Und am Menschen?
Hallo werte Mitleser!
Ich gestehe: ich bin überrascht. Eigentlich hatte ich fest damit gerechnet, von den gesammelten Öks hier in der Luft zerissen zu werden. Aber keine Bange, das krieg ich noch hin
Aber zunächst mal:
kann man da irgendwelche Risiken abschätzen?
Nein.
Natürlich versucht man es (und in der Beziehung sind die Leute von Greenpaece und Co als Ideenlieferant auch recht nützlich), aber auf jedes Problem, was man durchdenken kann, kommen einige, an die heute kein Mensch denkt - auf die man gar nicht kommen kann.
Oder denkt hier irgendjemand, der werte Herr Otto hätte sich wirklich ausmalen können, was seine Erfindung (Verbrennungsmotor) 200 Jahre später mit unserer Umwelt und unseren Energieressourcen anrichtet?
Oder um ein aktuellers Beispiel zu wählen:
Hätten die Entwickler des Transistors und der intergrierten Schaltung nicht daran denken müssen, das
[Vorsicht! Sarkasmus!]
nur wenige Jahre später eine international operierende, anarchistische Gruppe, die sich selber „Die Filesharer“ nennt, ganze Industriezweige an den Rand des Hungertodes bringt, weil sie Musik und Filme lieber illegal über ein weltumspannendes Netzwerk kopiert, anstatt sie sich legal zu kaufen?
[Sarkasmus off - sorry, das konnt ich mir jetzt nicht verkneifen]
Realistisch betrachtet ist jede Form der Risikoabschätzung und -bewertung nur ein Stochern im Nebel. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Aber auch das ist nicth spezifisch für die Gentechnik, sondern gilt für jede Technologie.
Ich will die Gentechnik wirklich nicht ins schlechte Licht rücken, mir bleiben da immer nur ein Paar Fragen.
Das ist auch gut und richtig so. Aber die Antworten hat kein (seriöser) Mensch. Die können wir nur erleben.
So, und nun erlaubt mir, die Diskussion mal etwas „anzuwürzen“:
Eigentlich ist es ja so, dass die Evolution nur sehr langsam voranschreitet,
Gutes Stichwort!
Apropos Natur: da gibt es ein fundamentales Naturgesetz, gegen das die Menscheit auf’s Eklatanteste verstösst, und das lautet: Der Starke überlebt, der Schwache stirbt.
Ich selber bin kurzsichtig.
Mit den erbarmungslosen Augen der Natur betrachtet bin ich damit behindert (auch wenn’s leider nicht für einen Behinderten-Parkausweis reicht und sollte damit möglichst jung sterben, damit die Wahrscheinlichkeit, das ich meine (schlechten) Gene weitergebe, geringer ist, als bei einem „gesunden“ Artgenossen.
Klingt brutal, aber so funktioniert Evolution nun mal.
Durch ein einfaches technisches Hilfsmittel (Brille) sabotiere ich die Evolution. Wenn ich mich fortplanze (kein Sorge, hab ich nicht vor, aber das hat eher sozio-ökonomische Gründe), bleibt das „Kurzsichtigkeits-Gen“ im Genpool der Menschheit.
Ich stell jetzt einfach mal bewusst provokant und plakativ die These in den Raum, das die moderne Technik und Medizin die Menschheit als Gattung biologisch ruinieren wird.
Weil sie Erbkrankheiten und genetischen Defekten die Gelegenheit gibt, sich zu verbreiten - was sich bei einer natürlichen Lebensweise durch eine höhere Todeswahrscheinlichkeit der Träger solcher Defekte von ganz alleine regeln würde.
und ich hoffe, das die ganzen Öko-, Bio- und sonstigen Naturfetischisten an dieser Kröte richtig schwer zu schlucken haben!
Und jetzt könnt ihr auf mich einschlagen:
Nicht zuletzt aus diesem Grunde sehe ich die Notwendigkeit, früher oder später auch den Menschen gentechnisch zu verändern.
Denn die Alternative (Eugenik) wäre undenkbar.
Ich fänd’s ziemlich gut, durch einen Eingriff nach der Zeugung meinem Kind die Kurzsichtigkeit und wahrscheinlichen Alter-Diabetis ersparen zu können. Oder andere Erbkrankheiten, von denen ich vieleicht noch nicht mal weis, das ich die Veranlagung dazu in mir trage.
Und wer weiss? Vieleicht können wir wirklich Menschen irgendwann schneller, stärker, intelligenter machen. Wär das wirklich so schlimm?
Und bevor ihr mich jetzt in der Luft zerreisst oder mir meine Sternchen aberkennt, denkt mal über folgendes nach:
Woher kommt ein großer Teil der technologischen Weiterentwicklng der letzten Jahrzehnte?
Richtig - es sind sekundäre Nutzungen aus der militärischen Forschung.
Und genau das wird auch bei der Humangenetik passieren: Legal oder illegal, das Militär wird auf diesem Gebiet forschen, Endziel: der Supersoldat.
Wie ich schon sagte: Es ist möglich, also wird es auch gemacht werden. Irgendwo auf der Welt, wenn nicht hier, dann in China oder Pakistan.
Und das macht man so:
Im ersten Schritt wird eine Gruppe Soldaten (vieleicht 10.000) gefragt, ob sie bereit wären ihr Kind genetisch verbessern zu lassen. Gesünder, klüger, stärker. Natürlich werden die meisten entsetzt ablehenen - aber einige wenige werden nicht widerstehen können - das ist schließlich das, was sich jeder für seine Kinder wünscht. Sagen wir mal zwanzig spielen mit. Alles natürlich unter strengster Geheimhaltung. Wahrscheinlich werden es die Kinder noch nicht mal selber erfahren, bis sie alt genug sind, und auch nur unauffällig gefördert werden.
Wenn das Experiment gelingt - und die Militärs werden es solange versuchen, bis es gelingt! Daran zu zweifeln wäre hochgradig naiv - wenn diese Gruppe ihre Bildung überdurchschnittlich oft mit summa cun laude abschlieset, einen oder zwei Goldmedalliengewinner, eine handvoll erfogreicher Geschäftsleute und/oder wichtiger Wissenschaftler hervor bringt - dann kommt der zweite Anlauf.
Und dann werden von 10.000 Gefragten nicht mehr zwanzig, sondern zweitausend zustimmen, denn jetzt kann man den Erfolg ja beweisen. Und zwanzig Jahre später haben wir dann eine Elitekaste. Dummerweise werden das Kinder aus Soldatenfamilien sein, aufgewachsen, erzogen und wahrscheinlich manipuliert vom Militär . . . den Rest überlass ich eurer Phantasie . . .
Wenn ich schreiben könnte, dann würde ich jetzt vieleicht einen ziemlich düsteren und bitterbösen Science-Fiction-Roman daraus machen. Dann könnt ich mich in 30 Jahren auf den Marktplatz stellen und rufen: Ich hab’s euch ja gesagt. Dann wär ich über 70, da würde man mir ein bischen Rechthaberei nachsehen naja, vieleicht auch nicht.
Aber vieleicht sollten wir langsam mal ein bischen Gas geben und auch im zivilen Bereich mit dieser Forschung beginnen - so schrecklich sich das auch anhören mag: dann hätten wir vieleicht zeitig ein ziviles, human erzogenes Gegengewicht zu dieser Kriegerkaste parat.
Denn ehrlich gesagt würde ich meine linke Socke darauf verwetten, das die Grundlagenforschung und vieleicht sogar erste Tierversuche im militärischen Bereich längst laufen . . .
Ausdrücklich: Ich halte diese Entwicklung keineswegs für begrüßenswert - aber angesichts der historischen Fehlleistungen der Menschheit und ihrem Unvermögen, daraus zu lernen, halte ich diese Entwicklung für unvermeidbar.
In 300 Jahren würden wir die Menschheit wahrscheinlich nicht wiedererkennen.
Wie auch immer, angesichts dieser Zukunftsaussichten - und damit schliest sich der Kreis - ist eine Diskussion über son’ bischen gentechnischen Mais oder Raps doch bestenfalls ein Nebenkriegsschauplatz (um im Bild zu bleiben und nicht schon wieder die armen Erdnüsse als Größenvergleich heranziehen zu müssen).
wir haben natürlich andere Probleme, die weitaus wichtiger sind!
Da hast du völlig recht mein Freud.
Du ahnst gar nicht, wie sehr . . .
Einen schönen Abend wünsch ich euch.
mabuse