ich würde, wenn er solche Absichten hätte, wenigstens nicht dagegen sein. Ob ich es vorschlagen würde, weiss ich nicht.

Haelge