Gärten des Grauens - was dagegen tun?

Abgesehen von der abgrundtiefen Hässlichkeit solcher Verirrungen ist auch das vorhandene Wissen über das Verschwinden von Insekten- und Vögeln noch nicht ins Bewusstsein mancher Hausbesitzer in Neubausiedlungen vorgedrungen.

Wie läuft das in Eurer Kommune, gibt es Verordnungen oder zumindest Initiiativen, die diese Umweltverschmutzung sanktionieren?

ps: https://www.facebook.com/GaertenDesGrauens

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Sorry – aber jeder sollte seinen (Vor-)Garten so gestalten, wie er möchte und wie er es für richtig hält. Vielleicht sind die Hausbewohner allesamt berufstätig und haben einfach nicht die Zeit, sich intensiv mit ihren Gärten zu beschäftigen oder haben andere Privilegien. Vielleicht kann man sich auch krankheitsbedingt nicht intensiver um seinen Garten kümmern und entscheidet sich deshalb für eine „pflegeleichtere“ Lösung. Den Häuslebauern und ihren Steingärten jetzt die Schuld am Insektensterben in die Schuhe zu schieben, ist doch gerade zu abstrus. Den o.a. Vorgarten finde ich übrigens nicht zum Grauen.

Jede Kommune kann bei Neubausiedlungen einen Bebauungsplan vorgeben.

Anhand des Beispiels kann ich Dir versichern, dass dieser Mist genau nicht pflegeleicht ist.
Es sei denn, man betreibt eine chemische Kriegsführung gegen allerlei Kräuter, die in der Schotterwüste wachsen werden und der Buchs wird früher oder später vom Buchsbaumzünsler gefressen.
Nature strikes back!

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Schönheit, oder Hässlichkeit, liegt immer im Auge des Betrachters. Wenn Du das hässlich findest, so ist das Deine Meinung und die darfst Du auch haben, aber verallgemeinern kann man sowas nicht !

Meintest du Prioritäten oder Privilegien?

Ansonsten: Die Gemeinde schreibt auch anderes vor: wie hoch man wo bauen darf, ob man Mehrfamilienhäuser bauen darf, wie groß eine Gartenhütte sein darf … usw.

Schuld tragen die Häuslebauer nicht direkt und nicht allein am Insektensterben, aber die Geisteshaltung, die solche „Gärten“ hervorbringt, fördert zumindest Insektenvielfalt nicht. Über Geschmack lässt sich streiten. Über Nutzen und Wirkung aber eher nicht, da gibt es Fakten. Nachweislich sind Monokulturen (und Steingärten, glatte Rasen ohne Unkraut, zugebaute Flächen) dem Insektenwohlergehen nicht förderlich.

Grüße
Siboniwe

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Ich glaube, mit einer bundesweiten Werbekampagne könnte man durchaus was erreichen. Da die Alternative aber oft verwilderte Gärten wären, die keinen Umsatz erzeugen (die ich persönlich übrigens wesentlich schöner finde als sowas), glaube ich nicht daran, dass jemand dafür eine Kampagne ins Leben ruft.

Irgendwann werden solche Vorgärten vielleicht auch verboten, aber ich vermute, dass das erst passiert, wenn es praktisch zu spät ist.

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Moin,

mit Verboten oder Vorschriften habe ich immer so meine Probleme.
Komm, lass uns den Klimafreundlichen Menschen schaffen und ich fange bei Dir an:
Ab jetzt vegan, Flleisch nur an Feiertagen ansonten;: VERBOT!
Auto/Moped: VERBOT!
Urlaub: 1x im Jahr 300 KM Bahnfahren ausnahmsweise erlaubt
Im Winter: 18 Grad Zimmertemperatur reicht ja - ansonten 1 Monat Heizverbot
wollen wir weiter machen?

Übrigens: Biete Dich doch mal an und übernimm die Umgstaltung und einen großen Teil der Pflege…

LG
Ce

Nur nebenbei eine Analogie:
Ich hab ungefähr 5 ha Land an einen Landwirt verpachtet. Denen wurde ja gerade per Bienen-Volksbegehren eine Riesenmenge Vorgaben aufgedrückt.
Als Pacht bekomm ich nicht viel dafür, unter 1000,- im Jahr.
Darauf würde ich komplett verzichten, wenn all die, die da so locker flockig das Begehren unterschrieben haben, mir gemeinschaftlich das Land für lau abpachten würden und mit Blumen bepflanzen wie es ihnen beliebt, auf dass die Insekten-, Vogel- und Bienenwelt gedeihen möge.
Manche mir bekannten Landwirte haben mit mehr Öffentlichkeitswirksamkeit als mein wewewa-Posting ähnliche Angebote gemacht.
Resultat null.
Rumkritisiert am Eigentum anderer und unterschrieben für die Enteignung anderer, ist halt gleich. Selbst was machen und selbst was bezahlen, ist nicht so leicht.

Gruß
F
.

Wirklich? Und da befindet sich fruchtbarer Boden drauf?
Dann lass es doch einfach wachsen, wie es kommt, da werden sich schon Blumen, Vögel und Insekten einfinden!
Oder darf man das nicht?

Natürlich.

Erstens wird das über die Jahre ein Wald, und, zweitens. wenn ich Pech hab, dann sieht die Gemeinde bei der Erstellung des neuen Landschaftsplans ein Biotop darin, und schreibt das fest, dann hätt ich mein Land auch gleich herschenken können, oder ich verkaufs ihnen billig als Ausgleichsfläche für ihr „Ökokonto“, damit sie irgendwo anders Bauland ausweisen darf.
(zugespitzt formuliert, aber so läufts halt tatsächlich)

Einfach wachsen lassen, ist deshalb nicht sinnvoll möglich bei so großen Flächen. Kleine Ecken und Ränder schon, die lass ich gern unberührt.

Gruß
F.

Was für ein Angebot!!
Wenn das bei mir um die Ecke nur wäre…
Findet sich denn wirklich niemand? NABU, eine Waldorfschule etc?

Naja, beim frühjährlichen Round-Up werden bei uns die gesetzlich vorgeschriebenen Abstandsflächen zu den Bachläufen auf Trampelwegbreite begrenzt, die Blühwiesenflächen werden aus Steuergeldern gefördert - oder wie es Söder formuliert hat, das Volksbegehren kostet Geld - eine Bäuerin hat mich letzten Herbst angemahnt wegen des nicht angeleinten Hundes und ihrer Hasen auf den Blühflächen - die ortsnahen Gebiete steigen im Wert, und die Gülle wird halt auf der verbleibenden Fläche konzentriert.

Jetzt hab mal nicht so viel Sorge um die darbende Bauernschaft in Bayern, nur weil sie dir ein paar Euro zahlen müssen. Sie verdienen daran, das ist gewiss.

Wäre eine anteilige Übernahme/Beteiligung der Pacht, sagen wir mal von 20% ok, wenn das Grundstück der Natur überlassen werden würde?

awM

Sorry, aber auch unten schreibst: verwilderte Gärten findest du am schönsten - verwildert aussehende Gärten brauchen ziemlich viel Arbeit. Einfach nur verwildern lassen, das sieht nämlich nach wenigen Jahren schon nur nach Brennesseln etc. aus (die gut für Bienen sind, geb ich zu, aber irgendeinen Nutzen hätte ich doch gern, und sei es nur, dass ich ab und zu im Garten rumlaufen will).

Ich verwandele gerade den größeren Teil unseres Gartens von eintöniger Wiese in Blumenwiese. Das geht, aber das ist definitiv nicht einfach nichts machen. Und bei Feld und Acker schon gar nicht.

Grüße
Siboniwe

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Aber wenige Male im Jahr nur mähen und nicht volldüngen.
Oder Schafe (unser Schafnachbar wäre sofort dabei!)

Oder auch die Blühpatenschaften des Bauernverbandes, der die schon massiv beworben hat.
M.E. ganz wenig Resonanz, und m.E. ging es dem Bauernverband eh von vorn herein nur darum, diese von mir angesprochene „Heuchelei“ aufzuzeigen, weil abzusehen war, dass da nicht viel zusammen geht.

Der Landwirt, an den ich ca. die Hälfte der Fläche verpachtet habe, bewirtschaftet den Boden eh sehr extensiv. Weidehaltung, Mutterkuh und Kälber zusammen.

Aber klar, wenn mir einer einen guten Vorschlag macht, wie er es bewirtschaften will, ohne dass mir zusätzliche Kosten oder „bürokratische Gefahren“ entstehen, verzichte ich gern auf den Pacht. Aber selber Schafe in der Größenordnung möchte ich nicht. Mir reichen meine drei Ziegen :wink:

Gruß
F.

Ich meine ja nur die Vorgärten! Die braucht man doch fast zu nichts außer den Nachbarn einen Gefallen/guten Eindruck machen. Und vielleicht auch mal zum selber gucken, aber doch immer nur ganz kurz.

Bei uns in der Nähe gab es mal eine ziemlich große Ackerfläche, auf der jahrelang nichts gemacht wurde, und da wuchsen hauptsächlich Mohnblumen und Kamille, und noch andere niedrige Kräuter. Und Lerchen gab es da jede Menge. Das war traumhaft schön.

Jetzt ist da ein Golfplatz … immerhin nicht alles zubetoniert.

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Ich glaube, ich habe eine Konjunktivschwäche. Das ist heute schon der dritte, den ich vergesse.
„fändest“.

sonst wäre es mit verpachten Schiet - dann geht sowas nur evtl. als Koppel

Gemeinde bzw. Landkreis (da weiß ich es aus eigener Erfahrung) nein - die schreiben schon vor, dass es eben „genutzt“ wird… ich hatte da mit meiner Wiese glück: Erst Kühe, dann durften Schafe drauf und im Herbst die gleiche Reihenfolge wieder… um 1990 musste (!) ich sogar den alten Apfelbaum fällen, weil er da nicht hingehört (laut Satzuing…)
Noch besser dann: derjenige, der die Anordnungen unterschrieben hat, der gleiche Nachname hat mir öfter ein Angebot unterbreitet, ihm die Wiese zu verkaufen… zwei Jahre später wurde die Hälfte dann Bauland.
Ich fürchte, dass es heute noch ähnlich zugeht…

Du kannst die (oberbayerische) Bauernschaft nicht über einen Kamm scheren.
Das wäre ein eigenständiges Thema.
Wer vermutlich daran verdient, dürfte ich sein, weil die Grundstückspreise für landwirtschaftliches Nutzland nun steigen dürften.
Dennoch hab ich ein Problem damit, gar nicht mit dem Bienenbegehren selbst, aber mit der Mentalität dahinter.

Nein, der Natur überlassen geht nicht, wie oben angeführt.

Gruß
F.