uiii - viel
hi raimund,
da hast du aber viel geschrieben, dann werden wir mal …
- überdenkung des gesamten leistungskataloges
- kürzung des selbigen auf mindest versorgung
zu den beiden Punkten: das wäre sozial ungerecht den
einkommensschwachen Bevölkerungsteilen und derer, die sich
nicht privat zusatz- oder vollversichern können (aus
Gesundheitsgründen)
naja, hier kommt es auf die auslegung von „mindest versorgung“ an. sicherlich gehört da eine menge rein (kann man gar nicht alles aufzaehlen), aber behandlungen deren ursache selbstver- ursacht sind, können nicht zu lasten der allgemeinheit gehen. bei einem unter alkohol verursachten unfall ist es m.E. schon so, das die kasse ansprüche an den unfaller stellt, wenn er deswegen ins krankenhaus muss. das könnte man m.E. ausbauen (natuerlich klar definiert!). bsp. wären die ausgaben für lungenerkrankungen von starkrauchern, die drogentherapie etc. sicherlich lässt sich hier viel diskutieren, aber ich denke an diesem punkt muss einfach angesetzt werden.
- honorierung des arztes für gesunde patiente nicht für kranke
wie möchtest Du das verrechnen? Für alle Gesunden in seinem
Bereich gibt´s 100,- DM monatlich, für jeden Kranken einen
Abzug von 100,- DM?
nein, nein. momentan wird der allg.arzt vom dorfe doch über die kassenärztliche vereinigung (oder so) verrechnet. das bedeutet er meldet irgendwie, was er bei wem behandelt hat und bekommt dafür geld von der kasse. nun wäre es doch sicherlich möglich, das die kassenpatienten in einer datenbank gehalten werden (komm jetzt nicht mit datenschutz, das ist ein anderes thema), nun bekommt der arzt eben ein „kopfgeld“ für alle gesunden patienten aus seiner kartei, ist der patient bei mehreren allg. ärzten gemeldet, bekommen die die pauschale geteilt. echte behandlungskosten für allerweltssachen (grippe, husten, und sonstige „auas“), werden gekürzt. dieses system wird m.E. schon in schweden oder irgendwo da oben praktiziert!
–> vorsorgesystem mit aerzten abgestimmt
Ist doch! Die Vorsorgeuntersuchungen sind genau festgelegt.
nein! das stimmt nicht. als patient wird man nicht gezwungen an untersuchungen teilzunehmen. wenn ich will, kann ich 5 jahre nicht zum zahnarzt gehen… hier muss knallhart die daumenschraube ran, wer nicht mindestens alle X zeiteinheiten bei dem und dem arzt sich untersuchen lassen hat, muss ggf. höhere zuzahlungen im fall einer vorherentdeckbaren krankheit zahlen. da würden sich viele auch mal einen halben tag urlaub nehmen um zahn, augen, HNO etc. ärzte regelmäßig aufzusuchen!
- wer regelmäßig vorsorgt, wird besser gestellt (schon beim
zahnersatz so)
Richtig! das wäre ein Schritt nach vorne!
s.o.
- beiträge neben gehalts% auch auf gefahrenklassen angepasst,
denn wer nebenbei in der amateurliga fussball spielt und alle
6 monate zum arzt rennt MUSS dafür zur kasse gebeten werden
halte ich für falsch. Mein Sohnemann spielt einen
knochenharten Fussballstil. Doch wegen Fussball ist er die
wenigste mal beim Arzt.
ja, das war nur ein bsp. das kann man natuerlich untersuchen, aber gib zu, das system der kfz-haftpflicht mit gefahrenklassen und persönlichen ermässigungen (wg. unfallfreiheit) würde auch hier in gleicher form irgendwie schon anwendbar sein. warum soll denn derjenige, der sich gesund ernaehrt, nicht raucht, regelmässig sport treibt, mit dem bike zur arbeit fährt etc. mehr in die KK einzahlen, als der fettsüchtige, kettenrauchende, faul vorm fernsehen liegende, der alle wege mit dem auto zurückliegt. über einzelheiten muss man hier sicherlich lange diskutieren, aber im grunde muss eine pflichtsozialversicherung auch gerecht und finanzierbar sein.
Außerdem: wo fängt die gefährlichkeit an?
das soll hier nicht diskutiert werden. das führt doch zu nichts!
Jeder der in einen Sportverein geht, ist wesentlich mehr
gefährdet, als die, die in keinen gehen. Da gäbe es genug
Beispiele. Selbst Dauerlauf (heute heißt das „Jogging“, ist
aber das gleiche) ist die Verletzungsgefahr groß. Auch die
Überbeanspruchung der Gefäße und der Gelenke.
ja sicher, aber wer kampfsport macht, ins fitnesstudio geht um gewichte zu stemmen etc. muss halt zwangsweise mit höheren risiken rechnen (wie auch der autofahrer mit 200 statt 100 PS!), das muss in die köpfe.
Was honoriert werden muss: das Rauchen! Es gibt keinen Grund,
warum die Gemeinschaft für die Krankheiten, die aus einer
Rauschgiftsucht entstehen, geradestehen soll.
du meintest sicher das nichtrauchen (s.o.)!
Es gibt andere Einsparmöglichkeiten:
- die Medikamente um mindestens 1/3 billiger machen.
? - medikament werden in der freien wirtschaft produziert, diese muessen gewinne machen, um zu forschen etc. ich glaube nicht, das pharmakonzerne schon so reich sind wie banken etc. hier könnte man steuerpolitik auch nichts anfangen, sicherlich USt ist ein ansatz, aber der staat darf hier nicht regulierend eingreiffen.
- Brillengestelle und die Gläser sind um mindestens 50%
preiswerter zu verkaufen. dann könnte man sich die 40,- DM
auch noch sparen.
Du musst mal ins Ausland gehen und dort die Preise ansehen:
Beispiel Ungarn: die gleichen Brillengläser wie hier (neueste
Entwicklungen aller renommierten Produzenten) kosten dort nur
1/3 unseres Preises. Sag nicht, die Arbeitszeit ist dort
billiger: die Gläser werden dort nicht hergestellt!
Medikamente gibt es die gleichen wie bei uns… nur
wesentlich billiger. Das Problem sind unsere Pharmaproduzenten
und einige (nicht wenige) Spezialärzte. Die Rechnungen
schreiben, die keiner genauen Überprüfeung standhalten.
na, ich weiss nicht, ich gehe zu fielmann und bezahle NIE mehr als 50-100 DM für ein gestell, das kann sogar ich mir alle 2 jahre aus der eigenen tasche zahlen. kindergestelle gibts da auch schon günstiger…
Und noch eine Einsparmöglichkeit: jeder, der zum Spezialisten
will, muss zuvor zum Hausarzt (Primärarztprinzip). Ich habe
auch gedacht, dass das nur Zussatkosten sind. Weit gefehlt!
die privatversicherer haben das Problem erkannt und Tarife
herausgebracht, die sehr günstig sind…bei Einhaltung des
Primärarztprinzips. Sonst gibt es nur 70 oder 80 % Erstattung!
Und es hilft den Versicherern zu sparen.
eben, das was christian schon anbrachte, wenn der kassenpatient sehen würde, was er für kosten produziert. vielleicht könnte man den psychologischen faktor noch ausbauen, man senkt die KK beitraege und dafür muss jeder pro arztbesuch pauschal 10,- DM auf den tisch legen beim arzt. dann sparen sich omis auch das wöchentliche blutdruckmessen, der arzt wird dann endlich als „zu bezahlende dienstleistung“ wie alles andere gesehen.
wie auch immer, die gesellschaft muss sich entwickeln, denn jedem der das kassensystem nutzt/nutzen muss, muss auh wissen, das dies geld kostet. es kann nicht als selbstverständlichkeit angesehen werden, wegen jedem wehweh zum arzt zu gehen, „die karte auf den tisch reicht doch“ …
in der hoffnung du schaltest nicht ab, bei so langem text,
gruss vom
showbee