Ich stelle nur mal fest…
daß dieses Thema, gemessen an den vielen Antworten und Meinungen so unwichtig nicht sein kann. Es sind offenbar nicht nur die übertreibenden Oberemanzen, die sich mit dem Thema befassen, ) - sondern die GegnerInnen des großen I kommen genauso in Fahrt.
Außerdem möchte ich zu bedenken geben, daß Sprache in 1. Linie eindeutig sein soll, und erst in 2. Linie kurz, praktisch oder ästhetisch.
Die Sprache darf dann zweideutig sein, wenn die Situation eindeutig ist. D.h., in Zeiten, in denen alle Professoren männlich waren, war diese Bezeichnung eindeutig. Heute dagegen gibt es die Sätze (wie unten schon erwähnt):
- „Im Fachbereich xy halten die Professoren ihre Vorlesung noch in Anzug und Krawatte“ - dann ist das Wort Professor im Maskulinum gemeint.
oder aber
- „Im Fachbereich xy ist die Stelle eines Hochschulprofessors zu besetzten“ - dann ist das Wort „Hochschulprofessor“ (hoffentlich!) geschlechtsneutral gemeint.
Um Zweifel zu vermeiden ist es dann meiner Meinung nach wichtig, zu spezifizieren.
Unwichtiger ist es dagegen bei Worten wie Fußgänger, Urlauber, etc., die schon immer ziemlich halbe-halbe waren. Unwichtiger ist die weibliche Anrede auch z.B. in Kochbücher (ein Beispiel, was unten gebracht wurde), die sich traditionell schon immer an Frauen gerichtet haben. (Dort besteht auch bei einer rein männlichen Anrede kaum Verwechslungsgefahr!)
Wichtiger dagegen ist es in Domänen, in denen Frauen traditionell nicht oder wenig vertreten sind, und die sich noch im Umbruch befinden. Hier ist oft nicht klar, wie der Sprecher es meint. Wichtig mag es auch aus dem gleichen Grund für Männer in Bereichen von Gewalt und Kriminalität sein, eine geschlechtsneutrale Formulierung zu finden. (Und die Diskussion um das „Gesetz zum Schutz vor häuslicher Gewalt“ zeigt tatsächlich, daß sich viele Männer hier an den Begriffen „Täter“, „Schläger“, etc. stören.
Mit vielen Grüßen, Stefanie