Fussgänger bei Dunkelheit

Hi bin Fahranfänger und habe ein Problem damit dunkel gekleidete Fussgänger in der Nacht zu sehen. Ich stand also nachts vor einem Vorrang geben Schild. Link war eine Einbahnstraße . Also blickte ich ganz gespannt nach rechts und sobald ich sicher war da kommt keiner bog ich nach links ab. Und da stand mitten in der Kreuzung ein dunkel gekleidetes paar mit Mini Hund.

Es war regnerisch und der Scheibenwischer lief. bitte mein Vater nicht laut aufgeschrien hätte ich wohl nicht bremsen können. Ich habe sie absolut nicht gesehen vor allem da ich hoffe dort keine Fußgänger erwartet habe. War kein fußgängerschutzweg.

wie kann ich es denn schaffen dass das nicht noch mal passiert? Sie sind sehr gut, camouflage… schwarz auf schwarz. Tauchen auch noch dort auf wo man sie gar nicht erwartet.

Haste denn das Licht eingeschalten gehabt?

Das ist ein ewiges Problem!

Schwarze Kleidung ist legal, somit darf man die auch tragen. Jederzeit*. Auch ohne zusätzliche Reflektoren, Warnwesten und Fußgängerbeleuchtung. Zudem muss man, vielleicht mit Ausnahme der Autobahn, eigentlich immer mit Fußgängern rechnen, nicht nur an Zebrastreifen (ich kenne sogar eine Straße innerorts, die weder Spielstraße ist noch ein Trottoir hat).

Unsichtbar waren die Fußgänger ja nicht, denn sonst hätte dein Vater sie ja wohl nicht gesehen.

Du solltest tunlichst an deiner Übersicht der Verkehrslage arbeiten, denn Fußgänger sind eigentlich relativ langsam. Wenn die „plötzlich“ da standen, hast du geschlafen. Andere Fortbewegungsmittel sind übrigens deutlich schneller: E-Roller und Fahrrad. Zumindest mit letzterem musst du durchaus auf dem Trottoir rechnen, legal dürfen Kinder U10 plus deren Begleitperson dort fahren! STVO-Konforme-Fahrradfunzeln sind von der Sichtbarkeit in beide Richtungen eher überschaubar.

Lesetip: §3 StVO, insbesondere Absatz 1:

Wer ein Fahrzeug führt, darf nur so schnell fahren, dass das Fahrzeug ständig beherrscht wird. Die Geschwindigkeit ist insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen. Beträgt die Sichtweite durch Nebel, Schneefall oder Regen weniger als 50 m, darf nicht schneller als 50 km/h gefahren werden, wenn nicht eine geringere Geschwindigkeit geboten ist. Es darf nur so schnell gefahren werden, dass innerhalb der übersehbaren Strecke gehalten werden kann…

'* Erstaunlicherweise ist übrigens im Dunkeln neongrün besser sichtbar als neongelb.

Schon schade, dass nicht alle so gute Autofahrer sind wie Sie und ich…

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Natürlich

0natürlich dürfen sie anziehen was sie wollen. Ich habe für mich gelernt dass ich lieber nicht schwarz trage dann nachts und bei Regen.

ich weiß einfach nicht wie ich meine Augen trainieren soll. Es ist so wie wenn man ein Grashalm von anderen unterscheiden muss. meine Augen sind ok laut Augenarzt. und natürlich bin ich langsam gefahren ich war im ersten Gang und bin abgebogen bitte…

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Ich habe meinem Neffen, den ich BF17-begleitend „mit ausbilden“ durfte, ein paar Merksätze gelehrt.

Einer davon lautet:
„Es kann nicht schaden, zumindest ab und zu in die Richtung zu schauen, in die man fahren will.“

Was war passiert?
Du konzentrierst dich auf „feindliche Fahrzeuge“ von rechts, fährst dann aber nach links und hast dort nur flüchtig hingeschaut.

Der Lehrsatz beruht auf zwei Beinahe-Unfällen. Was war mir passiert? Rechtsabbiegen auf einer Rechtsabbiegespur, Ampel war ausgefallen. Mein Vordermann steht, weil von links Autos kommen. Ich sehe eine große Lücke. Mein Vordermann fährt an. Ich sehe immer noch nach links: Super, große Lücke. Ich fahre also auch los. Problem: Mein Vordermann war unsicher und hat nochmal angehalten. Und ich habe mehr nach links geschaut als nach vorne, obwohl ich doch nach vorne gefahren bin. Kurz vor dem Knall habe ich erst gesehen, dass der gar nicht weitergefahren ist!
Genau das erlebte ich auch mit meinem Neffen, als ich Beifahrer war. Nur dass ich ihn diesmal waren konnte und diesen Lehrsatz entwickelt habe.

Schön, dass du diese Gefahrensituation erlebt hast, ohne dass es irgendeinen Schaden gab.
Du hast wieder etwas gelernt. So wird das die nächsten 100.000km, die du Auto fährst, noch weitergehen.
Ab 100.000km kannst du sagen, eine erfahreren Fahrerin zu sein, wenn du dir immer, wenn so etwas passiert, das Geschehene auch einprägst. Auch danach wirst du immer mal Verkehrssituationen erleben, die absolut „krank“, also vollkommen unsinnig, unnötig, unerklärlich sind. (Ich habe die Million Kilometer schon lange geknackt. Und ich bin immer wieder über den Einfallsreichtum anderer Autofahrer erstaunt!)

Ein weiterer Lehrsatz gefällig?

„Die meisten Fahrmanöver anderer Verkehrsteilnehmer sind vorhersehbar, wenn man beobachtet, wie sie fahren. Auch die wahnsinnigsten Fahrmanöver kann man erspüren, bevor sie passieren!“

Einer meiner Lieblingssätze:
„In einem Arschlochauto sitzt auch meist ein Arschlochfahrer.“ Du wirst irgendwann erkennen, dass man es einfacher im Leben hat, bestimmte Fahrzeugarten einfach vorbeizulassen, sich über den Fahrstil nicht aufzuregen, sondern statt dessen einfach zu denken, man würde gerade Affen im Zoo beim Masturbieren zuzusehen.

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Man könnte zum Beispiel erst einmal nicht bei Nacht fahren bis sich eine gewisse Beherrschung des Kfz eingestellt hat.

Als ich damals, im vergangenen Jahrtausend, meinen Führerschein gemacht habe, war es nämlich eine ziemliche Umstellung von ‚Fahrleher sitzt neben mir‘ zu ‚ach du scheiße, du bist jetzt allein unterwegs‘.
(Und ich musste 1/2 Stunde nach Lappenüberreichung allein über die Autobahn nach Kassel und mich dort mit einer handgezeichneten Karte durch den großen Kreisel suchen und überhaupt an Tram auf der Straße gewöhnen. Ging ohne Unfall)

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Die höchste Empfindlichkeit des menschlichen Auges beim Farbsehen befindet sich bei einer Wellenlänge, die zwischen grün und gelb liegt.

Wenn es so dunkel ist, dass man nur noch schwarz/weiß erkennen kann, dann liegt sie bei Blau.
Erkennt man „blaues Licht“, dann hätte man „gelblich-grünes Licht“ besser gesehen.
Erkennt man einen hellen Schimmer in weiter Ferne, dann erkennt man den besser, wenn die Lichtquelle blau ist.

Sehr wichtig in der Praxis!
Wer sich z.B. diese ultracoolen superblauen Autolampen kauft, der muss einen übergroßen Anteil der 35W für die kurzen Wellenlängen im Blaubereich investieren. (Blaues Licht benötigt mehr Energie bei der Erzeugung, sagt das Heisenberg’sche Wirkungsquantum.)
Er bekommt dafür deutlich besser erkennbare reflektierende Leitpfosten und Schilder in der weiten Ferne.
Im eigentlichen Fahrbereich sieht er dagegen dann nur noch die Hälfte.
Das Stoppschild am Ende der Landstraße in einem Kilometer Enfternung leuchtet hell,
den Fußgänger 50m vor ihm fährt er platt.

Noch besser mit Nebelscheinwerfern. Die leuchten keine 15m weit, aber sie leuchten und sorgen so dafür, dass sich das Auge auf die größere Helligkeit im Nahbereich einstellt. Bei Geschwindigkeiten bis 30km/h voll super.
Darüber bedeutet des Einschalten der Nebelscheinwerfer aber nur, dass man dort weniger sieht, wo man eigentlich gerade hinfährt.
Wer bei 150km/h auf der Autobahn nachts Nebelscheinwerfer anmacht und so den Bereich direkt vor seinem Auto erhellt - also einen Bereich, in dem es völlig uninteressant ist, was da passiert - hat sich als Homo sapiens voll disqualifiziert. Wenn man dann noch als Begründung hört, dass das Auto so „optisch tiefer aussieht“, dann bekommst du mal wieder Nackenschmerzen vom Kopfschütteln.

Ich kam nur darauf, weil ich das Bild hier


neulich sah

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Tja,

das Bild ist Quatsch. Echter Nonsens.

Wenn es darum geht, ohne weitere Lichtquelle (Sonne, Straßenbeleuchtung,…) von einem Auto erkannt zu werden, muss man möglichst viel des vom Auto ausgestrahlten Lichts zum Auto zurückwerfen.

Die dafür optimale Farbe ist reinweiß.

Besser noch wäre es, wenn man das vom Auto abgestrahlte Licht genau in die Richtung des Autos zurückstrahlen würde. Genau das machen Retroreflektoren. (Meist nur „Reflektoren“ oder „Katzenaugen“ genannt.)
Hier würden klare (weiße) Katzenaugen wieder den größten Helligkeitseindruck erzeugen, aber die springen nicht so ins Auge.

Warum jemand behauptet, dass man einen grün gekleideten Radfahrer in 130m Entfernung noch erkennen könne, während der hellweiße daneben nicht zu sehen sei, ist mir schleierhaft.

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Du bist langsam gefahren, das war richtig!
Fahren bei Dunkelheit und Regen führt zu ganz schlechten Sichtbedingungen. Vermeide dies und fahre bei Tag so lange, bis du ein gutes Gefühl entwickelt hast, wo welche Verkehrsteilnehmer auftauchen könnten und wie man richtig guckt. X-Strom hat das treffend beschrieben.
Karl
P. S.: Ignoriere das Kindergartenverhalten gewisser Erwachsener im analogen und digitalen Leben…

Alles klar, ich dachte mir das schon so, wollte aber nochmal nachfragen :wink:
Dass Du einen blöden Anfängerfehler gemacht hast (rechts geguckt und nicht so richtig in Fahrtrichtung), weisste nun selber. Daran kannst ja auf jeden Fall arbeiten und Dir angewöhnen, beim Losfahren immer in Fahrtrichtung zu gucken. Was Du eventuell noch tun kannst, ist vor der nächsten Nachtfahrt mal untersuchen zu lassen ob Du ggf. „nachtblind“ sein könntest (ist nicht besonders wahrscheinlich, aber Du solltest das für Dich ausgeschlossen haben).

Achja - und ich glaube noch was ganz wichtiges hast Du aus diesem Vorfall gelernt: wenn’s ums Autofahren geht (und insbesondere wer nun ein „guter“ Fahrer ist oder halt nicht) regieren auch Menschen, die in ziemlich allen anderen Themen des Lebens äußerst besonnen und tolllllerant agieren plötzlich äußerst emotional. Das ist sowohl auf der Straße als auch im Leben so, da musste ein wenig Obacht geben :wink:

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Wenn es nicht an den Augen liegt (was der Augenarzt fetstellen kann), hilft es nicht unbedingt, „die Augen zu trainieren“.
Ich halte es für denkbar, dass Du beim Autofahren insgesamt noch so unsicher bist, dass Du noch alle Konzentration auf den eher technischen Vorgang und Beachtung der eingebläuten Hauptspielregeln verwenden musst. Halt noch keine freien Kapazitäten für „Unvorhergesehenes“. Da hilft dann nur Fahren üben unter Bedingungen, in denen jeder besser sieht - also tagsüber.
Bis Du einen Großteil der Tätigkeiten beim Autofahren quasi automatisch drauf hast. Dann hast Du mehr freie Kapazitäten, um auch Unverhofftes wahrzunehmen und darauf schnell zu reagieren.
LG
Amokoma1

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  1. Merksatz - multimodal: rechne immer mit der Unaufmerksamkeit der anderen
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ich werde das die nächsten Tage vorsichtshalber nochmals testen, auch wenn ich ob des Ergebnisses auch ohne Versuch sehr große Gewissheit habe :sunglasses:

awM

Hallo,
passt auch auf Dein Abbiegen und den Fussgaenger, jedoch allgemeiner:
Ich habe mir angewoehnt, links und rechts oder wie erforderlich zu schauen, den Entschluss zu fassen, jetzt gehts los, Gang und so, und dann nochmal zu schauen, ist da wirklich oder immer noch frei fuer mich.
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Beim Linksabbiegen haben viele Autos ein eingeschraenktes Sichtfeld nach halblinks. Dicht an den Augen befindet sich die A-Saeule, vielleicht mit einem kleinen Dreiecksfenster kombiniert, verdeckt damit einen grossen Winkel, in dem sich Fussgaenger aufhalten koennen. Beim tatsaechlichen Abbiegen koennen diese bei nun veraenderten Blickbereich immer noch hinter der A-Saeule weiter laufen. Bedeutet, Du musst innen mal rechts und mal links an der A-Saeule vorbeischauen, sprich den Kopf und Oberkoerper heftig bewegen um zweimal zu schauen.
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Bei Regen wird die A-Saeule eher noch breiter durch nicht gereinigte Scheibenflaeche, vorn und auch seitlich.
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Frueher gab es recht gute Sicht nach schraeg vorn https://cdn.dealeraccelerate.com/fastlane/1/1491/47678/x/1955-buick-century
Heute baut man die A-Saeule schraeg nach vorn, und oft beim Seitenspiegel diese kleine Dreieckscheibe https://media04.meinbezirk.at/article/2011/09/06/1/7793051_XL.jpg?1555531632
Es gab mal ein Fahrzeug „mit 3 Windschutzscheiben“, hat sich auch nicht als Standard durchgesetzt. https://en.wikipedia.org/wiki/Citroën_C3_Picasso#/media/File:2010_Citroen_C3_Picasso_VTR_Plus_HDi_1.6_Front.jpg
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Gruss Helmut

Das wäre eine feine Sache. Denn zurückwerfen und Kontrast sind ja immer zwei verschiedenen paar schuhe

Garnicht, fahre derzeit ein Auto mit guten Xenonen und Kurfenlicht und mir passierte so etwas ähnliches. toter Winkel und Tarnkleidung im Dunkeln sind eine tolle Mischung vor allen beim Jogging und ich renn schnell über die Straße.

Als Anfänger ging mir das mal ähnlich. Grenzstraße auf dem Land zwischen ex DDR und BRD, 1,5 Spurrig kaum Leitpfosten. Dorfdisko gerade Feierabend, regnerisch. Dank gegenverkher musste ich in das Bankett zwischen zwei Bäumen ausweichen. Seit dem bin ich Fan von kurzen Röcken, denn hätte ich die 4 Beine der Mädels nciht hell leuchten gesehen hätte ich dies beiden überfahren. Vollbremsung lies mich einen guten Meter vor den Aufprall zum stehen kommen.

Mehr Schauen und ruhe hilft auf jeden Fall ein ganzes Stück etwas aber ein 100 % Ausschluss ist das nie. Das ist was ich meine Kindern derzeit auch beibringe, lieber langsamer und zu Spät als garnicht ankommen.

Und immer daran Denken, Fußgänger haben beim Abbiegen vorfahrt.