Geiselnahme-kein Pardon!

Moin

Und wenn ich dein Argument kaufen wuerde:
wieso kann man ueberhaupt die Freiheit des
einen mit dem Tod eines anderen (Unbeteiligten) / vieler
anderer aufwiegen/abgleichen?

Die Frage würde ich den West-politikern stellen die vor 50 Jahren damit angefangen haben. Die aktellen Vorgänge sind RE aktionen, nicht Aktionen.

cu

Hi Pumpkin,

Als Antwort auch auf deine Postings an mich:

Irgendwie kann ich
die Reaktion nach 50 Jahren „verscheissern“ schon verstehen.

Ich kann die Wut verstehen.
Aber deshalb sind die Taten trotzdem nicht zu entschuldigen.

Wieso ist es nicht erlaubt, das Unrecht auf beiden Seiten
zu sehen und zu benennen?
Abgesehen davon hat mir noch keiner einleuchtend erklaeren
koennen, wo bei Osama Bin Laden ein Verzweiflungspotential
gewesen sein kann, wenn man das so definiert, dass er keinen
anderen Handlungsspielraum mehr hatte, seine Ziele durchzusetzen.
Und noch eine Frage: wer ist die Instanz, die entscheidet,
ob ein Ziel den Einsatz aller Mittel, auch das Toeten Unbeteiligter,
rechtfertigt?

Gruesse
Elke

Hallo!

Da fehlt mir beinahe nur noch das „Wollt Ihr den totalen
Krieg?“ hintendran.

Ich denke mal, das war eine Entgleisung von dir, total aus dem
Kontext gerissen und so etwas von unpassend. Eine
Entschuldigung tut nicht nötig, wäre aber nett und würde
zeigen, das du doch vielleicht ein oder sogar zweimal
nachgedacht hast.

Ich finde andere „Entgleisungen“ eigentlich schlimmer:
„Wer den Tod sucht, kann ihn haben!“(O-Ton Schily)

Grüsse
Denis

Hi,

Und
dann gibt es - und das darf man auch nicht vergessen - die
tatsächlichen Freiheitskämpfer, die die Besatzungssoldaten
angreifen und sie aus ihren Ländern vertreiben wollen - und
dürfen.

Hallo Omar Abo-Namous,

ich will mal nur auf diesen Punkt eingehen, denn ich stehen
lassen habe, denn ansonsten stimme ich dir zu, dass sich
Amerikaner in ihrer Hilflosigkeit nicht viel anders benehmen
wie Terrroristen.

Mein Frage hier zu:
Dürfen Freitheitskämpfer das wirklich wenn sich der Großteil
der Bevölkerung nichts anderes als Ruhe und Frieden im Land -
und zwar sofort - wünscht?

Woher weisst du das? Ich denke, sie wünschen sich zwar Ruhe und Frieden, aber auch Souveränität und Eigenständigkeit. Zumal sie nicht in Ruhe gelassen werden, solange die Amis sich in ihrem Land einmischen. Wir hatten hier im Forum schon mal die Frage gestellt, warum die Bevölkerung nicht mit den Amis gegen die Terroristen arbeitet. Die Frage ist, ob sie Ruhe und Frieden bekommen, wenn die Freiheitskämpfer nicht mehr kämpfen würden? Ich glaube nicht. Die Amis schlagen blindlings um sich, denn die meisten gefolterten in den Gefängnissen haben weder mit Terroristen noch mit Freiheitskämpfern zu tun.

Das Recht der Iraker sich zu verteidigen kann man ihnen nicht absprechen. Und über ihre Köpfe oder in einer Zirkuswahl zu entscheiden, was sie eigentlich wollen, ist sehr gefährlich und sollte nicht von demokratischen Völkern unterstützt werden. In einer TV-Komödie (BBC:Between Iraq and a Hard Place) wird über die neuen Kreuzkrieger (USA und GB) gesprochen: „And what values do they bring? Well, values of a new america; democracy George Bush style; no more 100% victories, but a new system where there are two candidates and the one with the most votes loses.“ Sehr viel Sinnvolles kann Amerika den Irakern nicht mehr bieten!

Ich glaube auch, dass diese Politik des Dagegen-kann-man-nichts-machen wenn es um die USA und ihre Aggressionen geht weder dem Rest der Welt noch den Amis selbst (sie fühlen sich in ihrem Handeln bestärkt) weiterhilft.

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo Omar,

Woher weisst du das?

Gegenfrage: Woher weisst du das es nicht so ist?

Im Irak gibt es über 24 Millionen Menschen.
Wenn die Mehrheit aktiv etwas gegen die USA hätten, hätten die Amerikaner keine Chance sich zu halten.
So hingegen kämpfen ein paar sogenannte Freiheitskämpfer relativ witzlos gegen fremde Truppen im Land, und schaden mehr Ihrer eigenen Bevölkerung denn den „Besatzern“.
Ich bin natürlich auch der Überzeugung, dass man den Amerikanern nicht sonderlich positiv gegenüber eingestellt ist… schon gar nicht weil man die ehem. Verbündeten im Norden und Im Süden vor Jahren schmählich im Stich gelassen hat, als Sie den Aufstand gegen den auch gar nicht mal so netten Saddam probten.
Nebenbei mit ein Grund weshalb sich die Amerikaner nicht wundern mussten nicht mit offenen Armen empfangen zu werden.

Ich denke, sie wünschen sich zwar Ruhe
und Frieden, aber auch Souveränität und Eigenständigkeit.

Sicherlich… haben wir in Deutschlan soger mit fremden Truppen im Land erreicht…

Zumal sie nicht in Ruhe gelassen werden, solange die Amis sich
in ihrem Land einmischen.

Die Frage ist nur von wem?

Wir hatten hier im Forum schon mal
die Frage gestellt, warum die Bevölkerung nicht mit den Amis
gegen die Terroristen arbeitet. Die Frage ist, ob sie Ruhe und
Frieden bekommen, wenn die Freiheitskämpfer nicht mehr kämpfen
würden? Ich glaube nicht. Die Amis schlagen blindlings um
sich, denn die meisten gefolterten in den Gefängnissen haben
weder mit Terroristen noch mit Freiheitskämpfern zu tun.

Weswegen? Weil sie die Lage nicht so im Gruff haben wie sie es gerne hätten. Es gäbe kaum noch Grund zu den jetzt durchgeführten Maßnahmen.
Ich verstehe jedoch dass keiner mit den Amerikanern zusammenarbeitet, weil es die verständliche Angst gibt, der nächste zu sein der vom sogenannten Widerstand eliminiert wird.
Das Volk sitzt zwischen den Fronten.
Den Amis kann es egal sein… sind ja nicht die eigenen Leute. Denen die hier ein Stück vom Kuchen abhaben wollen ist’s auch egal. Auch wenn es die eigenen Leute sind.

Das Recht der Iraker sich zu verteidigen kann man ihnen nicht
absprechen.

Also haben so ein paar Gruppen die um die Macht kämpfen das Recht die Bevölkerung leiden zu lassen?

Und über ihre Köpfe oder in einer Zirkuswahl zu
entscheiden, was sie eigentlich wollen, ist sehr gefährlich
und sollte nicht von demokratischen Völkern unterstützt
werden.

Über wessen Köpfe? Derer die Angst haben nicht genug Einfluss zu bekommen um Ihren islamischen Gottesstaat zu errichten?
Sollen Demokratien so was unterstützen?

Ich glaube auch, dass diese Politik des
Dagegen-kann-man-nichts-machen wenn es um die USA und ihre
Aggressionen geht weder dem Rest der Welt noch den Amis selbst
(sie fühlen sich in ihrem Handeln bestärkt) weiterhilft.

Durch das was da abgeht wird es auch nicht besser…

Gruß Ivo

Ich dachte, die RAF-Zeiten wären vorbei.
Teaser hat hier völlig recht, ein Staat darf sich niemals
erpressen lassen.

Grüße, Mathias!
Was können denn einzelne Menschen gegen den Terror von oben ausrichten? Nun, reiche Leute können sich ins Ausland absetzen, um der Staatswillkür zu entgehen, aber armen Menschen bleiben nur Geiselnahme und Selbstmordattentate, die absurderweise von den Mächtigen als feige dahingestellt werden, weil man sich nicht dagegen schützen kann. Aber was wirklich feige ist, sind Angriffe in Panzern und Kampfflugzeugen auf die Zivilbevölkerung. Als sich israelische Piloten gegen den Einsatz wehren wollten, ich weiß nicht genau, wurden sie da nicht als Dienstverweigerer bezeichnet? Also ich wäre lieber Dienstverweigerer als Mörder.

Irgendwie kann ich
die Reaktion nach 50 Jahren „verscheissern“ schon verstehen.

Es geht nicht um das verstehen… es geht um das gutheißen und für sinnvoll erachten.

Gruß Ivo

Ich finde andere „Entgleisungen“ eigentlich schlimmer:
„Wer den Tod sucht, kann ihn haben!“(O-Ton Schily)

Was ist daran falsch? ich sehe daran nichts verwerfliches.

Kurze Frage, hat er gesagt -sucht- oder hat er gesagt wer den Tod -liebt- der kann ihn haben?

Sag mal, denkst du eigentlich nach ueber
das Zeug das du postest?

Was können denn einzelne Menschen gegen den Terror von oben
ausrichten?
aber armen
Menschen bleiben nur Geiselnahme und Selbstmordattentate,

Und die Attentaeter sind deiner Meinung nach arm?
Arme Leute haben im allgemeinen ganz andere
Probleme und gar nicht die Zeit, sich mit sowas zu
beschaeftigen.

die
absurderweise von den Mächtigen als feige dahingestellt
werden,

wenn ueberhaupt werden sie nicht ‚dahingestellt‘, sondern
‚dargestellt‘ - sorry, das war ein low blow und gehoert
eigentlich ins Deutschbrett

weil man sich nicht dagegen schützen kann. Aber was
wirklich feige ist, sind Angriffe in Panzern und
Kampfflugzeugen auf die Zivilbevölkerung.

Aber deswegen kann man doch terroristische Anschlaege
nicht gutheissen. Two wrongs don’t make a right!

Als sich israelische
Piloten gegen den Einsatz wehren wollten, ich weiß nicht
genau, wurden sie da nicht als Dienstverweigerer bezeichnet?
Also ich wäre lieber Dienstverweigerer als Mörder.

Aber im Zweifelsfalle lieber Selbstmordattentaeter oder was?

Ich hab selten so einen … gelesen.

Elke

Was können denn einzelne Menschen gegen den Terror von oben
ausrichten? Nun, reiche Leute können sich ins Ausland
absetzen, um der Staatswillkür zu entgehen, aber armen
Menschen bleiben nur Geiselnahme und Selbstmordattentate, die
absurderweise von den Mächtigen als feige dahingestellt
werden, weil man sich nicht dagegen schützen kann.

Und wenn es trifft ist ja dabei scheißegal!

Aber was

wirklich feige ist, sind Angriffe in Panzern und
Kampfflugzeugen auf die Zivilbevölkerung.

Na und?
Dann schnappe ich mir halt jemand der damit nichts, aber auch gar nichts zu tun hat und mache ihn kalt! Der Zustimmung oder zumindest das Verständnis vieler Deutscher ist mir sicher.
Im Spiegel gab es mal den Artikel „Die Terroristenversteher“ sehr treffend. Hat jemand den Link?

Eine
Entschuldigung tut nicht nötig, wäre aber nett und würde
zeigen, das du doch vielleicht ein oder sogar zweimal
nachgedacht hast.

Roland,

manche Impertinenz muss man einfach so stehenlassen; besonders bei denjenigen, die erst markige Sprüche reissen und sich nach der natürlich nicht ausbleibenden Zurechtweisung noch als „Opfer“ sehen. Doch es könnte auch nur ein Vorwand Deinerseits sein, um die nachfolgenden Zeilen meiner Entgegnung ignorieren zu können.

Marco

und deswegen bezeichne ich die Terroristen als dumm!
Hallo teaser,
sie hätten wissen müssen, dass sie mit so etwas zwar Geld
herauspressen können, aber keinen Abzug der Soldaten.
Wer so etwas glaubt, ist in meinen Augen auf der geistigen
Stufe eines Irren.

Ein Irrer ist zumindest noch ein Mensch!

Ne, is jetzt nicht dein Ernst, oder was?

Hallo Elke,
was war denn im Kaukasus erst vor wenigen Wochen? Wer
unterdrückt, foltert und tötet die Tschetschenen seit hundert

Es waren die Tschetschenen die mit ihrem Angriff auf ihr Nachbarland den zweiten Krieg ausgelöst haben.

Irgendwie kann ich
die Reaktion nach 50 Jahren „verscheissern“ schon verstehen.

Es geht nicht um das verstehen… es geht um das gutheißen und
für sinnvoll erachten.

Nein, es geht auch um verstehen. Wer für so etwas Verständniss aufbringt, dem ist nicht mehr zu helfen.

   Wenn zwei Menschen aus der westlichen Welt entführt werden,
dann sind Medien und Menschen gross dabei. Wenn Hunderte in
„Neo-KZs“ widerrechtlich festgehalten, womöglich auch
gefoltert und getötet werden, interessiert das bestenfalls nur
müde.

Der Gutmenschen Aufschrei muss an dir vorbei gegangen sein!

Hallo!

Was ist daran falsch? ich sehe daran nichts verwerfliches.

Kurze Frage, hat er gesagt -sucht- oder hat er gesagt wer den
Tod -liebt- der kann ihn haben?

Kurz gesagt:Es gibt immer wieder Situationen, in denen ein Beamter die Entscheidung treffen muß/soll, ob er jemanden tötet oder verletzt -um eine „unschuldige“ Person zu schützen.
Diese Entscheidungen unterliegen immer der jeweiligen Situationsbewertung.
Auf keinen Fall darf ein Vertreter des Staates „mal eben“ damit drohen.
Anders gesagt: In einer akuten Situation kann es Nothilfe sein, in „geklärter Lage“ ist es Mord.

Denis

Sag mal, denkst du eigentlich nach ueber
das Zeug das du postest?

Jedenfalls kann ich mich in die Gedanken und Gefühle von Unterdrückten hineinversetzen.

Ich hab selten so einen … gelesen.

Elke

Moin

Ich kann die Wut verstehen.
Aber deshalb sind die Taten trotzdem nicht zu entschuldigen.

jo, seh ich auch so.

Wieso ist es nicht erlaubt, das Unrecht auf beiden Seiten
zu sehen und zu benennen?

Wenn man es denn auf beiden Seiten tun würde. Ausser 1-2 Filmen und 2-3 kleinlauten und totgeschwiegenen Berichten hab ich bis jetzt nix zur Schuld der westenlichen Verantwortlichen gesehen. Von den Entführungen/Anschlägen/weiss-der-Geier-was hört man aber jeden Tag in allen Medien.

Deshalb mein ich es ist falsch mit dem Finger auf die Entführer zu zeigen und „ihr Schweine“ zu rufen. 1. sind das nicht die Hauptverantwortlichen, 2. sind die Hintermänner auch nicht gerade freiwillig in die Lage gekommen.

Abgesehen davon hat mir noch keiner einleuchtend erklaeren
koennen, wo bei Osama Bin Laden ein Verzweiflungspotential

gewesen sein kann, wenn man das so definiert, dass er keinen

anderen Handlungsspielraum mehr hatte, seine Ziele
durchzusetzen.

Ja, stimmt, der hätte sich auch so absetzten können. Aber der hat sich auch erst gegen die westliche Welt gestellt nachdem er (u.a.) von den USA fallengelasssen wurde. Davor hat er sich (± im Auftrag der USA) im Afganistan mit den Russen gekloppt. Als die Russen plötzlich kein Thema mehr waren stand Bin Laden mit seinen Kämpfern ohne Nachschub im Regen.

Und ob Bin Ladens Leute im Irak aktiv sind ist immer noch nicht wirklich klar.

Und noch eine Frage: wer ist die Instanz, die entscheidet,
ob ein Ziel den Einsatz aller Mittel, auch das Toeten
Unbeteiligter, rechtfertigt?

Leider wird die Entscheidung von Macht-Menschen getroffen und sie fällt seit Jahrtausenden immer gleich aus.

cu

Moin

Aber so weit ich informiert bin, hat noch keine (!)
Geiselnahme geklappt. Dh. noch nie haben die Entführer das
erreicht, was sie wollten…aber vielleicht kennt sich da jmd.
besser aus als ich und kann mir ein paar gegenteilige
Beispiele nennen!

2-3 Länder sind schon abgezogen, ich glauben die Indonesier waren die ersten… oder war es ein anderer Inselstaat aus der Region ?

cu

Jedenfalls kann ich mich in die Gedanken und Gefühle
von Unterdrückten hineinversetzen.

Schoen fuer dich.
Jedesmal wenn ich an dem Gebaeudekomplex der Bin Laden
Familie vorbeifahre, kann ich mich in den unterdrueckten
Osama hineinversetzen.

Elke