Hallo!
Fugenelemente lassen sich semantisch nicht begründen.
danach hat weder jemand gefragt (jedenfalls nicht bis zu
meiner Antwort) noch hat das irgendwer behauptet.
„Ist das n hier auch ein Fugenlaut? Im Normalfall besteht ein Blumenstrauß doch aber aus mehreren Blumen, oder?
Also würde ich schreiben: der Blumenstrauß = die Blumen + der Stauß.
Ist das so richtig?“
Das ist die Frage, ob sich das n in Blumenstrauß semantisch begründen lässt. Und die Antwort darauf ist. Nein. Es ist ein Fugenlaut, mehr nicht.
„Wenn ja, was ist dann mit zusammengesetzten Nomen, bei denen man nicht weiß, ob die erste Sache einfach oder mehrfach vorkommt, z.B. bei Orangensaft?“
Das ist die Frage, ob es eine semantische Begründung für das n in Orangensaft gibt. Auch da lautet die Antwort: nein. Es ist ein Fugenlaut, mehr nicht.
Die Begründung, daß es sich bei dem n in Orangensaft um kein Fugenelement handelt, weil er aus mehreren Orangen gemacht wird, ist schlicht und einfach Quatsch. Und die Behauptung, daß es sich bei dem n in Sonnenblume um Fugenelement handeln muß, weil in diesem Zusammenhang nicht von mehreren Sonnen die rede sein kann, ist auch Quatsch. Und das kann man in dem einen Satz zusammenfassen, den ich geschrieben hbae: Fugenelemente lassen sich nicht semantisch begründen (oder widerlegen).
Es gibt ganz wenige Fälle, in denen es eine Bezihung zwischen Fugenelement und Semantik gibt. Diese lassen sich aber besser mit Lexikalisierung erklären. In allen anderen Fällen ist das Fugenelement Bedeutungslos und keine Flexionsendung. Nicht in Blumenstrauß, nicht in Orangensaft, und auch nicht in Semmelknödel.
Gruß,
Max