Gebrauchtwagen online anmelden: hats funktioniert?

Moin,
welche Erfahrung habt ihr beim online anmelden eines Gebrauchtwagen gemacht? Hat das reibungslos funktioniert, besonders wenn ihr vorher das Kennzeichen reserviert hattet und dafür einen Code bekommen habt?
Kann man dann wirklich gleich losfahren oder muss man dann trotzdem noch tagelang warten?

Danke und VG,
J~

Ich habe mich gerade vorletzte Woche entschieden diesen Weg nicht zu gehen, und lieber einem Zulassungsdienst ein paar Euro zu zahlen, um mir den „Spaß“ zu ersparen. Das ist so aufwendig und fehleranfällig, dass ich mir nicht sicher war, ob ich mir dabei einen Herzkasper holen würde. Zumal die Sache mit neuen Schildern auch nicht so ganz widerspruchsfrei in den von mir genutzten Anleitungen beschrieben war. Du bekommst am Ende des Online-Prozesses eine vorläufige Zulassungsbestätigung, die AFAIR zehn Tage gültig ist, und mit der Du den Wagen fahren kannst. Bei Übernahme/Vorhandensein alter Schilder mag das praktikabel sein, da diese noch alle - wenn dann auch entwerteten - Stempel haben. Aber so ganz ohne Stempel zu fahren, stelle ich mir als Stopp-and-Go von Polizeistreife zu Polizeistreife vor, weil das schon auf Entfernung sofort ins Auge sticht. Und bei uns kam auch noch dazu, dass die vorhandenen Schilder Saisonkennzeichen waren, die aktuell keine Gültigkeit besitzen.

Ich habe mir online auch Schilder reserviert, habe den Beleg mit dem Code beim Zulassungsdienst abgegeben, und hinterher meine Wunschschilder erhalten. Ummeldung hat mich ink. Wunschkennzeichen und Umweltplakette (inkl. aller Gebühren) € 120,-- gekostet und vermutlich viele Nerven gespart.

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Puh, das klingt anstrengend. Und von Tag zu Tag bekomme ich weniger Lust auf dieses blöde Behördensystem welches funktioniert wie zu Zeiten als jeder Herzog in seinem kleinen 100ha-Reich eigene Regeln aufstellte und mit dem Rest der Welt nix zu tun haben wollte.
Es geht mir gar nicht primär um das Geld, war jetzt auch schon bereit 200km Umweg zu fahren. Man bekommt einfach überhaupt keine Termine zur Anmeldung und in einen anderen Ort darf man auch nicht gehen, weil sofort hinter der Stadtgrenze eine unverständliche Sprache gesprochen wird und die Brieftauben mit den Dokumenten nicht mehr nach hause finden würden.

Naja, trotzdem danke für deine Einschätzung. Ich bin bedient.

VG
J~

Ist denn dein Gebrauchter überhaupt „online-anmeldefähig“ ? Das geht doch sowieso nur für recht neue, glaube ab 2015.
Wenn es geklappt hat. darfst Du sehr wohl ab sofort fahren. Schilder anfertigen lassen natürlich und anbringen, der Rest kommt per Post. Und ausweisen in der Übergangszeit kann man sich jederzeit mit dem Ausdruck der online-Anmeldung !

MfG
duck313

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Die Geschichte mit den Terminen war bei mir auch ausschlaggebend. Die Zulassungsstelle hier in der Stadt ist seit Monaten geschlossen. Die beiden Stellen der Region sind eine Weltreise von hier und den Spaß habe ich mir einmal gegönnt. Brauche ich nicht wieder. Man hätte sich jetzt noch durch die anderen Regionskommunen online quälen können, wer eine Zulassungsstelle hat und ob man da einen Termin bekommt. Aber der Zulassungsdienst hat nach Abzug aller ohnehin anfallenden Kosten gerade mal einen 50er gekostet und liegt zehn Minuten von hier.

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Da ist nicht das Alter des Fahrzeugs entscheidend, sondern das Alter der Unterlagen und Kennzeichen. Die werden seit 2015 mit den für den Onlinedienst benötigten Codes hergestellt. D.h. liegt die letzte Zulassung in dem Zeitraum, hat man auch für ein älteres Fahrzeug die passenden Voraussetzungen.

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Ja, stimmt.

In den vergangenen 10 Tagen habe ich durch eMails und Anrufe in zwei Zulassungsstellen vermutlich mehr Arbeitszeit gebunden, als die Bearbeitung meines Anliegens gedauert hätte. Von meiner Zeit in Warteschleifen und für den „Smalltalk“ zum Thema mit dem Händler will ich gar nicht reden.
Wenn man bedenkt, dass die Behörden natürlich ein Monopol auf ihre Arbeit haben, ich also weder zu einem anderen Geschäft gehen, noch auf die Erledigung verzichten kann. Die benötigte Arbeitsmenge ist ja immer konstant - anders als bei einem Haarschnitt, der ich auch mal hinausschieben kann. Dann ergibt es überhaupt keinen Sinn mit den Terminen so sparsam zu sein.
Allerdings muss man sagen: alle Mitarbeiter waren immer sehr freundlich. Trotz des Ärgers den die bestimmt täglich abbekommen.

Auf die Idee einfach zu einer anderen Kommune die auf dem Weg liegt zu gehen bin ich übrigens auch schon gekommen. Das half aber nicht. Und inzwischen habe ich auch erfahren, dass Behörden vom anderen Stern, also zB aus der Nachbarstadt tatsächlich NUR abmelden können. Die können NICHT das soeben abgemeldete Kennzeichen reservieren, sodass man es dann (gleich) online auf das neue Fahrzeug übertragen kann. Aaaaagh, es ist zum Kühe melken :smiley:
Ich träumte tatsächlich davon, dass 2025 zwei unterschiedliche Behörden des gleichen Ressorts auf EINE gemeinsame Datenbank zurückgreifen könnte. Tja.

VG
J~

Ich bedauere euch.
Als ich gestern Abend diese Frage las, rief ich die Seite meiner Zulassungsstelle auf und hätte zwischen fünf möglichen Terminen wählen können - für heute.
Der Ablauf dort ist streng organisiert. Am Empfang meldest du dich mit deinem Namen, dann zeigst du, dass du die notwendigen Unterlagen hast, bekommst eine Karte für den Zahlungsautomaten, bezahlst da und erhältst im Gegenzug eine Wartenummer.
15 Minuten später hast du deine Kennzeichen gestempelt und die Papiere in der Hand.

Na danke :smiley:
Gestern hat der Seniorchef dem Junior, mit dem ich alles besprochen hatte ins Handwerk gepfuscht. Drum sind die Papiere heute noch nicht fertig. Wären sie es, hätte ich eben um 7:30Uhr einen Termin für heute oder morgen Vormittag buchen können. Mit Wartezeit muss man wohl trotzdem rechnen. Bei der anderen Zulassungsstelle zu der ich erst wollte, da sprechen die Google-Bewertungen Bände. Wartezeiten trotz Termins von mehreren Stunden werden dort genannt. So läuft das hier :frowning:

VG
J~

Es wird jetzt oT, aber die Sache ist bei uns in der Stadt sogar noch dramatischer. Es ist nicht nur die Zulassungsstelle aufgrund von Personalmangel dicht, sondern sogar das gesamte Bürgerbüro. Reguläre Termine gibt es seit Ewigkeiten kaum noch bzw. sind sofort gebucht. Man kann täglich schauen, ob es irgendwo eine Lücke aufgrund von Absagen gibt, oder man kann um einen „Nottermin“ betteln, wenn man so dramatische Dinge wie einen neuen Reisepaß für die nächste Reise in einigen Monaten braucht. „Planbar“, für Leute mit vollem Terminkalender ist das nicht zu nennen.

Was die Zulassung angeht, haben wir es hier in der Region theoretisch noch gut, weil eigentlich die Region zuständig ist, und zwei Zulassungsstellen (allerdings von hier aus nur mit Weltreisen zu erreichen und mit sehr speziellem Charme und langen Wartezeiten) unterhält und man auch in jedes Rathaus einer regionsangehörigen Kommune gehen kann, die als freiwillige Leistung eine eigene Zulassungsstelle betreibt. Aber ich rechne meine persönliche Zeit immer mit meinem Stundensatz, und bevor ich mir das zweifelhafte Vergnügen bereite, quer durch die Region zu gondeln und stundenlang trotz Termin da rumsitze, drücke ich lieber dem Zulassungsdienst ein paar Kröten in die Hand. Das kommt deutlich billiger und stressfreier.

Mein Kreis war von den Folgen der Schlamperei von „Südwestfalen-IT“ mehrere Monate lahmgelegt worden.
Das war besonders lustig für diejenigen, die ein Elektroauto zulassen wollten, aber nicht konnten und daher Tausende Euro Förderung verpassten.

Immerhin hat man nun durch massiven Einsatz teurer externer Berater erkannt, dass Zwei-Faktor-Authentifizierung wohl doch was Gutes wäre.

Hat das reibungslos funktioniert, besonders wenn ihr vorher das Kennzeichen reserviert hattet

Kann euch mitteilen: es hat NICHT funktioniert. Obwohl ich beim Abmelden explizit gesagt hatte, dass ich das Kennzeichen reservieren will (was auch geschah und von mir bezahlt wurde) und es am Folgetag online für eine Anmeldung verwenden will. Und obwohl ich extra noch mal nachgefragt habe ob ich nun nicht eine PIN bekommen müsste, bekam ich als Antwort: das Kennzeichen ist auf meinen NAMEN reserviert.
Nun, das online-Formular will eine PIN und basta und ich habe keine. Auch auf dem Einzahlbeleg der Gebühren steht keiner. Stelle mir nun also zum dritten Mal den Wecker früher um am Montag morgen zu hoffen, dass ich einen Termin vor Ort bekomme. Puh.
Deutschland kann digital eben einfach nicht. Irgendwas ist immer.

J~

Gott o gott Deutschland und Digitalisierung daskannste dir net ausdenken!

update: ein Mitarbeiter hat dann noch zweimal eine PIN generiert, mit der hat es dann aber leider auch nicht funktioniert :frowning: Die Anmeldung wurde dann klassisch „von Hand“ durchgeführt.

VG
J~

Ich will das alles nicht anzweifeln, aber bei mir hat die Digitalisierung heute gut geklappt:

Bin krank, musste aber nicht zum Arzt, Gespräch mit Sprechstundenhelferin, Arbeitgeber bekommt digital meine Krankschreibung. Nur meine Versicherungskarte fehlte im Computer der Praxis, aber da brauchte ich nur bei der Krankenkasse anrufen, die schicken (nagut altmodisch) ein Fax zur Praxis, und alles läuft.

Früher hätte ich krank und fiebrig im Wartezimmer der Arztpraxis rumgehangen.

Gute Besserung!:vulcan_salute: @Karl2

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Ach hör doch auf. In Deutschland funktioniert nichts und schon gleich gar nichts, das mit diesem digital zu tun hat. Deswegen kann ich ja auch nicht

  • seit fast fünf Jahren durchgängig von zu Hause arbeiten,
  • meinen neuen Führerschein online bestellen und das nur durch Einreichung eingescannter Dokumente und Formulare,
  • minutengenaue Termine beim Straßenverkehrsamt vereinbaren oder gar
  • Dokumente zu Unternehmen und Vereinen online kostenlos in Echtzeit abrufen.

Nix funktioniert hier, aber auch gar nix. Das muss doch endlich mal eingesehen werden!!1!!Elf

Du kannst es schön reden oder nicht. Tatsächlich hatte ich noch nicht mal alle Details erzählt die nicht funktioniert hatten.

Aber sicher liegt es an meiner überzogenen Erwartungshaltung wenn ich davon ausgehe, dass zwei Behörden welche die gleiche Tätigkeit behandeln auf dieselbe Datenbank der KfZ-Kennzeichen zugreifen können die in einen gemeinsamen System in einem bundesweiten Host abgelegt sind.

Und natürlich bin ich, der grundlos Rummeckerer verantwortlich, wenn selbst der engagierte Behördenleiter neben mir sitzend zweimal nicht in der Lage ist mir die technischen Voraussetzungen für einen Onlinevorgang zu schaffen während ihm dreiviertel der Belegschaft beratend zu Seite steht.

Klar, ich bin ja nur ein dummer, von IT-Kenntnissen komplett befreiter Bürger in einer perfekt funktionierenden, digitalen Behördenwelt.

J~

Der Arbeitgeber bekommt gar nichts. Er muss sich einmalig recht aufwändig bei einem Dienst legitimieren und anmelden (was natürlich zurecht so sein muss) und fragt dann wiederholt die AU ab.
Nach Aussage einer Mitarbeiterin einer Krankenkasse kann es bis zu drei Wochen dauern, bis die AU angezeigt wird.
Das führte dazu, dass ich erst nach drei Wochen beim Anwalt war und wegen erwiesener Lügen einen Azubi dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen konnte.