Hallo Walkuerax,
deinen Artikel finde ich sehr interessant.
Ich persönlich empfinde mich als Muslimin, während mein Mann ein überzeugter Religionsgegner ist. Er ist der Meinung, dass Religionen die Massen verblöden und sie ihrer Selbstverantwortung rauben. BZW sie sich diese glücklich nehmen lassen. Dieser Behauptung kann ich nicht widersprechen, da sie doch einige Funken an Wahrheit inne hat. Vorausgesetzt man betrachtet lediglich die Seite der Fanatiker.
Obwohl ich die Fragen an und für sich als selbstverständlich
empfinde, habe ich ein extrem ungutes Gefühl dabei, das ich
nicht so recht einordnen kann.
Die Fragen kommen mir nicht selbstverständlich vor. Sie sind sogar manipulierend. Aber davon abgesehen gibt es bestimmt einige Millionen Deutsche die, wie die ausländischen Bewerber, nichteinmal die Satzstellung nachvollziehen gar diese verstehen können.
Natürlich sollten die Werte der Gleichberechtigung
selbstverständlich sein und natürlich habe ich keine Lust, mir
über etwa über patriachal geprägte Einwanderer die mühsam
erkämpften emanzipatorischen Erungenschaften wieder in Frage
stellen zu lassen.
Diese Selbstverständlichkeit ist zwar nicht einmal in Europa gegeben, aber ich kann deine Sorge nachvollziehen. Jedoch versuche ich auch, nach bestem Wissen und Gewissen, zu akzeptieren, dass es Menschen gibt die Ansichten vertreten die mich ohnmächtig machen. Nur fällt es mir nicht leicht.
Andererseits würde ich mich verarscht vorkommen, wenn ich in
einem anderen Land vergleichbare Fragen gestellt bekäme.
Die Fragen an sich sind wirklich lächerlich. Egal welches Land sie stellt.
Meine persönliche Ansicht: es ist ungerecht sie lediglich Leuten einer bestimmten Religionszugehörigkeit zu stellen.
Überhaupt habe ich den Eindruck, dass eine internationale Jagd nach Muslimen gestartet wurde:frowning:
Ich habe es mit meinem Mann diskutiert, und er meinte spontan,
er kenne genügend „Urdeutsche“, die zumindest bei den Fragen
zu Homosexuellen, zu Frauen als Vorgesetzten, zur Frage ob
ihre Tochter einen Ausländer heiraten darf, zur Frage ohne
Religion zu leben, etc. mit Sicherheit nicht die
emanzipatorisch/demokratische Linie vertreten würden - müsste
man die dann konsequenterweise ausbürgern?
Loooool, der war gut. Du hast einen sehr intelligenten Mann
Emanzipation, Toleranz gegenüber anderen und die Akzeptanz Andersdenkender oder Andersfühlender ist eine Sache der Persönlichkeit und kann durch Religion oder Tradition nicht beeinflusst werden.
Als ehemalige Städterin lebe ich nun seit 3 Jahren auf dem Land. Hier habe ich Ansichten gehört von deren Existenz ich lediglich aus den Geschichtsbüchern informiert war.
Ich würde gerne für mich selbst klarbekommen, was mich daran
überhaupt stört. Was ist Euer erster Eindruck zu diesen
Fragen?
Vielleicht hast du Probleme damit, weil Fragen gestellt werden die für dich, nur für dich, so eindeutig sind, dass sie nicht gestellt werden sollten?
Du hast ein bestimmtes Weltbild wovon du ausgegangen bist, dass es das nonplusultra der Ordnung ist. Aber nun siehst du Fragen die deiner Meinung nach überhaupt nicht gestellt werden sollten, da die Antworten doch bereits existieren und durchgeführt werden?