das Leid in der Welt und die Liebe Gottes
Hi A.L.
Ich selbst wurde schon von verschiedenen
in w.w.w. persoenlich beschimpft, z.B. als „seltsamer
Sonderling“,„Sprung in der Schuessel“ und dergleichen.
Tut mir leid für dich. Aber ich möchte da zu bedenken geben, daß es ja doch sicher irgendwoher kommt, wenn man so bezeichnet wird. Warum verhält man sich so, daß werauchimmer das Bedürfnis entwickelt, solche Beleidigungen auszusprechen?
Das Brett hier heißt
nämlich Religion et al. und nicht „Christliche Mission“ et al.
Hier sollte also der Raum sein, wo auch nicht-religiöse
Standpunkte ernstgenommen werden sollten.Ja stimmt! Was heisst eigentlich die Abkuerzung „et al.“?
et alteri „und andere“ - wird ausschließlich in der Abk. verwendet und ausschließlich bei Publikationen, die mehr als zwei Autoren haben, dann nennt man den ersten und dann „et al.“
… Und zwar wird dort offenbar von einer
Grundvoraussetzung ausgegangen,naemlich dass Gott nicht
empirisch erfahrbar waere. Ich halte diese Annahme fuer
falsch…
…Die Grundaussage des Agnostizismus
war ja:„Gott mag zwar existieren aber wir koennen ihn nicht
erkennen.“ Ich behaupte man kann Gott sehr wohl erkennen,
insofern ist der Agnostizismus falsch…
jaaaaa - aber dann müßtest du prüfen, ob du unter „erfahrbar“ dasselbe verstehst, wie der Agnostizismus. Wenn du mit dem A. darüber (sinnvoll) debattieren würdest, müßtest du beweisen, daß Gott sinnlich und vor allem objektiv (also von jedem im gleichen Sinne) „erfahrbar“ ist ( das wird nämlich hier unter erfahrbar verstanden). Du müßtest ihn gewissermaßen anfaßbar auf den Tisch stellen.
Insofern greife ich also nicht Dich an, sondern…
Um Himmels willen!
Das habe ich auch nicht so aufgefaßt…
Also Theodizee Problem:frowning:„Rechtfertigung Gottes“) „Wieso
gibt es das Übel in der Welt, wenn Gott gut ist?“
Genau.
… Was den Fragestellern des
Theodizee Problems nicht bewusst war, ist, dass eine Welt ohne
Uebel auch eine Welt ohne eigene Willensentscheidungen
bedeutet.
Oh doch, das ist ihnen bewußt! Außerdem ist das Th.-Problem nicht nur eines von bestimmten Anhängern dieser Fragestellung! Sondern es ist einfach eine (unumgängliche) Fragestellung. Und Lösungsvorschläge gibt es wie Sand am Meer. Die Fragestellung bezieht sich übrigens nicht bloß (bzw. überhaupt nicht) auf „warum kann der mensch anderen Schaden zufügen?“ sondern viel allgemeiner auf jegliches Leid in der Welt (Altersschwäche, Krankheit, Tod, Verlust, Erdbeben, platte Reifen, Sonnenbrand, Liebeskummer, Angst, Mißerfolg, Pickel auf der Nase…)
Diese Tatsache wird eigentlich bei der Geschichte von Adam und
Eva deutlich gemacht. Die Suende(und damit das Uebel) kam in
die Welt als Adam und Eva sich zum Ungehorsam gegen Gott
ENTSCHIEDEN.
Also: angenommen, wir wären uns einig über den Begriff „Sünde“. Und wir wären uns ferner einig, daß diese Erzählung die jüdische Interpretation ist, woher in der Welt die Tränen kommen und alles „im Schweiße deines Gesichtes“ geschehen muß. Dann sagt dieser Mythos, daß eine (indirekte) Folge des Apfelessens der Rausschmiss aus dem Garten der Lüste war (es geschieht ja, damit der Mensch - nun als tabu-Verletzer bekannt - „nicht auch noch vom Lebensbaum esse und unsterblich werde wie wir“). Außerdem wird ihm auferlegt, nun alles mit Beschwernissen tun zu müssen.
Dann stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, warum der Gott dem Menschen das antut, wenn er doch ein guter und liebender Gott ist - dann wäre nämlich eigentlich Vergebung angesagt. Es geht dabei also tatsächlich um das erlebte Leid und nicht um das, welches der Mensch selbst produziert.
… Zum Beispiel hoere ich immer wieder, wieso
hat Gott soviel Leiden im 2.Weltkrieg zugelassen? Wir duerfen
nicht vergessen: waren es nicht Menschen die da aufeinander
losgingen und sich gegenseitig erschossen?
ja, aber damit ist man noch nicht aus dem Schneider… warum läßt Gott zu, daß Menschen einander das antun?
also jedenfalls, die Frage existiert, auch wenn sie für dich keine ist…
Gruß
Metapher