Die Frage lautet:
Wie erklärt sich die pauschal positive Haltung der deutschen Linken bzw. LINKEN zum Islam trotz der gegenteiligen Haltung, die Karl Marx dazu eingenommen hat?
Laut einer aktuellen Umfrage hat die AfD die SPD bundesweit überholt und ist nun zweitstärkste politische Kraft in Deutschland. Ich bin sicher, dass der Trend anhält und der Abstand zur SPD noch ausgebaut wird. Kann diese Entwicklung verwundern angesichts des - in den Augen vieler kritischer Betrachter und immer noch milde ausgedrückt - naiven Umgangs vieler Politiker und Medienleute mit den diversen Ereignissen in Chemnitz, ein Umgang, der geradezu zwangsläufig zur Verstärkung der Abwehrhaltung bei weiten Teilen der Bevölkerung gegen die Merkel-Politik und infolgedessen zu einem Anstieg der Zahl von AfD-Sympathisanten führt?
[MOD: persönliche Angriffe auf andere User del.]
Im folgenden will ich die Haltung der Linken zur Flüchtlingsproblematik zur Diskussion stellen, eine Haltung, die sich von dem oben Angedeuteten im Prinzip in nichts unterscheidet. Auffällig ist allerdings, dass der wichtigste programmatische Vordenker der Linken, Karl Marx, über den Islam eine Meinung vertrat, die der aktuellen Meinung der Linken über diese Religion gänzlich entgegengesetzt war. Marx schrieb z.B. folgendes (in „Die Kriegserklärung - Zur Geschichte der orientalischen Frage“, 1854):
Der Koran und die auf ihm fußende muselmanische Gesetzgebung reduzieren Geographie und Ethnographie der verschiedenen Völker auf die einfache und bequeme Zweiteilung in Gläubige und Ungläubige. Der Ungläubige ist ‚harby‘, d. h. der Feind. Der Islam ächtet die Nation der Ungläubigen und schafft einen Zustand permanenter Feindschaft zwischen Muselmanen und Ungläubigen.
Nichts davon findet sich heute in der Anschauung der Linken (bzw. der LINKEN Partei) über das Wesen des Islam. Es ist, als hätte ihr Idol, das auf der Homepage der LINKEN immer noch hoch in Ehren gehalten wird („Kommunistisches Manifest - auch heute noch richtig“) solche Dinge nie gesagt.
Wie konnte es dazu kommen? Wieso wird Marx in diesem wichtigen Punkt ignoriert?
Die Erklärung liefert vielleicht das bekannte Wort „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“.
Zum einen sind die USA das erklärte Feindbild (LINKE-Homepage: „Rassismus, Nationalismus, Frauenfeindlichkeit“) der heutigen Linken, wobei es schon witzig erscheint, den USA pauschal Frauenfeindlichkeit zu unterstellen. Witzig ist auch, dass Rassismus und Frauenfeindlichkeit oder zumindest -unterdrückung, die beide im Islam unübersehbar sind, von den Linken nicht zur Kenntnis und schon gar nicht als Anlass für Kritik genommen werden. Sofern der Islam also in einem Feindverhältnis zu den USA steht, stehen ihm die Linken schon aus diesem Grund wohlwollend gegenüber.
Hier im Inlands-Forum soll es aber mehr um das andere Linken-Feindbild, die Rechten, gehen. Auch hier gilt: „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“.
Da die Rechten dem Islam gegenüber grundsätzlich kritisch und, je nach Schärfe der Position, auch feindselig gegenüber stehen (wobei die Merkel-Follower zwischen Kritik und Feindschaft keinen Unterschied zu machen in der Lage oder willens sind), stehen die Linken nach der gleichen Logik wie im Fall USA dem Islam schon aus diesem Grund wohlwollend gegenüber. Aus dieser Logik folgt, dass jeder, der den Islam kritisiert, den Rechten zugerechnet bzw. als rechts verdächtigt wird. Diese Strategie ist mittlerweile ein Automatismus geworden, dessen Oberflächlicheit und Fragwürdigkeit den Merkel-Followern gar nicht bewusst ist.
Die Linken kennen in Bezug auf den Islam nur eine Art von Unterdrücker: alle Gruppen, die den Islam unterdrücken (wollen). Das sind natürlich die Rechten bzw. alle, die dem Islam kritisch gegenüberstehen und daher pauschal als rechts gelten, siehe oben. Dabei ignorieren die Linken, dass der Islam selbst bestimmte Gruppen unterdrückt, z.B. Andersgläubige, Frauen im allgemeinen, Feministinnen im besonderen und Homosexuelle. Die Unterdrückung dieser Gruppen wird ignoriert oder toleriert, weil der Islam als Ganzes von den Rechten der Gefahr der Unterdrückung ausgesetzt ist. Für die Linken gilt also:
Der Islam darf unterdrücken, er darf aber nicht unterdrückt werden.
Der Grund dafür ist, dass alles, was gegen den Islam kritisch vorgebracht (z.B. die Unterdrückung jener Gruppen), zu verschweigen ist, als wäre es gar nicht existent, da andernfalls die Feinde der Linken, die Rechten, einen propagandistischen Nutzen daraus ziehen könnten. Etwas Analoges erlebt man gerade im Zusammenhang mit den kritischen Äußerungen von Verfassungsschützer Maaßen über die Berichterstattung der Medien und diverse Kommentare durch Politiker über die Vorfälle in Chemnitz, was die Merkel-Follower zur Befürchtung veranlasst, dass Maaßen damit „Wasser auf die Mühlen der Rechten“ gießt, was den Verdacht erregt, dass es nicht um Wahrheit, sondern nur um den Nutzen für bestimmte politische Ziele geht, die von Merkel definiert wurden (und vom wem im Hintergrund auch immer).
Eine ganz seltene Ausnahme unter den Linken ist Sarah Wagenknecht, die vor den Risiken islamischer „Parallelwelten“ in Deutschland warnt. Zumindest sie hat Marx also in diesem Punkt nicht vergessen. Natürlich werden Merkel-Follower einwenden, sie meine nur den „radikalen“ oder „reaktionären“ Islam - was jene dabei übersehen, ist, dass der Islam per se radikal und reaktionär ist, siehe Koran.