hallo holger,
der gesangslehrer ist vor allem eins: ein genau zuhörendes Ohr. Da man seinen eigenen Gesang immer nur von innen hört (und nicht wie bei der Gitarre den normalen Klang von außen) ist die Rückmeldung vom lehrer wichtig, wenn man professionell mit der stimme arbeiten will. das meint gut klingen und hohe stimmbelastung durch auftritte und üben gut aushalten können. in deinem falle wird die belastung nicht so groß sein. du wirst dir durch drei mal die woche ein bis zwei lieder singen nicht die stimme ruinieren können. vor allem, da es ja in zimmerlautstärke geschieht und nicht im konzertsaal. also erstmal entspannen. bei solchem stimmgebrauch sind fehler tollerierbar. es soll halt einfach etwas besser klingen und nicht die stimme ausgebildet werden. besser klingt es durch üben. das kann man auch beim autofahren (radio mitsingen).
prinzipiell finde ich es gut, dass du im gitarrenunterricht singst. egal wie es klingt, es wird den schüler ermutigen!
ich würde ein gesangslehrbuch für popmusik empfehlen (denn die soll ja gesungen werden). darin finden sich viele übungen um die stimme kennen zu lernen und besser einsetzen zu können. ich würde ein buch mit cd wählen. zwar hört dann immer noch niemand deinen gesang, aber du bekommst eine vorstellung wie es bei der übung klingen soll, kannst dich selber etwas korrigieren.
ich kann empfehlen:
Vocal Basics. Inkl. CD: Der Weg vom Sprechen zum Singen von Billi Myer
(bei ihr habe ich auch selbst gelernt, die frau schreibt aus erfahrung, das buch ist sehr schlüssig)
Gut finde ich auch:
Rock Voice. Inkl. CD: Entdecke deine Stimme. Die Gesangschule für Rock, Pop, Jazz, Musical. Das komplette Übungsprogramm der Weltstars. Von der Lehrerin der Weltstars von Tona de Brett von MDS (Musiknoten - 1994)
(die übungen hier klingen „klassischer“, kann auf manche abstoßend wirken)
(Karin Ploog kenne ich ebenfalls als hochkompetente Lehrerin, ich vermute jedoch, dass ih Buch sich eher an Fortgeschrittene wendet, sie selbst ich Jazzsängerin, müsste man mal reinschauen)
Voicecoaching: Das Trainingskonzept für Gesangstechnik. Grund- Aufbau- und Profiübungen. Atemtechnik. Hilfestellung bei Stimmproblemen. Interpretationshilfen. Anatomieteil mit vielen Abbildungen (Musiknoten)
von Karin Ploog
eher abraten möchte ich von:
Vocals, von Winfried Bode von Voggenreiter Verlag (Taschenbuch - 1998)
(dort gab es eher viel blabla als praktisch umsetzbare anweisungen. ich sehe aber es gibt jetzt eine version mit cd! evtl. ist diese überarbeitet. muss man reinhören ob er dort nur seinen tollen gesang als demo vorführt oder es sich wirklich um übungen handelt die gut vorgemacht sind und dann mitgemacht werden können. beim lesen damals wirkte er auf mich bei weitem nicht so professionell wie die genannten damen).
das Beste was ich jemals zum Selbststudium gehört habe war von der Amerikanerin Rhiannon (die jetzt auch viel mit bobby mc ferrin singt). es heißt „Finding Your Voice“ und der zweite Teil „Loosen up and improvise“ das ganze ist jedoch auf englisch. es hat ein völlig eigenes konzept, rhiannon führt mit gesungenen anweisungen durch programm. die übungen kann man jedes mal neu gestalten, sie lohnen sich immer, auch wenn man besser wird und sind sehr kreativ. das lehrwerk ist jedoch älteren datums und gab es auf kassette. wenn man da heran kommt hat man etwas sehr gutes! ich weiß nicht ob sie es je auf cd rausgebracht hat oder als download? Heute unterrichtet sie nur noch meisterklassen. band eins ist aber definitiv für anfänger!
prinzipiell wäre es als mann gut auch einen mann als vorsänger auf der cd zu haben. wichtiger finde ich jedoch den anspruch der übungen.
viele grüße und viel erfolg.