Hi,
dann bist Du´s
nicki
Hi,
dann bist Du´s
nicki
Hi Karin,
ich wollte es Ihm weiter unten schon etwas nahe bringen.
Aber gib es auf, der begreift nichts, gar nichts.
Gruß
nicki
Hallo,
man kann zur Zeit zu Gewerkschaften stehen wie man will - eins steht
doch klar fest, ohne Gewerkschaften sehe es für die arbeitende
Bevölkerung der unteren und Mittelklasse noch viel, viel schlechter
aus und unsere Arbeitslosen wären wahrscheinlich weit über 5 Millionen.
Diejenigen, also auch ich, die eine Arbeit haben, sollten sich darüber
freuen und alles tun, damit die vorhandene Arbeit auch auf mehr
Schultern verteilt wird, sprich neue Arbeitsstellen geschaffen werden.
Die 18 Minuten führen zum Stellenabbau und sonst garnix.
Selbstredend ist für den Einzelnen keine Frage täglich 18 Minuten
länger zu arbeiten ohne Lohnausgleich, nur wer rechnen kann, kann
auch die Auswirkungen insgesamt beurteilen. Wenn ich heute in der
BILD das Interview mit dem VERDI-Chef lese - allein die Fragestellung
ist eine reine Hetzkampagne.
Gruss
Czauderna
Traditionell gewerkschaftsferne (Dienstleistungs-) Berufe,
gehörten nie zu den „Gutverdienenden“ - z.B. ErzieherInnen,
PflegerInnen, VerkäuferInnen.Bankangestellte, Versicherungskaufleute…
gehörten nie zu den „Gutverdienenden“?
Ich wollte Dich nur auf eine kleine Schwäche in Deiner Argumentation aufmerksam machen. So einfach, wie Du es darstellst (nicht gerschaftlich organisert und Dienstleister), ist es nicht. Das hat vielmehr mit der Wertschöpfung zu tun, die bei den Verkäufern gering und im Bildungs- bzw. Gesundheitsbereich nicht meßbar ist.
Und noch eine Botschaften für den Kollegen Kryptiker: Wenn ich feststelle, daß mich jemand nicht versteht, dann versuche ich, mich einfacher auszudrücken und denke mir nicht noch wirreres Zeug aus.
Gruß,
Christian
Hi,
hätten die Gewerkschaften in der Vergangenheit nicht so
gekämpft würdest Du heute den Kitt aus den Fenstern fressen,
täglich Montag bis Samsatag 12h arbeiten und am Sonntag Deine
Wunden lecken.
Ja, ja…es war einmal…
Warum bringen denn „Gewerkschaftsgenossen“ ausschliesslich immer diese abgedroschenen Argumente? Natürlich haben wir den Gewerkschaften auch Einiges zu verdanken, aber wir leben jetzt im Jahr 2006, und da ist von den Gewerkschaften keinerlei Innovation mehr zu erwarten, ganz im Gegenteil. Ihre Aktionen sind kontraproduktiv.
Diese Errungenschaften könnten wieder schneller weg sein als
Du schauen kannst.
Wer als Arbeitnehmer nicht in der Gewerkschaft ist handelt
nicht leichtsinnig sondern grob Fahrlässig.
Dir empfehle ich nochmals die Schulbank zu drücken, denn
gelernt hast Du wahrscheinlich nur einen Dreck.
Genau, und zum Schluss noch ein „rote Socken Resümee“…
nicki
Roland
Traditionell gewerkschaftsferne (Dienstleistungs-) Berufe,
gehörten nie zu den „Gutverdienenden“ - z.B. ErzieherInnen,
PflegerInnen, VerkäuferInnen.Bankangestellte, Versicherungskaufleute…
gehörten nie zu den „Gutverdienenden“?
Ich wollte Dich nur auf eine kleine Schwäche in Deiner
Argumentation aufmerksam machen.
Ich hatte „These“ darübergeschrieben.
So einfach, wie Du es
darstellst (nicht gerschaftlich organisert und Dienstleister),
ist es nicht. Das hat vielmehr mit der Wertschöpfung zu tun,
die bei den Verkäufern gering und im Bildungs- bzw.
Gesundheitsbereich nicht meßbar ist.
bedeutet das, dass alle Dienstleistungen prinzipiell wenig wert sind, weil man ihre Wertschöpfung nicht messen kann?
Gruß
karin
darstellst (nicht gerschaftlich organisert und Dienstleister),
ist es nicht. Das hat vielmehr mit der Wertschöpfung zu tun,
die bei den Verkäufern gering und im Bildungs- bzw.
Gesundheitsbereich nicht meßbar ist.bedeutet das, dass alle Dienstleistungen prinzipiell wenig
wert sind, weil man ihre Wertschöpfung nicht messen kann?
Das habe ich weder behauptet noch bin ich dieser Meinung. Tatsache ist, daß die Bezahlung so ist wie sie ist. Dafür bin ich weder verantwortlich noch kann ich daran etwas ändern.
Gruß,
Christian
Hi,
da Du ja nur Student bist und Deine Eltern für Dich berappen
geht Dir das natürlich am Arsch vorbei.
In diesem Status kann und darf man noch dumm und leichtsinnig
daherlabern.
Wenn Du dann irgendwann einmal einen Beruf hast und vieleicht
auch irgendwo ein Arbeitsverhältnis bekommst sehen wir weiter.
ich hab schon gearbeitet, da war niemand in der gewerkschaft und wir haben ganz normal 8 stunden gearbeitet.
was ihr so hier von band lasst, ist die typisch deutsche ansgt vor veraenderung.
aber man wird sehen, was dabei rauskommt.
Und es gibt auch niemanden der sich die Produkte dort in den
Massen leisten kann wie die Unternehmen es gerne hätten…
unternehmer wolln nur billig produzieren…nicht am produktionsstandort verkaufen…ist das an dir vorbeigegangen?
das taten sie, das tun sie und das werden sie tun…und je mehr die gewerkschaften eine flexibilisierung verhindern, desto schneller wandern die unternehmen ab.
in D wird der arbeitnehmer vor der arbeit geschuet
aha - du bist echt klasse. Und weil du so klasse bist, biete
ich dir gern einen Job in China (Shenzhen) an: Produktion von
HiFi-Geräten, FAbrik, schrauben, schrauben, schrauben, 12
STunden am Tag. Also mir hat man dafür sagenhafte 500,-- EUR
angeboten, ich glaub Chinesen verdienen nicht mal ein Fünftel
davon. Ist das dein Ziel? dann bitte, ich gebe dir gern die
Kontaktadresse…
(das zum Thema: Keine Gewerkschaften und niedriege
Arbeitnehmerkosten)
ich war in china und ich werde wieder hingehen…um in unternehmen zu arbeiten, die auch fuer chinesen gute arbeitsverhaeltnisse bieten…auslaendische unternehmen.
sicher haben die gewerkschaften ihren teil zur sozialisieung beigetragen…aber der staat deutschland ist sozial genug…zu sozial…jetzt kommen dann ausser den hohen energiekosten und steurn auch noch arbeitnehmer dazu, die meinen, alles wuerde den bach runtergehen, wenn man weniger geld bekommt. da freut sich doch die gewerkschaft, die dann noch schoen oel ins feuer kippen kann.
kein wunder, dass haufenweise unternehmen abwandern…wenn ich mir hier das forum anschaue.
wie mal jemand nicht ganz unbekanntes sagte: in deutschland wird der arbeitnehmer vor der arbeit geschuetzt.
mfg:smile:
rene
Stimme dir völlig zu. Jeder Selbständige (und auch oft Angstellte in der freien Wirtschaft) kann von einer 40-Stunden-Woche nur träumen. Dazu kein Risiko, Aufträge zu beschaffen, Urlaub und alle sonstigen Segnungen, die in anderen Ländern nur noch Erstaunen hervorrufen.
Jeder dieser Gewerkschafter würde in der freien Wirtschaft mit Pauken und Trompeten untergehen. Die linken Parolen kann man auch nicht mehr hören. Da, wo es jetzt darum geht, dass jeder verzichtet, wollen die, denen es am besten geht, auch nicht auf das geringste verzichten.
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
nur mal das Gegenbild:
Ich arbeite im öffentlichen Dienst. Ich würde gerne
38.5 Std. arbeiten. Aber so wie alle meine Kollegen
im Landkreis kriegen wir von vorneherein nur Stunden-
verträge. Ich habe bis jetzt niemand mit einem vergleich-
baren Posten kennengelernt, der nicht unbezahlte
Überstunden macht - weil die Stunden viel zu gering
bemessen sind und die Arbeit ja einfach „da“ ist.
Eine Hochfahren auf 40 Stunden bedeutet für uns konkret
eine Gehaltserniedrigung.
Dein Vergleich mit Selbstständigen und deren Arbeitslast
ist Äpfel mit Birnen vergleichen. Ich habe noch keinen
Gewerkschaftler in meinem Umfeld gesehen, der für
18 Minuten am Tag streikt. Es geht um Sicherung von
ARbeitsplätzen.
Wie lange hat eure Stadtteilbibliothek offen?
Wie gut ist die Versorgung mit Kinderkrippen, Kindergärten?
Wie groß sind die Klassen an den Schulen?
(ist das allgemein bewusst, dass der normale Schulhausmeister
in Hessen 47 Stunden arbeiten muss, wenn die 40 Std.woche
eingeführt wird - Gehälter will ich da gar nicht zu
Selbstständigen vergleichen, jedenfalls hat er keine
Selbstbestimmung, was seine Arbeitszeit betrifft).
Nur mal so ein paar Gedankenanstöße.
Gruß
Elke
Du schreibst es selbst:
„Wie lange hat eure Stadtteilbibliothek offen?“ etc.
Alles, was mit öffentlichem Dienst und mit Arbeitnehmern zu tun hat, die einen sehr sicheren Arbeitsplatz haben, ist grottenschlecht. Man trifft auf Oeffnungszeiten, die bei maximal 16.00 Uhr liegen. Versuche mal bei Gericht oder bei der Stadtverwaltung jemanden nach 15.30 oder vor 8.30 Uhr zu erreichen - keine Chance. Geht man in den fluren vorbei, hört man lautes Gelächter, klopft man an, wird es als Beleidigung empfunden, selbst wenn es innerhalb der kernzeiten ist.
Und Selbstbestimmung der Arbeitszeit bei Freiberuflern als Riesen-Vorteil? Vergiss es. Die meisten Freiberufler, die ich kenne, sitzen samstags und sonntags im Büro und gehen um 22.00 Uhr nachhause. Urlaub ist ein Fremdwort.
Das Gejammere mit 38- oder 40-Stunden-Woche kann ich jedenfalls, wie sicher sehr viele, absolut nicht nachvollziehen. Bei einem sicheren Arbeitsplatz mit Urlaub und regelm. Gehalt würden andere gerne und freiwillig 60 Stunden arbeiten.
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo,
als Mitarbeiter einer Krankenkasse kenne ich alle Lichter und
Schatten unserer Arbeitswelt.
Selbständige mit Arbeitnehmern zu vergleichen ist nicht realistisch,
dazu sind die Zielsetzungen dieser beiden personengruppen zu
unterschiedlich.
Was die Kritik am Service des öffentlichen Dienstes betrifft, so
hast du sicher in grossen Teilen recht, der hinkt hinter der
Privatwirtschaft weit hinterher.
Meint man wirklich ein Arbeitsloser, der wirklich an Arbeit
interessiert ist, hat in seiner Situation Verständnis für diesen
Streik - wohl eher nicht und das ist verständlich aber geht am
Problem vorbei.
Durch Stellenabbau bei gleichzeitiger Arbeitszeiterhöhung, auch im
öffentlichen Dienst werden die „Priviligierten“, also die, die
Arbeit haben gezwungen für die gleiche Entlohnung mehr zu arbeiten.
Das hilft dem Arbeitlosen gerade mal garnix - im Gegenteil -
durch dieses Vorgehen der Arbeitgeberseite erhält er täglich mehr
Kollegen.
Die Aussage - Ich würde 50 Stunden arbeiten, auch wenn ich nur
für 38,5 Stunden bezahlt werden - kommt gut rüber,
geht aber am Problem vorbei.
Zum Thema Gewerkschaften : Wer kann denn heute (Fach- und Spitzenkräfte vielleicht mal ausgenommen) noch Arbeitszeit, Entlohnung,Urlaub direkt mit seinem Arbeitgeber aushandeln und dabei
fair wegkommen ?
Gruss
Günter Czauderna
Hi,
„Wie lange hat eure Stadtteilbibliothek offen?“ etc.
Alles, was mit öffentlichem Dienst und mit Arbeitnehmern zu
tun hat, die einen sehr sicheren Arbeitsplatz haben, ist
grottenschlecht. Man trifft auf Oeffnungszeiten, die bei
maximal 16.00 Uhr liegen.
Das liegt aber daran, dass diese Kräfte alle nur sehr
restriktive Stundenverträge haben. Ich kenne in den
Stadtteilbibliotheken nicht eine Vollzeitangestellte.
Und Selbstbestimmung der Arbeitszeit bei Freiberuflern als
Riesen-Vorteil? Vergiss es.
Damit meinte ich, dass der Selbstständige die Möglichkeit
hat zu sagen: ich arbeite wenig --> verdiene ich auch
wenig. Der Hausmeister (den ich nannte) muss seine 45 Std.
arbeiten, er hat keine Möglichkeit zu sagen: will ich aber
nicht, selbst für weniger GEld – umgekehrt würde ich gerne
mehr Stunden arbeiten, bräuchte die auch von der anfallenden
Arbeit her, mache ja schon jeden Tag gut eine Stunde länger,
freiwillig, unbezahlt, aber wir bekommen nicht mehr Stunden
bewilligt).
Gruß
Elke
Tag, Bitter Moon,
Alles, was mit öffentlichem Dienst und mit Arbeitnehmern zu
tun hat, die einen sehr sicheren Arbeitsplatz haben, ist
grottenschlecht. Man trifft auf Oeffnungszeiten, die bei
maximal 16.00 Uhr liegen. Versuche mal bei Gericht oder bei
der Stadtverwaltung jemanden nach 15.30 oder vor 8.30 Uhr zu
erreichen - keine Chance. Geht man in den fluren vorbei, hört
man lautes Gelächter, klopft man an, wird es als Beleidigung
empfunden, selbst wenn es innerhalb der kernzeiten ist.
Vielleicht klärst Du mal darüber auf, in welcher Stadt Du solche Erfahrungen machst? Deine Schilderung traf vielleicht noch vor 15-20 Jahren zu, ich mache hier jedenfalls andere Erfahrungen. Außerdem finde ich solche Pauschalisierungen total daneben, weil sie nur die eigene Wut reflektieren, aber nicht einen ernsthaften Versuch, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Und Selbstbestimmung der Arbeitszeit bei Freiberuflern als
Riesen-Vorteil? Vergiss es. Die meisten Freiberufler, die ich
kenne, sitzen samstags und sonntags im Büro und gehen um 22.00
Uhr nachhause. Urlaub ist ein Fremdwort.Das Gejammere mit 38- oder 40-Stunden-Woche kann ich
jedenfalls, wie sicher sehr viele, absolut nicht
nachvollziehen. Bei einem sicheren Arbeitsplatz mit Urlaub und
regelm. Gehalt würden andere gerne und freiwillig 60 Stunden
arbeiten.
Warum bist Du dann nicht z.B. Müllfrau oder Busfahrerin geworden? Hat Dich jemand mit vorgehaltener Pistole zum Jurastudium und der Berufswahl Rechtsanwältin gezwungen?
Gruß, MrsSippi
Polemik
Hallo,
das ist doch billigste Polemik die Du hier verbreitest.
Zeig mir den Freiberufler oder Selbstständigen der für das Gehalt einer Krankenschwester 60 Stunden die Woche arbeiten würde.
Öffentlicher Dienst wird bei Großteilen der Bevölkerung noch als Amtsstubenschläfer mit fetter Pension katalogisiert.
Öffentlicher Dienst ist aber auch die Krankenschwester die für ein geringes Gehalt bei Nacht und Sonntagsarbeit anderen den Hintern abwischt. Der Polizist der Sonntags auf der Demo seinen Kopf für Dich hinhält und die Leute vom Streudienst, die in aller Frühe den Schnee räumen, damit der Freiberufler mit seinem Porsche sicher zum Büro kommt.
Ich möchte keinen von diesen Jobs für dieses Geld machen.
Aber man sollte nicht versuchen gerade diesen Berufsgruppen noch ihr kleines Gehalt zu kürzen.
Gruß elmore
Kontraproduktiv
Hi Elke!
Der Hausmeister (den ich nannte) muss seine 45 Std.
arbeiten, er hat keine Möglichkeit zu sagen: will ich aber
nicht, selbst für weniger GEld
Doch, die hat er! Es gibt das TzBfG!
Was ich hier sehe, ist eine grauenvolle Kontraproduktivität!
Es geht nicht um Arbeitszeitverlängerung an sich!
Es geht um Kostenabbau!
Mittelfristig weniger Personal bei gleichen Bezügen ist doch das Ziel der Arbeitgeber (jeder weiß das doch, egal, was gesagt wird).
Dass das vorhandene Personal in einer zu großen Menge vorhanden ist, weiß man spätestens, wenn man sich die Haushalte ansieht.
Wenn die Arbeitnehmer durch ihren Einkommensverzicht von knapp 4 % dazu beitragen können, dass der Personalabbau sozialverträglich (also ohne betriebsbedingte Kündigungen) von statten geht, dann begreife ich ver.di nicht!
Ist es nicht erst mal die Pflicht einer Gewerkschaft, ihre zahlenden Mitglieder zu unterstützen?
Wenn die Kosten irgendwann Überhand nehmen (und das ist eigentlich absehbar), dann wird es zu betriebsbedingten Kündigungen kommen!
Dann haben zwar die noch verbleibenden Mitarbeiter im ÖD ihre 38,5-Std-Woche, allerdings haben dann nicht wenige sogar eine 0-Std-Woche!!!
Und ganz ehrlich: Die fachspezifischen Berufsbilder im Öffentlichen Dienst sind nicht wirklich vernünftig vermittelbar…
Abgesehen davon, dass ich bei der internen Personalpolitik von ver.di nur mit dem Kopf schütteln kann, wenn die auf „böse“ Arbeitgeber schimpfen…
LG
Guido
Hallo Günter!
Die 18 Minuten führen zum Stellenabbau und sonst garnix.
Hoffentlich! Die öffentlichen Haushalte sind verschuldet, die Personalkosten zu hoch. Im gesamten Bereich der Verwaltungen einschließlich der Verwaltungen im öff.-rechtlichen Bereich gibt es einen gewaltigen Personalüberhang. So leisten wir uns rund 125.000 (in Worten: Hunderfünfundzwanzigtausend) Mitarbeiter in den Krankenkassen. Zur Einschätzung, ob das viel oder wenig ist, hilft etwa ein Vergleich mit der Mitgliederzahl des Marburger Bundes, der Vertretung angestellter Ärzte: Rund 100.000 Mitglieder bundesweit. Will sagen: Wir verwalten uns tot.
Aber nicht nur in der Verwaltung gibt es Schieflagen. Müllabfuhr ist auch ein taugliches Beispiel. Ausschreibung und Vergabe an private Dienstleister führt regelmäßig zur Einsparung von satten 30% gegenüber Durchführung im ÖD.
Man kann sich Behörden gleich welcher Art ansehen. Man nehme z. B. die Arbeitsagentur. Rund 80.000 Leute hat die Bundesbehörde. Aber das ist noch lange nicht alles. Die regionalen Arges kommen dazu, außerdem etliche Call-Center. Schaut man in die täglich abrufbaren öff. Ausschreibungen, taucht die Bundesagentur mit weitem Abstand am häufigsten auf. Sie vergibt nämlich Vermittlungsaufträge ohne Ende - vermitteln sollte sie eigentlich selbst. Außerdem scheint die Behörde mit ihren angeschlossenen Einrichtungen immer größer zu werden, denn bundesweit werden alle Tage neue Räume angemietet.
Sieh Dir beliebige Behörden und Diensstellen an, Beispiel Denkmalämter. In jedem Land gibts eine Denkmalbehörde und etliche untere Denkmalämter. Alles feinstens hierarchisch gegliedert. Gewässerschutz das gleiche Spiel. Landesbehörde und viele untere Ämter, jeweils mit dem kompletten hierarchischen Aufbau. Gehe mal in ein beliebiges Landratsamt und schau Dir die beeindruckende Liste an Dienststellen an und mache Dir sodann die Mühe, eine einzelne Dienststelle aufzudröseln. Man muß einen Schreck bekommen, angesichts der Mengen an Personal. Wer mit einer einzelnen Behörde längere Zeit intensiveren Kontakt hatte, bemerkt auch sehr schnell, wie dort die Uhren ticken. Völlig wurscht, ob Du Dir dabei ein Bauamt oder ein Katasteramt ansiehst, die Betriebsnummernstelle des Arbeitsamtes oder irgendeine Dienststelle der Wirtschaftsförderung. Kaufe ich einen einzigen Müllsack (scheint ja eine hoheitliche Aufgabe zu sein), sind damit 3 ÖDler beschäftigt. Einer nimmt den Auftrag an und schreibt einen Zettel, mit dem ich in ein anderes Stockwerk zur Kasse zu stiefeln habe. Dort wird handschriftlich mit Blaupapier ein Quittungszettel mit Durchschlägen geschrieben. Ein Durchschlag bleibt in der Kasse, einer ist für mich und ein dritter Zettel dient dazu, daß mir ein dritter Mitarbeiter den Müllsack aushändigt.
Ich kann diese Beispiele beliebig fortsetzen. Wo ÖDler agieren, gibts Personal im Überfluß und wird das Geld in ineffektiven Strukturen mit vollen Händen nutzlos verbraten. Ob ich dabei das Beispiel einer Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft im Eigentum mehrerer Gemeinden nehme, wo ÖDler eine Menge Personal beschäftigen und 9stellige Beträge einfach verbrennen, bis hin zum VW-Werk, wo Staatsdiener die Eigentümerfunktion übernehmen und es zusammen mit Gewerkschaften fertig brachten, daß das Geld nur noch bei Tochterunternehmen verdient wird, um es bei der Mutter zu verkleckern. Sowas schafft man u. a. mit einer Wochenarbeitszeit, bei der ich zuweilen froh wäre, wenn sie bei mir am Stück auf solche lächerliche Stundenzahl begrenzt wäre.
Willst Du mehr Beispiele aus Schulbehörden oder von sozialen Diensten des ÖD, wo man überhaupt nichts dabei findet, daß Dutzende Mitarbeiter während jahrelanger Umstrukturierungen nur Kaffee kochen und die Blumen im Büro gießen?
Es geht zwar jetzt nicht um Beamte, es paßt dennoch: Dieser Tage las ich, daß der Bund 400.000 Beamte hat, aber 700.000 Pensionäre. Solche Strukturen machen das Land kaputt! Der gesamte ÖD muß deutlich schlanker werden.
Vor langer Zeit hockte ich nach einer Staatsjagd (so eine Veranstaltung, bei der Honoratiorenhintern mit der Leiter auf den zünftigen Anhänger geholfen wird) in illustrer Runde und ein schon ziemlich angeschickerter (Rum) Senator (Landwirtschaft und Forsten) äußerte, daß der öffentliche Dienst auch eine Funktion als Sammelbecken der nicht so Leistungsfähigen zu erfüllen habe… bemerkenswertes Selbstverständnis!
Gruß
Wolfgang
Hallo!
Der Service im öffentlichen Dienst ist schlecht? Das erlebe ich aber anders!!
Unsere Stadtbücherei ist vorbildlich. Das Personal ist supernett und niemals muffelig (o.k. die Chefin manchmal, aber alle anderen sind super). Die Auswahl ist groß, die Öffnungszeiten angenehm. In den Stadteilbibliotheken sind die Öffnungszeiten zwar etwas eingeschränkter, aber von der Hauptstelle aus kann man alles bekommen. Fernleihe ist auch kein Problem. Die kleineren Filialen haben dafür oft die aktuellen Bestseller vorrätig.
Auch in unserer Nachbarstadt Düsseldorf sind mir noch keine unfreundlichen oder unkompetenten Büchereiangestellten begegnet.
Im Bürgerbüro wird man schnell und freundlich bedient, sogar das Personal im Arbeitsamt ist fast immer sehr nett. Bei der Wirtschaftsförderung wurde ich kompetent, schnell und freundlich beraten und konnte mir den Weg zur IHK ganz sparen. Im städtischen Betriebshof bekommt man kostenlos Kompost und auch die Müllabfuhr und der Winterdienst funktionieren einwandfrei.
Warum also sollen diese netten, fleißigen Leute plötzlich weniger Geld pro Zeiteinheit bekommen??? Was haben wir alle davon, wenn sie unzufrieden durch schlechtere Tarifabschlüsse werden? Was ist, wenn sie diesen Frust am Bürger ablassen? Das lohnt sich doch gar nicht!
Wer gute Arbeit abliefert, soll auch gutes Geld dafür bekommen!
Viele Grüße
Anne