Geeignete Hecke gesucht: blickdicht, immergrün, ungiftig

Hallo,
wir haben einen großen Innenhof, der über 60m von einer alten Mauer (120cm hoch) in L-Form umgeben ist. Diese wollen wir so stehen lassen, da sie ideal als Windschutz ist.
Wir möchten an der Mauer entlang nun eine Hecke anlegen, diese sollte immergrün sein und blickdicht werden, idealerweise nicht extrem giftig (kleine Kinder, Hunde,Minischweine, Schafe kämen in Kontakt). Die Hecke sollte mindestens auf 250cm wachsen.
Ich hatte zuerst an Hainbuche gedacht, aber diese ist ja leider nicht immergrün, als Alternative hatte ich an Thujas gedacht, aber diese sollen doch sehr giftig sein. Die Pflanzen würden an der Nordseite der Mauer stehen, d.h. wenn die Sonne im Süden steht, wären sie bis Mauerhöhe im Schatten. Der Boden ist einwandfrei, nicht zu trocken, nicht sandig oder lehmig.
Welche Gehölze/Bäume kämen denn für diesen Zweck in Frage?
Vielen Dank für Eure Ideen.

Hallo,

ich kann dir leider nicht sagen, WAS du pflanzen sollst, aber ich kann dich darin bestärken, keine Thuja zu pflanzen.

„Der Lebensbaum, der auch unter dem Namen Thuja bekannt ist, ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Er kann bei Berührung Hautreizungen auslösen, in schlimmeren Fällen und bei Verzehr verursachen seine Giftstoffe außerdem Erbrechen, Durchfall oder sogar Nierenschäden.“

Die Gefährlichkeit kann ich nicht einschätzen, unsere Tochter hatte nie das Bedürfnis, Thuja zu verzehren :slight_smile: , und Haustiere haben wir nicht, aber eine mittlerweile hässliche Thujahecke. Mein Mann hat sie jetzt in Februar extrem runtergeschnitten, weil sie zu groß geworden war, und das Elend ist zum Vorschein getreten, von innen (und jetzt natürlich auch von oben) ist alles braun, denn dort, wo kein Licht drankommt, gibt’s auch kein Grün!

Wie sieht’s aus evtl. mit Bambus? Natürlich dann mit Wurzelsperre, sonst hast du ihn später überall. [Hier][1] steht allerdings sogar: „Der Bambus Fargesia ist wegen seiner kompakten Wuchsform und guten
Schnittverträglichkeit besonders gut zur Heckenbepflanzung geeignet. Ein
weiterer wichtiger Vorteil dieser Bambusart ist, dass er keine
Ausläufer bildet, weshalb auf eine Rhizomensperre (Wurzelsperre)
verzichtet werden kann
.“

Gruß
Christa
[1]: https://www.bambuswald.de/bambushecken-sorten-und-pflanzabstand

Hallo,

da würde ich mal einen Blick in das zuständige Landesgesetz werfen. Je nach Bundesland und Abstand zur Grundstücksgrenze, kann Deine Minimalhöhe schnell die maximal erlaubte Höhe erreichen. Im übrigen sei Kirschlorbeer in den Raum geworfen. Der ist zwar giftig, schmeckt aber für Mensch und Tier so abscheulich, daß die Gefahr, daß davon nennenswerte Mengen verzehrt werden, nahe null ist. Einer der vielen Vorteile ist, daß er es auch nicht übel nimmt, mal ordentlich zurechtgestutzt zu werden. Kirschlorbeer treibt nämlich - im Gegensatz zu manch anderem Gewächs - auch aus altem Holz.

Gruß
C.

Hallo,

erkundige Dich mal in einem Gartenfachbetrieb nach einheimischen Heckenpflanzen.
Wäre doch schön, wenn die Gartenvögel auch was dran haben - sei es ein guter Nistplatz oder leckere Beeren im Winter.

Gruß,
Paran

Auch im Sinne der heimischen Fauna. Vögel können damit nix anfangen, sie saufen wie verrückt, also wenig Begleitpflanzen und sie brauchen sehr lange, bis sie „angehen“.

Soon

Hallo ich habe bei mir Kirschlorbeer gepflanzt und bin sehr zufrieden. Der ist immer grün und wächst schön dicht.
viele Grüße noro

Außerdem ist er relativ stark giftig in allen Pflanzenteilen und wird von Insekten vollständig, von Vögeln weitgehend gemieden. Eine Art Kleingarten-Pest.

Schöne Grüße

MM

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Darum geht’s ja bei dem. Die Blausäure tötet jedes Insekt, das rein beißt, daher haben such insektenfressende Insekten und Vögel nichts davon. Die Blätter sehen dafür immer aus wie frisch lackiert.

Im Kompost dann das gleiche, riecht lecker nach Marzipan, und verrottet nur sehr langsam.

Je nach Art kann das Zeug bei der Wachstumsgeschwindigkeit mit Bambus mithalten.

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Ganz hervorragende Idee, da werden sich die Schafe über lecker Bambus freuen.

Könnte man die Mauer eventuell mit z.B. Efeu dauerbegrünen und dann frei sein in der Wahl der Hecke?

Dann könnte man nämlich eine Menge machen, das sinnvoller und schöner ist als ausgerechnet Kirschlorbeer- die Nachteile wurden schon aufgezählt- und Thuja.
Thuja würde schon gehen, die Giftigkeit hält sich in der Praxis auch in Grenzen, vor der Mauer saufen sie auch niemandem etwas weg, man müsste sie freilich ab und zu kürzen, sonst werden das hohe Bäume, oder aber die kleinwüchsigen Sorten auswählen. Aber findet ihr das schön?
Über Bambus freuen sich die Schafe und er ist teuer.
Der Vorschlag einer (gemischten) Hecke mit einheimischen Sträuchern wäre auch meiner, zumal die Beschreibung mit gemischtem Tierleben mich an eben eine solche „Buntheit“ bei Euch denken lässt. Es würde ein Hort der Klein- bis Kleinsttiere sein, die dort Nistmöglichkeiten und Nahrung fänden.

Wäre aber der Efeu an der Mauer eine Option. dann stünde auch Deiner Idee mit der Hainbuche (die eine wirklich feine Heckenpflanze ist) nichts im Weg, denn dahinter bliebe es ja immer grün.

Grüße
farout

Frage, warum denn Immergrün? wollte ihr im Winter auch nackig draußen im Garten Sonnen? kenne vilee die Immergrün wollen, dies aber nicht wirklich benötigen.

Meiner auch. zum Teil kann man Listen mit einheimischen Sträuchern von der Gemeinde Grünflächenamt bekommen. Bei uns gibt es sogar eine Pflanzpflicht von Einheimischen gehölz, Auswahl nach eben dieser Liste.

Danke für den Hinweis. Die Hecke befindet sich aber mitten auf unserem Grundstück und trennt unseren Innenhof auf der einen Seite vom Garten und auf der anderen Seite vom Weidebereich.

Danke für den Vorschlag mit den einheimischen Sträuchern. Wir wollten eine immergrüne Hecke, da wir einen sehr neugierigen Dauerspaziergänger hier haben, der gerne Leute beobachtet und da wir tatsächlich im Innenhof einen Badezuber haben, sind wir da auch im Winter drin. Auch ein Grund: wir haben einen alten Bauernhof und diese Mauer grenzt unseren Innenhof vom Gartenbereich und der Weide aber, wir wir wollen einfach vermeiden, dass wir dann den ganzen Hof voll Blätter haben und gleichzeitig sichtgeschützt sind.

je nach Busch ist das das Geäst schon mal recht dicht, vor allen wenn man regelmäßig Rückschnitte macht. Laub hat man im Herbst immer, das mehr durch eure hecke ist zwar etwas mehr Arbeit, dafür entschädigt dann aber, dass die Straücher im Frühling und Sommer Blüten tragen, was bei den Immergrünen er selten ist.

Bedenke auch, dass bei eine Wuchshöhe von 250 cm ihr euren Blick in die Ferne auch beschneidet. Bei 180 cm kann schon kaum einer mehr drüber schauen ohne auf die Zehenspitzen zu gehen. Augen liegen ja nicht auf dem Kopf

Vielen Dank für die Tipps. Wenn ich Efeu anpflanze, brauche ich eine neue Frau, die mag das überhaupt nicht, weil wir das ganze Grundstück vom Kauf davon befreien mussten. Natürlich würde ich das unter Kontrolle halten bei einer Neubepflanzung, aber das kriege ich trotzdem nicht genehmigt :smile:
Kirschlorbeer fällt wegen der Giftigkeit wohl weg und Thujas wären dann doch wohl wirklich eine Notlösung. Interessant fände ich noch den Bambus, weil ich doch die Möglichkeit hätte, die Schafe da auf Distanz zu halten, nur wie sieht es da mit der heimischen Tierwelt aus?

Vielen Dank für Eure hilfreichen Ratschläge. Vielleicht hätte ich noch kurz ergänzen sollen: da die Hecke mitten auf unserem Grundstück liegt, brauchen wir auf keine Maximalhöhe zu achten. Immergrün und blickdicht sollte sie sein, weil wir (vorhandene) neugierige Blicke abhalten wollen und um abfallende Blätter zu vermeiden. Wir haben einen alten Bauernhof und die genannte Mauer grenzt unseren Innenhof vom Garten und Weidebereich ab. Bei abfallenden Blättern hätten wir diese dann immer im Innenhof, da wir schon recht ausgelastet sind mit der Pflege des restlichen Grundstücks, wollte ich das ehrlich gesagt dadurch vermeiden.
Wegen der Giftigkeit habe ich mir auch nochmals Gedanken gemacht, unsere Kinder werden da sicherlich nicht mehr dran knabbern, Hunde und Katzen wohl auch weniger und die Schafe kann ich problemlos auf Abstand halten, wenn ich die Hecke immer sach-und fachgerecht etwas in Form halte. Wir haben noch zwei Minischweine im Garten rennen, aber die werden wohl auch eher so schlau sein, sich an die leckeren Sachen zu halten.

Ich habe eine Bambus hecke, diese wirft auch Laub ab und zwar ganzjährig. Die heimische Tierwelt kann damit ncihts anfangen. Neste können dort nicht gebaut werden, da die Zweige fehlen. ausser Immergrün und Ungiftig verfehlt diese komplett deinen Bedarf.

Guten morgen,

wenn man von Bienen, Hummeln und diesem blöden Käfer absieht, der nachts aus der Erde kriecht. Und zumindest Amseln und Meisen scheinen die Beeren auch zu mögen.

Aber natürlich hast Du recht, daß es sinnvollere Bepflanzungen gibt. Wobei ich der Ansicht bin, daß in einem kleinen Ziergarten auch mal 1. Mose 1,28 gelten darf.
[/quote]

Gruß
C.

Das ist ein Dilemma.

Eher arm. Mir fällt spontan kein einziges heimisches Tier ein, das den Bambus lebend nutzt, die toten Halme könnten Verwendung finden als Brutnester für verschiedene Insekten.
Schön aussehen tut das schon.
Schon wegen der Umstände und der Preise würde ich mich vorher gründlich informieren , man muss verschiedenes beachten: Wuchsform, (darf es wuchern an der Mauer?), Frosthärte, Endhöhe et cetera.
Ich würde den Kontakt zu einer Spezialgärtnerei empfehlen, die meistens auch sehr gut beraten.

Ich möchte darauf hinweisen, dass „immergrüne“ Pflanzen durchaus auch Blätter verlieren, nur halt das ganze Jahr hindurch!
Ich würde auch für die heimischen Sträucher plädieren. Hainbuche behält ihre (welken) Blätter übrigens bis in den Frühling, da habt ihr auch Sichtschutz.