Hallo!
(zur Brettwahl: Fußball ist ein eminent politisches Thema geworden, wenn damit nicht der Sport, sondern die Massenveranstaltung gemeint ist)
(nur als Beleg verlinkt, muss sich keiner reinziehen!)
Wenn man diese kleine Presseschau durchklickt (im Radio hört man das gleiche und in Artikeln liest man den gleichen Tenor wie in den Schlagzeilen hier), dann findet man insgesamt das Muster:
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alle schreiben aus der gleichen Tendenz heraus, keine Perspektivenpluralität (es geht nicht ums Rechtfertigen von Gewalt, sondern um die Art der Darstellung)
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Dinge werden übertrieben dargestellt (der Eindruck der Zeitungsleser deckt sich hinten und vorne nicht mit dem Eindruck derer, die selbst Zeuge geworden sind - und zwar unabhängig davon, wie sie das Geschehnis bewerten)
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auf die Darstellung der Sinn-Ebene wird verzichtet (es wird ständig von „Fanwut“ geschrieben; mit „Wut“ hatte das aber null zu tun, es ging den Akteuren um einen sehr kontrollierten Protest; in keinster Weise affektgetrieben), stattdessen wird dem Leser der Sinn verkauft, der sich offenbar am leichtesten verkaufen lässt.
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es wird so verzerrt, dass es einer glatten Lüge gleichkommt (so wird von 10 verletzten Polizisten geschrieben und dabei so getan als ob das durch die Würfe erfolgt worden wäre; keine Ahnung, wo und wie sich diese Menschen ihre Verletzungen zugezogen haben, jedenfalls nicht durch die Würfe, weil nicht einmal 10 „Kontakte“ dabei waren)
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Abweichendes wird nicht erwähnt, weil es nicht in das Bild passt; z.B. der auf jeden im Stadion völlig unnötig wirkende Pfefferspray-Einsatz der Polizei, z.B. die Tatsache, dass dieses Spiel bis auf diesen einen isolierten Aspekt völlig problemlos abgelaufen ist.
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- „bedrohliche Szenen“ = glatt gelogen
- „Fans drehen durch“ = glatt gelogen
- „Chaoten“ = dämliche Wertung
- „Hassgesänge, Polizeiaufmarsch“ = banal und sinnentstellt, weil bei jedem Fußballspiel so, auch bei Spielen ohne jedes Vorkommnis
- „unfassbare Szenen“ = vollkommen unverständlich, was daran „unfassbar“ sein soll; zudem geht es genau um ein einziges einheitliches Geschehnis; der Plural erweckt wie das „unfassbar“ einen völlig falschen Eindruck
- „schwere Ausschreitungen“ = absurd-überzogen: wer nicht selbst dabei war, bekommt ein völlig verzerrtes Bild vermittelt
- „brennen die Sicherungen durch“ = Weigerung darüber zu berichten, dass es keine Kurzschlussreaktion war, sondern eine sehr kontrolliert wirkende Protestform
- „verloren die Nerven“ = siehe oben
Mein Punkt im Politikthread:
Das ist nur Fußball, so what, Unterhaltung.
Bei unmittelbar politischeren Geschehnissen läufts aber genauso: Verzerren, glattes Lügen, maßloses Übertreiben, Gleichschalten, Leser emotionalisieren statt informieren - und wenn die Rechten, die davon hauptsächlich betroffen sind, mit dem Lügenpressen-Vorwurf kontern, dann wird in den Medien darüber diskutiert, dass ja Goebbels schon mal den Begriff … blablabla.
Frage: Ich betrachte diese Berichterstattung über z.B. solche Fußballereignisse als kleine, aber gerade dadurch erkennbare, Form der Demokratie-Zerstörung durch die Massenmedien und ihre Kapitalinteressen, denen zuliebe sie auf die Wahrheit, ihre Grundintelligenz und ihr journalistisches Ethos scheißen.
Überzogen empfunden von mir?
Gruß
F.