Für Atomkraft, und trotzdem für 'Abschalten'?

wenn das Entsorgungsproblem gelöst ist, wird es interessant,
ob die AKW sicher zu betreiben sind. Aber erst dann!

Fein, dann müssen wir ja nichts tun und können unsere AKW so, wie sie sind, weiter laufen lassen, bis ein Endlager gefunden ist. Die Betreiber werden Dir für diese Einschätzung dankbar sein.

Selbst wenn man von vornherein nur die Absicht hat, populistische Platitüden zu verbreiten, sollte man sie zumindest so weit durchdenken, dass sie nicht beim ersten Tageslicht zusammenklappen …

Daß es schon zu viel Atommüll gibt, ist kein Grund, noch mehr
zu produzieren.

Richtig. Ebensowenig wie das fehlende Endlager ein Grund ist, der dagegen spräche, die vorhandenen AKW noch ein wenig länger zu betreiben. Denn die Endlagerfrage muß - eben wegen des bereits vorhandenen und bei der Stillegung noch entstehenden Mülls - beantwortet werden, ganz gleich ob man die AKW noch weiter betreibt oder nicht. Ob man diese Frage dann aber für 100.000 t (Zahl frei erfunden) oder 100.000 t + x t atomaren Mülls beantwortet, spielt keine entscheidende Rolle mehr - zumal das „x“ mit Blick auf die jüngst beschlossene (begrenzte) Laufzeitverlängerung und in Relation zum vorhandenen Müll keine unüberschaubare Größe ist.

sicher und beherrschbar,

Was man ja gerade an Japan sieht!

Was sehen wir denn gerade in Japan? Wir sehen, dass „Sicherheit“ eben nicht bedeutet, dass ein verheerender Unfall auch unter noch so außergewöhnlichen Umständen auf alle Fälle ausgeschlossen wäre, sondern dass ein - wie man so schön sagt - „Restrisiko“ besteht. Und wir bekommen gerade ganz brutal vorgeführt, was „Restrisiko“ bei Kernkraft eigentlich konkret bedeutet.

Aber was bitte von diesen Erkenntnissen ist denn neu? Dass „sicher“ gerade nicht bedeutet, dass Katastrophen komplett ausgeschlossen wären, ist doch allgemein bekannt. Wäre es nicht so, hätten wir z.B. in der jüngeren Vergangenheit nicht lang und breit diskutiert, wie empfindlich unsere AKW bei Terrorangriffen mit Flugzeugen sind. Und welche Auswirkungen eine Katastrophe haben kann, hat uns die Geschichte bereits mehrfach in diversen Abstufungen vorgeführt - Tschernobyl, Harrisburg, Three Mile Island, um nur ein paar zu nennen. Wer also von diesen Erkenntnissen jetzt kalt erwischt wird, muß in der Schule geschlafen haben und auch sonst mit krampfhaft verschlossenen Augen durchs Leben gegangen sein.

Was definitiv neu ist, ist der Umstand, dass eine nukleare Katastrophe so intensiv medial begleitet wird, dass sie für jedermann nahezu „erlebbar“ gemacht wird - mit der Folge, dass ganz Deutschland hysterisch gackert wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen und blinder Aktionismus die Stelle einnimmt, an der eigentlich eine seriöse - und vor allem überlegte und nachhaltige - Beschäftigung mit dem Problem stattfinden sollte. Jeder mag für sich entscheiden, ob wir uns damit einen Gefallen tun oder nicht.

Fein, dann müssen wir ja nichts tun und können unsere AKW so,
wie sie sind, weiter laufen lassen, bis ein Endlager gefunden
ist. Die Betreiber werden Dir für diese Einschätzung dankbar
sein.

fast hätte ich Dir geantwortet, aber …

Selbst wenn man von vornherein nur die Absicht hat,
populistische Platitüden zu verbreiten, sollte man sie
zumindest so weit durchdenken, dass sie nicht beim ersten
Tageslicht zusammenklappen …

… das verdient keine Antwort.

Du kannst die Wahrheit auf keinen Fall vertragen.
Mit dem radioakitiven Potenzial eines normalen AKW kann man ganze Landstriche auf Jahrhunderte hinaus unbewohnbar machen. Der größte Chemieschaden mit Quecksilber (Chemische Fabrik Marktredwitz) waren ein paar Quadratkilometer.

Für die Beurteilung, ob Kernkraft als Risiko tragbar ist, muss man einfach mal Fakten auf den Tisch legen!
Die papageienhafte Wiederholung von „Sicher Sicher Sicher“ hilft nicht weiter.

Polemik führt in der Diskussion nicht weiter, und auch keine Lumpenbeweise (anderes ist ja noch viel viel schlimmer…)

das sagten die Japaner vor einer Woche auch noch, dass es
solche Erdbeben nicht gibt

das stimmt so auch nicht, die Japaner wussten ganz genau das so etwas möglich ist bei ihrer Lage am pazifischen Feuerring, es wurde jedoch versäumt die AKW´s daran anzupassen.

der Grund dafür war der Tsunami und das ist Fakt!

nur so zur info, wer meint das ein Kohlekraftwerk nichts mit radioaktivität zu tun hat, der soll das mal bitte lesen
http://www.bund-nrw.de/fileadmin/bundgruppen/bcmslvn…

gut, dann gehen wir davon aus das AKW zu gefährlich sind, aber was dann als Übergangslösung bis die Erneuerbaren Energien effizient genug sind und wohin mit den Arbeitern aus der Atomindustrie? Das sind für mich die Punkte die ungelöst bleiben. Mir ist bewusst das man aufgrund von Arbeitsplätzen nicht das Leben anderer gefährden kann, aber ein ungelöstest Problem ist es dennoch.

Es ist doch immer wieder schön, wenn die Menschen Fakten verdrehen und aus einem Halb-Un-Wissen heraus Lösungen vorschlagen auf die Experten nie gekommen wären. Du hast recht und ich meine Ruhe.

Ralph

in wiefern verdrehe ich den die Fakten?

Weil der Tsunami nun mal nicht für die Kernschmelze verantwortlich ist sondern die ausgefallene Stromversorgung.
Deine Argumentation ist dieselbe und genau so unsinnig wie die kürzlich von dem Herrn von Eon (war das, glaube ich) der sagte die deutschen AKWs sind sicher, weil es hier keine Tsunamis geben kann. Was ein Unfug.

Ralph

ich meinte nicht das der Tsunami für die Kernschmelze verantwortlich ist, sondern für den Stromausfall oder hab ich da was falsch verstanden?

Bite nicht die dauernden Emissionen bei Betrieb mit den katastrophalen Freisetzungen im falle eines Technischen Großversagens verwechseln.

es geht hier nicht um den Normalbetrieb.

Finde ich langsam amüsant, dass auf immer abstrusere Stellvertreterargumente ausgewichen wird…

Und weil es bei uns keine Tsunamis gibt, kann es bei uns auch keine Stromausfälle geben…

Finde den Fehler in der Argumentationskette!

Du kannst die Wahrheit auf keinen Fall vertragen.
Mit dem radioakitiven Potenzial eines normalen AKW kann man
ganze Landstriche auf Jahrhunderte hinaus unbewohnbar machen.

Mit dem CO2-Ausstoß kann man die ganze Welt unbewohnbar machen.Was wiegt schwerer? Das eine ist real, das andere eine Möglichkeit.

es geht hier nicht um den Normalbetrieb.

Also misst man den eher selten auftretenden Störfällen größere Schäden zu, als den dauerhaften Emissionen giftiger Stoffe?

Scheint wohl so zu sein, nicht wahr…
jedenfalls werden im Falle eines Technischen Großversagens sowohl bei chemischen als auch kernphsikalischer Anlagen mit einem Schlag mehr Schadstoffe frei als während eines langjährigen Betriebes bzw während der gesamten Betriebsperiode. Insofern sind die Schäden größer.

Wie heisst es so schön: Die Dosis macht das Gift.

LG
Mike

In wie weit der globale CO2 Ausstoß die Welt unbewohnbar machen würde, ist doch sehr zweifelhaft. Nicht einmal die kühnsten Klimaberechnungen gehen von einem „Runaway Greenhouse“ Effekt aus.

Ansonsten mal eine ganz simple Frage: Lieber an Pest oder Cholera sterben?

Three Mile Island, Majak, Windscale, Tschernobyl - hatten alle KEIN ursächliches Erdbeben- und Tsunamiproblem.

Was sagt uns das über die „japanische Ausnahme“?

Denis

Three Mile Island, Majak, Windscale, Tschernobyl - hatten alle
KEIN ursächliches Erdbeben- und Tsunamiproblem.

Was sagt uns das über die „japanische Ausnahme“?

Keine Ahnung, wieso Ausnahme? *verwundertausschau*

Es gibt sogar solch Verblendete, die behaupten, Deutschland hätte ja höhere Standards als Japan und überhaupt, sogar Hiroshima ist wieder bewohnbar. (Gestern in einer Diskussion erlebt)

*denKopfaufdenTischknall*

Gruß
Tina

Und wie sollte diese Anpassung Deiner Meinung nach aussehen?

Gruß
Tina