Hallo,
Schwerlich möglich, da ich noch keine 50 bin. Möglicherweise störst Du Dich an dem Wort Konsens. Da habe ich mich eventuell nicht konkret genug ausgedrückt. Ich meinte damit den mehrheitlichen Konsens, nicht den vollständigen Konsens als Form der generellen Übereinkunft.
Genau. Es handelt sich hier um die Mehrheitsmeinung, aber auch nur um die öffentliche. Das darunter auch viele sind, die es privat anders praktizieren, können wir als gegeben hinnehmen.
Sollte sich Deine Antwort auf die Bi- und Polygamie bezogen haben, dann kann ich jetzt mangels einer funktionierenden Glaskugel natürlich nicht sagen, was in 50 Jahren sein wird. Wenn dann die Monogamie mehrheitlich nicht mehr als einziges Modell erwünscht ist, wird eben auch Bi- ggf. Polygamie erlaubt werden.
Genau.
Nun, Du hast es als sinnlosen Müll bezeichnet, solange kein Nachwuchs vorhanden ist.
Da sind wir halt unterschiedlicher Ansicht.
Dasist ja auch nicht schlimm.
Ich sehe keinerlei Sinn im Ehegattensplitting, es sei denn, dass einer der beiden Partner sich intensiver um die Kindererziehung kümmern möchte und deswegen auf Karriere zu Teilen verzichtet.
So ein Kind entsteht ja heute meist nicht aus völliger Unkenntnis der Umstände, wie es dazu kommt. Und Kosten/Einkommensverluste treten in der Regel auch schon vor der Geburt auf, so dass es auch vorher Sinn macht. Der Staat kann das natürlich vorher schlecht kontrollieren und hat es eben so gestaltet. Das war früher als es zu dieser Gestaltung kam sicher auch am einfachsten, weil aus den meisten Ehen auch Kinder hervorgingen und die „Streuverluste“ entsprechend gering waren. Es gab ja auch noch keine Ehen bzw. eingetragene Lebenspartnerschaften bei denen es aus der Natur der Sache heraus nie zu Kindern kommen kann. Heutzutage erschiene auch mir eine gezieltere Förderung von Familien sinnvoller
Nein, da D ziemlich übervölkert ist. Zum Vergleich
- Daraus geht hervor, dass in D auch in den letzten 100 Jahren eine deutliche Zunahme der Bevölkerung zu verzeichnen ist. Dies trotz eines WW 2 mit immerhin 6 Mill. toten Deutschen.
Das wurde ja durch Vertriebene mehr als kompensiert.
Und ich persönlich finde, dass D bereits überbevölkert ist und die Bevölkerung sich „gesundschrumpfen“ sollte.
OK. Von einem solchen subjektiven Standpunkt aus kann naturgemäß alles richtig sein.
- Natürlich Vergangenheitszahlen, vgl. die Jahresangaben auf der x-Achse
Alles klar. Dann warten wir mal noch ein paar Jahre ab.
- Die Reproduktion kann sehr kurzfristig nach unten und oben variiert werden.
Du meinst, dass es in Deutschland sehr kurzfristig möglich wäre z. B. die Geburtenzahlen zu verdoppeln? Dass sie sich langfristig halbiert hat, haben wir schon gesehen.
Im Moment haben wir sicher einen Kompensationseffekt durch länger werdenden Lebenserwartungen. Wenn man sich die Bevölkerungszusammensetzung ansieht, dann wird klar, dass es mit der gegenwärtigen Reproduktion keine Fortsetzung der von Dir verlinkten Entwicklung geben wird.
Das hängt auch von der Migration ab.
Die Reproduktion der vorhandenen Bevölkerung hängt meiner Meinung nach weniger stark von der Migration ab, die jedoch zweifellos einen Einfluss auf die Bevölkerungszusammensetzung und -zahl ausüben kann.
Springender Punkt bei der Reproduktion ist wohl der Anteil der Frauen, die überhaupt im gebärfähigen Alter sind. Und deren Anteil/Anzahl ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen, während eben inbesondere der Anteil älterer zugenommen hat. Diese können zur Reproduktion direkt nichts mehr beitragen. Die Zahl von Frauen im gebärfähigen Alter hat von 1997 bis 2010 um 1,3 Millionen abgenommen. Von diesen 1,3 Millionen wird keine einzige auch nur ein Kind gebären, egal wie toll eine mögliche Familienförderung auch ausgestaltet sein möge. Und dieser trend wird sich noch verschärfen, da die ehemals geburtenstarken Jahrgänge langsam aber sicher aus dieser Alterklasse herausfallen und die geburtenschwächeren nachkommen.
Nönö, das war ein Beispiel, warum sich nicht alle auf das
Gleiche konzentrieren. Wer acht Kinder großzieht, arbeitet
auch und leistet einen Beitrag. Arbeitsteilung eben. Andere
konzentrieren sich eben auf die Erstellung anderer Leistungen,
so dass insgesamt mehr für alle da ist.
Ja, das wird gerne behauptet, sehe ich aber anders. Natürlich ist Kindererziehung auch eine Leistung und insofern Arbeit. Aber die einen können nicht hingehen, sich überproportional vermehren und dann sagen „so, jetzt hab ich aber was geleistet, jetzt will ich dass die Gesellschaft mich ernährt“.
Das wollen doch alle? Insbesondere die mehr als 20 Millionen Rentner in unserem Land. Warum sollte das dann ausgerechnet hier anders sein?
Im Endeffekt geben sie ihre Gene überproportional weiter auf Kosten der Leistungen, die die Gesellschaft für sie erbringt.
Du meinst also, es gibt Menschen mit schlechten Genen und solche mit Guten? Und dann gibt es jemand, der entscheidet, wer dich fortpflanzen darf und wer nicht? Wie kommst Du auf dieses schmale Brett? Dauert bestimmt nicht lange und jemand holt eine bestimmte Keule raus.
Wäre ja auch noch schöner. Die Eltern sollen dies erst einmal gefälligst selbst erwirtschaften.
Dir ist schon klar, dass den Eltern, hier insbesondere den Müttern, nur eine gewisse Spanne bleibt innerhalb der sie fortpflanzungsfähig sind? Wenn die dann erstmal 20 Jahre sparen sollen, damit sie sich die nächsten zwanzig Jahre ein Kind leisten können, dann sind viele schon gar nicht mehr zur natürlichen Befruchtung in der Lage und wir haben es mit eine hoehen Zahl von Risikoschwangerschaften inkl. Fehlbildungen bei den Neugeborenen zu tun. Das kann also nicht der Ansatz sein.
Es sollen Denkanstöße sein. Diese muss man natürlich annehmen können und wollen.
Denkanstöße? Das hatte ich bereits geahnt. Besser ist es allerdings, seinen Standpunkt klipp und klar sowie möglichst deutlich darzulegen. Deine Art und Weise, durch - den Denkprozess anstoßende Weise - Fragen in dem Raum zu werfen,
Manchmal kommt man eben durch Nachdenken oder auch Hinterfragen zu neuen Erkenntnissen.
statt einen Standpunkt darzulegen, kommt sehr
sozial-pädagogisch rüber.
Klingt fast so als wäre Sozialpädagogik etwas Negatives.
Und damit von oben herab, mit dem Habitus von jemandem, der mehr Einsicht in die Dinge hat als sein Gegenüber. Und wir sind hier nicht in der Schule.
Aber vielleicht kann man trotzdem etwas lernen.
Ein Ansatz für das Gegensteuern wäre zum Beispiel eine bessere Bildung, was z. B. auch bedeuten kann, dass sie bereits für alle im Vorschulalter beginnt UND das der Zugang zu Bildung nicht vom Einkommen der Eltern abhängt.
Dem ersten Stimme ich zu und die Grundlagen dafür sind vorhanden.
Ich lese hingegen sehr oft darüber, dass viele Kindergartenplätze fehlen und das bei den vorhandenen die Qualität gerade hinsichtlich Bildung sehr zu wünschen übrig lässt.
Der Zugang zu Bildung ist hervorragend in D.
Theoretisch mag das sein. In der Praxis kostet er Geld und ist damit auch vom Einkommen der Eltern abhängig.
Zwar haben Kinder aus Familien, die über mehr Einkommen verfügen im Schnitt auch eine bessere Ausbildung. Aber der Grund dafür ist keinesfalls bewiesen
Na zumindest legen sehr viele Studien diesen Schluss nahe.
und liegt sicher nicht daran, dass den Kindern der Zugang zur Bildung durch gesellschaftliche Einflüsse erschwert werden würde.
Na doch. Das geht schon los, wenn sich jemand einen Kindergartenplatz nicht leisten kann. Und geht dann auch weiter, wenn das Kind gar nicht erst auf Gymnasium gehen soll, weil es da ja noch ein paar Jahre länger Schulbücher etc. finanziert werden sollen, anstatt dass sie schon eigenes Geld verdienen können. Erst recht gilt das natürlich für ein Studium. Wenn da Eltern schon bei der Geburt ihres Kindes weniger Chancen sehen, wirkt sich das auf ihre diesbezüglichen Entscheidungen aus.
Um dann nochmal zur Korrelation und Kausalität zurückzukommen, kann die empirische Feststellung, dass Arme mehr Kinder haben als der Durchschnitt auch in der Datengrundlage begründet sein. Und wenn es richtig ist, dass Kinder Geld kosten, sich das Einkommen der Eltern aber nicht entsprechend erhöht, dann sind diese Familien nunmal ärmer. Sie haben dann aber möglicherweise kein Kind WEIL sie arm sind. Sonderen sie sind statistisch ärmer WEIL sie ein Kind haben. Und schon steht das ganze selbstgezimmerte Weltbild auf den Kopf. Wer dann von falschen Annahmen ausgeht, wird die Problem nicht erfolgreich angehen können. Insofern ist unter den gegenwärtigen Umständen eine Förderung von Geburten als erster Schritt sicherlich nicht Falsches oder gar Sinnloses.
Grüße