Geologische Einschlüsse

Liebe Geologen (Hallo Mike),
mir fallen immer wieder Berichte von uralten Artefakten als Einschlüsse irgendwelcher Versteinerungen in die Hände, zum Beispiel ein 1 Million Jahre alter Hammer! Oder auch 2 Millionen Jahre alte Sandalenabdrücke. Was ist da dran, bzw. wird das überhaupt offiziell zur Kenntnis genommen?

Danke schon mal

Ciao
Uwe

Hallo,
bin zwar kein Geologe, aber irgendwo werden auch original Mitschnitte der Reden von Jesus Christus verkauft.
Gruss
Rainer

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Hallo,
bin zwar kein Geologe, aber irgendwo werden auch original
Mitschnitte der Reden von Jesus Christus verkauft.
Gruss
Rainer

Mitschnitte? Mal was vom Jesus Video gehört?!

Hallo Uwe,
gehört habe ich davon auch schon, zu besichtigen ist das Teil wohl auch, im Internet u.a. bei http://www.creationevidence.org/HomePage/Museum_Tour…
Erwartet hätte ich hier allerdings auch eher eine logische Antwort, als blöde Sprüche.

Tschüss
Merit

Hallo Merit,
danke für den Link. Es scheinen ja inzwischen viele dieser Anachronismen bekannt geworden zu sein. Und warum soll es nicht schon einmal eine Hochkultur auf der Erde gegeben haben (muß ja gar nicht mal Atlantis gewesen sein)? Schließlich hatte sie ja Milliarden Jahre Zeit, sich zu entwickeln. Das würde zumindest erklären, warum die uns bekannten Kulturzentren offenbar schon fertiges Wissen vorwiesen.
Im Moment argumentieren ja noch die meisten Wissenschaftler: „Es gab nie eine prähistorische Zivilisation, weil wir keine Spuren von ihr finden. Und diese ganzen Dinge, die wir immer finden, können nicht echt sein, weil es ja keine frühe Hochkultur gab!“. Bravo!

Erwartet hätte ich hier allerdings auch eher eine logische
Antwort, als blöde Sprüche.

Es ist halt immer einfacher, über etwas zu lachen als mal seine graue Zelle anzustrengen. Wenn man nur ein bißchen Schulwissen hat, muß man das um jeden Preis verteidigen. Also niemals neue Theorien in Betracht ziehen!

Ciao
Uwe

Strata oder Die Flachwelt von Terry Pratchet
In diesem Buch stellt Terry die ultimative Erklärung für solche Phänomäne auf - ich will hier nix veraten, es lohnt sich es zu lesen!
Bis dann, Scrabz.

hi Uwe
„leises Aufstöhnen“
Solche Sachen gibt es, sie haben sich jedoch bis jetzt immer als „fakes“ oder als vollkommen natürlich zu erklärende Phänomene herausgestellt.
So sind die „Sandalenabdrücke“ meist spezielle Sedimentdeformationsstrukturen (sog Load-casts) Schwerers Sediment sinkt unregelmässig in leichteres. (zumindestestens diejenigen, die ich kenne)

Häufig sind auch Datierungsfehler.

Es gibt allerdings tatsächlich Fussabdrücke in einer über 3 Mio Jahre alten Tuffschicht, was beweisst, das es bereits damals aufrecht gehende Hominiden gab (Laetoli, Tansania)

Bei vielen dieser Artefakte wird eine solide Wissenschaftliche Untersuchung auch verweigert.

Zu dem Hammer im Gestein
http://www.creationevidence.org/HomePage/Museum_Tour…

Der Hammer erinnert mich sowohl von der Form (schmal) als auch von der Länge sehr gut an meinen Geologenhammer. Die prinzipielle Form dieses Werkzeuges ist seit 200 oder noch mehr Jahren ziemlich gleich geblieben.

Die Gesteinseinheit, in der er gefunden wurde, der „hensell sand“ Alter, Mittelkreide, wird bei der US Geol Survey nicht erwähnt, kann aber sein, das diese Bezeichnung alt ist und ersetzt wurde.
wenn es dich interessiert, kann ich mal an der Uni etwas tiefer graben…
Allerdings ist die Bezeichnung „sand“ auf ein Lockergestein, also echten SAND beschränkt.

Es kann also durchaus sein, das vor zig jahren dort einer einen Hammer verloren hat … (Grosse Schande unter Geologen *g*) und dieser einfach liegenblieb und im sediment bedeckt wurde. Derartige, kleinräumige Umlagerungen führen zu keiner bes. Veränderung von im Lockermaterial eingebetteten Fossilien, Der beginnende Rostprozess führte zu einer Veränderung der geochemischen bedingungen und einer Zementation des umgebenden Lockermaterials. Das kann recht schnell gehen. Innerhalb weniger Jahrzehnte kann das zu einem bockharten Stein zusammenbacken (Zement wäre dann CaCO3) Ähnliches wurde auch aus der Archäologie beschrieben.

Das nicht mehr auftreten von Rost nach der entdeckung ist nicht signifikant, da das Artefakt wahrscheinlich gut aufbewahrt wurde… die sollen es mal ein paar Wochen ins Freie legen…

Das gilt natürlich nur, wenn das Ding keine Fälschung ist. Dieses Röntgenbild kommt mir jedefalls etwas verdächtig vor, Bitte die schwarze Linie zwischen Fels und dem Hammerkopf beachten, das sieht nach einem dünnen Hohlraum aus.

Die Bilder sind leider ziemlich undeutlich und erlauben keine nähere Betrachtung des Gesteins an sich.
Könnte auch (Nähe Wasserfall) sich um eine Calcrete-Bildung handeln, in die der Hammer eingebettet wurde. (Aus dem Wasser fällt CaCO3 aus) das geht dann binnen Jahren !

Ganz ehrlich, diese Ding macht mir keine schlaflosen Nächte

Gruss
Mike

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Gehört hab´ich davon auch, ist mir aber zu teuer.
Allerdings habe ich kürzlich eine Münze aus seinem Geldbeutel gesehen mit der Prägung 15 v.Chr. …

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Danke für die Informationen
Hallo Mike,
danke (und Sternchen) für Deine ausführliche Antwort. Schön, daß es hier ab und zu doch mal einen Experten gibt :smile:

Ciao
Uwe

Hallo Scrabz!

In diesem Buch stellt Terry die ultimative Erklärung für
solche Phänomäne auf - ich will hier nix veraten, es lohnt
sich es zu lesen!

Verrat es uns bitte. Pratchet möchte ich mir nicht unbedingt antun (obwohl er seine Highlights hat). Er selbst hat zugegeben, daß seinen Büchern keine geplante Handlung zugrundeliegt - er schreibt einfach drauflos (was man seinen Werken deutlich anmerkt)…

Ciao
Uwe

Krankheit, ik hör dir trapsen!
Moinmoin,
ich versteh die ganze Aufregung um das Ding nicht… Kann Michael nur unterstützen: Das umgebende Gestein sieht mir doch sehr nach rostigem Kalk aus (Calcrete, ganz richtig). Derartige
Kalkkrusten entstehen in Gebieten mit Niederschlagsdefiziten im Grundwasserschwankungsbereich, sind also für semiaride Gebiete DIE typische Bodenbildung schlechthin.
Es gibt auch Silicretes als Bodenbildung aus umgelöstem Silikat, die bilden sich aber sehr viel langsamer. Hier zuhause gibt es etwas ähnliches: Podsole mit Ortstein oder Auenböden mit Raseneisenstein: Bindemittel zwischen den Partikeln (i.d.R. Quarzkörner =„Sand“)ist Eisenoxid.
Auch sowas kann unter (günstigen) Umständen in einem Jahrhundert entstehen, ist superhart und sieht aus wie „Rock“.
Also: nur weil was in wat hartem eingebettet ist, ist´s noch lange kein „Artefakt“, eine „Versteinerung“ im eigentlichen Sinne schon garnicht, dann bestände das ehemalige Holz jetzt aus Quarz oder Silikat.
Im Übrigen fällt so ein Eisenhammer noch nicht mal in die Kulturstufe der Eisenzeit, denn damals war Eisen für so´n Schund wie einen Hammer viel zu wertvoll; Lieber machte man scharfe Messer, um sich gegenseitig die dreckigen Hälse durchzuschneiden.
Die amerikanischen Indianer haben -soweit ich das überblicke- die Stufe der Eisenzeit garnicht erreicht, was es wahrscheinlich macht, daß irgendein ex-Europäer das Ding da vergessen hat.
Warum macht man nicht einfach ne 14C-Bestimmung von dem ollen Stiel, dann braucht man auch nicht die Flöhe husten zu hören und irgendwelche Däniken-Kulturen zu bemühen.
Ulkig, dieser Hype.
Stephan

Hallo Stephan,
was bitte meinst Du denn mit „Krankheit“? Wenn Du meinst, alle Nichtfachleute seinen verrückt, kann ich Dir zu Deiner geistigen „Gesundheit“ ja nur gratulieren (dann jedenfalls können wir uns w-w-w sparen)!
Tut mir leid, wenn ich Deine Funktion als Krone der Schöpfung in Frage gestellt habe und argwöhnte, es könnte ja vielleicht doch die eine oder andere Hochkultur existiert haben, von der wir nichts wissen (über Akkord-Bücherverbrennungen, die unsere Geschichtsforschung nicht gerade begünstigen, habe ich ja schon in anderen Artikeln geschrieben). Wenn Du besser schlafen kannst mit der Überzeugung, es gäbe nichts Neues mehr zu erforschen und unsere Wissenschaft wüßte bereits alles (und jeder, der nicht Geologie studiert hat, sei sowieso geisteskrank), bitte sehr…

Mit von Däniken hat das übrigens überhaupt nichts zu tun; Raumfahrende Außerirdische benutzen wahrscheinlich keine Eisenhämmer :wink:

Uwe

PS: Was würdest Du sagen, wenn die C14-Methode ergäbe: das Ding ist 2 Millionen Jahre alt (was ich nicht behaupte). Spinnen die dann auch alle?

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Aber Herr Kollege…
… sammer doch froh, das noch irgendjemand frägt und das Ding nicht gleich als Beweis verbucht.

Hi Stephan
das Problem mit dem „Laien“ (sorry Uwe, aber so isses halt) liegt meist darin, das er aufgrund mangelnder Fachkenntnisse einen auf den ersten (und zweiten und dritten) Blick verwirrenden Befund sich nicht erklären kann. Da liegt für ihn dann der Verdacht nahe, das an der herrschenden Lehrmeinung was faul ist (den Verdacht hab ich auch des öfteren, allerdings aus anderen Gründen). Ich werde niemandem vorwerfen, das er in einem solchem Falle frägt, und dann ist es die Aufgabe des Fachmannes, ihm die Sachlage so zu erklären, das er es hoffentlich auch versteht.

Das Problem bei allen Creationistischen „Beweisen“ liegt doch darin, das die Vertreter dieser Thesen keine andere als die eigene Meinung gelten lassen. (siehe z.B. Arche Noah) Wenn man da nicht dagegenhält, dann wird sich über kurz oder lang eine derartige (schwachsinnige) Ansicht auch durchsetzten. Dazu muss man auf den interessierten Laien auch eingehen.

Gruss,
und Glückauf
Mike

Hallo Mike,
danke der Nachsicht :smile:

… sammer doch froh, das noch irgendjemand frägt und das Ding
nicht gleich als Beweis verbucht.

eben…

das Problem mit dem „Laien“ (sorry Uwe, aber so isses halt)
liegt meist darin, das er aufgrund mangelnder Fachkenntnisse
einen auf den ersten (und zweiten und dritten) Blick
verwirrenden Befund sich nicht erklären kann. Da liegt für ihn
dann der Verdacht nahe, das an der herrschenden Lehrmeinung
was faul ist (den Verdacht hab ich auch des öfteren,
allerdings aus anderen Gründen). Ich werde niemandem
vorwerfen, das er in einem solchem Falle frägt, und dann ist
es die Aufgabe des Fachmannes, ihm die Sachlage so zu
erklären, das er es hoffentlich auch versteht.

Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen - sehe ich genauso. Ich hab´ auch keine Probleme mit meinem Laientum, deshalb stelle ich ja Fragen hier (wobei mich „Antworten“ wie „das ist Quatsch“ intellektuell nicht wirklich befriedigen). Wenn ich schon alles wüßte, brauchte ich w-w-w nicht. Andererseits sollten wir uns alle in unseren Fachbereichen vor allzu großer Selbstgefälligkeit hüten, denn wie sagte schon Lichtenberg: „Die gemeinsten Meinungen und was jeder für ausgemacht hält, verdient oft am meisten untersucht zu werden.“

Ein wichtiger Grund, warum bestehende Lehrmeinungen so häufig abgelehnt werden, ist sicherlich die Ödnis von Fachbüchern. So wie man vor 100 Jahren glaubte, in einem Büro müßten alle Angestellten an ihren Schreibtischen stehen und alle Ordner hätten die Farbe schwarz zu haben oder man dürfte auf gar keinen Fall in den Schulen spielerisch etwas lernen, motiviert heute der staubige, humorlose Ton in diesen Büchern weder Laien noch Experten zum Lesen. Wenn dann ein Laie mit einem gesunden Halbwissen, aber einem lockeren, verständlichen Stil etwas schreibt, befriedigt man doch allzu gern sein Informationsbedürfnis dort.

Das Problem bei allen Creationistischen „Beweisen“ liegt doch
darin, das die Vertreter dieser Thesen keine andere als die
eigene Meinung gelten lassen. (siehe z.B. Arche Noah) Wenn man
da nicht dagegenhält, dann wird sich über kurz oder lang eine
derartige (schwachsinnige) Ansicht auch durchsetzten. Dazu
muss man auf den interessierten Laien auch eingehen.

Danke sehr :wink:

Ciao
Uwe

Hallo Stephan,
was bitte meinst Du denn mit „Krankheit“? Wenn Du meinst, alle
Nichtfachleute seinen verrückt, kann ich Dir zu Deiner
geistigen „Gesundheit“ ja nur gratulieren (dann jedenfalls
können wir uns w-w-w sparen)!
Tut mir leid, wenn ich Deine Funktion als Krone der Schöpfung
in Frage gestellt habe :stuck_out_tongue:S: Was würdest Du sagen, wenn die C14-Methode ergäbe: das
Ding ist 2 Millionen Jahre alt (was ich nicht behaupte).
Spinnen die dann auch alle?
Hallo Stephan,
was bitte meinst Du denn mit „Krankheit“? Wenn Du meinst, alle
Nichtfachleute seinen verrückt, kann ich Dir zu Deiner
geistigen „Gesundheit“ ja nur gratulieren (dann jedenfalls
können wir uns w-w-w sparen)!

PS: Was würdest Du sagen, wenn die C14-Methode ergäbe: das
Ding ist 2 Millionen Jahre alt (was ich nicht behaupte).
Spinnen die dann auch alle?

Hei Uwe,
was den etwas drastischen Anwurf der „Krankheit“ angeht, möcht ich sagen „Sorry“ --ich wollt niemandem übern Mund fahren, schon garnicht behaupten, hier wäre jemand verückt.
Nee, im Gegenteil, ich find das sehr gut, daß es hier eine Plattform gibt, wo man sowas diskutieren kann.Im Prinzip finde ich ja solche „rätselhaften“ Sachen auch spannend…
Eigentlich wollt ich auch schreiben : Wahnsinn, ik hör dir trapsen, aber das wär auch nicht viel netter, ok.

Es ist nur so, daß sich immer wieder selbst ernannte Päpste hinstellen und in haarsträubender Art und Weise die allgemein akzeptierten Lehrmeinungen (hinter denen teils jahrhundertelange Arbeit hochkarätiger Wissenschaftler steckt) komplett !! in Frage stellen. Um nicht zu sagen: in den Mülleimer der Geschichte befördern wollen. Das ärgert mich, zugegegeben.

Beispielsweise dieser Mensch, der ein Buch schrieb, daß einige Jahrhunderte Weltgeschichte einfach erfunden wären; wobei allerdings einige ziemlich gewichtige gegenargumente nicht auch nur erwähnt wurden, eben 14C und Dendrochronologie.
Das finde ich arrogant und nebenbei methodisch schlecht: eben „unwissenschaftlich“.
Ein Grundprinzip wissenschaftlicher Arbeit ist doch: eine fundierte These zu erarbeiten und diese gegenüber anderen Ansätzen, vor allem Standardmethoden, zu abprüfen. Wenn das mißachtet wird, mag das dem Laien und Amateur nicht auffallen und ihn zum munteren Mitspekulieren anregen – das mein ich nicht vorwurfsvoll und überheblich— : das ist dann populäre, unseriöse Wissenschaft, die unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit VERKAUFT wird, und genau das ist wohl oft Ziel des ganzen: Absatz von solchen Machwerken.
Und das find ich mies, denn nach meinem Empfinden ist das Betrug, Beschiß und Ausnutzen des Halbwissens von Amateuren.

Ich halte mich übrigens ganz sicher nicht für die Krone der Schöpfung; es ist sehr gefährlich, zu sagen, man wüßte etwas. Ich denke, das kann jeder bestätigen, der sich einmal wirklich wissenschaftlich in ein Thema eingearbeitet hat. Das bedeutet: Kenntnis des Wissenstands, des Stands der Diskussion und eigene Versuche, die Antworten zu offenen Fragen zumindestens einzugrenzen. Manchmal kann man sogar einzelne Punkte finden, anhand der die Lehrmeinung zumindestens in ihrer Argumention kritisierbar ist und in Frage gestellt werden kann.
Aber mehr ist nach allgemeinen Erfahrungswerten in aller Regel nicht drin.

Also, wenn der Stiel tatsächlich 2 Mio Jahre ergibt, dann würde ich zunächst an einen Laborfehler denken. Das ist keine Ausflucht, sondern realistisch; das wird meist schon im Labor selbst erkannt, denn diese Leute haben fundamentales Interesse, keine Fehlbestimmungen rauszugeben und ihr Labor zu diskreditieren. Daher interessiert sich ein Labor immer auch für die Herkunft des Materials, mögliche Kontamination mit Fremd-C, und die Einschätzung des Auftraggebers / Finders.
Es folgt wohl eine Zweitbestimmung und suche nach Kontamination mit fossilem C, vielleicht aus den Kreidezeitlichen Gipsen/Kalken. Wenn die Zweitmessung das Alter bestätigt, wäre das ein echter Hammer und ich würde wohl den Glauben an viele Dinge verlieren.
Aber selbst dann blieben noch Möglichkeiten, dieses Phänomen zu erklären, allerdings mit abnehmender Wahrscheinlichkeit: So könnte der Hammerhersteller subfossiles Holz aus dem oberen Tertiär verwendet haben(In Braunkohletagebauen findet sich durchaus noch echtes, nicht inkohltes Holz in Form von Baumstämmen) , wobei das aber keine günstigen Eigenschaften hat: es dürfte leicht brechen… aber vielleicht war unser Trecki ja in Not, in der Wüste gestrandet oder so, hatte nur den Hammer in der Tasche, und hat doch noch versucht, seinen Hammer zu repapieren und ist letztendlich aber eingegangen.
Auch hier sieht man: Einzelbefunde haben eine geringere Aussagekraft… besser wärs, man findet mehr Hämmer oder weiteres Werkzeug. Bis dahin, denke ich, sollte man auf sein Schulwissen vertrauen.
Also lieber Uwe, bitte nimm meine Entschuldigung an… Leute im Netz, die als arrogante Dr. Allwissends auftreten und jedem den Scheitel gradeziehen müssen, sind mir zuwider und ich möcht nicht mit denen zusammen in´n Sack !
so long, Stephan

Hallo Stephan,
siehst Du, es geht doch auch sachlich :wink:

Es ist nur so, daß sich immer wieder selbst ernannte Päpste
hinstellen und in haarsträubender Art und Weise die allgemein
akzeptierten Lehrmeinungen (hinter denen teils
jahrhundertelange Arbeit hochkarätiger Wissenschaftler steckt)
komplett !! in Frage stellen. Um nicht zu sagen: in den
Mülleimer der Geschichte befördern wollen. Das ärgert mich,
zugegegeben.

Jahrhundertlang als richtig angesehen muß ja nicht IMMER stimmen. Natürlich sollte man eine neue Theorie - egal aus welcher Richtung sie kommt - erst einmal mit einer gewissen Skepsis betrachten (unabhängig davon, ob sie einleuchtend oder lächerlich klingt!). Sonst könnte man ja auch nicht mehr sinnvoll arbeiten, wenn man ständig sein gesamtes Wissen in Frage stellen müßte. Wichtig ist nur, daß man sich überhaupt mit abweichenden Ideen beschäftigt, sonst hat man eben schnell ein dickes Dogma. Muß ja nicht sein…

Beispielsweise dieser Mensch, der ein Buch schrieb, daß einige
Jahrhunderte Weltgeschichte einfach erfunden wären; wobei
allerdings einige ziemlich gewichtige gegenargumente nicht
auch nur erwähnt wurden, eben 14C und Dendrochronologie.
Das finde ich arrogant und nebenbei methodisch schlecht: eben
„unwissenschaftlich“.

Hast Du es gelesen? Ich bisher noch nicht, aber ich habe es mir bestellt und gestern bekommen. Mal sehen, wie er argumentiert. C14 und Dendro sind für mich jedenfalls erst einmal (für sich gesehen) keine zwingenden Gegenargumente, denn damit sieht man beispielsweise nur, daß etwas 1200 Jahre alt ist, aber nicht, daß man da unbedingt das Jahr 800 schrieb.

Ich halte mich übrigens ganz sicher nicht für die Krone der
Schöpfung; es ist sehr gefährlich, zu sagen, man wüßte etwas.
Ich denke, das kann jeder bestätigen, der sich einmal wirklich
wissenschaftlich in ein Thema eingearbeitet hat. Das
bedeutet: Kenntnis des Wissenstands, des Stands der Diskussion
und eigene Versuche, die Antworten zu offenen Fragen
zumindestens einzugrenzen. Manchmal kann man sogar einzelne
Punkte finden, anhand der die Lehrmeinung zumindestens in
ihrer Argumention kritisierbar ist und in Frage gestellt
werden kann.

Ich denke, es ist zum Teil Leuten wie von Däniken zu verdanken, daß wissenschaftliche „Erkenntnisse“ überhaupt diskutiert werden. Noch vor wenigen Jahr(zehnt)en galt immer das Wort des obersten Fachgurus als (un)geschriebenes Gesetz. Heute dürfen ja glücklicherweise kontroverse Theorien nebeneinander existieren, ohne daß man als Abweichler gleich ruiniert und in den Selbstmord getrieben wird. Das war ja nicht immer so!

[…]

Aber selbst dann blieben noch Möglichkeiten, dieses Phänomen
zu erklären, allerdings mit abnehmender Wahrscheinlichkeit: So
könnte der Hammerhersteller subfossiles Holz aus dem oberen
Tertiär verwendet haben…

Schön, wie kreativ man wird, um sich gegen neue Theorien zu wehren :wink: Logisch natürlich korrekt, aber nur schön. Kein Vorwurf an Dich, aber ein gutes Beispiel für viele Tradiotionalisten unter den Wissenschaftlern. Wenn überhaupt ein Phänomen zur Kenntnis genommen und nicht einfach nur als „Quatsch“ vom Tisch gefegt wird, gibt es doch andere Erklärungen dafür. Aber Kreativität finde ich immer gut - regt zumindest den Verstand an. Doch wie gesagt, es ist ja nicht mehr so fundamentalistisch wie früher…

[…]

Auch hier sieht man: Einzelbefunde haben eine geringere
Aussagekraft… besser wärs, man findet mehr Hämmer oder
weiteres Werkzeug.

Also bitte lieber E.T., wenn Du schon Werkzeug wegwirfst, dann bitte in großen Mengen, damit wir damit auch was anfangen können :wink: (zur Sicherheit nochmal, ich denke NICHT, daß der Hammer einem Alien gehörte)

Bis dahin, denke ich, sollte man auf sein Schulwissen vertrauen.

Oh Oh! Ich habe auch in der Schule gelernt, daß die Echsen von den Sauriern abstammen. Tun sie wohl nicht, denn für diese Aussage hat mich schon Thorsten beschimpft :smile:

Also lieber Uwe, bitte nimm meine Entschuldigung an… Leute
im Netz, die als arrogante Dr. Allwissends auftreten und jedem
den Scheitel gradeziehen müssen, sind mir zuwider und ich
möcht nicht mit denen zusammen in´n Sack !

Gerne angenommen. Jetzt muß ich Illig lesen :wink:

Ciao
Uwe

Holla

Jahrhundertlang als richtig angesehen muß ja nicht IMMER
stimmen. Natürlich sollte man eine neue Theorie - egal aus
welcher Richtung sie kommt - erst einmal mit einer gewissen
Skepsis betrachten (unabhängig davon, ob sie einleuchtend oder
lächerlich klingt!). Sonst könnte man ja auch nicht mehr
sinnvoll arbeiten, wenn man ständig sein gesamtes Wissen in
Frage stellen müßte. Wichtig ist nur, daß man sich überhaupt
mit abweichenden Ideen beschäftigt, sonst hat man eben schnell
ein dickes Dogma. Muß ja nicht sein…

Ja, sehe ich aehnlich, ABER:
Willst du wirklich JEDE neue Theorie ueberpruefen? Egal woher sie kommt? Ueberlege dir mal die Arbeit! Da kommt ein Laie und behauptet (vorsicht, Uebertreibung) gruene Farbe und rotes Licht laesst Steine schweben. Es wird dich eine Menge Zeit kosten, um ihm nicht nur ein paar Buecher an den Kopf zu werfen, sondern persoenlich alles noetige aufzuschreiben, herzuleiten und fast ein Gutachten zu schreiben, das ihn widerlegt.
Und am Ende sagt er, du hast ihn nicht verstanden, hast die falschen Theorien, ausserdem koennte da ja noch was anderes sein, was noch keiner kennt, und ueberhaupt hat man frueher ja auch behauptet, die Erde sei eine Scheibe!
Un nu kommst du…

Naja, passiert das einmal in deinem Leben, machst du dir die Muehe, aber passiert das, wie jetzt, immer und immer wieder, hast du irgendwann die Nase voll.
Denn du siehst, das selbst den Leuten, die sich mal die Muehe machen, nicht geglaubt wird, sondern sie als verbohrte Ignoranten, von Interessensgruppen bezahlte Ja-Sager oder Mitglieder einer weltweiten Verschwoerung bezeichnet werden.
Mit viel Glueck wird nach deinen Untersuchungen etwas Ruhe einkehren, und nach einiger Zeit das ganze wieder als neue Erkenntnis im Umlauf sein…

Hm, eigentlich Schade drum, wuerde nicht so oft, so viel Bloedsinn verzapft, haetten es neue Ideen wirklich einfacher (meiner Meinung nach).

Gruss, Lutz

Hallo Lutz!

[…]

Ja, sehe ich aehnlich, ABER:
Willst du wirklich JEDE neue Theorie ueberpruefen? Egal woher
sie kommt? Ueberlege dir mal die Arbeit! Da kommt ein Laie und
behauptet (vorsicht, Uebertreibung) gruene Farbe und rotes
Licht laesst Steine schweben. Es wird dich eine Menge Zeit
kosten, um ihm nicht nur ein paar Buecher an den Kopf zu
werfen, sondern persoenlich alles noetige aufzuschreiben,
herzuleiten und fast ein Gutachten zu schreiben, das ihn
widerlegt.

Stimmt schon. Das Problem ist dabei nur, daß man vorher halt nicht wissen kann, ob jemand wirklich zufällig etwas sensationelles herausgefunden oder einfach zuviel Phantasie hat. Nicht umsonst muß ja zum Beispiel die Polizei jedem Anruf nachgehen, auch wenn der tattrige Rentner aus der Dimpelgasse schon zum vierten Mal anruft und behauptet, die Kobolde klauten schon wieder seine Steckrüben!
Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: zunächst einmal kann natürlich wirklich niemand verlangen, daß man jeder Theorie nachgeht. Selbst ich als Parapsychologe, der ja wirklich mit seltsamen Phänomenen zu tun hat :wink:, gehe vielen Geschichten gar nicht erst nach. Aber ich behaupte zumindest nicht, daß die Zeugen Spinner oder Betrüger seien. Vielleicht läßt ja wirklich die Kombination grüne Farbe & rotes Licht Steine schweben (interessante Theorie; darüber könntest Du ein Buch schreiben :smile:). Alles, was man in einem solchen Fall sagen kann, ist: „Ich hab´s nicht untersucht, aber meiner Meinung nach ist an der Geschichte nichts dran.“ Punkt. Alles andere wäre höchst unwissenschaftlich. Sonst ist das eben so wie die Weigerung, durch ein Fernrohr zu sehen. Du glaubst gar nicht, wie oft ich angeblich objektive Wissenschaftler getroffen habe, die über Dritte geschimpft und geflucht, aber noch nie etwas von ihnen gelesen haben.

Und am Ende sagt er, du hast ihn nicht verstanden, hast die
falschen Theorien, ausserdem koennte da ja noch was anderes
sein, was noch keiner kennt, und ueberhaupt hat man frueher ja
auch behauptet, die Erde sei eine Scheibe!

Stimmt aber leider. Obwohl jeder, der ein bißchen logisch denkt, selbst auf die „Kugelgestalt“ der Erde kommt, hat man ja lange Zeit etwas anderes gedacht. Und das ist eben kein Einzelfall: es gibt dicke Bücher über die Irrtümer der Wissenschaft. Und zu glauben, daß uns das heute nicht mehr passieren kann, ist natürlich sehr gewagt (obwohl wir ja, um uns von den Fehlern vergangener Zeiten abzugrenzen, gern von der „modernen“ Wissenschaft sprechen).

Naja, passiert das einmal in deinem Leben, machst du dir die
Muehe, aber passiert das, wie jetzt, immer und immer wieder,
hast du irgendwann die Nase voll.
Denn du siehst, das selbst den Leuten, die sich mal die Muehe
machen, nicht geglaubt wird, sondern sie als verbohrte
Ignoranten, von Interessensgruppen bezahlte Ja-Sager oder
Mitglieder einer weltweiten Verschwoerung bezeichnet werden.
Mit viel Glueck wird nach deinen Untersuchungen etwas Ruhe
einkehren, und nach einiger Zeit das ganze wieder als neue
Erkenntnis im Umlauf sein…

Es gibt offenbar auch eine intellektuelle Evolution. Wie es aussieht, gibt es dominante und rezessive Theorien. Dominante (die Erde ist eine Scheibe) halten sich sehr lange, aber man kann sie widerlegen. Rezessive (es gibt eine Verschwörung der Geisterbahn-Angestellten, die Leute entführen :wink:) lassen sich nicht wirklich widerlegen und tauchen deshalb auch immer wieder auf.

Hm, eigentlich Schade drum, wuerde nicht so oft, so viel
Bloedsinn verzapft, haetten es neue Ideen wirklich einfacher
(meiner Meinung nach).

Vielleicht sollte jede Wissenschaft eine Art „Theorien-Feuerwehr“ einrichten, die neuen Ideen nachspürt und sie überprüft???

Ciao
Uwe

hey Uwe,
nein, die anerkannten Theorien stimmen nicht immer, aber meistens sinds gute Modelle, die nur noch weiterentwickelt / graduell korrigiert werden.
Was das Buch angeht, ich habs nicht gelesen, aber ziemlich lange drin geblättert… was nicht heißen soll, daß das für ne reife Meinung reichen würden, aber es sah nicht besonders vertrauenerweckend aus, allerdings: faszinierende Idee, das ganze. ich habe auch den Bermuda Berlitz verschlungen, der ist auch sehr anregend.
Ich hoffe, Du wirst hier an dieser Stelle mal mit einigen Kostproben aufwarten, bin sehr gespannt.
Stephan