Geld für Grundschule

Hallo Ihr Lieben!
Ich bin im Förderverein einer Grundschule, die in einem sozial nicht ganz einfachen Gebiet liegt und wir möchten aus diesem Grund gerne im Sommer ein großes „Zirkusprojekt“ starten.
Da das sehr teuer ist brauchen wir natürlich Geld und da ist schwer dran zu kommen.
Habt Ihr vielleicht Ideen wo man - außer der üblichen „kleinen“ Beträge (Basar…) Geld herbekommen kann?
Vielleicht kennt Ihr große Firmen, die irgendwelche Fonds haben?
Ich wäre Euch sehr dankbar, und die Kinder erst recht!!!
Liebe Grüße
Ute

Hallo Ute,

… bin zwar nicht selbst in einem Förderverein, aber gut bekannt mit deren Vertreterin und bei einem ähnlich gelagertem Fall (hier war es eine Überdachung, die ‚her musste‘) war das Folgende erfolgreich:
Ein Betrag ist immer schwer durchzusetzen - 50Cent die Woche interessierte aber nur wenige und die Kinder waren furchtbar stolz, wenn sie das in der Klassenwutz einwerfen durften. Es gab zwar auch eine handvoll Totalverweigerer - wurde dann aber auf Grund des „Gruppenzwangs“ schon auch von den Kindern bei diesen Eltern zusätzlich durchgesetzt.
Der Verwaltungsaufwand war überschaubar und über 90% Beteiligung hatten dann das Ziel erreicht.
Noch erstaunlicher ist dann wieder: Gerade die Eltern (eher Mütter), die nichts geben wollten / gegeben hatten, sind bei „bitte um Kuchen/Essenspende“ sehr großzügig. Irgendwie scheint „Selbstgekochtes“ nicht auf deren Wirtschaftsplan zu stehen. Getränke und Sach- sowie Geldspenden gehen dann wieder zu Lasten derer, die nicht auf jede Münze schauen.

Soweit meine Erfahrungen

LG
Ce

Erpressung zum Besten der Kinder
Hallo!
Puh, dazu meine Meinung, wir werden uns da nicht einig werden nehme ich an.

Ich weiß nicht, ob der aktuelle Fall ein Bundesland betrifft, in dem angebliche „Lernmittelfreiheit“ herrscht. Bei uns hier schon.

Wenn ich aber so zusammenrechnen würde (habe es mir immer mal vorgenommen, aber nie getan), was pro Schuljahr trotzdem berappt werden muss: Kopiergeld (wozu gibt es nochmal Schulbücher?), Bastelmaterial(z.B. Anfang des Schuljahres 10€, diese Woche sollen es nochmal 15€ sein, ich habe noch nicht gesehen, wo das Geld hininvestiert wurde), Theater, Wandertage (muss ja immer gleich ein Event sein)…
Wir haben mal für eine Theateraufführung in der Turnhalle, bei der die Kinder auf dem Boden saßen und manche so gut wie nichts gesehen haben, über 7 Euro berappt.

(hier war es eine Überdachung, die ‚her musste‘)

Naja, warum ging es vorher ohne Überdachung? Und wenn sie ganz objektiv nötig war, warum wurde sie nicht von den entspr. Stellen bezahlt?

Zum einen steigen die Ansprüche für (in meinen Augen) oft unnötige Dinge. Und zum anderen ziehen sich alle, die eigentlich zuständig sind, aus ihrer Verantwortung zurück. Wenn ein Lehrer mit einem Lehrbuch nicht arbeiten kann, warum müssen die Eltern das dann mit Kopiergeld wieder wettmachen?

Ein Betrag ist immer schwer durchzusetzen - 50Cent die Woche
interessierte aber nur wenige und die Kinder waren furchtbar
stolz, wenn sie das in der Klassenwutz einwerfen durften.

Angenommen, Du hast 2 oder mehr Kinder, lebst von hartz4 und musst von Deinem knappen Geldern noch so etwas finanzieren. Klar sind das nur 2 Euro im Monat, bei mehreren Kindern (und es gibt ja mehr so clever eingefädelte Aktionen) läppert sich das schnell zusammen.

gab zwar auch eine handvoll Totalverweigerer - wurde dann aber
auf Grund des „Gruppenzwangs“ schon auch von den Kindern bei
diesen Eltern zusätzlich durchgesetzt.

Das klingt pädagogisch sehr sinnvoll. Ich nehme an, kurz darauf wurde Geld gesammelt, um eine Beratung für Mobbing-Opfer herbeizubestellen?

„Ja, aber es ist doch zum Besten der Kinder“ höre ich den Chor. Und das ist doch so wertvoll und wichtig und es ist doch super, wenn die Kinder mal ins Theater kommen, wenn sie Bücher vom Büchertisch aussuchen oder ein Zirkusprojekt bekommen. Außerdem haben sich Kinder ohne Überdachung schonmal im Nieselregen einfach aufgelöst… Und wer nicht mitmacht ist Rabeneltern. Ich bezeichne das als pure Erpressung.

Noch erstaunlicher ist dann wieder: Gerade die Eltern (eher
Mütter), die nichts geben wollten / gegeben hatten, sind bei
„bitte um Kuchen/Essenspende“ sehr großzügig.

Das soll jetzt schlecht sein? Diese Eltern investieren eben lieber Arbeitszeit als Geld.

scheint „Selbstgekochtes“ nicht auf deren Wirtschaftsplan zu
stehen. Getränke und Sach- sowie Geldspenden gehen dann wieder
zu Lasten derer, die nicht auf jede Münze schauen.

Jeder so, wie er kann. Und „freiwillig“ heißt doch, dass keiner aufrechnet - oder habe ich da was falsch verstanden?

so, jetzt zum Konstruktiven Teil: Ich halte es für erfolgversprechend, z.B. große Spielzeughersteller oder Händler mal abzufragen, inwieweit die sich engagieren möchten. Außerdem regional ansässige Firmen, vor allem mit Sachleistungen (der Schreiner für Bänke, Kisten Geräte), ein Inneneinrichter für Dinge aus Stoff sind die nach meiner Erfahrung durchaus großzügig.

Dann die üblichen Verdächtigen: Krankenkassen (ich glaube mich zu erinnern, dass es eine Bewegungskiste für Schulen gab, entweder von Krankenkassen oder Kultusministerium, da waren viele Jongliersachen u.Ä. drin)

Gerade habe ich einen Artikel über „crowdfunding“ gelesen, vielleicht ist das ja was für Euch.
http://www.zeit.de/2011/36/Forschung-Crowdfunding

Grüße
kernig

10 Like

Wieso MUSS ein Zirkusprojekt sehr teuer sein?

Muss es perfekt sein?

Wenn ihr das (hoffentlich vorhandene) Sportmaterial nehmt,
anderes bastelt (zum Jonglieren braucht man kein Material kaufen, fällt mir spontan ein) und auf das verzichtet was man nicht „anders“ machen kann…

… kann es „trotzdem“ ein gelungenes Projekt werden, und vielleicht sind die Kinder sogar noch stolzer, als wenn sie fertiges Material (und Verkleidungen) vorgesetzt bekommen und nur noch übungen ausführen müssen…

Ich übertreibe, ich weiss.
Ich will nur Mut machen, unperfekt zu sein und andere Wege zu suchen. Viel kann einfach angedeutet sein. (Ich habe im Kiga schon Theater eingeübt, Verkleidung waren Alltagsklamotten oder alte Kleider, Dekoration kaum vorhanden, ein super Erfolg, alle waren total bei der Sache)


ansonsten: wir in Frankreich machen Kalender mit Klassenfotos und verkaufen die gegen Spende. (in den Familien, in den Geschäften,…) keine Ahnung, wie weit das rechtlich und organisatorisch in deutschland geht!

OT: Kopiergeld
Hallo kernig,

in Bayern besteht Lehrmittelfreiheit nur für Schulbücher. Arbeitsblätter und -hefte, Taschenrechner, Atlanten und Übungsmaterial fallen nach dem Schulgesetz nicht darunter. Die Sinnhaftigkeit dieser Regelung ist an sich fragwürdig. Solange sie aber besteht, müssen sich wohl oder übel auch die Schulen nach der Decke strecken.

Wenn ein Lehrer mit einem Lehrbuch nicht arbeiten kann, warum müssen die Eltern das dann mit Kopiergeld wieder wettmachen?

Weil es nicht der Lehrer ist, der mit dem Lehrbuch nicht arbeiten kann. Er ist derjenige, der sich hinsetzt und Arbeits- und Übungsblätter entwirft oder beschafft, um für die Schüler, den im Lehrbuch vorhandenen Unterrichtsstoff begreif- und übbar zu machen. Ich wäre gespannt auf das Geschrei der Eltern, wenn alternativ

a) die Schüler jede Übungsaufgabe selbst aufschreiben müssten.
Abgesehen von der Zeit, die alleine dafür draufginge, wären dann noch Hörfehler (Diktat) oder Abschreibefehler (Tafel) zu berücksichtigen.

b) alle Arbeits- und Übungshefte zusätzlich gekauft werden müssten.
Die Kosten, die für die jeweiligen Fächer dazu kämen, würen das Kopiergeld um Längen übersteigen. Übrigens bewegen sich viele Schulen in Sachen „Copyright-Verletzung“ oft auf sehr dünnem Eis.

c) eine Beschränkung auf die Inhalte der Lehrbücher vorgenommen würde und die Schüler nach dem Prinzip „Friss oder stirb“ mit diesen zurechtzukommen hätten.

Schöne Grüße,
Jule

3 Like

Hallo,

Wieso MUSS ein Zirkusprojekt sehr teuer sein? Muss es perfekt sein?

Ja. Zumindest, was die pädagogische und fachliche Begleitung betrifft. Dazu gehört neben der Manpower auch die Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten.

Zirkusarbeit erreicht ihr Ziel dadurch, dass Kinder sich besonderen Herausforderungen stellen und diese meistern. Das bedarf zum einen eines entsprechenden Charakters, denn damit, sich dass sich einer als Zirkusdirektor verkleidet und andere die Löwen spielen, ist dieses Ziel nicht zu erreichen. Das wäre dann doch eher der Kindergeburtstag im Vorschulalter. Die Motivation der Kinder entsteht primär aus dem Aspekt, „echten Zirkus“ zu machen.

Zum anderen brauchen bestimmte Herausforderungen auch entsprechendes Material: Balancierkugeln, Drahtseile und Trapeze inklusive entsprechender Sicherungsmechanismen oder Zubehör für Fakirnummern kosten Geld. Und selbst eine Akrobatiknummer am Boden erfordert die Möglichkeit, die Kinder ausreichend zu sichern (Menschenpyramide…).

Das Ganze muss von Leuten begleitet und angeleitet werden, die wissen, was sie tun. Von den Lehrern ist eine solche Spezialaufgabe nicht zu leisten. Ihr Job ist die Organisation und die Betreuung der Kinder neben den zirkuspädagogischen Aktivitäten. Darum wiederum kümmern sich in der Regel die Zirkustrainer nicht.

Ich bin durchaus ein Fan von Improvisation. Bestimmte Dinge funktionieren aber nicht, wenn man ihnen den professionellen Anspruch nimmt. Zirkuspädagogik - zumindest, wenn sie etwas taugen soll - gehört dazu.

Schöne Grüße,
Jule

1 Like

Hallo Jule!

in Bayern besteht Lehrmittelfreiheit nur für Schulbücher.

Deshalb mussten wir auch einen Atlas kaufen :wink: Das ist ja auch kein Buch?

Arbeitsblätter und -hefte, Taschenrechner, Atlanten und
Übungsmaterial fallen nach dem Schulgesetz nicht darunter. Die
Sinnhaftigkeit dieser Regelung ist an sich fragwürdig.

Jupp, vor allem wo doch allen Politikern in Ihren Sonntagsreden Bildung und Gleichberechtigung für alle Kinder so wahnsinnig wichtig ist.

Wenn ein Lehrer mit einem Lehrbuch nicht arbeiten kann, warum müssen die Eltern das dann mit Kopiergeld wieder wettmachen?

Weil es nicht der Lehrer ist, der mit dem Lehrbuch nicht
arbeiten kann.

Doch, genau diese Aussage haben wir mal von einer Lehrkraft bekommen. Sie könne mit dem Lehrbuch nicht arbeiten. Da ist doch schon im Vorfeld was schief gelaufen, nämlich bei der Auswahl und Anschaffung desselben.

Zum Thema Übungsaufgaben und -blätter: Sind nicht in den Büchern Übungsaufgaben abgedruckt?
Ich bemühe ja nicht reflexhaft die gute alte Zeit, aber ich habe meine Schullaufbahn mit wesentlich weniger Kopien durchlaufen. Die Zettelwirtschaft nervt mich sowieso tierisch. Da werden reihenweise ganzseitig Kopien in Hefte geklebt usw. Keine Frage: Die eine oder andere Kopie ist nötig, aber nicht in dem Umfang in dem wir das gerade erleben.

a) die Schüler jede Übungsaufgabe selbst aufschreiben müssten.
Abgesehen von der Zeit, die alleine dafür draufginge, wären
dann noch Hörfehler (Diktat) oder Abschreibefehler (Tafel) zu
berücksichtigen.

Das könnte man ja dabei gleich üben. Fehlerfrei abschreiben und nach Diktat schreiben. Im Rahmen natürlich, aber grundsätzlich ist das doch nicht verkehrt?

b) alle Arbeits- und Übungshefte zusätzlich gekauft werden
müssten.

Die kaufen wir doch auch noch in manchen Fächern, Beispiel Englisch Workbook.

c) eine Beschränkung auf die Inhalte der Lehrbücher
vorgenommen würde und die Schüler nach dem Prinzip „Friss oder
stirb“ mit diesen zurechtzukommen hätten.

Warum sind denn die Lehrbücher nicht so gut und auf den Lehrplan und Schultyp zugeschnitten, dass man mit denen arbeiten kann? ich vermute teilweise, weil die Lehrer, die sie anwenden häufig nicht in die Gestaltung miteinbezogen werden.

Den Gipfel hatten wir letztes Jahr: Die Englischlehrerin hat häufig gefehlt und ist mit ihrem Stoff nicht so richtig durchgekommen. Die Schule hat die Bücher 3 oder 4 Wochen vor den Ferien einsammeln lassen und jeder Schüler musste vorher noch an die 20 Seiten aus dem Buch kopieren, damit noch Unterricht damit stattfinden konnte. Das sind 20 mal 28 (Schüler) völlig sinnlose Kopien, die noch dazu von einem Tag auf den anderen angefertigt werden sollten - es hat ja jeder einen Kopierer verfügbar.

Grüße
kernig

Hallo,

nach meiner Erfahrung lassen sich große Firmen am besten dadurch ins Boot holen, dass man ihnen eine enstprechende Werbewirksamkeit in Aussicht stellt. Beispielsweise, indem man das Projekt unter den Firmennamen stellt („Das große „Firmenname“-Zirkusprojekt 2012“). Wenn das Ganze gut wird, hat man möglicherweise sogar die Option, das Projekt zu einem regelmäßigen werden zu lassen.

Das hat in der Regel den Nebeneffekt, dass man öffentliches Interesse für die Aufführungen weckt. Je mehr Leute man in diese lockt, umso höher werden die Einnahmen, die wiederum einen Teil der Kosten decken können.

Um an die Firmen ranzukommen helfen am besten Beziehungen. Wenn diese fehlen, dann beauftragt eine geeignete Person, sich ausschließlich darum zu kümmern, einen Sponsor zu finden. Je professioneller das Ganze im Vorfeld gestaltet wird, desto größer ist die Chance, bei einer Firma Erfolg zu haben.

Eine Mappe mit Fotos, die ihr sicher vom Zirkuspartner kriegen könnt, sowie ein Finanzierungsplan, der möglichst konkret benennt, wieviel Geld ihr von dieser Firma braucht, sind ebenso wichtig, wie ein attraktiver Vorschlag, aus dem die Firma ersehen kann, was sie davon hat. Überfallt Firmen nicht, sondern findet im Vorfeld raus, wer zuständig ist, vereinbart einen Termin und nutzt diesen dann entsprechend.

Kleinere Sponsorenbeiträge könnt ihr über Werbung im (zu erstellenden) Programmheft erhalten, welches ebenfalls verkauft werden kann.

Zum Zirkus gehören Popcorn, Eis und Limonade. Vielleicht findet sich hier die eine oder andere Sachspende oder jemand, der euch eine Popcornmaschine kostenfrei leiht. Spaß macht auch, die Schüler (mit Lehrer-/Elternbegleitung) auf Herdplatten und/oder der Mikrowelle Popcorn machen zu lassen, allerdings kommt man da mit den eventuell benötigten Mengen schnell ins Schleudern.

Nicht vergessen: Holt die Presse möglichst frühzeitig ins Boot. Vielleicht hat die Lokalzeitung Lust, euer Projekt von Anfang an zu begleiten. Wenn nicht: Findet einen oder zwei Pressebeauftragte, die Artikel schreiben und Fotos machen und diese regelmäßig an die Presse geben.

Immer wieder hilfreich: Der Rotary- und/oder der Lions-Club. Diese unterstützen derartige Projekte häufig mit großzügigen Spenden. Voraussetzung ist auch hier, dass ihr euch rechtzeitig dort vorstellt.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo kernig,

ich geb’ dir in der Grundproblematik ja völlig recht. Eine echte Lernmittelfreiheit wäre Gold wert.

Zum anderen erschreckt es mich aber immer wieder, wie manche Kollegen ihren Job machen.

Schöne Grüße,
Jule

Ist das in Deutschland kein Problem, wenn sich die Schule für Firmenwerbung hergibt? Ich fände es sehr bedenklich, ein Coca-cola-Projekt zu vermarkten…

Das geht vollständig gegen Erziehungsziele gegen dummes Konsumieren etc…
(Hier in Frankreich muss die Schule auch kommerzial neutral bleiben, auch wenn das nicht immer der Fall ist)

Bin gespannt, auch hier neues zu lernen :smile:

Hallo,

ich finde auch, dass so eine Veranstaltung in jedem Fall vernünftig gestaltet werden muss.

Allerdings würde ich als Schule das nicht selbst in die Hand nehmen (dann entfällt auch die Anschaffung des eigenen Materials und die Sicherheitsvorkehrungen sind schon gegeben…), sondern mir einen der Zirkusse holen, die genau das für Schulen anbieten.
(Letztens in NRW darüber gehört…)
Wollte das nur ergänzen, weil ich es Klasse fand, was Zirkusse sich alles einfallen lassen!

Gruß
Shannon

ok, dass es eine offizielle Zirkuspädagogik gibt, und solche Projekte deshalb einen Perfektionsanspruch haben müssen, ist bis zu mir in meine Bergeinsamkeit nicht vorgedrungen gewesen.

wwg (wieder was gelernt)

… in 74343 Sachsenheim haben 2010 mehrere Schulen (darunter die Grundschule) gemeinsam so ein Projekt durchgezogen, sehr perfekt, vielleicth können die ja tipps zur Finanzierung geben?
Ich hatte keine Rückmeldungen meiner Familie, dass da Finanzierung von den Eltern verlangt wurde. Aber es kostete richtig Eintritt.

2 Like

Sponsoring
Hallo,

Ist das in Deutschland kein Problem, wenn sich die Schule für Firmenwerbung hergibt?

Nicht zwingend. Die einzelnen Bundesländer haben unterschiedliche Regelungen, aber insgesamt herrscht Eingkeit darüber, dass Sponsoring erlaubt ist, solange es dem Bildungs- und Erziehungsauftrag nicht entgegensteht bzw. der Erfüllung schulischer Aufgaben dient.

Guckst du:
http://www.meyer-albrecht.de/skripte/sponsoring/Rech…

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Shannon,

Allerdings würde ich als Schule das nicht selbst in die Hand nehmen (dann entfällt auch die Anschaffung des eigenen Materials und die Sicherheitsvorkehrungen sind schon gegeben…), sondern mir einen der Zirkusse holen, die genau das für Schulen anbieten.

Davon bin ich ausgegangen. Billiger wirds dabei allerdings nicht :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

Ach, Kernig…
Hi,

sagen wir mal so: Ich habe dem UP in Ansätzen eine mögliche Problemlösung aufzeigen wollen…
Mit keinem Buchstaben habe ich das genannte System bewerten wollen oder gar halte ich „wir brauchen zusätzlich Geld für Ausbildung“ in irgendeiner Form für gerechtfertigt. Hier sollte wirklich gelten: kein zusätzlicher Aufwand für Schulzwecke. Gehe da noch weiter und würde eigentlich gerne haben: Schuluniform, jeder die gleichen Utensilien, Hefte und sogar Ranzen. (Glücklicherweise bin ich in der Lage, die Wünsche meiner Tochter erfüllen zu können [alle will und werde ich auch nicht! aber KÖNNTE]).

Noch erstaunlicher ist dann wieder Gerade die Eltern (eher Mütter), die nichts geben wollten / gegeben hatten, sind bei „bitte um Kuchen/Essenspende“ sehr großzügig.

Das soll jetzt schlecht sein? Diese Eltern investieren eben lieber Arbeitszeit als Geld.

Und hier ist es schon so, dass es durchaus um Mengen geht, die dann auch mit 5-10 Euro zu bewerten sind. Schlecht ist das nicht, nur bei den Planungen zu berücksichtigen…

Der Hinweis auf Mobbing-Opfer - hier mag ich gar nicht weiter drauf eingehen! Tu es aber dennoch
Klar… ich hätte es auch lieber einen totlitären Sozialismus… der funktionierte nur leider nicht!
(ich hoffe, Du erkennst den Unfug von selbst, denn es ist alltäglich, wenn irgendwelche Kinder irgendwas mitbringen sollen - grad hatten wir Laternenumzug und da wurde schon „Maß“ genommen und untereinander gemoppt…)
Hatz IV und wirklich arme Schlucker hat es erstaunlich wenige… die Handvoll ist bekannt und da wird auch unbürokratisch zwischen den Familien geholfen (sofern es sich um Integrative mit Schulfreundinnen handelt: zwei Kinder dürfen z.B. gar nicht mit „normalen Kindern“ spielen, dürfen nicht „zu Ungläubigen nach hause“. Wie es da aussieht: keine Ahnung)
Bei anderen drei Fällen finde ich es noch erstaunlicher, dass da der Stern oder das weißblaue Emblem auf den recht neuen Autos blitzt… Aber Geld für die Schule haben diese keins übrig… komisch (ACHTUNG: keine Vorurteil… ERFAHRUNG deswegen halte ich es auch für angemessen, dass kleine Beträge durchaus mit Gruppenzwang mal durchgesetzt werden dürfen)

Außerdem regional ansässige Firmen…

Irgendwo ist immer irgendwer, der etwas organisieren kann. Wenn man aber wirklich mal Geld braucht (hier war es „Zirkus“ - verstehe ich zwar auch nicht, aber sei es drum), dann sind Bettelanrufe mittlerweile Usus und nerven dermassen, dass ich Deinen Aufruf grad gar nicht akzeptieren mag! Früher waren es Blinden- und Behindertenwerke und da zurückhaltend - heute kommen alleine bei mir in der Woche bestimmt 30 dieser Anfragen an. Volkswirtschaftlich ein Desaster…

Was die Überdachung anbelangt: eine Tolle Spielecke in der prallen Sonne oder im Rgen. Gemeinde: „steht nirgends, dass da ein Sonnenschutz sein muss - kein Geld!“ Klar, kann man als Luxus abtun, wirklich gesundheitsgefährdent ist es auch nicht, aber ein gespanntes Segel dient nun als Regen- und Sonnenschutz.

LG
Ce

P.S. grad noch schnell getippt… und nimmer durchgelesen

1 Like

Hallo,

Du als Lehrerin müsstest doch eigentlich wissen, dass es korrekterweise Lehr mittelfreiheit heißt.

Gruß

=^…^=

Hallo,

Du als Lehrerin müsstest doch eigentlich wissen, dass es
korrekterweise Lehr mittelfreiheit heißt.

genau genommen bezeichnet „Lehrmittel“ die Hilfsmittel, die an der Schule zur Verfügung stehen (Computer, Wandkarten, Filme etc.) und „Lernmittel“ die Materialien, die den Schülern ausgehändigt werden (Bücher, Arbeitshefte, Arbeitsblätter etc.); siehe auch http://www.sozialministerium.bayern.de/fibel/sf_s030…

Tatsächlich werden die beiden Begriffe - besonders in der Zusammensetzung mit „Freiheit“ - aber häufig synonym gebraucht.

Gruß
Kreszenz

1 Like

Hallo,

an den hiesigen (sprich: Ba-Wü) Schulen wird ausschließlich der Begriff Lehrmittelfreiheit benutzt. Allerdings wird hier auch kein Kopiergeld erhoben. Etwaige Zahlungen fallen fast ausschließlich bei Büchern an - welche meiner Ansicht nach in dieselbe Kategorie wie Wandkarten und Filme fallen, zumal die meisten Bücher auch entliehen werden können.

Grüße

=^…^=

Ja aber
Hi auch!

sagen wir mal so: Ich habe dem UP in Ansätzen eine mögliche
Problemlösung aufzeigen wollen…

Und ich habe erklärt warum ich die Idee nicht so gut finde.

(ich hoffe, Du erkennst den Unfug von selbst, denn es ist
alltäglich, wenn irgendwelche Kinder irgendwas mitbringen
sollen - grad hatten wir Laternenumzug und da wurde schon
„Maß“ genommen und untereinander gemoppt…)

Das muss aber doch durch so Aktionen wie vorgeschlagen nicht auch noch fördern und das Mobbing als Hebel benutzen. Wir finden es nicht schön, dass sich die Kinder wegen ihrer Laternen runtermachen. Aber wer hier keine 50cent einwirft, der wird schon merken, was er davon hat? Du verstehst den Widerspruch, hoffe ich.

Hatz IV und wirklich arme Schlucker hat es erstaunlich
wenige… die Handvoll ist bekannt und da wird auch
unbürokratisch zwischen den Familien geholfen

Das ist ja auch schön und gut und auch hilfreich. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man das Stigma „kein Geld“ so nicht los wird. Man ist sich jede Minute bewusst, dass man ein armer Schlucker ist und nur durch die Almosen der anderen hier und da dabei sein darf. Deshalb plädiere ich auch immer wieder dafür, die Gelegenheiten, für die die Unterstützung nötig ist, so selten wie möglich stattfinden zu lassen.

Bei anderen drei Fällen finde ich es noch erstaunlicher, dass
da der Stern oder das weißblaue Emblem auf den recht neuen
Autos blitzt… Aber Geld für die Schule haben diese keins
übrig… komisch (ACHTUNG: keine Vorurteil… ERFAHRUNG
deswegen halte ich es auch für angemessen, dass kleine Beträge
durchaus mit Gruppenzwang mal durchgesetzt werden dürfen)

Find ich immer noch nicht gut - was können die Kinder dafür, wenn die Eltern geizig sind?

Außerdem regional ansässige Firmen…

Irgendwo ist immer irgendwer, der etwas organisieren kann.
Wenn man aber wirklich mal Geld braucht (hier war es „Zirkus“

  • verstehe ich zwar auch nicht, aber sei es drum), dann sind
    Bettelanrufe mittlerweile Usus und nerven dermassen, dass ich
    Deinen Aufruf grad gar nicht akzeptieren mag! Früher waren es
    Blinden- und Behindertenwerke und da zurückhaltend - heute
    kommen alleine bei mir in der Woche bestimmt 30 dieser
    Anfragen an. Volkswirtschaftlich ein Desaster…

Nunja, da sollte man schon bedacht ran gehen, da gebe ich Dir Recht. Nicht einfach alle abfragen und nicht penetrant.

Noch eine Geschichte: In der 1. Klasse kam mein Sohn eines Tages aus der Schule heim mit einem Formular, auf der Bücher bestellt wurden (die größeren Kinder haben für die Kleinen geschrieben) und mein Sohn sagte:„Ich soll morgen 27,50€ mitbringen“. Wie bitte? Auf Nachfrage kam dann heraus: Es gibt jedes Jahr einen Büchertisch eines Buchladens in der Schule und die Kinder dürfen während der Unterrichtszeit dorthin gehen und werden aufgefordert, sich Bücher auszusuchen.
Schön in der Gruppe, damit auch alle schön unter Druck stehen. Mein Sohn sagte mir z.B. auch:„Das haben alle gemacht“.

Ich war auf 180 habe auch in der Schule nachgefragt, was das soll. Daraufhin wurde mir erklärt, dass doch Bücher eine gute Sache wären und es wäre doch schön, wenn die Kinder lesen würden. (Nebenbei bemerkt hat die Schule auch eine kleine Lesebücherei, in der man Bücher kostenlos ausleihen kann, außerdem sind wir regelmäßig Gast in der Stadtbibliothek.) Ich fragte dann noch nach, ob ich auch Dinge in der Schule exklusiv zum Verkauf anbieten dürfe - während der Unterrichtszeit. Mein Ansinnen wurde nicht im Ansatz verstanden.

Noch dazu bemerkt: Mein Sohn musste da durch, dass ich ihm keine Bücher gekauft habe. Ich habe ihm erklärt warum, es gibt ja immer wieder ähnliche Situationen und ich denke unterm Strich war die Sache durchaus lehrreich für ihn. In der 2. Klasse kam er an dem Tag etwas geknickt aber auch stolz nach Hause und erklärte mir, dass er sich keine Bücher ausgesucht habe (wir sind an dem Tag extra lang in die Bücherei gefahren :smile: ) Ich kenne aber andere Familien, die das ihren Kinder nicht zumuten können/wollen (k.A.) sich dem Gruppenzwang zu entziehen. Aus meiner eigenen Kindheit erinnere ich mich gut an diese Situationen (das war nicht immer schön für mich), meine Eltern dachten da nämlich ähnlich: Wir entscheiden selber, was sinnvoll ist und was nicht.

Grüße
kernig
Ich wusste doch, dass wir uns da nicht einig werden - ist aber nicht schlimm

1 Like

Hatz IV und wirklich arme Schlucker hat es erstaunlich
wenige… die Handvoll ist bekannt und da wird auch
unbürokratisch zwischen den Familien geholfen

Das ist ja auch schön und gut und auch hilfreich. Aber aus
eigener Erfahrung weiß ich, dass man das Stigma „kein Geld“ so
nicht los wird. Man ist sich jede Minute bewusst, dass man ein
armer Schlucker ist und nur durch die Almosen der anderen hier
und da dabei sein darf. Deshalb plädiere ich auch immer wieder
dafür, die Gelegenheiten, für die die Unterstützung nötig ist,
so selten wie möglich stattfinden zu lassen.

Ich kann das nur unterstreichen! Das Stigma existiert. Es existiert deshalb, weil die Medien und solche Foren hier voll sind von mehr oder weniger starken, aggressiven Verurteilungen, gerade was das Thema Unterstützung von Kindern, Bildung und Hartz IV angeht. HartzIV-Empfängern wird eigentlich grundsätzlich von den meisten unterstellt, dass sie nichts für ihre Kinder tun.

Dabei gibt es viele, die sich sehr wohl sehr aktiv um ihre Kinder kümmern und möglichst nicht wollen, dass andere davon etwas mitbekommen. Oft genug weiß dann keiner in der Schule etwas davon. Also muss an anderer Stelle gespart werden. Da dies sehr oft gesundheitlich angeschlagene betrifft (es gibt einen Grund, warum die Bezieher sind), kann es da sehr gut im Extrem vorkommen, dass die sogar an ihrer eigenen Gesundheit sparen, nur damit man es nicht mitbekommt.

Was mir dann im Zusammehang mit Schule so richtig aufstösst, ist, dass hier Pädagogik an entscheidender Stelle falsch läuft. Es ist schlimm genug, dass alles mit dieser Eventiisierung und Gadgetisierung läuft. (Wir brauchen einen Veranstaltungsmanager für den Geburtstag es 8-Jährigen!) Anstatt dass also Schule mal vorlebt, dass es für gute Pädagogik nicht erforderlich ist, so einen Schickmick zu haben, wird dieser Druck aufgebaut.

Das Bücherbeispiel finde ich gut. Der Profifotograf (ist doch nur gut gemeint, wenn die Kinder ein Erinnerungsfoto haben, Kostenpunkt 1/10 des Monatsbudgets eines Hartzlers… aber er muss ja nicht).

Es muss auch nicht der Zirkus sein. Was genau soll der pädagogische Wert sein? Dass Kinder ihre Grenzen weiter stecken können? Sich was zutrauen? Das kann man mit Verschönerungsprojekten für den Schulhof bspw. auch wunderbar erreichen - und die Kinder haben mehr davon. Oder die Kinder soziales Engagement ergreifen lassen und mal was für andere, Schwächere tun. Da wäre der pädagogische Wert m.E. viel höher. Und dafür würden sich dann auch leicht Sachspender finden lassen.

Ich habe selbst jahrelang Fundraising (ehrenamtlich) gemacht. Und ich habe die Brille des Selbstständigen. Von mir würde es für so einen Kleckerkram keinen Cent geben! Nicht für so etwas.

4 Like