Fundstücke

Hi!

Nachdem ich von einem knapp einwöchigen Aufenthalt im schönen Havelland wieder zurückgekehrt bin, möchte ich euch folgendes Fundstück nicht vorenthalten. Es handelt sich um ein Plakat, das in Berlin und Umgebung an allen möglichen Wänden, Säulen und Masten geklebt hat:

[Plakat in und um Berlin, etwa 120 x 60 cm (A2), schwarze Schrift auf weißem Grund, rot umrandet. Zeile 1 ist fett, unterstrichen und ca. 20 mm groß; Zeile 2 ist fett und ca. 12 mm groß; der Fließtext ist 7 mm groß; die letzte Zeile ist 3 mm groß; Rechtschreib- und Interpunktionsfehler entsprechen dem Originalplakat]

Bekanntmachung

Ausgangssperre für Männer am 09.Mai 2002

  1. Für die Zeit vom 08.Mai 2002, 23.00 Uhr bis zum 10.Mai 2002, 01.00 Uhr wird im gesamten Stadtgebiet eine Ausgangssperre für alle deutschen, heterosexuellen Männer verhängt.

  2. Ausnahmegenehmigungen für besondere Berufsgruppen wie Ärzte und Feuerwehrmänner können bei der zuständigen Behörde bis zum 03.Mai 2002 beantragt werden.

  3. Außer dem Arbeitsrecht bleiben alle weiteren Gesetzte von der Verfügung unberührt.

  4. Zur Durchführung und Durchsetzung der Ausgangssperre wird auf die Erkenntnisse der Meldestellen und anderer Behörden zurückgegriffen.

Am so genannten „Herrentag“ häufen sich seit Jahren sexistische, rassistische, faschistische und antisemitische Pöbeleien, Übergriffe und Anschläge. Bei den Tätern handelt es sich fast ausnahmslos um deutsche, heterosexuelle Männer. Jahr für Jahr ziehen diese alkoholisiert durch die Straßen und praktizieren Gewalt gegen Frauen, Lesben, Schwule, MigrantInnen, Behinderte und andere Menschen die sie nach ihrer patriarchal-nationalistischen Ideologie für minderwertig halten. Am so genannten „Männertag“ tritt diese in Deutschland zur Normalität gewordene Gewalt in potenzierter Form auf. Die Berliner Polizei ist auf Grund ihrer patriarchalen Struktur und der reaktionären Weltanschauung des Großteils der BeamtInnen nicht in der Lage solcherart Übergriffe zu unterbinden. Aus diesem Grund haben wir und zu dem ungewöhnlichen Schritt der Ausgangssperre entschlossen. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren zudem die positiven Erfahrungen mit dem Modelprojekt „Platzverweis aus der Wohnung in Fällen häuslicher Gewalt“. Bei diesem von der ehemaligen Frauensenatorin Gabriele Schöttler und dem Polizeipräsidenten Gerd Neubeck gemeinsam initiierten Projekt wurden gewalttätige Männer bis zu 7 Tage der Wohnung verwiesen. Denn die auch am so genannten „Vatertag“ auf die Straße getragene sexistische Gewalt findet zum überwiegenden Teil im privaten Raum statt. So stammen die Täter sexualisierter Gewalt zum Großteil aus dem Bekanntenkreis der betroffenen Frauen und Kinder. Mit der Ausgangssperre für Männer soll diese Gewalt nicht wieder in den nicht-öffentlichen, familiären Raum verdrängt werden um sie damit unsichtbar zu machen. Vielmehr soll der öffentliche Raum an diesem Tag als Schutzraum für die Betroffenen etabliert werden. Der Männergewalt soll an diesem Tag ganz praktisch aber vor allem symbolisch etwas entgegengesetzt werden. Es soll aufgezeigt werden, dass rassistische, sexistische, … Übergriffe immanenter Teil der Verhältnisse sind in denen wir leben und die von jedem und jeder einzelnen mehr oder weniger getragen werden. Am 09.Mai 2002 sollen im gesamten Berliner Stadtgebiet Veranstaltungen, Konzerte, Partys, usw. von und für Frauen, Lesben, Schwule, Behinderte, MigrantInnen und Kinder stattfinden. Damit soll den Tätern der (öffentliche und private) Raum genommen werden, den sie sonst so selbstverständlich in Anspruch nehmen.

Im April 2002, Gregor Gysi (Senator für Wirtschaft, Arbeit und Frauen)

Satire V.i.S.d.P.: Sabine Koch, Wedekindstr, 22, 10243 Berlin

Man stelle sich gleichen Text in Bezug auf eine Ausgangssperre für Frauen vor! Das Wörtchen „Satire“ dient IMVHO nur als Strafverfolgungsverhinderungsmaßnahme.

Interessant dazu ein Beitrag der TAZ zum Thema „Gewalt und Geschlecht“ vom 30.04.2002, der also etwa zur gleichen Zeit wie das Plakat erschien.
(Link: http://www.taz.de/pt/2002/04/30/a0091.nf/text )

Am Montag, dem 6. Mai 2002 - also wieder der Zeitpunkt der Plakatierungsaktion -, bezog das ARD-Magazin „Report (aus Mainz)“ Stellung gegen das Bestreben, Männlichkeit und Gewalt in eins zu setzen, und berichtete über die steigende Zahl immer brutaler werdender Mädchenbanden in Deutschland. Opfer wie auch Streetworkerinnen berichteten, daß Mädchen auch vor schweren
Körperverletzungen ncht mehr zurückschrecken und sich insbesondere auf Schwächere stürzen, darunter häufig auch alte Menschen. Täterinnen zeigten in unbekümmertem Stolz ihre wirkungsvollsten Kampfgriffe. Daraufhin erklärte der Jugendforscher Böttger, warum diese Täterinnen eigentlich Opfer seien. Völlig außen vor blieb interessanterweise die im Zusammenhang mit Jungengewalt andauernd thematisierte Verantwortung der Medien - und das, obwohl weibliche Gewalt heute deutlich eher als „cool“ und politisch korrekt verkauft wird als männliche. Der Beitrag schloss mit der Bemerkung, dass die Sozialarbeiter mit dem Problem der weiblichen Gewalt allein gelassen werden.

In einer Gesellschaft, die Gewalt auf Biegen und Brechen als männlich charakterisieren will, ist dieser Teil der Wirklichkeit offenbar nicht vorgesehen. Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf.

Grüße
Heinrich

Kriminalstatistik
Moin Heinrich,

In einer Gesellschaft, die Gewalt auf Biegen und Brechen als
männlich charakterisieren will, ist dieser Teil der
Wirklichkeit offenbar nicht vorgesehen. Es kann eben nicht
sein, was nicht sein darf.

fühlst du dich denn von „Mädchenbanden“ irgendwie bedroht ?

Im übrigen: solange Männer diese angeblich so häufig erlebte Gewalt nicht anzeigen, halte ich dass alles für nicht fundierte Heulerei ala Unbekannt.

Wenn man davon ausgeht, dass die Dunkelziffer bei Gewalttaten bei Frauen so gross ist, wie bei Männern (und es gibt keinen Grund, der dagegen sprechen würde), dann dürfte die tatsächlich stattgefundene von Frauen ausgehende Gewalt im Vergleich zu der von Männern verschwindend gering sein, wenn man sich mal die Kriminalstatistiken anschaut.

Gruss
M.

Hi!

fühlst du dich denn von „Mädchenbanden“ irgendwie bedroht ?

Ja.
Deshalb - u.a. - habe ich mich bewaffnet.
Und ich sympathisiere zunehmend mit dem „militanten Maskulismus“.

Im übrigen: solange Männer diese angeblich so häufig erlebte
Gewalt nicht anzeigen, halte ich dass alles für nicht
fundierte Heulerei ala Unbekannt.

Da schreibe ich mir - zugegeben in einem anderen Thread in diesem Forum hier - die Finger faserig, wo es um das gleiche Thema geht, belege es mit Untersuchungen und entsprechenden Zahlen (die natürlich von der hiesigen weiblichen Leserschaft in tiefste Zweifel gezogen oder gänzlich als irrelevant angekanzelt werden) - und dann kommst du und willst Belege, vermutlich nur, um sie wieder abzukanzeln. :frowning:

Stellen wir uns doch mal ein paar Fragen, warum die Zahl der kriminalstatistisch erfaßten Gewalttaten von Frauen gegen Männer so gering ist.

a) Häusliche Gewalt wird per definitionem ausschließlich von Männern begangen (siehe die Wohnungsverweisregelungen von Bundesministerin Bergmann: nur Männer müssen die gemeinsame Wohnung verlassen). Weibliche Gewalt gibt es nicht.

b) Männer, die erlittene Gewalt durch Frauen in die Öffentlichkeit tragen, werden gesellschaftlich geächtet und lächerlich gemacht: Weichei, Softie, Versager, Nudelholzwitze. Gleiches gilt für Männer, die auf solche Vorgänge hinweisen (siehe deinen eigenen Kommentar: „nicht fundierte Heulerei“, oder auch hier publizierte Äußerungen wie über „Männer, die in ihr Bier heulen“ - ich find’s zum Kotzen!!!)

c) Männern wird erlittene Gewalt oftmals nicht geglaubt (siehe auch hier dein eigenes Statement: Nur die polizeiliche Anzeige würde dich überzeugen). Folglich gibt es auch keine Unterstützung seitens Behörden, Verbände oder Privatpersonen. Polizeikräfte und Sozialarbeiter geben offen zu, daß sie für eine Situation „Frau schlägt Mann“ nicht geschult werden.

d) Der Mann als Opfer wird automatisch mit dem Attribut „dann hat er es wohl auch verdient“ versehen. Falls das nicht ausreicht, wird der Frau selbstverständlich eine Notwehr- oder Ausnahmesituation zugestanden.

e) In der Öffentlichkeit wird auf den Zustand des Mannes als Gewaltopfer einer Frau nicht eingegangen, weil es kein Bewußtsein für den Mann als sozialpolitische Gruppe gibt. Frauenförderung ist immun gegen Kritik. Ein Haltung „pro Mann“ wird sofort in eine „frauenfeindlich Aussage“ umgemünzt. Keine politisch einflußreiche Organisation kann sich das leisten. Also fördert man Frauen und schweigt zu Männern (oder noch besser: man macht sie lächerlich).

f) Sich wehren gegen Frauen, die Gewalt ausüben, darf ein Mann nicht, denn dadurch erfüllt er das erwartete Klische „Mann schlägt Frau“. Und steht Aussage gegen Aussage, wird vor Gericht der Frau geglaubt - denn welche Frau übt schon Gewalt aus, und dann noch gegen einen Mann?

Zu den Quellen:

aus der FAZ vom 17.02.2001, S. 12:

Die Projekte, die in großer Zahl landauf, landab aus der Taufe gehoben werden, haben in der Regel einen schweren Geburtsfehler: Sie kennen nur Männer als Täter und Frauen als Opfer und sehen entsprechend mehr Kontrolle oder Strafe nur für Männer vor und mehr Hilfe und Schutz nur für Frauen. Männer und Alte, die Opfer weiblicher Gewalt werden, haben keine Chance, Kinder nur, wenn der Vater prügelt. Warum dieses Auseinanderdividieren von Tätern und Opfern nach Geschlecht? Es wird behauptet, das entspreche der empirischen Wirklichkeit. Doch der internationale Forschungsstand lehrt etwas anderes. Repräsentative Befragungen und Kohortenstudien belegen es: Schwere physische Gewalt zwischen Partnern ist zwischen Männern und Frauen gleich verteilt. Nur Studien, die öffentlich registrierte Fälle zählen und damit methodisch in die Falle des Dunkelfeldes tappen, finden mehr Frauen als Opfer als Männer. Männer haben das Nachsehen, wenn sie als Opfer weiblicher Gewalt an die Öffentlichkeit gehen: Sie riskieren ihr Gesicht, ihre Selbstachtung zu verlieren, falls man ihnen überhaupt glaubt. Frauen gewinnen hingegen: Aufmerksamkeit, materielle und emotionale Unterstützung, bessere Chancen in allen familienrechtlichen Auseinandersetzungen. Ernsthafte Probleme, irgendwen von ihrem Opferstatus zu überzeugen, haben sie nicht. Kein Wunder also, daß Studien über öffentlich registrierte Fälle eine geschlechtsspezifische Schlagseite haben, während die Studien mit unausgelesenen Stichproben oder Kohorten ans Licht bringen, wie es sich tatsächlich verhält.

Unter diesen Studien ist eine neuseeländische Untersuchung von 1997 hervorzuheben, in der Frauen dreimal häufiger als Täterinnen in Erscheinung treten als Männer. Ergebnisse mit ähnlicher Tendenz ergaben Untersuchungen etwa in Dänemark. Der Forschungsstand ist so eindeutig, daß es sich nicht lohnt, weitere Beispiele zu nennen. Interessant ist die Frage, wieso man sie nicht zur Kenntnis nehmen will. Cui bono? Die Antwort ist einfach: Frauen und Funktionäre. Es gibt Status, Geld und Stellen zu verteilen im Kampf gegen die häusliche Gewalt. Männer sind hierfür offensichtlich ungeeignet. Aber wie kann das funktionieren? Das gelingt nur bei großen Tabus, bei tiefverankerten Mythen, gegen die Informationen und Aufklärung machtlos sind.

Jochen Hoffmann aus der Beratungsstelle des Männerzentrums Frankfurt/Main sagt dazu, daß jeder zweite Mann bei ihm über Gewalt von Frauenseite spricht. Keiner von ihnen käme aber auf die Idee, die Gewalttaten anzuzeigen. Das steckt man(n) weg, so wie man früher Prügel als Junge weggesteckt hat.

Wenn man davon ausgeht, dass die Dunkelziffer bei Gewalttaten
bei Frauen so gross ist, wie bei Männern (und es gibt keinen
Grund, der dagegen sprechen würde), dann dürfte die
tatsächlich stattgefundene von Frauen ausgehende Gewalt im
Vergleich zu der von Männern verschwindend gering sein, wenn
man sich mal die Kriminalstatistiken anschaut.

Auswertung der polizeilichen Kriminalstatistik Baden-Württemberg für 1995/96:

  • 72% aller Gewaltopfer sind Männer
  • 19% aller Gewalttäter sind Frauen (nach Ergebnissen der Dunkelfeldforschung geht die Polizei in BW von einem 50/50 Verhältnis aus. Der Grund für die hohe Dunkelziffer ist ein unterschiedliches Anzeigeverhalten von Frauen und Männern)

Der British Crime Survey und der National Crime Victimization Survey für das US Justizministerium haben bei häuslicher Gewalt einen Frauenanteil als Täter von bis zu 50% ermittelt (Quelle: GEO WISSEN Nr. 26/2000, S. 151f)

Zitat aus diesem Artikel:
„Gewalt ist menschlich. Wer Gewalt nur auf Männer bezieht, zementiert ein Klischee und rechtfertigt weibliche Gewalt als legitimes Gegenmittel. Ist eine Frau von jemandem genervt, und ohrfeigt sie ihn, so finden das viele in Ordnung. Eine Frau genießt viel eher Rückendeckung in der Gesellschaft.“

Arne Hoffmann, Autor und Leiter der „Männerbewegung Mainz“, schreibt im Novo-Magazin Nr 45:
„Tatsächlich aber geht körperliche Gewalt in der Partnerschaft zum überwiegenden Teil von Frauen aus, nicht von Männern. Insgesamt 95 wissenschaftliche Forschungsberichte, 79 empirische Studien und 16 vergleichende Analysen in kriminologischen, soziologischen, psychologischen und medizinischen Fachzeitschriften aus den USA, Kanada, England, Dänemark, Neuseeland und Südafrika zeigen auf, dass in Beziehungen die Gewalt entweder überwiegend zu gleichen Teilen von beiden Partnern oder aber hauptsächlich von der Frau ausging. Die Studien stimmen in ihren Erkenntnissen so deutlich überein, dass in der Fachwelt an diesen Verhältnissen nicht der geringste Zweifel mehr existiert. Dass weder Öffentlichkeit noch Politik diese wissenschaftlichen Ergebnisse bisher zur Kenntnis genommen haben, ist vermutlich einer der größten Skandale in der Geschlechterdebatte überhaupt.“

Also bleiben wir um des hiesigen Friedens lieber bei der so heilen Welt, in der nur Männer Gewalt ausüben. Vermutlich hat Karin Jäckel recht: Jede Auseinandersetzung mit der Frauenbewegung kommt einem Angriff auf eine heilige Kuh gleich.

Grüße
Heinrich

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Moin Heinrich

fühlst du dich denn von „Mädchenbanden“ irgendwie bedroht ?

Ja.
Deshalb - u.a. - habe ich mich bewaffnet.

Aus langjähriger Erfahrung in der Frauenbewegung weiss ich, dass bringt überhaupt nichts. Falls du wirklich Angst hast und dich bedroht fühlt, würde ich dir empfehlen, zum Beispiel mal ein Sicherheitstraining oder einen Selbstverteidigungskurs bei der Polizei mitzumachen. Auch psychologische Hilfe im Sinne von Selbstbewußtseinstraining, dein Auftreten nach außen schulen etc. bringt etwas.

Im übrigen: solange Männer diese angeblich so häufig erlebte
Gewalt nicht anzeigen, halte ich dass alles für nicht
fundierte Heulerei ala Unbekannt.

Da schreibe ich mir - zugegeben in einem anderen Thread in
diesem Forum hier - die Finger faserig, wo es um das gleiche
Thema geht, belege es mit Untersuchungen und entsprechenden
Zahlen

jede Kriminalstatistik zeigt einen lächerlich geringen Anteil
weiblicher Täter bei Delikten wie Körperverletzung und schwerer Körperverletzung aus (über 90% der Täter sind Männer).

Stellen wir uns doch mal ein paar Fragen, warum die Zahl der
kriminalstatistisch erfaßten Gewalttaten von Frauen gegen
Männer so gering ist.

Alle deine Punkte sind hinfällig. Wenn eine Körperverletzung angezeigt wird, dann MUSS dem nachgegangen werden. Schließlich sind wir hier beim Strafrecht und nicht mehr beim Zivilrecht. Selbst wenn die Anzeige von Außenstehenden kommt (z.B. einem Arzt, der Verletzungen feststellt) MUSS dem nachgegangen werden.

a) Häusliche Gewalt wird per definitionem ausschließlich von
Männern begangen

Blödsinn. dass häusliche Gewalt auch von Frauen ausgeübt wird ist seit langem bekannt, wird kriminalstatistisch erfasst etc. Die Opfer in häuslichen Umfeld sind im übrigen meistens Kinder. Nur die Zahlen sind im Gegensatz zur von Männern ausgeübten Gewalt eben sehr gering.

b) Männer, die erlittene Gewalt durch Frauen in die
Öffentlichkeit tragen, werden gesellschaftlich geächtet

Ja und ? Mann beisst Hund gab es auch schon. Nur wer das problematisiert und ab jetzt die Leinenpflicht für alle Männer einführen will, der muss sich dann auch gefallen lassen, dass er nicht ganz ernst genommen wird, obwohl ich mir durchaus vorstellen kann, dass es Einzelfälle gibt, wo jemand diese Bedrohung als durchaus vorhanden wahrnimmt.

Tatsache ist nun mal, dass rein kriminalstatistisch gesehen, die Gefahr, dass du oder sonst ein Mann mal Opfer weiblicher Gewalt wirr womöglich geringer ist als die, von einem Baum erschlagen zu werden.

c) Männern wird erlittene Gewalt oftmals nicht geglaubt

Körperverletzung kann man nachweisen (oder auch nicht). Da gilt für Männer nicht anderes als für Frauen.

d) Der Mann als Opfer wird automatisch mit dem Attribut „dann
hat er es wohl auch verdient“ versehen.

siehe Kommentar unter a)

e) In der Öffentlichkeit wird auf den Zustand des Mannes als

Gewaltopfer einer Frau nicht eingegangen,

Vermutlich wird bei Männern die Notwendigkeit nicht gesehen, sonst hätten sich bestimmt schon welche zusammengetan, um mehr Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben.

Den Rest deines Postings packe ich mal getrost in die Schublade Polemik. Wenn du über ein gesellschaftliches Phänomen reden willst, dann musst du num mal in der Lage sein, Fakten zu bringen.

Wenn Opfer von Kriminalität dies nicht anzeigen, dann sind sie nun mal statistisch nicht relevant, das gilt für Frauen genau so wie für Männer.

Wenn jemand allerdings sich stark durch etwas bedroht fühlt, obwohl rein objektiv gesehen diese Bedrohung nicht erkannt werden kann, dann würd ich in der Tat mal einen Termin bei einem Psychologen machen lassen.

Rein statistsich gesehen, lassen sich Männer z.B. auch viel seltener therapeutisch helfen als Frauen. Ist das jetzt auch die Schuld von uns Frauen ?

Gute Besserung
Marion

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Hallo ihr zwei,
geht es bei euch beiden jetzt darum, Statistiken zu zerlegen???
Jede Statistik kann so gedreht werden, das sie das aussagt, was man will.

Ich finde es kann nicht Sinn und Zweck sein, hier nur etwas sagen zu dürfen, wenn man vorher alle möglichen Berichte studiert haben muss, um nicht plattgebügelt zu werden.

Ich denke mal, dass es darum geht, dass endlich aufgehört wird mit dem Vorurteil, dass eigentlich ja nur Männer Gewalt ausüben.
Das geht nur, wenn man ganz einfach sagt „ Nein, das stimmt nicht. Auch Frauen üben Gewallt aus“. Fertig!!

Wenn man aber schon sagt „ Frauen hauen zwar auch mal aber das ist ja nur ganz selten und bei weitem nicht so oft wie die Männer es früher und auch heute noch tun“ wird das Vorurteil nie aufhören.

Jeder der Gewalt ausübt ist Sche…, ob Mann oder Frau und dabei ist es vollkommen egal wie Stark der/die eine Schlagen kann und was für eine Waffe ein/eine Anderer/Andere benutzt.

Gruss Bert

moin Bert,

geht es bei euch beiden jetzt darum, Statistiken zu
zerlegen???
Jede Statistik kann so gedreht werden, das sie das aussagt,
was man will.

den Kriminalstatistiken liegen verurteilte Fälle zugrunde und die männlichen und weiblichen Häftlinge, die wegen GEwaltdelikten einsitzen, kann man auch zählen.

Ich finde es kann nicht Sinn und Zweck sein, hier nur etwas
sagen zu dürfen, wenn man vorher alle möglichen Berichte
studiert haben muss, um nicht plattgebügelt zu werden.

Sagen kann man alles, nur wenn man es nicht belegen kann, muss man sich eben damit abfinden, dass es angezweifelt wird.

? Nein, das stimmt

nicht. Auch Frauen üben Gewallt aus?. Fertig!!

Bezweifelt ja niemand hier.

Wenn man aber schon sagt ? Frauen hauen zwar auch mal aber das
ist ja nur ganz selten und bei weitem nicht so oft wie die
Männer es früher und auch heute noch tun? wird das Vorurteil
nie aufhören.

Vorurteile enstehen durch MANGEL an Fakten und Beweisen, nicht durch ihr Vorhandensein.

Jeder der Gewalt ausübt ist Sche…,

ja

ob Mann oder Frau

ja, deswegen gibt es beim Strafrecht auch keine Geschlechtertrennung.

und

dabei ist es vollkommen egal wie Stark der/die eine Schlagen
kann und was für eine Waffe ein/eine Anderer/Andere benutzt.

das seh ich anders. Ich würd mir lieber von einem 170 Wicht eine patschern lassen, als von einem 2 Zentner Typen mit einem Messer attatckiert zu werden.

Gruss
M.

Hi!

Den Rest deines Postings packe ich mal getrost in die
Schublade Polemik. Wenn du über ein gesellschaftliches
Phänomen reden willst, dann musst du num mal in der Lage sein,
Fakten zu bringen.

Ich finde es bemerkenswert, daß du Untersuchungen wie die Statistiken der Polizei Baden-Württemberg (die niedersächsische Polizei kommt zu ähnlichen Aussagen, daß der Frauenanteil an häuslicher Gewalt bei etwa 50% liegt) sowie den FAZ- und den GEO-Artikel so ohne weiteres unter „Polemik“ packst. Immerhin handelt es sich bei den Verfassern um durchaus qualifizierte Leute (der FAZ-Artikel z.B. wurde von einem anerkannten Kriminologen geschrieben: Michael Bock, Kriminologie, Jugendstrafrecht, Strafvollzug und Strafrecht an der Universität Mainz; der GEO-Artikel stammt von Prof. Dr. Sebastian Scheerer,
Direktor des Instituts für kriminologische Sozialforschung der Universität Hamburg - vermutlich beides unfähige „Männer“, die nur polemisieren wollen). Mir zeigt deine Polemik-Attacke nur, daß hier ein Tabuthema angesprochen wurde.

Aber ich schrieb ja schon, daß jede Kritik an der Frauenbewegung schlimmste Blasphemie gleichkommt.

Wenn du also der festen Auffassung bist, daß nur die nackten Zahlen von gemeldeten Straftaten und einsitzenden Verbrechern zählen, dann wirst du vermutlich die Dunkelziffer von Vergewaltigungen und Kindesmißbrauch außerhalb von der Strafverfolgung auch strikt leugnen.

Lassen wir die Diskussion also sein. Bleib du bei deiner Frauenbewegung und laß mit meinen „militanten Maskulismus“. Die kommenden Jahre werden zeigen, daß Frauen Gewalt ausüben, und zwar weitaus stärker, als es bislang bekannt ist, denn das Kriminologische Forschungszentrum Niedersachsen ist dabei, entsprechende Untersuchungen einzuleiten. Und - man(n) glaubt es kaum - seit Herbst 2001 gibt es vom Bundesfamilien/frauenministerium eine Pilotstudie zur Frage der Dunkelziffer, wieviele Frauen Männer schlagen.
Link: http://www.taz.de/pt/2002/02/27/a0181.nf/text

Ach ja - weil du ja immer Fakten einforderst (aber nicht gelten läßt): wo sind eigentlich deine Fakten, daß die Aussagen der Polizei BW (und NDS) sowie die genannten Untersuchungen im Artikel von Arne Hoffmann samt und sonders falsch sind?
Wie widerlegst du faktisch den Untersuchungsberich über Gewalt von Frauen gegen Männer von Hans Bonde an der Universität Odense/Dänemark?
Und die gleichlautenden Untersuchungen von Merlin B. Brinkerhoff und Eugen Lupri, Abteilung Soziologie, Universität von Calgary, Kanada?
Oder die von Professor John Archer, Universität Lancashire, Großbritannien?
Ich bitte um Fakten, die diese Untersuchungen eindeutig widerlegen, und nicht irgendwelches eindoktrinierte Zeug der letzten 30 Jahre, nach der alle Frauen friedliche Engel und alle Männer prügelnde Bastarde sind.

Grüße
Heinrich

Moin Heinrich,

jetzt werd mal nicht albern.
Du redest hier von psychischer Gewalt. Jeder Streit ist psychische Gewalt.

Nur diese Form von Gewalt mit schwerer Körperverletzung, Vergewaltigung, Kindesmissbrauch etc. gleichsetzen zu wollen ist bestenfalls zynisch.

Diese schweren Formen der Gewalt werden nun mal hauptsächlich durch Männer begangen, ob es dir passt oder nicht.

So, und damit ist für mich die Diskussion beendet.
Zumindest weiss ich jetzt, warum männliche, besoffene, randalierende Fussballfans immer in Gruppen durch die Stadt ziehen:
Sie fürchten sich vor Mädchenbanden…

Gruss
M.

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Hi!

Du redest hier von psychischer Gewalt. Jeder Streit ist
psychische Gewalt.

Ich rede von physischer Gewalt.

Diese schweren Formen der Gewalt werden nun mal hauptsächlich
durch Männer begangen, ob es dir passt oder nicht.

Nein, es paßt mir nicht. Schon gar nicht solche Pauschalaussagen, die du faktisch nicht belegen kannst, und die zudem falsch sind: Untersuchungen in Neuseeland ergaben eine 3:1 Überlegenheit von Frauen bei der Ausübung von schwerer körperlicher Gewalt (Studie des Psychologen Terrie Moffit von der Universität Wisonsin-Madison)

Nur zur Ergänzung der von dir nicht akzeptierten Fakten (aus der „Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Band 105“ über „Kriminalität im Leben älterer Menschen“: ‚1991 wurdeb in der BRD mindestens 246000 Frauen zwischen 20 und 59 Jahren sowie mindestens ca. 214000 Männer dieser Altersgruppe Opfer schwerer Gewalthandlungen in engen sozialen Beziehungen‘

Wie, bitte, können 214.000 Männer Opfer von Gewalt in engen sozialen Beziehungen werden, wenn Frauen keine Gewalt ausüben?

Die Untersuchungen zum Thema „Häusliche Gewalt“ von Straus, Gelles und Steinmetz haben ergeben, daß 11,6% der Frauen von Männern, aber 12,0% der Männer von Frauen geschlagen, geohrfeigt, getreten, gebissen oder mit Gegenständen beworfen wurden.

Als Reaktion auf die Veröffentlichung dieser Zahlen wurde die Autoren verunglimpft, Steinmetz mit Mord gedroht, ihre Kinder wurden zur Zielscheibe erklärt; über Straus ließ die kanadische Frauenrechtlerin Pat Marshall das Gerücht verbreiten, er würde seine Frau mißhandeln. Erst nach mehrmaliger Aufforderung entschuldigte sich Marshall dafür (ist doch wirklich supertoll friedfertig: Frauen üben keine Gewalt aus, drohen aber mit Mord und geben Kinder als Zielscheibe frei)

Sofort wurden Gegenuntersuchungen gestartet, um die Ergebnisse zu widerlegen. Doch die neuen Untersuchungen bestätigten die Resultate. Manche kamen sogar zu noch deutlicheren Ergebnissen: US-High-School-Studentinnen zeigten sich viermal so häufig als Gewaltanwender wie ihre männlichen Kommilitonen. Selbst in Frauenhäuser geflüchtete Frauen mußten zugeben, daß die Hälfte von ihnen bei Gewaltanwendungen den ersten Schlag geführt hatte.

Angeblich soll in Deutschland - so das Bundesministerium um Frau Bergmann - jede dritte Frau von häuslicher Gewalt bedroht sein. Fundierte Untersuchungen, die diese Zahlen belegen könnten, gibt es aber nicht. Die Schlußfolgerung: die Familie ist ein generell gefährlicher Ort, der unbedingt von staatlichen Exekutivkräften überwacht werden muß. Gewalt gegen Frauen ist keine innerfamiliäre Angelegenheit, in die sich der Staat nicht einzumischen hat, sondern kontinuierlisches Mißtrauen vorherrscht. Das heißt: in einem Drittel der deutschen Familien steht der Polizist im Wohnzimmer. Es besteht ein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung, daher hat kein Familienmitglied - auch nicht die Frau - auch nur den Hauch einer Chance, der Polizei die Tür vor der Nase zuzuschlagen und auf Versöhnung zu drängen. Staatliche Willkür im Namen des Frauenrechts. Die Familie als generalisierte dunkle Seite des gesellschaftlichen Lebens.

Und was sagt die Presse der Frauenbewegung dazu? Sie jubelt. Und stellt fröhlich weiter absolut willkürliche Behauptungen auf: ‚In den USA ist die Männergewalt die häufigste Ursache für körperliche Verletzungen von Frauen.‘ Dumm nur, daß das „Centers for Disease Control“ die Einlieferungen in die Notfallaufnahme mitprotokolliert. Danach sind 26,9% der verletzten Frauen Opfer von Stürzen (hier handelt es sich zumeist um ältere Frauen), 20,5% Opfer von Autounfällen und anderen Zusammenstößen, 5% von Tierbissen und Pflanzenvergiftungen, 4,6% von Erschöpfungszuständen und 4,1% von körperlicher Gewalt. In Deutschland wird also krass, eindeutig und bewußt (???) fehlinformiert.

Solange du keine wirklichen Belege für deine Position bringst. wird mein Mißtrauen gegen feministisch gefärbte Informationen weiter wachsen.

Zumindest weiss ich jetzt, warum männliche, besoffene,
randalierende Fussballfans immer in Gruppen durch die Stadt
ziehen:
Sie fürchten sich vor Mädchenbanden…

Ich fürchte mich vor jeder gewaltbereiten Gruppe, unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, religiöser oder politischer Weltanschauung. Das mag dir vielleicht ein Rätsel sein oder ein ausreichender Grund, mich als psychisch derangiert darzustellen (Zitat: „Gute Besserung“ - solche Diffamierungen können sich hier ungestraft wohl nur Frauen erlauben) - es bestätigt mir nur die These, der Mann ist der natürliche Feind jeder Frau (und vice versa). Um auf den Ursprungs-Artikel dieses Threads zurückzukommen: Ausgangsverbot für alle heterosexuellen deutschen Männer.

Grüße
Heinrich

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Tach pendragon,

Du redest hier von psychischer Gewalt. Jeder Streit ist
psychische Gewalt.

Nur diese Form von Gewalt mit schwerer Körperverletzung,
Vergewaltigung, Kindesmissbrauch etc. gleichsetzen zu wollen
ist bestenfalls zynisch.

Sich hier hin zu stellen und zu behaupten, du wüsstest was für die einzelne Person jetzt schlimmer war (physisch oder psychisch) ist ein wenig anmaßend, oder?
Bei manchen Fällen ist der physische Schmerz klein und der psychische sehr groß und umgekehrt.

Diese schweren Formen der Gewalt werden nun mal hauptsächlich
durch Männer begangen, ob es dir passt oder nicht.

Toller Spruch.
Ich mach jetzt auch mal so einen.
Kindesmisshandlungen in der Familie werden hauptsächlich von Frauen begangen, ob es dir passt oder nicht.

So, und damit ist für mich die Diskussion beendet.

So, und damit ist die Diskussion beendet.

Schönen Tag noch

Bert

Tach auch,

den Kriminalstatistiken liegen verurteilte Fälle zugrunde und
die männlichen und weiblichen Häftlinge, die wegen
Gewaltdelikten einsitzen, kann man auch zählen.

Solange es Dunkelziffern gibt ist keine Statistik richtig!
Sie KANN nur eine MÖGLICHE Richtung zeigen.

Sagen kann man alles, nur wenn man es nicht belegen kann, muss
man sich eben damit abfinden, dass es angezweifelt wird.

Da hast Du vollkommen recht.

und

dabei ist es vollkommen egal wie Stark der/die eine Schlagen
kann und was für eine Waffe ein/eine Anderer/Andere benutzt.

das sehe ich anders. Ich würde mir lieber von einem 170 Wicht
eine patschen lassen, als von einem 2 Zentner Typen mit einem
Messer attackiert zu werden.

Was Du für Vorlieben hast steht hier ja nun nicht zur Debatte.
Tatsache ist ja wohl, das der 1,70m Wicht Gewalt ausübt und der 2 Zentner Typ auch.

Tag noch

Bert

Endlich weiß ich wer ich wirklich bin
Jahrzehntelang zweifelte ich an meiner Identität, häkelte und töpferte in der Toskana, irrte von einer Männergruppe zur nächsten, diskutierte die unterschiedlichsten Formen der Selbstentmannung, trank dabei Kamillentee und gründete den „Alle Männer sind Schweine“-Zirkel, aber ich war trotzdem unzufrieden und unglücklich.

Dank dieses wunderbaren Plakates kenne ich nun endlich meine wahre Bestimmung, mein innerstes Wesen und bin zum tiefsten Kern meines Mannseins vorgestoßen. Ich habe dieses Wissen natürlich sofort in die Tat umgesetzt und erst mal ein paar Frauen vergewaltigt. Da ging es mir richtig gut. Kinder natürlich auch, aber die sind irgendwie noch nicht richtig reif. Danach habe ich Behinderte beleidigt und verprügelt, aber das war irgendwie langweilig, die können sich ja gar nicht richtig wehren. Aber Schwule klatschen und dabei „Heil Hitler“ rufen, das war klasse. Danach habe ich ein paar Ausländerwohnheime angesteckt. Hach, wie hat das schön gebrannt und wie haben sie gar lustig geschrien.

Und danach habe ich zur Feier des Tages mit bloßen Händen einen Bären erlegt und roh verspeist.

Seit dem geht es mir richtig gut. Ich kann wieder durchschlafen, meine Depressionen sind weg und das Rheuma hat nachgelassen. Sogar meine Pickel sind verschwunden.

Danke, Ihr Initiatorinnen dieses wunderbaren Plakates, die ihr mein Leben so grundlegend verändert habt.

Gruß Dirk

PS: Jetzt mal ernsthaft: Man könnte das Plakat für einen schlechten Witz einer frustierten Kampfemanze halten, die in einer Vergangenheit lebt, die in dieser Form sowieso nie existiert hat. Leider kenne ich einen Mann (ein wirklich lieber, netter Kerl, dem jegliche Art von Sexismus und Aggression absolut fremd ist), der diesen Anschlag fast für bare Münze genommen hätte. Hat mich ein sehr langes Telefonat gekostet, aber dann hat er es eingesehen. Naja, einziger positiver Nebeneffekt: Seitdem schaut er etwas genauer hin, wenn in den Medien mal wieder über den ach so bösen Mann berichtet wird.

Erinnerungsstücke
Hallo Heinrich,

vorweg:

  1. das Plakat ist blöd.
  2. Ich bin keine Emanze
  3. Ich bekenne mich auch nicht zum Feminismus
  4. Ich halte nicht alle Männer für potentielle Gewalttäter
  5. Ich gehe davon aus, dass auch Frauen gewalttätig sein können

Ich möchte hier nur mal ein paar ganz persönliche Gedanken zu diesem Thema loswerden.
Ich frage mich nämlich oft, warum ich z.B. Angst davor habe, nachts durch eine schlecht beleuchtete Unterführung gehen zu müssen, wie es etwa bei meiner nächst gelegenen S-Bahn-Station der Fall ist. Ist diese Angst irrational? Durch nichts begründet? Oh nein!
Ich bin jetzt 49 Jahre alt und mir ist es in meinem Leben dreimal passiert, dass Männer mir Gewalt antun wollten:
Das erste Mal war ich so ca. 10 Jahre alt; ich war eine Leseratte und habe mir in der kleinen Bücherei meines Heimatortes gerne Bücher ausgeliehen. In dieser Bücherei war ein vielleicht 20jähriger junger Mann als Aufsichtskraft beschäftigt. Und er hat einmal die Gelegenheit genutzt, als außer mir und ihm sonst keiner anwesend war, mich zu betatschen, mir zwischen die Beine zu greifen… Er hat mir nicht weh getan, nein, kein körperlicher Schmerz. Aber ich konnte das, was er mit mir gemacht hat, damals auch nicht einordnen. Ich war so verstört, dass ich es noch nicht einmal meinen Eltern erzählt habe. Stattdessen bin ich nicht mehr in die Bücherei gegangen…

Das zweite Mal war ich so ca. 25 Jahre alt. Ich bin sehr spät von der Disco in München nach Hause gefahren, fand nicht direkt vor meinem Wohnhaus einen Parkplatz und musste deshalb ein paar Meter gehen. Und dann hörte ich plötzlich Schritte hinter mir. Es war wohlgemerkt 4 Uhr morgens, kein Mensch auf der Straße. Ich drehte mich kurz um und sah einen jungen Mann, der mir offensichtlich folgte. Ich ging schneller, er auch. Ich erreichte die Haustür, schloss auf, lief zum Lift, der mich in den 4. Stock zu meiner Wohnung bringen sollte. Aber bevor der Lift kam, stand er neben mir und sagte (wörtliches Zitat): „Ich will mit dir ficken“. Was machst du dann als Frau??? Ich weiß nur noch, dass ich irgendetwas wie „hau ab, du Arschloch“ zu ihm sagte und der Lift dann Gott sei Dank seine Türen öffnete und er, warum auch immer, unverrichteter Dinge sich trollte. Leider hatte ich mir sein Aussehen in der Panik nun überhaupt nicht eingeprägt, so dass es mir wenig sinnvoll erschien, die Polizei zu verständigen. Und was hätte ich denen auch sagen sollen? Und was wäre im Endeffekt überhaupt dabei heraus gekommen? Nichts vermutlich, er hätte mich wahrscheinlich schon vergewaltigen müssen, damit man ihm irgend etwas hätte anhaben können.

Der dritte Fall ist erst 4 Jahre her. Ich ging am hellichten Tag, 10 Uhr morgens, mit meinem Hund in dem Waldstück hier bei mir in der Nähe spazieren. Auf einem ganz schmalen Trampelpfad hörte ich hinter mir einen Fahrradfahrer kommen. Ich trat zur Seite, um ihn passieren zu lassen. Das war aber gar nicht seine Absicht. Er hielt direkt bei mir an, streckte seine Hände aus und begrabschte mich am Busen. Ich riss meine Arme hoch, schaute ihm mitten ins Gesicht und sagte etwas wie „pass auf, was du machst. Bist du verrückt?“. Mein wohl sehr bestimmtes Auftreten ließ ihn innehalten, er stieg aufs Rad und fuhr weiter. Doch dieses Mal hatte ich mir gemerkt, wie er aussah. Mit Herzklopfen und unendlicher Angst lief ich nach Hause und rief die Polizei an. Dank meiner exakten Beschreibung konnte er auch 2 Stunden später aufgespürt und festgenommen werden. Ich habe natürlich Strafanzeige gestellt. So, und jetzt darfst du raten, was dabei herausgekommen ist: Genau, nichts!!! Begrapschen ist erlaubt und nicht strafbar! Und: genau dieser Mann hatte einige Wochen vorher schon eine andere Frau in diesem Waldstück unsittlich belästigt, war aber durch das Gebell ihrer beiden Hunde vertrieben worden. Aber das zählte alles nicht für den Staatsanwalt. Das Verfahren wurde eingestellt, da der Täter nicht vorbestraft war und erst 21 Jahre. Toll, nicht???
Seitdem gehe ich nur noch mit eingeschaltetem Handy und eingespeicherter Kurzwahl für die Polizei und Tränengas hier spazieren.

Und jetzt meine Frage:
Wie vielen Männern ist es schon passiert, dass ihnen von Frauen in vergleichbaren Situationen Angst eingejagt wurde, dass ihnen Gewalt angetan wurde von Frauen, die ihren Hormonhaushalt nicht unter Kontrolle haben???
Ich bin gespannt auf eure Geschichten, sehr gespannt.

Ach ja, noch was, allen Frauen in meinem Bekanntenkreis ist schon ähnliches passiert. Wie erklärst du mir das?

Gruß
Uschi

Hallo Heinrich,

gerade gestern habe ich meinen Alten mal so richtig vermöbelt.

Ha, das Veilchen hättest du sehen sollen. Meine der doch zu mir ob ich ihm mal das Hemd bügel könnte. Ich war eh schlecht drauf weil mein neuer Nagellack ausgelaufen ist nach dem shoppen, da gings eben mit mir durch. Und damit ich das Gejammere nicht hören muss, hab ich ne Freundin angerufen und wir sind in die Frauen-Kneipe um ein paar Pikolos zu kippen.

Das sind eh alles keine echten Kerle mehr heutzutage. Ich frage mich eh wieso die alle in nen Fitnessclub rennen? Die trauen sich nichtmal zurück zu schlagen, wollen alles endlos „ausdiskutieren“. Alles Weicheier und Warmduscher.

-------- SO, DAS WAR JETZT SATIRE ------------------------------

es mag sein, das kann ich mir auch gut vorstellen (was nicht heisst das ich eine kenne oder das selbst praktiziere) das Frauen genauso oft zuschlagen und genauso brutal sind wie Männer.

Trotzdem sind mir all diese Statistiken ungeheuer. Nicht weil ich die Untersuchungsergebnisse nicht glauben WILL. Sondern weil ich nicht sehe wie diese Zahlen und Vergleiche wirklich zustande kamen. Ich kenne Statistik aus meinem Geschichtsstudium und auch da hast du viel zu viele „Graustufen“ die dann auf die eine oder andere Seite geschlagen werden, ohne das man sie wirklich betrachtet.

Wenn eine Frau die psychischer Gewalt ausgesetzt ist irgendwann mal wirklich zuschlägt, der Mann kommt ins Krankenhaus, zählt das wohl zu „Gewalt von Frau gegen Mann“. Wo bleibt der Gegenpunkt? Niemand schlägt einfach so zu aus Spaß!

Nur als Beispiel - es wird bei diesen Aufzählungen nicht nachgefragt wie es zu dem und dem kommen konnte.

Auch das zitieren von (und vor allem amerikanischen oder kanadischen) Studien und Untersuchungen, bringt mir nicht viel, das ist schon grundsätzlich nicht zu vergelichen mit Europa oder Deutschland.

Das Plakat empfand ich als Scherz, ziemlich schlechten Scherz. Erinnerte mich an die 80er und das Buch „Der Tod des Märchenprinzen“, alle Männer sind Arne-Arschlöcher und Frauenfeinde.

Aber um mal auf den Punkt zu kommen, nimmst du dieses komische Plakat als Aufhänger das (un)heimliche Matriachat in Deutschland, die Killeremanzen CIA, die Unterdrückung und Diffamierung des Mannes anzuprangern?

Uschi schrieb etwas sehr wahres. Ich kenne sie Situationen auch, ich denke nicht das ich zaghaft bin, das Mädel mit dem Opferschild auf dem Hintern. Auf dunklen S-Bahnhöfen wird mir ziemlich mulmig wenn sich mir eine Bande Männer in offensichtlich angetrunkenem Zustand nähert. Ne Horde angetrunkener Frauen hab ich leider noch nie getroffen und wenn ich sie treffe (Kirmes oder Stadtfest) dann sind die nur am kichern und wirken nie bedrohlich.

Mich wollten mal zwei Männer als Teenie in einen Waqen zerren, zum Glück ging denen kurz nach dem Angriff wohl so die Düse, das sie es liessen und ich nur verstört zurückblieb. Ich bin mit Sicherheit nicht die einzige die das erlebte, von Männern ausgehend!

Ich kenne nur eine Frau die zwar nicht schlägt, ihren Mann aber durch Psychoterror an sich kettet.

Beide Geschlechter „schlagen“ so zu, wie sie es können. Statistiken helfen uns da allen nicht weiter. Ich denke nicht das alle Welt tatenlos zuschaut wenn, erwiesenermaßen, Frauen urplötzlich die brutalen Täter sind, sich aber als Opfer stilisieren.

Gewalttäter werden, geschlechtsneutral, verurteilt, wenn es zu einer Anklage kommt. Ist das nicht okay?

Ich glaube nicht das eine einzige Frau in JEDEM MANN sofort den potentiellen Vergewaltiger und Schläger sieht.

Bitte sag mir was ich noch nicht kapiert habe - wo ist der Punkt?

Grüsse
Helena

Hat mich ein sehr langes Telefonat
gekostet, aber dann hat er es eingesehen. Naja, einziger
positiver Nebeneffekt: Seitdem schaut er etwas genauer hin,
wenn in den Medien mal wieder über den ach so bösen Mann
berichtet wird.

Na, dann hoffe ich mal, dass er dieses Dein Posting um Gottes Willen nicht gelesen hat.

*lachend*
hd

Moin Obsidian

wenn alle Männer so friedfertig wären wie du es vermutlich bist, wären solche Plakate nicht mehr notwendig.

Wenn an Autobahnen Plakate gegens Rasen warnen heisst das ja auch nicht automatisch, dass dich jeder für einen Raser hält, oder ?

Gruss
M.

Rehi,

Du redest hier von psychischer Gewalt. Jeder Streit ist
psychische Gewalt.

Ich rede von physischer Gewalt.

dann les vielleicht deine eigenen Postings nochmal durch

Diese schweren Formen der Gewalt werden nun mal hauptsächlich
durch Männer begangen, ob es dir passt oder nicht.

Nein, es paßt mir nicht. Schon gar nicht solche
Pauschalaussagen, die du faktisch nicht belegen kannst,

Doch, kann ich, durch jede Kriminalstatistik.

Nur zur Ergänzung der von dir nicht akzeptierten Fakten (aus
der „Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend, Band 105“ über „Kriminalität im
Leben älterer Menschen“: ‚1991 wurdeb in der BRD mindestens
246000 Frauen zwischen 20 und 59 Jahren sowie mindestens ca.
214000 Männer dieser Altersgruppe Opfer schwerer
Gewalthandlungen in engen sozialen Beziehungen‘

Und wo steht da, dass die Täter Frauen waren ?

Wie, bitte, können 214.000 Männer Opfer von Gewalt in engen
sozialen Beziehungen werden, wenn Frauen keine Gewalt
ausüben?

Muss ich dir jetzt wirklich erklären, was eine enge soziale Beziehung ist ?

Im übrigen kenne ich die von dir angeführten Studien.
Sie besagen nur, dass Gewalt stattfinden, klar. Nur dass die von Frauen ausgeübte Gewalt strafrechtlich offensichtlich nicht relevant ist und das Strafrecht ist es, auf das es mir ankommt, da hier massive Gewaltanwendung gegenüber Menschen stattgefunden hat, die damit offensichtlich nicht einverstanden waren.

Das kannst du quatschen solange du willst. Das ist einfach so.

Gruss
M.

Moin Bert

den Kriminalstatistiken liegen verurteilte Fälle zugrunde und
die männlichen und weiblichen Häftlinge, die wegen
Gewaltdelikten einsitzen, kann man auch zählen.

Solange es Dunkelziffern gibt ist keine Statistik richtig!
Sie KANN nur eine MÖGLICHE Richtung zeigen.

Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die Dunkelziffer bei von Frauen verübten Gewaltverbrechen größer ist, als die bei von Männern verübten Gewaltverbrechen.

Im übrigen definiert sich Ausmaß von Gewalt nicht durch meine Vorlieben. Diese Art von „Humor“ kannst du dir für die Toilettenwand aufsparen.

Wer jemandem auf den Fuß tritt wird strafrechtlich nun mal anders behandelt, als jemand, der einem anderen jeden Knochen im Leib bricht, und das ist auch gut so. Ich vermute sonst säßest du selbst auch schon im Knast.

Gruss
M.

:wink:

Ausgangssperre für Männer am 09.Mai 2002
Sabine Koch, Wedekindstr, 22, 10243 Berlin

Es gibt sie also wirklich: Sabine Koch.
Das hatte ich gar nicht gewußt.

Persönliches, fragmentarisch
Ach ja, noch was, allen Frauen in meinem Bekanntenkreis ist
schon ähnliches passiert.

Dito, kann mich einreihen. Diese drohenden und/oder erlebten Erfahrungen schränken den Bewegungsradius ein, zählen aber nun mal zu dem, womit frau zu rechnen hat und damit schon fast zum banalen Alltag *achselzuck*

Dies ohne Wertung gesprochen, als bloße Tatsache genannt (wie schon Wittgenstein sagt: Die Tatsachen gehören zur Aufgabe, nicht zur Lösung)

Diana

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