Für was Atomwaffentests?

Kim Jong Un bereitet sich Gerüchten zu folge auf einen Atomwaffentest vor.

Die Frage die ich mir dabei stelle: für was eigentlich?
Warum testet man mit dem heutigen Stand der Technik noch Atomwaffen? Ist das reines Imponiergehabe? - oder steckt da wirklich ein technischer Nutzen dahinter…

Klar, als Atombomben damals gerade aufkamen und entwickelt wurden verstehe ich es ja, dass man da Tests durchführen musste. Stärker, kleiner, besser, usw… aber ist das heutzutage aus technischer Sicht überhaupt noch nötig?

LG

Moin,

Ja, gerade und besonders dann, wenn sie neu entwickelt wurden oder es zu Veränderungen kam. Selbst andere technische Geräte muss man testen, wenn sich Änderungen ergeben, weil z.B. bestimmte Materialien oder Rohstoffe nicht mehr verfügbar sind und man sicherstellen möchte, dass das Gerät auch damit seine projektierte Funktion erfüllen kann und wird.

Ich würde das somit jedem empfehlen, denn eine solche Waffe soll ja dort ihre Wirkung entfalten, wo und wann man es gerne hätte und nicht an einem anderen ungünstigeren Ort und Zeitpunkt.

Dass ein „Schau mal, können wir auch!“ dazu gehört, ist ein anderer und für Nordkorea natürlich sehr wichtiger Aspekt.

-Luno

Hallo,
für eine Computersimulation benötigt man vermutlich leistungsfähige Geräte.
Wenn es Nordkorea daran mangeln sollte, könnte er die technischen Daten seiner Waffen natürlich an ein Rechenzentrum in die USA zur Auswertung geben. Oder an ein anderes gegnerisches Land, was aufs Gleiche hinauskäme.
Ich vermute, die würden die Berechnungen sogar kostenlos durchführen, ob sie aber die Ergebnisse rausrücken…?

Aber sicher doch, nachdem sie kreativ „verbessert“ wurden.

ich verstehe das einfach nicht.
Wenn ich als „Staatschef“ weiß, dass ich bereits dutzende funktionierende Atombomben habe die den halben Planeten zerstören könnten - von denen ich in meiner Amtszeit wahrscheinlich (hoffentlich) sowieso nie eine zünden werde, warum soll ich dann weiterhin „neuere“ Technologien oder Rohstoffressourcen testen? Für was?

Wenn ich eine Tötungsabsicht hätte und jemanden in den Kopf schießen möchte, dann weiß ich, dass eine 22er vollkommen ausreicht. Wenn ich will, entwickle ich noch eine 9mm und für die „Sturschädln“ eine .45, damit ich absolut sicher gehen kann.
Mittlerweile sind wir ja bei den Atombomben schon weit über Kaliber .50 darüber - warum also noch weiter Testen?
JA, auch deine 22er würde reichen - du hast jetzt ne .50+ - was willst denn noch mehr? Toter als tot kann man nicht sein!

Entweder Kim Jong Un hatte eine verdammt schlechte Kindheit, oder er kompensiert seine geschlechtliche Kleinwüchsigkeit mit Atombomben.

… ich hoffe der liest das nicht :sweat_smile:

Moin,

Wenn die Waffen neu oder umentwickelt wurden, muss ich testen. Die moralischen Gesichtspunkte, bei denen ich bei dir bin, habe ich beiseite gelassen.
Es ist ein reiner technischer Grund, sollte meine Annahme richtig sein. Ist sie es nicht, dann ist das kein angenehmes Säbelrasseln, denn das Risiko eines Einsatzes wird höher, wenn sich das Land deutlich mehr bedroht fühlt.

Was ich nicht einschätzen kann, ist, ob es sich nur um die Waffen selber oder auch um die Trägerraketen selber dazu geht: https://www.stern.de/politik/ausland/aktivitaeten-in-nordkorea--un-bericht--nordkorea-bereitet-ersten-atomtest-seit-2017-vor-32603156.html

Aus https://www.tagesschau.de/ausland/asien/iaea-nordkorea-atomwaffentest-101.html

2022 bereits 18 Raketentests durch Nordkorea

Raketentests sind Nordkorea aufgrund von UN-Resolutionen verboten. Bei ballistischen Raketen handelt es sich in der Regel um Boden-Boden-Raketen. Je nach Bauart können sie auch einen Atomsprengkopf tragen. Nordkorea hat in diesem Jahr bereits 18 Runden von Raketentests absolviert. Nach südkoreanischen Angaben testete das Land dabei am 25. Mai offenbar zum zweiten Mal auch eine Interkontinentalrakete.

Pjöngjang will nach Meinung von Experten das Raketenarsenal modernisieren und möglicherweise auch den Druck auf die USA erhöhen, damit diese konkrete Vorschläge für neue Verhandlungen vorlegen.

Sollte es technische Änderungen gegeben haben, so sind Test unerlässlich, aber wenn das nicht der Fall ist, dann geht es IMHO um negative Aufmerksamkeit, um sein Ziel zu erreichen oder dem näher zu kommen.

-Luno

1 Like

Er wurde in der Schweiz erzogen und ließ so geprägt in der Anfangszeit seiner Machtübernahme seinen Onkel, der ihm politisch gefährlich wurde, ermorden (angeblich durch Hunde zerfleischen).

Vermutlich sind in seiner Psyche einige Schalter in falscher Stellung.

Warum muss es denn unbedingt ein gegnerisches Land sein? China ist ein Verbündeter, liegt gleich nebenan und hat mehrere Top-10-Supercomputer. Allerdings helfen solche Simulationen nur bei der Entwicklung. Testen muss man die fertige Waffe trotzdem. Dabei kann Nordkorea dann China helfen. So wäscht eine Hand die andere.

??

Die prägende Waffe eines Eidgenossen ist die Armbrust! Außerdem die SIG 550 in Papas Kleiderschrank - aber die zerfleischt nicht, sondern tötet ohne viel Lärm mit einem kleinen Löchlein von 5,69 mm Durchmesser an der richtigen Stelle.

Frag mal die USA.
Ach nee, die haben ja gerade punktgenaue Systeme entwickelt, die jeden Schädling sauber aus den ihn umgebenden Zivilpersonen heraus operieren können. Null Kollateralschäden, naja der Balkon war wohl etwas renovierungsbedürftig.
Eigentlich könnten die doch jetzt den ganzen alten Kram verschrotten. :thinking:

Das ist im Kleinhirn seit Urmenschenzeiten verankert.
Dickerer Knüppel -> mehr Eindruck.

Was man natürlich auch sagen muss ist, dass Russland und die USA vor 70 Jahren mit der Entwicklung von Atomwaffen voll beschäftigt waren, und man im Prinzip sagen könnte, dass die heute fertig entwickelt sind (naja…)

Nordkorea hat aber erst vor wenigen Jahrzehnten damit angefangen, die erste Bombe haben sie 2006 gezündet. Und das war eher ne Knallerbse. Eine Atombombe ist eine sehr komplizierte Angelegenheit, und es ist schwer, eine Bombe mit ordentlich Wums zu bauen - und noch schwerer, eine mit wenig Wums. Es ist daher eher zu vermuten, dass die erste Bombe nicht ganz so wie erwartet funktionierte. Die müssen also noch üben.

Übrigens, zum Thema Stand der Technik: Man kann viel simulieren, aber nur, wenn man die grundlegenden Verhaltensweisen und Eigenschaften der zu simulierenden Sache kennt, und selbst dann muss man einige Abkürzungen nehmen. Ob Nordkorea all dieses Knowhow hat?
Eine Atombombe ist auch nichts alltägliches, und die wird man kaum vollständig simulieren können - daher ist immer mit Überraschungen zu rechnen, die man lieber bei nem Test als im Einsatz erlebt…

2 Like

Wenn Nordkorea Atomwaffen einsetzen würde, würde es auf jeden Fall eine sehr große Überraschung erleben - egal ob vorher getestet wurde oder nicht.

Es ist ein strategischer Unterschied, ob eine Nation Atomwaffen (von Verbündeten)besitzt, oder ob sie in der Lage ist, diese auch einzusetzen bzw. selbst welche zu produzieren.

Das will man die restliche Welt natürlich wissen lassen (Alder, isch kann disch Thaibox machen, mit Fuss auf Kopf!)

Es ist unwahrscheinlich, dass da etwas passiert, womit die nicht rechnen. Die Vorstellung, dass die alle völlig plemplem sind, ist bei uns zwar populär, aber nicht besonders realistisch.

Nachdem Uri Geller angekündigt hat, Atomraketen zurück zu leiten werden wohl alle Despoten ihre Atombomben verschrotten …

2 Like

Das hat nichts mit ‚plemplem‘ zu tun. Wie hier schon angesprochen wurde, hat NK noch recht wenig praktische Erfahrung mit Atombomben. Computersimulationen sind zwar schön und gut, aber woher sollen die Daten kommen, die man dafür benötigt? Mit fällt ad hoc keine Atommacht ein, die NK da helfen würde.

Was bei einem Atomwaffentest schief gehen kann, hat der US Versuch Castle Bravo gezeigt. Die Entwickler haben mit einer Explosion in der Größenordnung von 5 MT gerechnet. Tatsächlich waren es dann 15 MT, also etwa das Dreifache. Oder Operation Crossroads. Hier war die radioaktive Verseuchung viel höher als vorher angenommen. Wie man sieht, kann hier immer etwas Unvorhergesehenes geschehen.

Der letzte sowjetische Atomwaffentest fand übrigens 1991 statt. Bei GB war es ebenfalls 1991, USA 1992, China und Frankreich 1996.

Moin,
Der Uri kann doch nur verbiegen, oder? Andererseits wäre er eventuell sogar hilfreich, Das eingetrocknete Öl in den Raketen würde wieder flüssig und sie funktionieren wieder. Nur - wie hält man die in der Hand?

-Luno

Nein er will die Raketen nicht nur verbiegen, sondern an den Absender zurück schicken :slight_smile:


Die Frage dazu: Warum hat er noch keine der hunderte Hamas-Raketen auf Israel zurück zu den Hamas geleitet???
1 Like

Es ging ums Einsetzen und nichts ums Testen.

Die USA haben insgesamt 1132 Atombomben testweise gezündet. Bei NK sind es bisher 6.

Und es denkst du, wo es eher zu einem Fehler kommen könnte: Bei einem Test in einem kontrollierten Umfeld oder bei einem Angriff im Rahmen einer kriegerischen Auseinandersetzung?