Fussbodenheizung und Heizkörper in einem Haus möglich?

Hallo,

ist es problemlos möglich, in einem Mehrfamilienhaus das ausgebaute Dachgeschoss mit Fussbodenheizung zu versehen, wenn der Rest des Hauses über ältere Heizkörper beheizt wird?
Falls nein, welche Probleme können bei Betrieb und Abrechnung auftreten?

Danke für Tipps,
Paran

Hallo Paran,
ja es ist problemlos möglich in einem Haus mit Fussbodenheizung und Heizkörper zu heizen. Habe dies sogar in den gleichen Räumen, weil die Fussbodenheizung sehr träge (langsam) reagiert.
Gruß Michael

Hallo,

es geht nicht um ein EFH, sondern ein altes MFH. Die Hausverwaltung und der Heizkostenberechner haben Probleme damit. Angeblich würden die am gleichen Heizungsstrang hängenden Wohnungen unterhalb des Dachgeschosses nicht ausreichend mit WW versorgt und der Verbrauch der Fußbodenheizung wäre nicht sinnig messbar.

Gruß,
Paran

hi,

fändest du nicht, es wäre sinnig, die exakten Probleme direkt anzusprechen, anstelle jetzt die komplette Tour durch zu kauen, was alles eventuell mögliche Gründe wären?

In alten Gebäuden ist die Heizung ja nicht zwingend Wohnungsweise getrennt, je nach Grundriss kann das auch mehrere Stränge für übereinanderliegende Räume geben.
Da sind Wärmemengenzähler auch irgendwie ungünstig und vielleicht bisher nicht mal vorhanden.
Geht das Problem so etwa in diese Richtung?

grüße
lipi

Hallo,

sorry, aber so genau kenne ich manche Details nicht. Eine Bekannte hat in einem Altbau ein Dachgeschoss ausgebaut und Fußbodenheizung angebracht. Ich weiß nicht, ob das mit der Hausverwaltung oder WEG abgesprochen war, vermute dies aber, da es für diesen Ausbau eltiche Gespräche mit der HV und dem Architekten gab. Näheres dazu erfahre ich ev. in den nächsten Tagen.

Es gibt je Aufgang einen Heizungsstrang, das Dachgeschoss ist vermutlich nur an einen davon angeschlossen. Diese sind wohl 1992/93 verlegt worden und entsprechend auf Heizen mit Heizkörpern ausgelegt.
Wärmemengenzähler sind vorhanden, diese üblichen Techem-Teile an den Heizkörpern, inzwischen mit Funkübermittlung. Mehr weiß ich dazu nicht.

Die Bekannte hat mich heute angemailt, ist verzweifelt, weil die HV einen Umbau fordert, dazu eine WEG-Versammlung einberufen hat und die Situation sehr einseitig darstellt.
Da dachte ich, vielleicht werde ich hier schlauer und kann ein wenig helfen.

Gruß,
Paran

Hallo,

man kann das alles irgendwie machen, aber so vom Grundsatz her ist man vor ein paar Jahrzehnten darauf gekommen, daß es effizienter ist, mit niedrigeren Vorlauf- (also Wasser-)Temperaturen zu arbeiten. Insbesondere bei Fußbodenheizungen. Mit anderen Worten: wenn man im Haus verschiedene Formen der Heizung hat (also Fußbodenheizung vs. Heizkörper/Konvektoren), sind eigentlich auch unterschiedliche Vorlauftemperaturen vonnöten bzw. zumindest sinnvoll. Ob sich das so bei Euch so gut realisieren läßt, kann niemand beurteilen. Selbst hier im Einfamilienhaus war das ein Thema, das so manchen Heizungsbauer verschlissen hat.

Aber der Ratschlag lautet letztlich, sich darüber einfach mal mit jemandem zu unterhalten, der sowohl die örtlichen Gegebenheiten kennt bzw. kennenlernt und dann dazu eine Meinung entwickelt.

Gruß
C.

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Hallo,

ich warte mal die genaue Information der Bekannten ab und werde dann nochmal hier erweitern.
Nebenbei: wäre ein Wärmetauscher eventuell eine Option? Also 2 getrennte Kreisläufe, durch die die Fußbodenheizung mit einer geringeren Temperatur versorgt wird, als die Heizung hergibt? Nur mal so als Laienidee meinerseits. Die ich allerdings ev. auch für mein Häuschen nutzen könnte, wenn ich da mal was ändern will.

Gruß,
Paran

hi,

das sind Schätzmeter, keine wirklichen Messgeräte der Energie. Wärmemengenzähler sind was anderes.
Das führt dazu, dass man im DG nun nicht so schätzen kann, wie in den anderen Wohnungen. Die Schätzwerte jedoch kann man vergleichen und daraus ermitteln, wer was verbraucht hat.

ja hat sie das in einer Nacht und Nebel Aktion einfach so umgebaut ohne abzustimmen, wie das abgerechnet werden soll?

grüße
lipi

Nachtrag: der Vorlauf ist kein Problem. Es wird einfach der Rücklauf beigemischt und so erhält die FBH die passende, niedrige Temperatur.
Es ist für die komplette Heizung meist besser, wenn der Vorlauf generell niedrig ist. Aber das ist ja erstmal nicht das Problem der Heizung im DG.

Hallo,

das ist alles etwas kompliziert. Sie hat das Dachgeschoß von einem der Haupteigentümer des Hauses gekauft (Anwalt). Die Haupteigentümer sind auch Betreiber der Hausverwaltung (suboptimal, aber man kann es sich ja heutzutage nicht aussuchen). Obendrein musste am Dach eine Schwammsanierung durchgeführt werden, so dass schon ein reichliches Kostenkuddelmuddel entstand, dass die Bekannte aber angeblich sehr genau geprüft hat oder lassen hat.
Ob die WEG bezüglich der Abrechnungsmodi abgestimmt hat, ist mir nicht bekannt, womöglich hat das alles die HV geregelt. Die WEG scheint eher träge zu sein und alles der HV zu überlassen. Jedenfalls gab es während des Ausbaus reichlich Kontakt sowohl zur HV als zum Architekten und Vorbesitzer. Hat sich auch sehr gezogen, also sicher keine Nacht-und-Nebel-Aktion.
Wie gesagt, vermutlich erfahre ich demnächst Genaueres, melde mich dann nochmal.

Aber wenn ich Dich richtig verstehe, ist es grundsätzlich möglich, diese Fußbodenheizung zu betreiben und angemessen abzurechnen? Das wäre ja schon viel wert.

Gruß,
Paran

Wenn es nur um eine angemessene Abrechnung geht, sollten sich die Beteiligten auf einen unabhängigen Dritten als Gutachter einigen, der sich die Sache ansieht, ggf. ein paar Messungen durchführt, und dann ein angemessenes Verfahren zur Verteilung der Heizkosten vorschlagen kann. Das kostet zwar auch mehr als Kleingeld, ist aber unter dem Strich sicherlich günstiger als die Anlage umzubauen, ohne dass es hierfür technische Gründe gibt. Und auch bei technischen Gründen gibt es durchaus Möglichkeiten die Sache so „hin zu bekommen“, dass alle glücklich sind, ohne gleich die ganze Fußbodenheizung abzuklemmen und klassische Heizkörper mit neuer Verrohrung einbauen zu müssen. Der Parallelbetrieb ist durchaus möglich und auch üblich. Viele Leute haben über einen Rücklauftemperaturbegrenzer eine zusätzliche Fußbodenheizung z.B. im Bad an einer normalen Heizung mit dran hängen.

technisch gesehen kein problem. Man zapft den Strang an, kleiner kasten mit Wz,Mischer und wenn nötig Pumpe , dann ist es verrechnungsmäßig im grünen Bereich, wird ja gezählt was verbraucht wird . Und so größerer Aufwand als mit HK ist es auch nicht. Was allerdings die Wärmemenge betrifft, kann da schon sein wenn die Heizug bisschen klein Diminsioniert ist und solches nicht angedacht war, daß sie dann ans keuchen kommt. Der Rest ist nur Kostenfrage

Stimme zu, technisch gar kein Problem.
Problematisch wird eher die abrechnung, da die Heizkostenverteiler in den übrigen Wohnungen ja einheiten zählen die dann mit Grund und Heizkosten aufgeteilt werden.
Bei der Fußbodenheizung mit Wärmezählern hätte man dann zwar den exakten Verbrauch der Dg.Wohnung, der wäre dann aber trotzdem zu niedrig wäre da die Grundkosten noch mit aufgerechnet werden müssen.
Es kommt ja eine gewisse grundwärme schon durch das Heizen der anderen Wohnungen dieser Wohnung zu gute die so nicht berücksichtigt würde.
Da müßte man sich dann irgendwie einigen.

hi,

grundsätzlich sicher.
aber genau so grundsätzlich ist es möglich, auf den Mond zu fliegen.

Ich denke nicht - bin mir aber unsicher - ob man die Abrechnungsmethoden mischen darf.

Da die Bodenheizung aber nur über einen Wärmemengenzähler abgerechnet werden kann, wäre das ja vorher zu klären.
als Miteigentümer würde ich dem DG-Eigentümer auch klar machen, dass er bitte nun alle Kosten trägt, die Anlage zu um zubauen, dass es möglich ist, seinen Verbrauch da heraus zu rechnen.

ja, aber wenn die WEG/Hausverwaltung ja vorher zu fragen ist und diese nun erst Probleme sieht… klingt eben seltsam.
Ich lese es bisher nicht so, als hätte es eine Zustimmung gegeben.

‚Nacht und Nebel‘ war nicht unbedingt auf die Dauer bezogen, sondern eher auf heimlich und verborgen.

grüße
lipi

Hallo,

allen schon mal vielen Dank für die Infos.
Die Bekannte hat vor, den WEG-Mitgliedern eine genauere Darstellung aus ihrer Sicht mitzuteilen und wollte mir auch ein Exemplar senden. Wenn sich da noch konkretere Fragen ergeben, melde ich mich nochmal oder verweise die Gute gleich hier ans Forum.
Ich fand das Thema grundsätzlich auch interressant, da ich in meinem Haus ev. auch in einigen Räumen auf Fußbodenheizung umsteigen möchte - sobald die Handwerker hier mal wieder Zeit haben und ich eine neue Heizungslösung bekommen kann.

Gruß,
Paran

Hi,

ist das auch ein MFH, oder warum ist das für dich interessant? Dass es in einem Haus möglich ist, FBH und Heizkörper zu „mischen“ grundsätzlich möglich ist, hat dir @michael_sbs bereits geschrieben.

Wir haben das bei uns unten im Bad auch mit beiden Arten, in der Küche nur FBH, und oben wollen wir im Bad eine Kombilösung wie unten (das spart den Badezimmerteppich :smiley:), und im Schlafzimmer hatte ich überlegt, auf Heizkörper ganz zu verzichten und nur auf FBH zu setzen, weil wir es dort eh’ immer kühler haben. Das ist aber nur in der Planung momentan …

Gruß
Christa

Hallo,

nein, aber auch bei Mischung in einem EFH sind ja diverse Aspekte wie Vorlauftemperatur zu berücksichtigen. Das wurde ja hier teils ja auch angesprochen. Und ich bin manchmal einfach neugierig. Mehr wissen kann nicht schaden.

Gruß,
Paran

Ich habe in meinem Einfamilienhaus im EG und OG Fussbodenheizung. Im UG Heizkörper. Ich habe folgendes Problem:
Wenn das Warmwasser die Fussbodenheizung mit 30 Grad C aufheizt, was meistens genügt, sind die Heizkörper mit 30 Grad zu kalt um die Räume aufzuheizen. Wenn das Wasser so aufgeheizt wird, damit die Heizkörper eine nützliche Temperatur aufweisen, wird es im EG und OG viel zu warm.
Es müssten daher zwei Warmwasserkreisläufe für unterschiedliche Temperaturen eingerichtet werden. Habe noch nicht versucht, die Ventile der Bodenheizung so zu drosseln, damit die Böden nicht zu warm werden. Ich weiss nicht, ob das zu machen ist - wird wohl schwierig.

Das sinnvollste wird dann wohl sein die Heizkörper zu vergrößern damit sie es schaffen den Raum auf die gewünschte Temperatur zu bringen.

Hallo,

habe jetzt weitere Informationen. Demnach ist wohl eher die unkooperative HV das Problem. Die hat erst in diesem Jahr erfahren, dass es ein BGH-Urteil gibt, dem zu Folge unterschiedliche Heizkostenabrechnungsmodi nicht erlaubt sind (sorry, den Paragraphen kenne ich nicht) und den Heizkostenabrechner nicht um Angebote für Alternativen gebeten. Zudem den Bekannten einen angeblich zuverlässigen Gutachter empfohlen, der seinen Job nicht wirklich gemacht hat und am Ende nur meinte, der Vorbesitzer (und Teilhaber der HV) sei mit seiner Einschätzung zufrieden und er würde jetzt nichts mehr machen. Da es wohl schon länger Probleme mit der HV gibt, war es sicher nicht sehr pfiffig, deren Gutachter zu nehmen, aber nu ists passiert. Inzwischen hat die Familie einen Anwalt eingeschaltet, aber noch keinen eigenen Gutachter, was doch sicher ratsam wäre, oder? Welches Gewerk sollte so ein Gutachter beherrschen?
Der HV-Gutachter besteht wohl auf einem seperaten Heizungsstrang, was baulich kaum machbar ist. Er kam zu dem Ergebnis, weil er glaubt, die Pumpe, die das WW mit KW mischt, würde das WW in den unteren Stockwerken abziehen - nach Euren Antworten hier ist das wohl totaler Unfug.

Da ist also wohl viel schief bzw. schräg gelaufen. Da die Leute einiges an Geld und Mühe da rein gesteckt und viel Mühe auf die Kommunikation mit der HV verwendet haben und endlich fertig werden wollen, kann ich deren Frust gut verstehen.
Mein Vorschlag wäre jetzt: möglichst bald eine andere HV, das hängt natürlich auch von den Nachbarn ab. Und unbedingt einen unabhängigen und versierten Gutachter beauftragen.
Habt Ihr noch Ideen, was helfen könnte?

Gruß,
Paran

Alternativ kann man auch der natürlichen Konvektion künstlich auf die Sprünge helfen (Lüfter an den Heizkörper montieren).