Ob „die Zentrifugalkraft“ was damit zu tun hat oder nicht,
hängt von dem gewählten Bezugssystem ab, in dem „die
Zentrifugalkräfte“ auftreten.
Nein. Zwar hängt es vom Bezugssystem ab, ob Zentrifugalkräfte wirken, aber in keinem Fall sind sie an der Entstehung der Flutberge beteiligt. Sie können lediglich die höhe bereits bestehender Flutberge beeinflussen, aber dieser Einfluß ist vernachlässigbar klein.
In dem System welches im
wikipedia Artikel spezifiziert ist, ist die Verwendung z.B.
absolut korrekt.
Nein, sie ist nicht korrekt. Darum ging es doch in der letzten Diskussion. Es gibt kein Bezugssystem, in dem in verschiedenen Punkten (innerhalb einer Ebene Senkrecht zur Rotationsachse) gleiche Zentrifugalkräfte wirken. Der entscheidende Fehler dieses Artikels findet sich in folgendem Satz:
„Durch die Trägheit übt jede beschleunigte Masse eine der Beschleunigung entgegengesetzte Kraft aus, die Fliehkraft.“
Dazu hatte ich bereits geschrieben, daß nicht jede Trägheitskraft eine Fliehkraft ist und hier ist das ganz sicher nicht der Fall. Grundlage für diese falsche Verwendung der Fliehkraft ist die nur in Spezialfällen zulässige Annahme, daß die Zentrifugalkraft die Gegenkraft zur Zentripetalkraft sei. Das ist aber nur dann der Fall, wenn der Körper in einem rotierenden Bezugssystem ruht. Damit haben wir es hier aber eindeutig nicht zu tun.
In der Animation bewegt sich die Erde (ohne zu rotieren) auf einer Kreisbahn in einem rotierenden und beschleunigten Bezugssystem. In diesem Bezugssystem wirken auf jeden Punkt der Erde die Trägheitskräfte durch die Beschleunig sowie die Zentrifugal- und Corioliskräfte durch die Rotation des Systems. Wo im Artikel von „Fliehkräften“ die Rede ist, sind in Wirklichkeit die Trägheitskräfte durch die Beschleunigung gemeint. Die richtigen Zentrifugalkräfte sowie die Corioliskräfte werden gar nicht berücksichtigt. Die Corioliskräfte kann man zwar auch vernachlässigen, weil sie wegen der gleichen Geschwindigkeit ebenfalls in jedem Punkt gleich sind, aber die Zentrifugalkräfte verschwinden nicht und führen zu einer rotationssymmetrischen Deformation der Erde, die auch als Abplattung bezeichnet wird.
Es ist nur die Frage, ob es sinnvoll ist, sie überhaupt ins
Spiel zu bringen, da sie - wie unten wieder gezeigt - in der
Regel nur zur Verwirrung führt.
Das kann man wohl sagen. Immerhin sind die Autoren des Artikels selbst schon verwirrt genug.