GDL Streik

Hallo Edith,

hier trifft es auch recht wenige bezogen auf die Gesamtzahl der Bahnnutzer.
Nur warum werden jetzt Züge lahm gelegt die Personen befördern und keine Güterzüge wie es geplant war. Die Frage sollten mal die Arbeitgeber beantworten, statt das die Bahnsprecherin auf die Tränendrüse drückt, und Mitleid mit ihren Kunden heuchelt.

Auch eure Bank hat eine Achillesferse, mal kurz die EDV ausschalten und ihr könnt nicht mal Geld einnehmen oder auszahlen.

Die Kunden können sich doch gerne bei dem Bahn-Vorstand beschweren, mal sehen ob sie dann merken das sie auch Kunden und nicht nur Geldbringer haben.

Gruß

hartmut

Hi

hier trifft es auch recht wenige bezogen auf die Gesamtzahl
der Bahnnutzer.

Ich habe da jetzt „unseren“ Bahnstreik mit dem in D vermengt. Bei uns wurden nämlich die Personenzüge bestreikt.

Beruflich hat mich das nicht betroffen, weil ich mit dem Bus bzw. zufuß zur Arbeit komme. Allerdings ist ein Wochenendausflug der Bahn zum Opfer gefallen.

Auch eure Bank hat eine Achillesferse, mal kurz die EDV
ausschalten und ihr könnt nicht mal Geld einnehmen oder
auszahlen.

Doch könnten wir. Für EDV-Ausfälle gibt es Notfallpläne.
EDV-Ausfälle gibt es nämlich leider immer wieder mal.

Die Kunden können sich doch gerne bei dem Bahn-Vorstand
beschweren, mal sehen ob sie dann merken das sie auch Kunden
und nicht nur Geldbringer haben.

Ich schätze, daß Bahn-Vorstände so was nicht merken. Wie sonst könnte es passieren, daß seit Jahrzehnten bei Umfragen von Pendlern ständig die gleichen Ärgernisse genannt werden, aber sich außer Versprechungen nix ändert.
Doch, es hat sich was geändert. Die Vorstände wurden ausgewechselt und haben sich auch vermehrt.

Aber ist ja irgendwie auch klar. Es gibt keine echte Konkurrenz bzw. Alternative, die Pendler nutzen könnten. Warum also auf die Rücksichtnehmen?

Gruß
Edith

Hier isses doch nicht off topic :wink:
Hi!

Könnte nicht außer acht gelassen werden, wenn es noch Beamte
wären, so sind es aber ganz gewöhnliche Arbeitnehmer, und ein
ganz gewöhnlicher Arbeitgeber. Alles andere wäre da
Rosinenpickerei der AG.

Nö!
Da hier ca. 8000 Leute 5 Mio. „Opfer“ zu verschulden hätten, ist es nicht verhältnismäßig.
Abgesehen davon hält meines Wissens der Staat die meisten Aktien - also muss der Staat auch die Allgemeinheit der Steuerzahler vertreten.

Was für andere akzeptabel ist oder nicht, spielt bei den
Forderungen keine Rolle.

Im Moment geht die allgemeine Rechtsprechung noch zum „Einen Tarif“. Hat Solidarität nicht auch etwas mit Demokratie zu tun, also der Unterordnung einer Minderheit?

Für den Bahnvorstand waren 300% in
sechs Jahren akzeptabel.

Und? Meinst Du, es macht sich bemerkbar, wenn man diese gesamte abolute Zahl auf ALLE Mitarbeiter der Bahn verteilt?

Zudem kommt es immer darauf an, wie stark die Gewerkschaft
ist. Besteht die Belegschaft zum großen Teil aus
Trittbrettfahrern, kann nicht viel heraus kommen.

Hörst Du auch sofort auf, Steuern zu zahlen, nur weil Du mit der gewählten Regierung und deren Abgaben- und Steuerpolitik unzufrieden bist?
Schließlich bist Du nicht einer der Trittbrettfahrer, sondern einer der starken Minderheit?!
Wenn Du es nicht tust: Warum nicht?

Nach dem Internetseite ( GDL )

Hast Du auch etwas Neutrales? Sorry, aber gegen die GDL ist ver.di ja geradezu extrem sachlich!

…was ihnen doch völlig bewusst war, als sie den Beruf
ergriffen! Abgesehan davon gibt es durchaus nicht nur die
Deutsche Bahn als Arbeitgeber für Lokführer…

Und damit verlieren sie alle Rechte, sind auf Gedeih und
Verderb dem Arbeitgeber ausgeliefert.

Lies noch mal den zweiten Satz von mir.

Und wie sieht es mit einem Einkommen bei einem Außendienstler
aus.

Hast nicht DU das Argument gebrachtm, dass man sich seinen Job nach Neigung und nicht primär nach Einkommen aussucht?

Sprechen wir mal drüber wenn einer von deinem Fahrzeug zu
Gulasch zermatscht wurde.

Meine Güte, es ist ein berufliches Risiko! Ein Polizist muss auch damit leben, dass er Gewalt gegen Mitbürger anwenden muss, evtl. sogar seine Schusswaffe gebrauchen muss.
Soll ich einen Polizisten jetzt bemitleiden, weil er sich diesen Job ausgesucht hat?
Nein?
Warum soll ich dann Mitleid mit einem Lokführer haben?

Gute Motivation, gute Leistung muss honoriert werden, auch
wenn Arbeit Freude bereitet, in erster Linie muss der
Lebensunterhalt gesichert sein.

Nun, ich kenne ganze Berufsstände, die regelmäßig weniger verdienen (Friseurhandwerk, Bäckerhandwerk, Callcentermitarbeiter, Installateure, etc.) und davon leben können. Sorry, aber mit den genannten Einkommen KANN man leben!

Wenn man es nicht kann, muss man sich beruflich verändern!
Das ist in der Wirtschaftslandschaft nicht ungewöhnlich.

LG
Guido

Hallo,

Nö!
Da hier ca. 8000 Leute 5 Mio. „Opfer“ zu verschulden hätten,
ist es nicht verhältnismäßig.

Also heute wurde gestreikt, und es waren keine Millionen betroffen. War eher ein Streik für die Presse.

Im Moment geht die allgemeine Rechtsprechung noch zum „Einen
Tarif“. Hat Solidarität nicht auch etwas mit Demokratie zu
tun, also der Unterordnung einer Minderheit?

Und am liebsten noch zu einer Gewerkschaft, muss also nicht unbedingt sein. Nachher wird darüber das Streikrecht ausgehebelt.

Und? Meinst Du, es macht sich bemerkbar, wenn man diese
gesamte abolute Zahl auf ALLE Mitarbeiter der Bahn verteilt?

Und was meinst Du, wenn sich da viele Millionenwerte an Waren in einem Güterzug befinden, was macht es an den Transportkosten aus ob der Zugführer 2000€ oder 20000€ im Monat verdient.

Hörst Du auch sofort auf, Steuern zu zahlen, nur weil Du mit
der gewählten Regierung und deren Abgaben- und Steuerpolitik
unzufrieden bist?

Als Rentner zahlt man nicht mehr allzu viel Steuern, aber inzwischen verstehe ich Leute wenn sie Steuern hinterziehen.

Schließlich bist Du nicht einer der Trittbrettfahrer, sondern
einer der starken Minderheit?!
Wenn Du es nicht tust: Warum nicht?

Dann sollen eben diejenigen die sich die Mühe machen auch den Lohn erhalten. Ist sowieso ungerecht wenn einige Einkommenseinbußen und Mühe auf sich nehmen, und andere sagen nachher nicht mal danke.

Hast Du auch etwas Neutrales? Sorry, aber gegen die GDL ist
ver.di ja geradezu extrem sachlich!

Nein, habe nichts mehr gesucht.

Hast nicht DU das Argument gebrachtm, dass man sich seinen Job
nach Neigung und nicht primär nach Einkommen aussucht?

Habe ich, und ich stehe dazu. Es bedeutet aber nicht das man nicht auch mit Spaß Geld verdienen darf.
Gerade Arbeit die Spaß macht ist oft besser bezahlt.

Meine Güte, es ist ein berufliches Risiko! Ein Polizist muss
auch damit leben, dass er Gewalt gegen Mitbürger anwenden
muss, evtl. sogar seine Schusswaffe gebrauchen muss.
Soll ich einen Polizisten jetzt bemitleiden, weil er sich
diesen Job ausgesucht hat?
Nein?
Warum soll ich dann Mitleid mit einem Lokführer haben?

Irgendwo habe ich gelesen, im Schnitt triff jedem Zugführer einmal so ein Personenschaden.
Als Lektüre empfehle ich mal ein Hilfeforum wo sich betroffene Zugführer darüber austauschen. Kann den Horizont erweitern.

Nun, ich kenne ganze Berufsstände, die regelmäßig weniger
verdienen (Friseurhandwerk, Bäckerhandwerk,
Callcentermitarbeiter, Installateure, etc.) und davon leben
können. Sorry, aber mit den genannten Einkommen KANN man
leben!

Wenn man es nicht kann, muss man sich beruflich verändern!
Das ist in der Wirtschaftslandschaft nicht ungewöhnlich.

Die kenne ich auch, wobei Installateure doch schon einen besseren Lohn haben.

Nur muss man sich am untersten Level orientieren. Ich kenne Hilfsarbeiter die verdienen mehr als mancher Meister.

Gruß

hartmut

Hallo,

-tarifeinheit innerhalb eines betriebes

Korrekt!

Stell Dir vor, Du hast ein großes Unternehmen mit zig
Abteilungen.
Weil Berufsgruppen sich immer für die jeweils beste halten,
gründen sich ein paar Gewerkschaften

  • Gewerkschaft der Personalfuzzis
  • Gewerkschaft der Einkäufer
  • Gewerkschaft der Handwerker
  • Gewerkschaft der Putzfrauen/-männer
  • Gewerkschaft der Lageristen
  • Gewerkschaft der Vertriebler

Alle sechs Gewerkschaften verlangen jetzt einen jeweils
eigenen Tarif…

Und stell Dir erstmal vor, es gäbe gar keine gewerkschaftlich vertretenen Arbeitnehmer in einem größeren Betrieb. Dann würden plötzlich alle einzeln in Gehaltsverhandlungen treten … ein Albtraum!

Ich überlege gerade, ob es dann auch irgendwann die

  • Gewerkschaft der Tarifverhandler
    gibt, denn dafür müsste der Arbeitgeber schon ein paar Leute
    einstellen, die das ganze Jahr nichts anderes machen (können).

Ich weiss ja nicht, in was für Bumsbuden Du bisher so gearbeitet hast. Aber in den meisten großen Konzernen gibt es genau das. Nennt sich „Personalabteilung“.

Ich möchte mir auch nicht die armen Leute im Personalwesen
vorstellen, die sich dann mit sechs Tarifen auseinandersetzen
müssten, diese ins Abrechnungssystem eingeben müssten, die
unterschiedlichen Urlaubsansprüche nachhalten müssten (*g* vor
allem bei Versetzungen im Unternehmen), etc. pp.

Das müssen sie ohnehin. Von allen saublöden Argumenten gegen einen legitimen Arbeitskampf ist Deins hier mit Abstand das allerdämlichste.

Herzlichen Dank dafür!

Gruß

Fritze

Hallo,

sagen wir mal so, wo ich als Raucher ausgegrenzt werde, gehe
ich nicht hin.

Das ist lustig. Mich hat die Bahn aus dem genauen Gegenteil als Kunden verloren. Wo ich rücksichtslos zugequalmt werde, gehe ich nicht hin. Sowohl auf Bahnhöfen als auch in Zügen wird nach wie vor geraucht, als gäb’s kein Morgen. Aber mit dem Streik hat weder das eine noch das andere zu tun.

Gruß

Fritze

Hi!

Und stell Dir erstmal vor, es gäbe gar keine gewerkschaftlich
vertretenen Arbeitnehmer in einem größeren Betrieb. Dann
würden plötzlich alle einzeln in Gehaltsverhandlungen treten
… ein Albtraum!

  1. Wie herrlich! Ein ganzes Unternehmen mit EIGENVERANTWORTLICHEN Mitarbeitern!
  2. Ich arbeite in einem Unternehmen, wo die Mehrzahl der MA nicht tarifgebunden sind.
  3. Was hat eine normale Gehaltsverhandlung mit einer Tarifverhandlung zu tun?

Ich weiss ja nicht, in was für Bumsbuden Du bisher so
gearbeitet hast. Aber in den meisten großen Konzernen gibt es
genau das. Nennt sich „Personalabteilung“.

Eine Personalabteilung, die jährlich nicht einen, sondern sechs Tarife verhandeln muss? Sag mir Das Unternehmen!

Das müssen sie ohnehin. Von allen saublöden Argumenten gegen
einen legitimen Arbeitskampf ist Deins hier mit Abstand das
allerdämlichste.

Weißt Du - es ging hier ursprünglich um Arbeitsrecht. Dass Du Dich da nicht an Dieter Nuhrs berühmtes Zitat hälst, ist ja ok - nur: Sich so weit aus dem Fenster zu lehnen, wenn man einen Hintergrund nicht versteht, finde schon ziemlich belustigend!

Guido

Hi!

Also heute wurde gestreikt, und es waren keine Millionen
betroffen. War eher ein Streik für die Presse.

Du kennst den Unterschied zwischen dem, was heute war und dem, was ein flächendeckender Streik bei der Deutschen Bahn ist?

Und am liebsten noch zu einer Gewerkschaft, muss also nicht
unbedingt sein. Nachher wird darüber das Streikrecht
ausgehebelt.

Hallo? Ursorünglich geht es um das Thema RECHT. Darauf nehme ich Bezug.

Und was meinst Du, wenn sich da viele Millionenwerte an Waren
in einem Güterzug befinden, was macht es an den
Transportkosten aus ob der Zugführer 2000€ oder
20000€ im Monat verdient.

Was hat das Eine jetzt mit dem anderen zu tun?

Als Rentner zahlt man nicht mehr allzu viel Steuern,

Sorry, ich wusste nicht, dass Du auf Helgoland lebst.

Schließlich bist Du nicht einer der Trittbrettfahrer, sondern
einer der starken Minderheit?!
Wenn Du es nicht tust: Warum nicht?

Dann sollen eben diejenigen die sich die Mühe machen auch den
Lohn erhalten.

Du hast meine Frage nicht beantwortet

Ist sowieso ungerecht wenn einige
Einkommenseinbußen und Mühe auf sich nehmen, und andere sagen
nachher nicht mal danke.

Einige Leute sind vielleicht nicht so realitätsfern?
Du gklaubst nicht wirklichg, dass da die geforderten 31 % oder gar nur 16 % bei rauskommen?!

Hast nicht DU das Argument gebrachtm, dass man sich seinen Job
nach Neigung und nicht primär nach Einkommen aussucht?

Habe ich, und ich stehe dazu. Es bedeutet aber nicht das man
nicht auch mit Spaß Geld verdienen darf.
Gerade Arbeit die Spaß macht ist oft besser bezahlt.

Das werde ich meiner Friseurin in drei Wochen sagen, die ihren Job liebt.

Irgendwo habe ich gelesen, im Schnitt triff jedem Zugführer
einmal so ein Personenschaden.
Als Lektüre empfehle ich mal ein Hilfeforum wo sich betroffene
Zugführer darüber austauschen. Kann den Horizont erweitern.

Erneut: Du hast meine Frage nicht beantwortet. Es ist korrekt, dass die Gefahr, an einem Selbstmord beteiligt zu sein, nicht so gering ist. Das ist aber auch bekannt. Und gerade deshalb gehört auch das zum Job.
Was ist daran so schwer zu verstehen?
Du musst meinen Horizont nicht erweitern, was die seelische Belastung betrifft. Ich sage nur, dass es halt dazu gehört.
Abgesehen davon hast Du erneut meine Fragenicht beantwortet.

Die kenne ich auch, wobei Installateure doch schon einen
besseren Lohn haben.

Ich kenne KEINEN Gas-Wasser-Installateur mit mehr als 1800€ brutto nach der Ausbildung.

Nur muss man sich am untersten Level orientieren.

Das mache ich auch nicht - aber andersrum wird ein Schuh draus: Man muss sich nicht am obersten Level orientieren!

Ich kenne
Hilfsarbeiter die verdienen mehr als mancher Meister.

Ich kenne sogar jemand, der Millionär beim Lotto geworden ist. Was hat das mit der Thematik zu tun?

G
GUido

Guten morgen,

Ich weiss ja nicht, in was für Bumsbuden Du bisher so
gearbeitet hast. Aber in den meisten großen Konzernen gibt es
genau das. Nennt sich „Personalabteilung“.

Eine Personalabteilung, die jährlich nicht einen, sondern
sechs Tarife verhandeln muss?

was mir nicht ganz klar ist: Wieso soll die Zahl der Tarife in einem Unternehmen eine Rolle spielen? Mal ganz davon abgesehen, daß es in anderen Ländern teilweise hunderte von Gewerkschaften gibt, die alle ihr eigenes Tarifsüppchen kochen, und es in Deutschland bis vor ein paar Jahren auch noch ein paar mehr Gewerkschaften gab, ist es doch nicht unüblich, daß in einem Unternehmen mehrer Tarife zur Anwendung kommen.

Im übrigen sollte man m.E. nicht einigen (wenigen) Angestellten das letztlich verfassungsrechtlich garantierte Streikrecht absprechen, nur weil ein paar mehr Menschen davon betroffen sind. Arbeitnehmer verfügen nur über wenige Möglichkeiten, ihren Standpunkt durchzusetzen. Wenn Du den Lokführern das Streikrecht absprichst, kannst Du ihnen letztlich gleich ein Joch über die Schultern legen und ihr Gehalt halbieren.

Gruß
Christian

P.S.
Ich will damit nichts zu den Vorstellungen des fahrenden Personals gesagt haben. Mir ging es um die grundsätzlichen Dinge.

Hi!

  1. Wie herrlich! Ein ganzes Unternehmen mit
    EIGENVERANTWORTLICHEN Mitarbeitern!
  2. Ich arbeite in einem Unternehmen, wo die Mehrzahl der MA
    nicht tarifgebunden sind.
  3. Was hat eine normale Gehaltsverhandlung mit einer
    Tarifverhandlung zu tun?

Wo ist denn der Unterschied? Es werden Gehälter ausgehandelt. Der
Unterschied besteht allenfalls darin, dass sich eine Gewerkschaft mit
größerer Mitgliederzahl nicht so rumschubsen und abspeisen lassen,
wie einzelne, „eigenverantwortliche“ Mitarbeiter. Daher gehören
abhängig Beschäftigte meiner Meinung nach auch in eine Gewerkschaft.

Eine Personalabteilung, die jährlich nicht einen, sondern
sechs Tarife verhandeln muss? Sag mir Das Unternehmen!

Nicht einen, nicht sechs, nein, Tau-sen-de! Für all die
außertariflich Beschäftigten. Lustigerweise ist es aber in allen mir
bekannten großen Unternehmen mit Tarifverträgen so, dass selbst
diejenigen, die stets über die bösen Gewerkschaften und deren
unverhältnismäßigen Maßnahmen schimpfen, dennoch die dann
ausgehandelten Lohnerhöhungen, Einmalzahlungen, Entschädigungen, etc.
gerne in Anspruch nehmen.

Mir wäre jedenfalls kein einziger Fall bekannt, in dem ein
Mitarbeiter, der kein Mitglied einer Gewerkschaft ist, eine
Gehaltserhöhung abgelehnt hätte. Bist Du so einer?

Weißt Du - es ging hier ursprünglich um Arbeitsrecht. Dass Du
Dich da nicht an Dieter Nuhrs berühmtes Zitat hälst, ist ja ok

  • nur: Sich so weit aus dem Fenster zu lehnen, wenn man einen
    Hintergrund nicht versteht, finde schon ziemlich belustigend!

Ja. Es ging darum, dass ein dem Anschein nach komplett korrumpiertes
Gericht entschieden hat, eine Gewerkschaft dürfe keinen Streik
durchziehen, weil durch den Streik nicht nur den Antragstellern,
sondern der gesamten Volkswirtschaft insbesondere in der
Hauptreisezeit immense wirtschaftliche Schäden drohten. [Quelle:
Urteil Arbeitegericht Nürnberg unter
http://www.arbg.bayern.de/imperia/md/content/stmas/l…]

Andere Landesarbeitsgerichte haben in früheren Urteilen durchaus
anders begründet: „Es kann nicht festgestellt werden, daß der
Spartentarifvertrag, den die Verfügungsbeklagte mit der
Verfügungsklägerin zu 1) abschließen und um den sie streiken will,
rechtswidrig ist. Die Untersagung eines Streikaufrufs läßt sich
insbesondere nicht mit dem sog, Grundsatz der Tarifeinheit begründen.
Das Streikrecht der Verfügungsbeklagten ist durch dieses
Rechtsprinzip hier nicht eingeschränkt. Dieser Grundsatz dient der
Auflösung einer Tarifkonkurrenz oder Tarifpluralität und setzt die
Existenz zweier Tarifverträge voraus.“

Das und noch mehr hilfreiche Erklärungen findest Du unter
http://blog.juracity.de/2007-07-24/tarifeinheit-und-…

Gruß

Fritze

Hi!

was mir nicht ganz klar ist: Wieso soll die Zahl der Tarife in
einem Unternehmen eine Rolle spielen?

Der Hintergrund ist meines Wissens folgender:
Ein Arbeitgeber muss in der Regel ja nur die Mitarbeiter tariflich berücksichtigen, die in der Gewerkschaft Mitglied sind.

Wenn in einem Unternehmen jetzt mehrere Tarifverträge (von mehreren Gewerkschaften) zum Tragen kommen, dann muss der AG feststellen, welcher Mitarbeiter in welcher Gewerkschaft Mitglied ist.
Da diese Frage z.B. bei einem Einstellungsgespräch zu den unzulässigen Fragen gehört, kannst Du Dir evtl. vorstellen, dass es nicht zu den einfachsten Dingen gehört, die ein Arbeitgeber machen kann.

…ist es doch nicht
unüblich, daß in einem Unternehmen mehrer Tarife zur Anwendung
kommen.

Doch, es ist eher die Ausnahme!

Im übrigen sollte man m.E. nicht einigen (wenigen)
Angestellten das letztlich verfassungsrechtlich garantierte
Streikrecht absprechen, nur weil ein paar mehr Menschen davon
betroffen sind. Arbeitnehmer verfügen nur über wenige
Möglichkeiten, ihren Standpunkt durchzusetzen.

Der AG hat doch bereits Tarifverhandlungen hinter sich gebracht. Mit wie vielen Gewerkschaften soll er denn noch verhandeln?
Abgesehen davon: Schau Dir mal die Tarifabschlüsse der letzten Zeit an. Sind 4,5 % da nicht ein eher guter Abschluss?

Wenn Du den
Lokführern das Streikrecht absprichst, kannst Du ihnen
letztlich gleich ein Joch über die Schultern legen und ihr
Gehalt halbieren.

Ich spreche den Mitarbeitern der DB nicht das Streikrecht ab! Aber ich habe ein Problem damit, wenn ein einzelner Berufsstand in einem Unternehmen ein eigenes Süppchen kochen will.

Es gab vor einigen Wochen einen Warnstreik, die DB hat reagiert und einen Abschluss mit den anderen Gewerkschaften erzielt.

Wenn demnächst jede Berufsgruppe einen eigenen Tarif haben will, wird gestreikt?
Deshalb mein überzogenes Beispiel…

LG
Guido

Hi!

  1. Was hat eine normale Gehaltsverhandlung mit einer
    Tarifverhandlung zu tun?

Wo ist denn der Unterschied? Es werden Gehälter ausgehandelt.

Alles klar!
Keine weiteren Fragen dazu - sprich einfach nicht von Dingen, die Du offensichtlich nicht verstehst!

Der
Unterschied besteht allenfalls darin, dass sich eine
Gewerkschaft mit
größerer Mitgliederzahl nicht so rumschubsen und abspeisen
lassen,
wie einzelne, „eigenverantwortliche“ Mitarbeiter.

Jetzt schaut mein Kollege mich fragend an, weil ich laut aufgelacht habe.
Ganz kurz: Jeder hier bei uns (knappe 3000 Mitarbeiter in Deutschland) hat ein höheres Einkommen, als es die vergleichbaren Tarife für diese Branche hergeben.
In den letzten 10 Jahren bin ich IMMER über Tarif bezahlt worden.

OK, dafür wurde auch Leistung verlangt…

Daher
gehören
abhängig Beschäftigte meiner Meinung nach auch in eine
Gewerkschaft.

Wie gut, dass Du nix zu sagen hast!

Nicht einen, nicht sechs, nein, Tau-sen-de!

Nur noch mal zur Wiederholung: Eine Tarifverhandlung ist keine Gehaltsverhandlung.
Abgesehen davon werden Tarifverhandlungen in aller Regel nicht (nur) von Personalabteilungen geführt.

Für all die
außertariflich Beschäftigten. Lustigerweise ist es aber in
allen mir
bekannten großen Unternehmen mit Tarifverträgen so, dass
selbst
diejenigen, die stets über die bösen Gewerkschaften und deren
unverhältnismäßigen Maßnahmen schimpfen, dennoch die dann
ausgehandelten Lohnerhöhungen, Einmalzahlungen,
Entschädigungen, etc.
gerne in Anspruch nehmen.

Nun, mir würde das nicht reichen!
Abgesehen davon, dass außertariflich Beschäftigte nicht nach Tarif vergütet werden - was willst Du mir damit sagen?

Mir wäre jedenfalls kein einziger Fall bekannt, in dem ein
Mitarbeiter, der kein Mitglied einer Gewerkschaft ist, eine
Gehaltserhöhung abgelehnt hätte. Bist Du so einer?

Ich habe seit 1999 keine tarifliche Erhöhung mehr bekommen. 1998 bin ich aus der Gewerkschaft ausgetreten und seitdem führe ich meine Gehaltsverhandlungen selbst.
Meine letzte Erhöhung (in diesem Jahr) waren knappe 20% - mir sind Gewerkschaften so was von egal!

Ja. Es ging darum, dass ein dem Anschein nach komplett
korrumpiertes

blabla - sorry!
Wenn Du deutsches Arbeitsrecht nicht verstehst, kommt die Stammtischkeule?

Andere Landesarbeitsgerichte haben in früheren Urteilen
durchaus
anders begründet:

Solange das BAG seinen „Grundsatz der Tarifeinheit“ nicht widerruft oder das LAG-Urteil bestätigt, ist es zumindest strittig, dass ein Streik genrell OK wäre!
Und ich habe hier meine eigenen Argumente DAGEGEN dargestellt - mehr nicht!

ZUM GLÜCK scheinen aber doch die Hirne der beteiligten Parteien wieder die Arbeit aufgenommen zu haben, da man sich ja auf Biedenkopf und Geißler als Vermittler geeinigt hat (habe ich auch noch nicht erlebt, das vor einer Schlichtung geschlichtet wird).

LG
Guido

Guten morgen,

was mir nicht ganz klar ist: Wieso soll die Zahl der Tarife in
einem Unternehmen eine Rolle spielen?

Der Hintergrund ist meines Wissens folgender:
Ein Arbeitgeber muss in der Regel ja nur die Mitarbeiter
tariflich berücksichtigen, die in der Gewerkschaft Mitglied
sind.

das kommt darauf an. Die IGM schließt die Tarifverträge wohl so ab, daß in der Tat nur Gewerkschaftsmitglieder einen Anspruch darauf haben. In vielen anderen Branchen - so auch in meiner - ist das nicht so. Dort steht dann in den Manteltarifverträgen, daß die Bedingungen für alle Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen (und eben nicht nur für Gewerkschaftsmitglieder) gelten.

…ist es doch nicht
unüblich, daß in einem Unternehmen mehrer Tarife zur Anwendung
kommen.

Doch, es ist eher die Ausnahme!

Bis vor sechs Jahren gab es im privaten Bankgewerbe drei Gewerkschaften: DAG, DBV und HBV. Heute sind es noch zwei, die durchaus verschiedene tarifpolitische Interessen haben. In anderen Branchen ist das auch nichts besonderes. Du kannst Dir ja mal anschauen, was es an Gewerkschaften in Deutschland gibt und wie sich diese überschneiden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Gewerkschafte…

Im übrigen sollte man m.E. nicht einigen (wenigen)
Angestellten das letztlich verfassungsrechtlich garantierte
Streikrecht absprechen, nur weil ein paar mehr Menschen davon
betroffen sind. Arbeitnehmer verfügen nur über wenige
Möglichkeiten, ihren Standpunkt durchzusetzen.

Der AG hat doch bereits Tarifverhandlungen hinter sich
gebracht. Mit wie vielen Gewerkschaften soll er denn noch
verhandeln?

Die GdL will einen eigenen Tarifvertrag, weil sie das für wichtig hält. Die Zahl der führenden Tarifverhandlungen kann doch in dieser aktuellen Situation nicht bestimmendes Element sein. Im übrigen ist dieses Argument nie von der DB gekommen.

Abgesehen davon: Schau Dir mal die Tarifabschlüsse der letzten
Zeit an. Sind 4,5 % da nicht ein eher guter Abschluss?

Die Frage „Ist 2 Euro teuer oder billig?“ ist genauso sinnvoll. Die entscheidende Frage lautet: „ist die derzeitige Bezahlung angemessen?“

Wenn Du den
Lokführern das Streikrecht absprichst, kannst Du ihnen
letztlich gleich ein Joch über die Schultern legen und ihr
Gehalt halbieren.

Ich spreche den Mitarbeitern der DB nicht das
Streikrecht ab! Aber ich habe ein Problem damit, wenn ein
einzelner Berufsstand
in einem Unternehmen ein eigenes
Süppchen kochen will.

Die Begründung, warum Du ihnen das Streikrecht absprichst, ist uninteressant. Du bist der Ansicht, daß der Streik nicht gerechtfertigt ist und damit stellst Du das Streikrecht in Abrede.

Es gab vor einigen Wochen einen Warnstreik, die DB hat
reagiert und einen Abschluss mit den anderen Gewerkschaften
erzielt.

Mit dem die GdL nicht einverstanden ist bzw. an dem sie nicht beteiligt war, weil sie eigene Verhandlungen wollte.

Wenn demnächst jede Berufsgruppe einen eigenen Tarif haben
will, wird gestreikt?

Warum auch nicht? Die Ärzte haben ihre eigene Gewerkschaft, die Piloten haben ihre eigene Gewerkschaft, das Bodenpersonal hat seine eigene Gewerkschaft usw. usf. Lange Zeit haben sich Gewerkschaften zusammengeschlossen, nun besteht mal eine Gewerkschaft (die nach eigener Auffassung immerhin die älteste in ganz Deutschland ist) auf ihre Eigenständigkeit. Im Bankgewerbe gibt es inzwischen einen separaten Tarifvertrag für Mitarbeiter von Direktbanken (die nicht unebdingt besser bezahlt werden als „normale“ Bankangestellte). Da sind TV für bestimmte Berufsgruppen in Ordnung?

Gruß
Christian

Hi!

das kommt darauf an. Die IGM schließt die Tarifverträge wohl
so ab, daß in der Tat nur Gewerkschaftsmitglieder einen
Anspruch darauf haben. In vielen anderen Branchen - so auch in
meiner - ist das nicht so. Dort steht dann in den
Manteltarifverträgen, daß die Bedingungen für alle Mitarbeiter
der Mitgliedsunternehmen (und eben nicht nur für
Gewerkschaftsmitglieder) gelten.

Ja, es gibt allgemeinverbindliche Tarifverträge - die sind aber gemessen an den ca. 50000 Tarifverträgen zahlenmäßig im Promille-Bereich angesiedelt.

Es ist auch peronalpolitisch sinnvoll, alle Nichtmitglieder gleich zu behandeln.

Ein Problem gibt es aber dann, wenn man verschiedene Mitarbeiter von verschiedenen Gewerkschaften nach verschiedenen Tarifen bezahlen muss.

Im übrigen ist dieses Argument nie von der DB gekommen.

Nö, aber von mir :smile:

Vielleicht sollte ich einfach mal auf die Meinung eines Gewerkschafters verweisen
http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Fragen-des-Tages;…

Die Frage „Ist 2 Euro teuer oder billig?“ ist genauso
sinnvoll.

Es ist de facto der beste Tarifabschluss dort, der jemals gemacht wurde.

Die entscheidende Frage lautet: „ist die derzeitige
Bezahlung angemessen?“

Ist sie nicht eher: „Warum sollte sie es auf einmal nicht mehr sein?“

Du bist der Ansicht, daß der Streik nicht
gerechtfertigt ist

Ja

und damit stellst Du das Streikrecht in
Abrede.

Nein

Warum auch nicht? Die Ärzte haben ihre eigene Gewerkschaft,
die Piloten haben ihre eigene Gewerkschaft, das Bodenpersonal
hat seine eigene Gewerkschaft usw. usf. Lange Zeit haben sich
Gewerkschaften zusammengeschlossen, nun besteht mal eine
Gewerkschaft (die nach eigener Auffassung immerhin die älteste
in ganz Deutschland ist) auf ihre Eigenständigkeit.

Das sind die genannten Ausnahmen.

Im
Bankgewerbe gibt es inzwischen einen separaten Tarifvertrag
für Mitarbeiter von Direktbanken (die nicht unebdingt besser
bezahlt werden als „normale“ Bankangestellte). Da sind TV für
bestimmte Berufsgruppen in Ordnung?

Gibt es auch innerhalb einer Firma verschiedene Tarifverträge?

Es scheint aber im Moment so auszusehen, dass sich evtl. doch noch geeinigt wird! Wie ich an anderer Stelle schon schrieb, ist es für mich eine ziemlich neue Erfahrung, dass von zwei Leuten ohne vorherigen Streik geschlichtet wird (auch, wenn es nicht so heißt)…

LG
Guido, der die Sachlichkeit von Dir sehr schätzt

Guten mittag,

meiner - ist das nicht so. Dort steht dann in den
Manteltarifverträgen, daß die Bedingungen für alle Mitarbeiter
der Mitgliedsunternehmen (und eben nicht nur für
Gewerkschaftsmitglieder) gelten.

Ja, es gibt allgemeinverbindliche Tarifverträge - die sind
aber gemessen an den ca. 50000 Tarifverträgen zahlenmäßig im
Promille-Bereich angesiedelt.

für die entsprechende Recherche fehlt mir die Zeit, aber das erscheint mir doch etwas gering. Im übrigen ist ja auch nicht die Zahl der Verträge entscheidend, sondern die Zahl der von ihnen betroffenen Arbeitnehmer. Zumindest für das Bank- und Versicherungsgewerbe sowie für Arzthelferinnen gilt das von mir gesagte. Ganz unüblich ist das also nicht.

Ein Problem gibt es aber dann, wenn man verschiedene
Mitarbeiter von verschiedenen Gewerkschaften nach
verschiedenen Tarifen bezahlen muss.

Das ist zwar richtig, aber m.E. ist das ein Scheinproblem. Der Tarifvertrag stellt zunächst einmal die Untergrenze für die Bezahlung dar. Was dann im Einzelfall ausgehandelt wird, kann vom TV durchaus nennenswert abweichen. Hinzu kommt, daß sich Mitarbeiter eine krasse Ungleichbehandlung, die auf unterschiedlichen Tarivverträgen beruht, nicht gefallen lassen werden. Im Zweifel wird dann einfach die Gewerkschaft gewechselt.

Insgesamt dürfte - von den üblichen Spannbreiten abgesehen - die Bezahlung für gleiche Tätigkeiten bei gleicher Qualifikation auch gleich sein, also unabhängig von der Gewerkschaftszugehörigkeit des Mitarbeiters.

Vielleicht sollte ich einfach mal auf die Meinung eines
Gewerkschafters verweisen
http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Fragen-des-Tages;…

Ich kann diese Diskussion nur schlecht nachvollziehen. Letztendlich geht es um eine Berufsgruppe in einem Unternehmen, die eine andere Arbeit leistet als der Rest der Bande. Daß es dann Unterschiede in der Bezahlung gibt, halte ich für nachvollziehbar.

Hinzu kommt, daß der zeitliche Abstand zu den bereits erfolgten Abschlüssen auch nicht durch die Lokführer oder deren Gewerkschaft entstanden ist. Die Bahn hat sich anfänglich den Forderungen der GdL bis hin zur Ignorierung deren Existenz verschlossen.

Die Frage „Ist 2 Euro teuer oder billig?“ ist genauso
sinnvoll.

Es ist de facto der beste Tarifabschluss dort, der jemals
gemacht wurde.

Das heißt ja nicht, daß damit alle zufrieden sein müssen. Wenn ich mich recht entsinne, hat Martin M. an anderer Stelel schon geschrieben, welche Lohnbestandteile dem fahrenden Personal in den letzten Jahren abhanden gekommen sind. Daß man dafür einen Ausgleich haben will, erscheint mir nachvollziehbar.

Die entscheidende Frage lautet: „ist die derzeitige
Bezahlung angemessen?“

Ist sie nicht eher: „Warum sollte sie es auf einmal nicht mehr
sein?“

Ohne in der Thematik voll drinzustecken, meine ich, daß es eher weniger ist als früher (unbezahlter Dienst bzw. Wartezeiten). Es sollen also weggefallene Lohnbestandteile ausgeglichen werden.

und damit stellst Du das Streikrecht in
Abrede.

Nein

Schon klar, daß Du das nicht insgesamt infrage stellst, aber de facto heißt doch „die sollten nicht streiken“ nichts anderes als „die haben kein Recht zu streiken“.

Warum auch nicht? Die Ärzte haben ihre eigene Gewerkschaft,
die Piloten haben ihre eigene Gewerkschaft, das Bodenpersonal
hat seine eigene Gewerkschaft usw. usf. Lange Zeit haben sich
Gewerkschaften zusammengeschlossen, nun besteht mal eine
Gewerkschaft (die nach eigener Auffassung immerhin die älteste
in ganz Deutschland ist) auf ihre Eigenständigkeit.

Das sind die genannten Ausnahmen.

Wir haben in Deutschland inzwischen aufgrund der diversen Fusionen in der Tat recht wenige dieser sehr speziellen Gewerkschaften. In anderen Ländern ist das aber noch anders und ich bin der Ansicht, daß sich eine Gruppe, wenn sie sich von der „Hauptgewerkschaft“ nicht richtig vertreten fühlt, durchaus eine eigene Gewerkschaft gründen oder fortführen kann.

Im
Bankgewerbe gibt es inzwischen einen separaten Tarifvertrag
für Mitarbeiter von Direktbanken (die nicht unebdingt besser
bezahlt werden als „normale“ Bankangestellte). Da sind TV für
bestimmte Berufsgruppen in Ordnung?

Gibt es auch innerhalb einer Firma verschiedene Tarifverträge?

Das nicht, aber innerhalb eines Konzerns. Um Deinem nächsten Argument vorzugreifen: Wenn die Bahn das fahrende Personal in eine Zweckgesellschaft auslagerte, so gäbe es innerhalb dieses (neuen) Unternehmens nur einen Tarifvertrag, alles andere bliebe aber unverändert. Insofern sehe ich das Problem der heutigen Situation nicht.

Will sagen: Ob nun die Mitarbeiter des fahrenden und des stationären Personals von der gleichen Gesellschaft bezahlt werden oder von zwei verschiedenen Gesellschaften, ist für die Beurteilung der Gesamtsituation m.E. völlig unerheblich.

Gruß
Christian

Hallo,

Jetzt schaut mein Kollege mich fragend an, weil ich laut
aufgelacht habe.
Ganz kurz: Jeder hier bei uns (knappe 3000 Mitarbeiter in
Deutschland) hat ein höheres Einkommen, als es die
vergleichbaren Tarife für diese Branche hergeben.
In den letzten 10 Jahren bin ich IMMER über Tarif bezahlt
worden.

Und jetzt hast Du Panik, dass Tariflohn evtl. mal höher ausfällt, als
der persönlich unabhängig ausgehandelte?

OK, dafür wurde auch Leistung verlangt…

Jetzt wollten meine Kollegen schon den Notarzt rufen, weil ich mit
dem Lachen nicht mehr aufhören konnte. Ja nee, is klar, nur
Einzelkämpfer ohne Gewerkschaftsmitgliedschaft bringen Leistung. Und
vor allem wird Leistung von Personalfuzzis erbracht.

Daher
gehören
abhängig Beschäftigte meiner Meinung nach auch in eine
Gewerkschaft.

Wie gut, dass Du nix zu sagen hast!

Wie gut, das Gewerkschaften seit der tollen neuen Globalisierungswelt
wieder mehr Zulauf haben.

Abgesehen davon werden Tarifverhandlungen in aller Regel nicht
(nur) von Personalabteilungen geführt.

Eher gar nicht. Tarfiverhandlungen werden von den
sog. „Tarifparteien“ stellvertretend für die von ihnen vertretenen
Arbeitgeber und Arbeitnehmer geführt.

Nun, mir würde das nicht reichen!

Wenn Dir die Forderungen der Gewerkschaften zu popelig sind, warum
meckerst Du dann die ganze Zeit darüber?

Abgesehen davon, dass außertariflich Beschäftigte nicht nach
Tarif vergütet werden - was willst Du mir damit sagen?

Das Firmen keinerlei Probleme damit haben, jedem einzelnen
Arbeitgeber unabhängige Vertragsbedingungen zu hinterlegen.
Einschließlich Zahl der Urlaubstage, Zuschlägen, Sonderzahlungen,
Festgehalt, etc. pp.

Ich habe seit 1999 keine tarifliche Erhöhung mehr bekommen.
1998 bin ich aus der Gewerkschaft ausgetreten und seitdem
führe ich meine Gehaltsverhandlungen selbst.
Meine letzte Erhöhung (in diesem Jahr) waren knappe 20% - mir
sind Gewerkschaften so was von egal!

Na siehst Du? Dir sind 20% im Jahr gerade recht und billig, den
anderen erzählst Du aber, 4,5% seien das Ende der Fahnenstange?
Zumindest die Lokführergewerkschaft scheint da anderer Ansicht zu
sein.

blabla - sorry!
Wenn Du deutsches Arbeitsrecht nicht verstehst, kommt die
Stammtischkeule?

Nein. Die Entscheidung des Arbeitsgerichtes in Nürnberg wurde von
Arbeitsrechtlern aus allen Lagern so ziemlich einhellig als falsch
angesehen. Damit meine ich Volljuristen, nicht irgendwelche
Personalfuzzis mit Hobby Arbeitsrecht.

Solange das BAG seinen „Grundsatz der Tarifeinheit“ nicht
widerruft oder das LAG-Urteil bestätigt, ist es zumindest
strittig, dass ein Streik genrell OK wäre!

Dann schau Dir doch mal den von mir angegebenen Link an. Dort steht
juristisch begründet, warum der „Grundsatz der Tarifeinheit“
überhaupt nicht betroffen ist.

Gruß

Fritze

Hi!

Und jetzt hast Du Panik, dass Tariflohn evtl. mal höher
ausfällt, als
der persönlich unabhängig ausgehandelte?

Mich interessiert überhaupt nicht, was andere Leute verdienen, so lange es meine Geldbörse nicht tangiert.

nur
Einzelkämpfer ohne Gewerkschaftsmitgliedschaft bringen
Leistung.

Das hast Du gesagt! Ich behaupte, dass JEDER, der Leistung bringt, keine Gewerkschaft braucht, da er sich in gewisser Weise unverzichtbar macht. Bei einer pauschalen Tariferhöhung bekommen auch sämtliche Tränen eine Erhöhung, die so gar keine Leistung bringen, die der AG aber unter anderem auf Grund von Tarifverträgen nicht kicken kann.
Widersprichst Du mir hier auch?

Und
vor allem wird Leistung von Personalfuzzis erbracht.

Allerdings, das wird sie - zumindest von denen, die ich kenne. Ich habe kein Problem mit meiner Identität - im Gegensatz zu Dir.

Wie gut, das Gewerkschaften seit der tollen neuen
Globalisierungswelt
wieder mehr Zulauf haben.

Was hat das jetzt mit dem Zwang zur Mitgliedschaft zu tun?

Eher gar nicht. Tarfiverhandlungen werden von den
sog. „Tarifparteien“ stellvertretend für die von ihnen
vertretenen
Arbeitgeber und Arbeitnehmer geführt.

Alles klar! Und vor allem bei all den grob geschätzten 40.000 Haustarifen sind unter anderem die Personalabteilungen - zumindest Vertreter aus diesen - als AG-Vertreter vorhanden.

Wie ich schon sagte: Sprich nicht von Dingen, von denen Du keine Ahnung hast!

Wenn Dir die Forderungen der Gewerkschaften zu popelig sind,
warum
meckerst Du dann die ganze Zeit darüber?

Carlos verlinkte die Beschwerde eines Lokführers, der seine Weiterbildung seöbst zahlen müsste um aufzusteigen.
Hätte ich nach meiner Ausbildung die Hände in den Schoß gelegt, könnte ich auch nicht verlangen, was ich verlangen kann.

Das Firmen keinerlei Probleme damit haben, jedem einzelnen
Arbeitgeber unabhängige Vertragsbedingungen zu hinterlegen.
Einschließlich Zahl der Urlaubstage, Zuschlägen,
Sonderzahlungen,
Festgehalt, etc. pp.

Und was haben diese unabhängigen Vertragsbedingungen für AT-Leute mit dem zu tun, was Gewerkschaften für ihre Mitglieder erstreiten?

Na siehst Du? Dir sind 20% im Jahr gerade recht und billig,

Ich bin es Wert, an mir hängt keine andere Person, ich habe dafür eine heftige Veränderung in Kauf genommen - ich habe vor allem keine Lust, da näher drauf einzugehen!

den
anderen erzählst Du aber, 4,5% seien das Ende der
Fahnenstange?

Wenn sie einfach mal so 4,5% mehr bekommen, finde ich das absolut ok - wie die restlichen 130.000 (?) Beschäftigten der Bahn übrigens auch.

Nein. Die Entscheidung des Arbeitsgerichtes in Nürnberg wurde
von
Arbeitsrechtlern aus allen Lagern so ziemlich einhellig als
falsch
angesehen.

Weder aus allen Lagern und schon gar nicht einhellig.
Häufig - gebe ich zu.

Damit meine ich Volljuristen, nicht irgendwelche
Personalfuzzis mit Hobby Arbeitsrecht.

Ich bin auch nicht irgendeiner.

Dann schau Dir doch mal den von mir angegebenen Link an. Dort
steht
juristisch begründet, warum der „Grundsatz der Tarifeinheit“
überhaupt nicht betroffen ist.

Nicht irgendwelche Volljuristen haben das zu entscheiden, sondern die nächste Instanz.

Gruß
Guido, der Deine persönlich angreifende Art zum kotzen findet!

Hi!

Das hast Du gesagt! Ich behaupte, dass JEDER, der Leistung
bringt, keine Gewerkschaft braucht, da er sich in gewisser
Weise unverzichtbar macht.

Wenn Du Dich für unverzichtbar hältst, dann hoffe ich, dass Dir, wenn
es soweit ist, auf möglichst sanfte Weise beigebracht wird, dass Du
es nicht bist. Vielen ehemaligen Mitarbeitern bei AEG, Philips,
Siemens, Bosch, Karstadt, der deutschen Bank, Rover, der Telekom etc.
wurde es ja eher schroff gesagt.

Bei einer pauschalen Tariferhöhung
bekommen auch sämtliche Tränen eine Erhöhung, die so gar keine
Leistung bringen, die der AG aber unter anderem auf Grund von
Tarifverträgen nicht kicken kann.

Nein. Es bekommen alle, die die gleiche Leistung erbringen, auch die
gleiche Entlohnung. Ich kann daran nichts verwerfliches finden. Es
ist mir im übrigen unklar, warum in Deutschland der
Begriff „Solidarität“ geradezu ein Schimpfwort geworden ist.

Widersprichst Du mir hier auch?

Ja.

Wie gut, das Gewerkschaften seit der tollen neuen
Globalisierungswelt
wieder mehr Zulauf haben.

Was hat das jetzt mit dem Zwang zur Mitgliedschaft zu tun?

Wo war denn von Zwang die Rede? Ich bin lediglich der Meinung, dass
jeder abhängig Beschäftigte gut daran tut, Mitglied einer
Gewerkschaft zu sein.

Carlos verlinkte die Beschwerde eines Lokführers, der seine
Weiterbildung seöbst zahlen müsste um aufzusteigen.
Hätte ich nach meiner Ausbildung die Hände in den Schoß
gelegt, könnte ich auch nicht verlangen, was ich verlangen
kann.

Ich lege meine Hände nicht in den Schoß, bekomme meine doch recht
kostspieligen Weiterbildungen aber inklusive Reisespesen und Tagegeld
komplett von meinem Arbeitgeber bezahlt. Und ich halte das nicht für
außergewöhnlich.

Wenn sie einfach mal so 4,5% mehr bekommen, finde ich das
absolut ok - wie die restlichen 130.000 (?) Beschäftigten der
Bahn übrigens auch.

Vielleicht fänden die es auch ok, wenn Du anstatt 20% lediglich 2%
mehr bekommen hättest? Wenn also die Betroffenen selbst nicht der
Meinung sind, dass 4,5% ok sind und Du selbst weder Lokführer noch
sonstwie fahrendes Personal bist, warum maßt Du Dir an, über deren
Gehaltsverhandlungen zu entscheiden? Und warum sollen sie von ihrem
Recht auf Arbeitskampf keinen Gebrauch machen?

Was Deine Argumentation mit „den armen Fahrgästen“ betrifft, so ist
es gerade Ziel eines Streiks, das wirtschaftliche Gefüge damit zu
stören. Sei mal froh, dass Du nicht in Frankreich lebst. Da gibt es
neben dem Arbeitskampf das legitime Mittel des politischen
Generalstreiks. So konnte z.B. die Abschaffung des Kündigungsschutzes
für Arbeitnehmer unter 26 Jahren abgewendet werden.

Weder aus allen Lagern und schon gar nicht einhellig.
Häufig - gebe ich zu.

So wurde es zumindest heute im Deutschlandfunk kolportiert.

Nicht irgendwelche Volljuristen haben das zu entscheiden,
sondern die nächste Instanz.

Das sind auch Voll- und keine Hobbyjuristen.

Gruß

Fritze

Stell Dir vor, Du hast ein großes Unternehmen mit zig
Abteilungen.
Weil Berufsgruppen sich immer für die jeweils beste halten,
gründen sich ein paar Gewerkschaften

  • Gewerkschaft der Personalfuzzis
  • Gewerkschaft der Einkäufer
  • Gewerkschaft der Handwerker
  • Gewerkschaft der Putzfrauen/-männer
  • Gewerkschaft der Lageristen
  • Gewerkschaft der Vertriebler

Alle sechs Gewerkschaften verlangen jetzt einen jeweils
eigenen Tarif…

Stell dir mal vor es wäre bei der GDL so wie du es hier beschreibst… dann wäre eine Einigug viel eher möglich. Doch leider sind eben nicht nur Lokführer von der Gewerkschaft vertreten, wie oft in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht.

Gruss Ivo

Hi!

Wenn Du Dich für unverzichtbar hältst,

Bist Du so schwer von Begriff? Ich schrieb: In einer gewissen Weise.
Ein AG gibt einem guten Mitarbeiterlieber mehr Geld, als dass er ihn mit einem Mitarbeiter ersetzen muss, von dem er nicht weiß, ob er gut ist.

Nein. Es bekommen alle, die die gleiche Leistung erbringen,
auch die
gleiche Entlohnung.

Du bist doch völlig weltfremd!
Jeder faule Sack, der sich jeden Montag einen gelben Urlaubsschein holt, bekommt die gleiche Erhöhung, wie die guten Mitarbeiter - nur, um mal EIN Beispiel zu nennen.

Es
ist mir im übrigen unklar, warum in Deutschland der
Begriff „Solidarität“ geradezu ein Schimpfwort geworden ist.

Bleib beim Thema - ich habe das nie behauptet.

Ich lege meine Hände nicht in den Schoß, bekomme meine doch
recht
kostspieligen Weiterbildungen aber inklusive Reisespesen und
Tagegeld
komplett von meinem Arbeitgeber bezahlt. Und ich halte das
nicht für
außergewöhnlich.

Wenn ich außergewöhlich mehr von meinem AG verlangen will, muss ich aber außergewöhnliche Leistung bringen. 31% sind wohl in dei Kategorie „außergewöhnlich“ einzuordnen.

Vielleicht fänden die es auch ok, wenn Du anstatt 20%
lediglich 2%
mehr bekommen hättest?

Du kennst die Umstände nicht, also bilde Dir nicht ein, das beurteilen zu können!

Wenn also die Betroffenen selbst nicht
der
Meinung sind, dass 4,5% ok sind und Du selbst weder Lokführer
noch
sonstwie fahrendes Personal bist, warum maßt Du Dir an, über
deren
Gehaltsverhandlungen zu entscheiden?

Weil ich als Kunde und Steuerzahler die enormen (!) Mehrkosten tragen müsste.

Und warum sollen sie von
ihrem
Recht auf Arbeitskampf keinen Gebrauch machen?

Weil das einzig verfügbare Urteil ihnen das derzeit noch untersagt.

Was Deine Argumentation mit „den armen Fahrgästen“ betrifft,
so ist
es gerade Ziel eines Streiks, das wirtschaftliche Gefüge damit
zu
stören.

Ich dachte immer, Ziel eines Streiks sei es, den Arbeitgeber zu treffen. Der hat im Vergelich zu den Fahrgästen aber den weitaus geringeren Schaden.

Sei mal froh, dass Du nicht in Frankreich lebst.

Wen interessiert Frankreich? Würde ich dort leben wollen, würde ich dort wohnen. Ich möchte aber hier leben.

Wenn Du französische Verhältnisse willst, musst Du nach Frankreich.

So wurde es zumindest heute im Deutschlandfunk kolportiert.

Für deinen selektiven Horizont kann ich nichts.

Das sind auch Voll- und keine Hobbyjuristen.

Ja, allerdings haben die Volljuristen, welche das einzig verwendbare und derzeit greifende Urteil gesprochen haben, anders entschieden.

Gruß
Guido, der das jetzt hier beenden wird.

  1. Drehen wir uns im Kreis: Du bist für einen Streik, ich dagegen.
  2. Ich habe keine Lust, mich von irgendeinem Idioten dauernd persönlich angreifen zu lassen, statt zwar emotional sachliche Argumente auszutauschen (und ja, das war jetzt auch ein persönlicher Angriff von mir), aber trotzdem auf einem akzeptablen Level zu bleiben