Gasheizung Reihenmittelhaus - Alternative?

Hallo zusammen. Wir haben eine knapp 20 Jahre alte Gasheizung und beschäftigen uns langsam aber sicher mit dem Gedanken, was machen wir, wenn diese das Zeitliche segnet? Die Reparaturen werden auch immer häufiger bzw. immer teurer. Fast bei jeder Wartung muss irgendwas größeres ersetzt werden. Klar, das ist nicht viel im Vergleich zu Zehntausenden von Euros für eine neue Heizung, aber…

Kurz zu den Eckdaten: Wir sind Eigentümer eines Reihenmittelhauses (5m Breite) mit Garten. Die aktuelle (Gas-)Heizung sitzt mitten im „Keller“ - also jeweils 6m zur Straße/Einfahrt bzw. zum Garten (dazwischen liegen Büro bzw. Waschkeller). Der „Keller“ ist eher eine Art Tiefparterre - vom Straßenniveau geht es vier Stufen herunter, bzw. vom Garten acht Stufen hinab, das ist dann die tiefste Ebene des Hauses, in der die Heizung sitzt.
Jetzt haben wir uns schon viel informiert über eine Alternative. Zum einen, weil Gas immer teurer wird, zum anderen wegen Optionen für nachhaltigeres Heizen. Da kommt man dann schnell z.B. auf Geothermie oder auch auf eine Pelletheizung. Allerdings ist halt der Standort der Heizung ein ziemliches Problem. Selbst wenn ich (bei Geothermie) im Garten buddeln lasse, muss die Wärme (ohne allzu große Verluste) ja erst einmal min. 6m ins Haus. Bei Pellets gestaltet es sich noch schwieriger - wenn ich die Bestimmungen richtig gelesen habe, kann ich mir nicht einfach in den Keller (salopp formuliert) eine Tonne mit Pelles stellen. Der Raum, wo eine Pelletheizung steht bzw. die Pallets lagern muss offenbar u.a. eine direkte Außenwand haben und außerdem feuerfest/gefliest sein. Also groß andere Sachen im gleichen Raum lagern (wie es jetzt der Fall ist) ist dann nicht mehr.
Ich habe mich auch schon mit Photovoltaik beschäftigt, allerdings mehr im Bereich Stromerzeugung. Und hier haben bereits mehrere Anbieter abgewunken, mit dem Verweis, dass meine Dachfläche zu klein ist, bzw. eine Anlage nicht wirtschaftlich sei (auch wg. hoher Kosten für die Installation, weil aufwändige Einrüstung notwendig wäre - wg. diverser Anbauten vorne und hinten).

Ich bin also ein wenig ratlos, was man machen soll bzw. kann. Gibt es Erfahrungswerte von anderen mit ähnlichen Parametern? Vielen Dank im Voraus.

Das wäre überhaupt kein Problem. Macht jede Solaranlage auf dem Dach auch.

DAS ist ein Problem. Man braucht schließlich den Platz dafür und der Boden muss geeignet sein.
Ob das bei dir der Fall ist, sagt dir ein entsprechender Berater vor Ort. Bei einem Reihenhausgarten habe ich da heftige Zweifel, ob der Platz reicht.

braucht halt einen Haufen Platz. Mehr als ein Öltank. Und einen Zugang von außen zum Reinpumpen der Pellets. Ob das geht sagt dir ein Experte vor Ort.

Wenn die Dachfläche oft unterbrochen ist (Ausstieg, Oberlicht, Entlüftung) kann es schon sein, dass da keine große Anlage drauf passt. Aber angesichts der Tatsache, dass es (mobile) Anlagen für den Balkon gibt, glaube ich nicht, dass da gar nichts geht. Oder ist das Dach im Schatten von Wohnblocks oder großen Bäumen?

Aber das löst natürlich sowieso nicht das Heizungsproblem.

Hast du schon mal über eine Luft-Wärmepumpe nachgedacht? Da stellt man einen Kasten von der Größe eines Verteilerkastens (die großen an der Straße) mit Lüfter auf’s Dach oder in den Vorgarten (Geräusche bedenken!) und ein Gegenstück in den Keller. Der Wirkungsgrad ist aber leider gerade im Winter schlecht, deshalb muss man das in verbindung mit den übrigen Gegebenheiten (Isolierung des Hauses, Fenster, Heizkörper/Bodenheizung, Lage des Hauses) mal genau durchrechnen.

Moin,

Wenn die dazu notwendigen Erdsonden gebohrt werden, dann spielt das kaum eine Rolle, dein Garten wird so oder so nahezu verwüstet oder ist für den Bohrer schlecht zugänglich.

Wie auch immer, es wäre eine Option, die du mit einem Energieberater besprechen solltest.

Eine Wärmepumpe wäre denkbar: https://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/212339/Luftwaermepumpe-sinnvoll-fuer-80er-Jahre-Reihenhaus-

Eine hybride Lösung wäre noch denkbar: https://www.vaillant.de/heizung/produkte/referenzen/einfamilienhauser/kernsaniertes-reihenmittelhaus/

Ein Ringgrabenkollektor ist prinzipiell denkbar: https://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/ , aber auch hier wird der Garten für einige Zeit verschwinden und bei den beengten Platzverhältnissen eher schwer oder überhaupt nicht zu realisieren sein. Wer neu baut, der kann das besser integrieren.

um mal einige Anregungen zu geben

-Luno

In der Tat war einer, der sich das vor Ort angeschauen hat, so ehrlich und hat gesagt, ich solle es lieber mit einem „Balkonkraftwerk“ probieren. Da wäre zumindest auch eine Möglichkeit um das e-Auto (teils) zu laden.

Das ist ein richtig guter Link - das passt ja fast 100%. Danke

Moin,

Vergiss das ganz schnell. Ein BEV spielt da keine nennenswerte Rolle, derlei Anlagen dürfen ohne weitere Maßnahmen nur max. 600 Watt einspeisen: https://www.cleanthinking.de/balkonkraftwerk-vorteile-und-nachteile-eines-balkonkraftwerks/

Unterm Strich ist das okay für den gesamten Stromverbrauch im Haus.

-Luno

Auch wenn Gas teurer geworden ist, ist eine Gasheizung immer noch die so ziemlich wirtschaftlichste Art zu heizen, vor allem wenn sie schon vorhanden ist und nur alle paar Jahrzehnte der Brenner gewechselt werden muss.

Ich sehe nur entweder die Erneuerung der Gasheizung oder eine 100m tiefe Sonde für die Wärmepumpe. Für letztere wäre vermutlich eine professionelle Isolierung des Hauses wichtig, für erstere wünschenswert.
Bevor Du dich aber auf die hier geäußerten Vorschläge festlegst, solltest Du eine unabhängige Energieberatung (z. B. vermittelt von der Gemeinde) in Anspruch nehmen.
Udo Becker

Moin,

Was meinst du damit?
-Luno

Ähnlich wie bei uns.

habt ihr im haus Flächenheizung oder Heizkörper?

Wenn ihr Heizkörper habt, dass ist mit ne wärmepumpe nicht gut Kirschen essen. Es geht zwar unte Umständen, ggf größere / dickere Heizkörper, aber wirklich effizinet läuft das Nicht.

Pellets sind nur dem Papier nach grün, oder wenn man genug Holzabfälle seber zur Verfügung hat. Die Gekauften kommen oft aus Monokultur, damit dann das Holz schnell trocken ist werden dies mit vile Energieaufwand getrocknet.

Denn der Holzabfall langt nicht mehr um die vorhandenen Pelletheizungen zu versorgen.

Solarthemie, ne das Lohnt sich nicht wirklich. Rechnet sich gerade mal mit der Förderung schön. da ist Voltaik wirklich besser, wenn man etwas auf das Dach haben möchte.

Wir werden wohl bei ner Gasheizung bleiben.

hier ein alter Artikel zu Pellets

Mit einem Reihenmittelhaus sollte man doch bzgl. Wärmedämmung günstig wegkommen.
Das ist sicher ein Fall, das in einem Rutsch ordentlich zu machen - und wenn schon wegen Dämmung eingerüstet ist gleich die PV aufs Dach, Stromspeicher in den Keller und Wärmepumpe… Dann ist erstmal lange Ruhe und gutes Gewissen!
Kostet, wird aber ja gefördert, vielleicht kommt ja zeitnah noch das ein oder andere Förderprogramm dazu.

So ein Heizkessel bzw. Brenner kostet normalerweise unter 10.000 Euro, mein letzter hat 40 Jahre gehalten, beim neuen werde ich es sehen. Das ist nicht vergleichbar mit den Anschaffungskosten der genannten Alternativen und die Ersparnis durch diese Alternativen hält sich doch sehr in Grenzen.

Servus,

es würde im Zusammenhang Holz in Deutschland genügen, wenn die in der Ära Mehdorn ruinierten Möglichkeiten zum billigen Transport von Holz zwischen Erzeugung und Verarbeitung in Ordnung gebracht würden. In den Waldgebieten verrotten Unmengen unverkäufliches Holz auf der Polter.

Wenn ein Journalist erzählt, Holzeinschlag würde mit „der Kreissäge“ vorgenommen, hab ich große Mühe, seinen Schrieb überhaupt weiter zu lesen.

Dass die lokalen, kleinen Pelletheizungen höchst problematisch sind, aber in einem ganz anderen Zusammenhang, sei unbestritten. Die Feinstaub-Problematik beim Verbrennen von Holz lässt sich aber bei großen Anlagen wie Kraftwerken ziemlich wirksam angehen, weil die Kosten geeigneter Filteranlagen bei diesem in einem ganz anderen Verhältnis zur Produktion stehen als bei Einfamilienhäusern.

Schöne Grüße

MM

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Moin,

Das mag für deinen gelten, für die meisten aber nicht. Typisch sind es so um die 15 bis 20 Jahre Betriebszeit. Ältere Systeme müssen meines Wissens nach bei Erneuerung auf Brennwerttechnik umgestellt werden.
Ansonsten hast du die Grundgebühr Gaszähler, den Besuch des Schorni und jedes Jahr Wartung, die grob zwischen 150 bis 250 Euro kostet.
Auch das sollte man in die Berechnung der Wirtschaftlichkeit einbeziehen.

-Luno

Ja, man sollte alle Kosten berücksichtigen. Wenn man bereits eine Gasheizung im Haus hat ist es trotzdem absolut unwirtschaftlich auf eine andere Heizart umzustellen - vor allem weil andere Techniken auch nicht ewig halten.

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Moin,

Es kann so sein, muss es aber nicht zwangsläufig. Oft ist es nicht alleine mit dem Tausch der eigentlichen Therme erledigt.

-Luno

Weiß ich, bei mir mußte ein Einsatz in den Schornstein, war trotzdem nicht vergleichbar mit den Kosten auf die Umrüstung auf eine andere Heizungsart, auch wenn diese subventioniert werden.

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Das ist auch schon geplant, allerdings derzeit mit sehr langer Wartezeit. Daher wollte ich mich gerne schon mal vorab hier informieren und Erfahrungswerte einholen.

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Im gesamten Haus sind Heizkörper.

Hi!

Der springende Punkt der Umrüstung ist der:

Gas kostet aktuell etwa 7Ct/kWh, von der Energie geht ein gewisser Anteil durch den Schornstein flöten, bei Brennwerttechnit ist er sehr gering.

Strom kostet mit Glück 24Ct/kWh, wenn man nen Wärmepumpentarif hat. Beim Heizen mit Wärmepumpe kommt ca 1/3 der Wärme aus dem Strom, die anderen 2/3 werden von draußen rein gepumpt. Man zahlt also 8Ct/kWh Wärme. Wie dieses Verhältnis genau aussieht, hängt unter anderem von der Temperaturdifferenz ab. Fußbodenheizungen mit sehr niedriger Vorlauftemperatur sind deutlich vorteilhafter als Heizkörper. (Das gilt aber auch für die klassische Gasheizung, nur nicht ganz so extrem) Und Wärmepumpen, die die Wärme aus dem Boden holen sind ebenfalls effizienter als Luftwärmepumpen.

Jedenfalls, die Brennstoffkosten sind bei einer Wärmepumpe oftmals höher als bei Gas, dafür sind die Fixkosten der Gasheizung (Grundgebühr für den Zähler, Schornsteinfeger, Wartung) höher. Das heißt, Geld spart man hier nur bei eher niedrigem Wärmebedarf und effizienter Wärmeverteilung, also bei gut gedämmten Häusern.

Natürlich spielt heute der Umweltgedanke eine große Rolle, mit Strom wird man schon heute weniger CO2 erzeugen, und in Zukunft ja gar keinen mehr. Aber man soll nicht glauben, dass man damit jetzt viel Geld sparen kann. (Strom wird übrigens auch teurer)

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