Gedankenexperiment..wie würdet ihr entscheiden?

So gesehen hat der Bankmanager den lebensgefährlichsten Job …
(Oder : um den kräht kein Hahn)

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Was heißt ich versuche gerade die Frage in die Richtung zu lenken in der man sich entscheiden muss? Das ist ja der Sinn und Zweck der Frage wie man sich entscheidet. Wenn jemand dazu nichts sagen will, weil er sich dazu nicht berechtigt fühlt oder will, muss er ja hier nicht antworten. Und da es wie ich jetzt schon öfter geschrieben habe ein fiktiver Fall ist und wie ich annehme keiner von uns ein Einsatzleiter, geht es hier einfach um deine persönliche Entscheidung wie du agieren würdest. Nicht mehr und nicht weniger.
Was meinst du mit Manager feminisieren? Wie würdest du den agieren wenn er eine Frau wäre?

Danke für die Antwort. Klar würden in einem realen Fall noch solche Dinge reinspielen wie zb eine etwaige Erkrankung etc pp. Allerdings geht es hier in diesem fiktiven Fall nur um diese 6 Menschen auf dem Bild ohne weitere Backgrounds zu kennen wie eine Erkrankung. Und du meintest die Kinder zuerst, aber wie würdest du dann weiter vorgehen. Sind ja noch 4 weitere Personen die freigelassen werden müssen und auch bei den Kindern kannst du nicht beide gleichzeitig rausholen sondern musst dich entscheiden😉

Alles gut, kein Ding:)
Bei den Kindern kannst du auch nur jeweils eins nach dem anderen rausholen und nicht beide gleichzeitig. Ansonsten bin ich bei der Reihenfolge (fast) bei dir. Ich würde erst das Mädchen rausholen, dann den Jungen, dann die Rentnerin, dann die Bankangestellte, dann den Arbeiter und dann den Bankmanager. Wobei ich iwo auch bisschen bei dir, vor der Rentnerin die Bankangestellte rauszuholen weil eben noch jung. Iwie sehe ich aber halt auch die Rentnerin gefährdeter und bei der Bankangestellten bisschen als „Berufsrisiko“, auch wenn es hart klingt und sie da auch nichts dafür kann.

Ich denke nicht das der Einsatzleiter entscheiden würde welche von den Geiseln freigelassen wird, sondern die Geiselnehmer.

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hi,

jap, und das habe ich.
Ich bin mir unsicher, was dir noch fehlt.

Ich wies lediglich darauf hin, dass diese Entscheidung - in welcher Reihenfolge - rein sekundär wäre.
Primär über allem steht eine zugrunde liegende logische Reihenfolge die mit den Personen selbst nichts zutun hat.

Der Ansatz nach Alter/Lebenserwartung geht in die gleiche Richtung. Das ist keine Entscheidung, wer jünger ist, sondern es steht bereits fest.

grüße
lipi

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Wir sind hier bei einem der ältesten theoretischen Dilemmata in der Psychologie: darf ich ein Flugzeug mit 200 Insassen abschießen, wenn dieses droht, in ein Station mit 50.000 Gästen zu stürzen? Auf einem Gleis liegen 10 Rentner und auf dem Parallelgleis 2 junge Menschen; über welches Gleis lasse ich den Zug fahren?

Es gibt keine richtige und keine falsche Antwort. Wenn man sich mit den Antworten und den Intensionen des Antwortenden beschäftigt, kann man einiges über seinen Charakter erahnen. Warum nur erahnen? Die meisten von uns werden in ihrem ganzen Leben nie in solch ein Dilemma kommen, werden solche Entscheidungen nie treffen müssen. Und die, die es müssen, werden oftmals psychologisch vorab geschult und anschließend betreut.

Bei den beiden sehe ich noch keinen konkreten unterschiedlichen gesellschaftlichen Nutzen, den man bewerten könnte; keine größere Belastung, wenn man eine der beiden nicht wählt. Hier würde ich eine Münze werfen.

Bewusst habe ich den Faktor der Vermehrungsfähigkeit eingebracht. Der gesamtgesellschaftliche Nutzen einer Person sinkt mit den Lebensjahren.

Bevor jemand mit mir schimpft über die Floskel des „gesellschaftlichen Nutzens einer Person“: mir gefällt die Idee der Schweizer Brandversicherer, die bei Brandschutzmaßnahmen eine Kosten-Nutzen-Analyse vornehmen und nicht Schutz-zu-jedem-Preis fordern. Ja, das kann, vor allem bei der Geschichte unserer Ahnen, als kaltherzig und menschenverachtend erachtet werden. Aber gerade bei der rationalen Analyse solcher Dilemmata kann es hilfreich sein. (Aufgrund dieses Ansatzes haben die Schweizer Brandversicherer übrigens festgelegt, dass Rauchmelder gesamtgesellschaftlich höhere Kosten als Nutzen verursachen.)

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Solche Punkte würde ich nicht ganz ausschließen.
Hier wissen wir (zum Glück) kaum etwas über die Personen,
nur das Foto, Beruf, und ungefähres Alter.

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Nach den Kindern kann nur das Los entscheiden.

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Ich habe zwei Ansätze.

  1. nach Vulnerabilität (damit meine ich nicht, wie gut sie eine Erschießung verkraften, sondern wie sie mit der Todesangst umgehen können und wie schwer Folgeschäden sein können)
  • erst die Kinder nach Alter - ich finde, der Junge sieht jünger aus, also ihn zuerst
  • danach die Rentnerin, weil höchstes Risiko für Herzkreislauferkrankung und z.B. Herzinfarkt durch die Stresssituation
  • dann den Arbeiter, weil unbeteiligt
  • die beiden Bankmitarbeiter:innen zuletzt, weil sie am besten für den Umgang mit so einer Situation geschult sein dürften. Die Angestellte zuerst, weil in weniger verantwortlicher Stellung, bleibt der Manager zum Schluss.
  1. wenn ich das Umfeld mit einbeziehe
  • Kinder zuerst wie oben
  • die Bankangestellte, weil sie am wahrscheinlichsten Hauptbezugsperson für kleine Kinder ist
  • den Arbeiter, weil möglicherweise Vater und weniger Verdienst, d.h. Absicherung für die Familie
  • den Bankmanager
  • hier kommt leider die Rentnerin zuletzt, es sei denn, man kombiniert beide Ansätze und zieht sie wegen Gefährdung nach vorne

Der zweite Ansatz arbeitet für meinen Geschmack mit zu vielen Vermutungen. Daher eher Ansatz 1.

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Daher ist auch gut, dass im Regelfall das hier gilt:

Die meisten bisherigen Überlegungen beziehen nur das offensichtlich bzw. bekannte ein. Aber was ist, wenn der männliche Unbeteiligte ein wahnsinniger Serienmörder ist oder der Niederlassungsleiter alleinerziehender Vater der beiden Kinder, von denen eines ohnehin unweigerlich in wenigen Wochen an Krankheit XY sterben wird?

Wenn man Spaß an so etwas hat, kann man solche Spielchen natürlich betreiben, aber in der Realität ist so etwas weitaus weniger lustig.

Noch besser ist, dass ich bei der Berufswahl hellsichtig genug war, einen Beruf zu wählen, bei dem ich aller Voraussicht nach nicht in die geschilderte Situation kommen werde!

Es ist ja aber deutlich, dass es hier um ein Gedankenspiel geht. Vielleicht mit der Absicht, implizite Wertungen herauszufinden.
Mir leuchtet z.B. nicht ein, warum das Mädchen vor dem Jungen gerettet werden sollte. Ich finde, über die Ansicht, dass Jungen weniger verletztlich seien, sind wir hinaus.
Trotzdem habe ich in Variante das immer noch häufigste Familienmodell vorausgesetzt, nachdem die jüngere Frau am ehesten hauptsächlich erziehungsverantwortlich ist. Sonst finde ich nämlich auch nicht, dass Frauen vor Männern gerettet werden müssen. Gebärfähigkeit allein finde ich kein Kriterium, jedenfalls in einer Gesellschaft in einem so dicht besiedelten Land wie unserem.

Natürlich, so habe ich die Vorgabe verstanden.
Das das Szenario nicht realistisch ist, ist ja klar.

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Ich würde als erstes den Bankmanager rausholen. Dann den Arbeiter. Es ist zwar richtig, dass die beiden mit der Situation besser klarkommen als die Kinder, aber sie mE ein deutlich höheres Risiko erschossen zu werden. Warum? Hauptsächlich, weil er in den meisten Postings bisher zuletzt kommt. :slight_smile: Auf Bankmanger sind viele eh nicht so gut zu sprechen, und auf Schwarze sowieso nicht. Wenn ich mir also die Frage stelle, ob der Verbrecher eher einen Schwarzen oder einen bankmamger erschießt oder ein süßes kleines Kind, dann sage ich klar: Der Bankmanger und der Schwarze sind deitlichb gefährdeter.

Dann würde ich die Rentnerin herausholen. Dann die Kinder, denn die Können nicht ohne Erwachsenen drinbleiben. Den Jungen zuerst - auch hier denke ich, wenn eines der Kinder zuerst erschossen wird, dann der Junge. Zuletzt dann die Bankangestellte.

Beste Grüße,
Max

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deine Überlegung finde ich gut!

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Eine Entscheidung kann ohne weitere Informationen zu den Menschen nicht getroffen werden. Nur mit Bild und einem Schlagwort ist das nicht möglich.

Welche Erkenntnis soll am Ende stehen? Ich empfehle Abbruch des Experiments.

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Hallo,

  1. Bankmanager
  2. Bankangestellte (damit wären die Geiselnehmer schon mal psychisch geschwächt)
  3. Mädchen und Junge
  4. Arbeiter
  5. Rentnerin (die könnte die Geiselnehmer zur Aufgabe überreden)
    :sunglasses:
    Gruss
    Czauderna
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Ich nehme an, dass es genau darum geht, zu schauen, was die Leute sich im Kopf hinzuimaginieren, um ihre Entscheidungen zu begründen.

Welche Erkenntnis soll am Ende stehen?

Das sich die meisten Menschen von Stereotyopen und Vorurteilen lassen, die sich alleine aus einem Schlagwort und einem Bild ergeben. Also das alte Bewerbungsfoto-Problem.

Vor einiger Zeit habe ich mal einen Artikel darüber gelesen, wie viel Aufmersamkeit in den Medien und in der Öffentlichkeit Fälle von verschwundenen Kindern in den USA erregen. Ergebnis: Bist du ein blondes, weißes Mädchen, dann hadst Du gute Chancen, dass dein Fall monatelang im Gespröh bleibt. Als schwarzer Junge verschwindest Du nach kurzer Zeit unter ferner liefen.

Meine Überlegung war, dass die Bankräuber von den gleichen Steroetypen und Vorurteilen beeinflusst werden, die auch viele Leute dazu bewegen, natürlich den Bankmanager als letztes zu retten. Der ist ja auch ein Schuft, der armen Witwen den Kredit kündigt. :slight_smile: Also muss er als erstes aus der Schußlinie.

Beste Grüße,
Max

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Danke für die Antwort und ich antworte jetzt erst weil meine Antworten gestern aufgebraucht waren😅 Darf ich fragen warum du den Jungen vor dem Mädchen rausholen würdest? Würde das anders rum machen, ansonsten bin ich soweit auch fast bei dir. Den Arbeiter hätte ich zb nach der Rentnerin rausgeholt weil er noch jung und ein Mann ist, andererseits ist er ökonomisch betrachtet „wichtiger“, da er arbeitet, Steuern bezahlt und er hat vermutlich noch länger zu leben.

Denke ich auch das es so in Reallife wäre. Aber hier geht’s ja nur um einen fiktiven Fall, und da darf es halt der Einsatzleiter entscheiden😉

Ja, das ist natürlich bisschen fies weil man sich entscheiden muss und man dementsprechend in einem moralischen Dilemma steckt bzw abwägen muss welcher Mensch den höheren „Wert“ hat. Ich muss sagen ich kann nur hoffen das keiner von uns mal so eine Entscheidung in echt treffen muss. Kann mir vorstellen das selbst für geschultes Personal das teils ziemlich heftig sein muss für die Psyche.