Funk - Notausschalter

Hallo… ich suche einen Funk-Notausschalter!
Für unsere kleine Industrieanlage benötigen wir einen Empfänger und Sender um die Anlage automatisch aus zu schalten wenn man in ein bestimmten bereich kommt! Ich kenne so ein System von Schranken. Im Auto hängt ein Sender, vor der Schranke ein Empfänger und wenn man mit dem Fahrzeug sich der Schranke nähert öffnet sich diese automatisch. Das gleiche System stelle ich mir vor für meine Anlage. Jeder Mitarbeiter (max.2 Sender) bekommt an seine Arbeitskleidung ein kleinen Sender. Sobald der Mitarbeiter in dem Bereich reinläuft indem er nicht sein darf empfängt dort der hängende Empfänger das Signal vom Sender an der Arbeitskleidung und schaltet die Maschiene/Anlage automatisch ab. Der Mitarbeiter muss erst diesen Bereich wieder verlassen um dan die Maschiene wieder neu zu starten.

Hat jemand eine Idee wo es so etwas „günstig“ zu kaufen gibt???

Hallo,
ich mach mal den Bedenkentraeger und meine, das geht nicht. Vielleicht findet sich eine Loesung, die zeitweise funktioniert, aber sicher? Notaus?
.
Wird es funktionieren oder braucht es Strom?
Sender an anderem Kittel
Senderbatterie schwach
anderer Besucher
.
Ist es moeglich, eine Art „Zaun“ mit Schluessel / Personal-Ausweiskarte vorzusehen? Und dazu ein Schalter an die Dreh-Mechanik der Tuer.
Rund um die Roboter in der Automobilindustrie stellt sich das Problem regelmaessig aehnlich.
Gruss Helmut

Diese Herangehensweise halte ich für unzulässig. Was, wenn der MA den Sender vergessen hat, dieser sich unbemerkt von der Kleidung gelöst hat, defekt ist, die Funkverbindung durch ein just im falschen Moment betriebenes defektes Gerät gestört wird, …?

Moin,

Die Schranke vor dem Parkplatz hat kein besonderes Problem der Genauigkeit, aber dein System wird es haben. Denn wie soll die Steuerung erkennen, wer sich wo genau aufhält? Es geht ja um kleine Räume, bei der Schranke prüft keiner nach, ob man 6 oder 8 Meter davor stehen muss.

Dazu ein Paper der FU Berlin: http://www.mi.fu-berlin.de/inf/groups/ag-tech/teaching/2009-10_WS/S_19510b_Proseminar_Technische_Informatik/schmidt10positionsbestimmung.pdf oder auch https://www.infsoft.de/indoor-positionsbestimmung
Aber so um die 5 bis 10 Meter Genauigkeit werden erreicht. Nur - günstig scheint das alles nicht zu sein. Sollte dein Vorhaben die betriebliche Sicherheit betreffen und danach klingt es ja, dann musst du dir was besseres ausdenken.

So sehe ich das auch. Mal angenommen, die Sicherheitsschaltung reagiert auf „Sendesignal vorhanden = Mensch in der Nähe“. Das Abschalten eines Senders bedeutet dann, „freie Fahrt“, kein Mensch in meinem Bereich.
Ganz schlecht, da man den sicheren Zustand „kein Mensch in meinem Bereich“ nicht von einer Störung/Unterbrechung des Sendesignales unterscheiden kann.

Ulrich

Ist einfach.
Nur nicht so wie Du es andenkst.

Der gefährliche Bereich ist sicher abgesperrt, draußen mit Zaun und Tor oder im Gebäude mit Tür.
Dann erhält der Zugang eben ein Kontaktschloss und man muss als berechtigter aufschließen. Dabei löst ein Kontakt aus, der das Gerät/Maschine abschaltet.
Braucht das Auslaufzeit, dann kann das durch Zeitschloss sichergestellt werden. Ampel an der Tür, Grün = man kann rein.

MfG
duck313

Hallo,

wie bereits erwähnt ist das mit Funk nicht so ganz das richtige. Ich denke die Herangehensweise ist eher, das man „vorne“ am Eingangsbereich zur Maschine z.B. ein fest installiertes Zahlenpanel oder so installiert in das der Mitarbeiter einen Code eingeben muß (Interaktion). Wenn das nicht geschieht geht wie bereits gewünscht die Maschine aus bzw. garnicht erst an. Ohne physikalische Interaktion ist das von der Idee her sonst zu anfällig.

Das ist auch nicht sicher.

Angenommen, zwei Kollegen gehen rein, einer kommt raus, und tippt den Code ein. Die Maschine springt an, obwohl der andere noch drin ist.
(Gut, das spielt nur dann eine Rolle, wenn der eine ein Psychopath ist, oder der Bereich so unübersichtlich ist, daß er den anderen schlicht nicht bemerken könnte)

Doch, mittlerweile geht das!

Es gibt (z. B.) mobile Funk-HMIs mit Zustimm- (Totmann-) und Not-Halt-Schalter:

Gruß Oberberger

Hallo,

Das funktioniert sicherheitstechnisch so gar nicht. Du musst bei einem Not-Aus auch alle Fehlerfälle beachten und dann muss es auch sicher sein!

  • Wenn der MA den Batch vergisst, kommt er rein und es schaltet nichts ab.
  • Wenn der MA mit dem Hammer auf den Batch haut (der kann aber auch sonst irgendwie ausfallen), schaltet alles wieder ein, weil das System denkt, er sei wieder draussen.

Für deine Idee braucht man ein System welches dauernd ein Signal sendet, fehlt das Signal wird alles gestoppt. Naja, das will man auch nicht wirklich. Wenn der MA nach hause geht …

Praktisch bleiben also nur Schleusen übrig.
Damit die Tür auf geht, muss sich der MA da anmelden, das kann auch mit einem Batch, oder so, sein. Dann stoppt die Anlage und die Tür geht auf. Beim Rausgehen ist es dann umgekehrt.

Bei einer einfachen Tür, können jetzt aber mehrere MA mit einer Anmeldung rein :frowning: Dann startet die Anlage wieder, wenn der Melder auch alleine raus geht …
Deshalb die Schleuse, welche so konzipiert sein muss, dass immer nur einer durch gehen kann.

Wobei das sehr gut durchdacht werden muss!

Bei eine Bank (Neu gebaut) gab es eine Schleuse für den Zugang zum Kassenraum. Diese war so aufgebaut, dass beide Türen geschlossen sein mussten um eine aufzumachen. Es sollte lediglich verhindert werden, dass da jemand durchrenne kann, bzw. mit dem Alarm wurden die Türen verriegelt. Die Schleuse war so 2-3m Lang.
Die Theorie war: Türe öffnen, dann wird die andere Tür verriegelt. Schleuse betreten und Türe schliessen, dann sind beide Türen entriegelt. Andere Tür öffnen, dann wird die erste Tür verriegelt oder man geht auch wieder durch die erste Tür raus und die Zweite ist verriegelt. Das schöne am System war, dass man nur mit Türkontakten gearbeitet hat und keine Drücker zum öffnen notwendig waren.
Die Überraschung war dann, dass Abends, als die Putzfrauen am werkeln waren, beide Türen offen standen! Zu Zweit konnte man gleichzeitig beide Türen öffnen :slight_smile: Das wurde bei der Planung schlicht vergessen :frowning:
Lösen lässt sich das Problem aber nur mit Drückern um die Tür zu öffnen. Bei geschlossenen Türen sind beide Türen verriegelt. Mit dem Drücker kann man dann eine Tür entriegeln und die Schleuse betreten. Wenn dann beide Türen geschlossen und verriegelt sind, kann man eine Tür mit einem anderen Drücker wieder öffnen.

Ein anderes Beispiel ist das AKW Gösgen auch so ähnlich gesichert. man benötigt für jede Tür eine persönliche Karte um sie zu öffnen. Der Computer weiss dann in welchem Bereich man sich aufhält. Um den Missbrauch zu verhindern, kommt man dann mit der Karte nur aus dem aktuellen Bereich wieder heraus, bei anderen Türen funktioniert sie nicht. Da ist es schon einigen passiert, dass sie mit ihrer Karte in einem Bereich waren und diesen zusammen mit einem Kollegen und nur seiner Karte wieder verlassen haben. Tja, laut Computer war der Typ dann noch drin und seine Karte funktionierte nicht mehr an den äusseren Türen.
Einzige Lösung: Mit der Karte eines Kollegen bis in den Bereich zu gehen, wo man laut Computer war und dann bei jeder Tür mit beiden karten durchgehen.

Beim ehemaligen Bankverein war das Hauptgebäude und das Gebäude des Rechenzentrums (RZ) mit einem unterirdischen Tunnel verbunden. Das RZ hatte keine Türen, sodass jeder durch die Kontrolle im Hauptgebäude rein oder raus musste. Über Mittag sind dann die Leute im RZ einfach durch die Fenster raus, weil das Restaurant direkt gegenüber des RZ lag und der Weg über den Hauptausgang viel weiter war.

MfG Peter(TOO)

Ich war im November auf der „SPS, IPC, Drives“ in Nürnberg. Dort sah ich bei Pilz genau das, was Du brauchst:

Mensch-Roboter-Kollaboration

Auf Seite 2 ist der Raumscanner zu sehen. Mensch und Roboter arbeiten im selben Bereich. Das geht natürlich auch mit allen anderen Sicherheitsbereichen und Anlagen.

Gruß Oberberger

Hallo Oberberger,

Ganz so aufwändig, und teuer, muss das System in diesem Fall nicht sein. Die genaue Position des MA braucht man nicht.

Rein theoretisch würden IR-Bewegungsmelder ausreichen. Der Haken liegt aber bei „Bewegung“! Bewegt sich der MA kaum (oder er pennt) wird der Raum als frei gemeldet. Aber auch die bewegten Maschinen können die Melder auch auslösen und sich selber abschalten. Und wenn der MA ausser Sichtweite gerät, z.B. weil er unter einer Maschine arbeitet, wird der Raum auch als frei gemeldet. Eine Raumüberwachung muss hier die hinterste Ecke überwachen können!

Beim Roboter ist es einfacher. Dieser muss nur wissen ob der Raum zwischen seiner jetzigen Position und derjenigen wo er hin will, auch frei ist. Zusätzlich muss er noch wissen ob sich eine Person am Rande dieses Raums aufhält, weil die Person plötzlich in den benötigten Raum des Robis eindringen kann. Befindet sich die Person weiter weg, muss sie der Robi nicht berücksichtigen. OK, der Robi muss natürlich in Echtzeit reagieren können.

MfG Peter(TOO)

Der weitaus größere Haken ist der, dass es keine sicheren IR-Bewegungsmelder gibt, würde ich meinen.

Das Ganze soll doch hoffentlich auch CE-Konform werden…

Gruß Oberberger

Das Zusammenspiel von Funk und Not-Aus (-Halt) meine ich.

…die Idee des UPs ist sicherlich „verbesserungswürdig“.

Nö. Das geht nur dann, wenn er seinen Sender auch angesteckt hat und das Ding auch funktioniert. Wie willst Du das denn sicherstellen? Und was passiert, wenn ein Besucher oder gar ein Kind dort reinläuft?

Deine Idee ist komplett daneben, so geht das auf keinen Fall!

Seit ein paar Jahrzehnten nutzt man für solche Zwecke Lichtgitter und Laserscanner.

Das hat jede Kransteuerung. Aber natürlich nicht in der hier angedachten Funktionsweise.

Hallo,

Eben. Die Kransteuerung verwendet eine bidirektionale Funkverbindung und ein Protokoll mit Heartbeat.
Die Kran-Steuerung fragt dabei dauernd den Sender ab ob er noch da ist. Fehlt eine Antwort wird ein Not-Aus ausgelöst.

MfG Peter(TOO)

1 Like

Ich sage nur: Vereinzelungsschleusen (OK, nichts für MA mit Platzangst). Allerdings sollten die dann auch manipulationssicher sein/schon auch tracken, ob jemand innen oder außen ist.

Ich denke da so an den Zugang von der Tiefgarage zu einem Gebäude des großen T. Da hatte man die Vereinzelungsschleuse so gebaut, dass sie in ein recht grobes Gitter eingebaut war. Grob genug, um die Zugangskarte nach Zutritt einfach da durch zu stecken, und dem Nächsten in die Hand zu drücken, der dann mit der selben Karte Sekunden später ebenfalls rein gelassen wurde.

Lichtgitter können keine Bereiche überwachen und zum Thema „Scanner“ schrieb ich bereits etwas:

Gruß Oberberger

Das stimmt nicht so ganz!

Es kommt, wie immer, auf das benötigte Performance-Level für die Sicherheitstechnik an und ob es die notwendigen Teile dann in Funkausführung gibt. Vor etwa 10 Jahren gab es absolut keinen Funk-Not-Aus (-Halt), der an Industriemaschinen verbaut wurde oder werden durfte. Zumindest nicht in Deutschland.

Gruß Oberberger