Gibt es Argumente die für Atomkraft sprechen?

Hallo Alle zusammen,
aufgrund der aktuellen politischen Disskusion im Landesineren aber auch in ganz Europa über die Verlängerung der Atomkraftwerke, habe ich mich im Internet mal auf die Suche nach Argumenten für Atomkraft gemacht, doch nichts gefunden.
Gibt es hier irgendjemanden der kräftige Argumente für Atomkraft hat (Vielleicht außer Arbeitsplatz sicherung)?

Vielen Dank!

Geld
Hi,

es ist das gleiche wie in der Autoindustrie oder bei den Chipherstellern. Es gäbe durchaus bessere und leistungsfähigere Alternativen, aber die Investition, ein Atomkraftwerk abzubauen und dafür etwas anderes hinzustellen zusammen mit dem Verlust, dass man mit den abgerissenen Atomkraftwerken keine Milionen mehr scheffeln kann, ist echt viel Geld.

D.h. diejenigen, die mit Energie Geld verdienen, verdienen mit Atom am meisten.

Ein stärkeres Argument als Geld wirst du kaum finden.

Nick

Nun ja Nick,

Geld ist natürlich ein großer Motivator,sicher.Allerdings,die Atomkraftgegner hätten das niemals in ihren kühnsten Träumen geträumt, ist die Atomkraft im Augenblick mit den bestehenden Kraftwerken die Art der Stromerzeugung, die am wenigsten C0² belastet.
Das wissen auch die Grünen.Denn ausgerechnet ihre beauftragte Studie hat dies zutage gefördert.
Ich weiss, unglaublich aber tatsächlich wahr.
Die von uns so heiss favorisierte solare Erzeugung bspw.liegt auf den hinteren Plätzen.Leider.
So gesehen wäre die allgemeine Aufregung zur Atom-Verlängerung ein Blindgänger.Die Regierung hätte Recht.
Man könnte auch frech formulieren: Die Atomkraftgegner hatten so oft recht, dass sie nun nicht wahrhaben wollen in diesem Falle total falsch zu liegen.
Es verbleibt natürlich schon die Frage der Müllentsorgung,ganz klar.

Gruß

Wader Hans

Hallo,

aber auch in ganz Europa über die Verlängerung der
Atomkraftwerke, habe ich mich im Internet mal auf die Suche
nach Argumenten für Atomkraft gemacht, doch nichts gefunden.

wo hast Du denn bitte gesucht?

http://www.lmgtfy.com/?q=atomkraft+pro+und+contra

Gibt es hier irgendjemanden der kräftige Argumente für
Atomkraft hat (Vielleicht außer Arbeitsplatz sicherung)?

Kräftige Argumente: Die Lobby.

Vernünftige Argumente: Keiner.

Gruß

S.J.

Nun ja Nick,

Geld ist natürlich ein großer Motivator,sicher.Allerdings,die
Atomkraftgegner hätten das niemals in ihren kühnsten Träumen
geträumt, ist die Atomkraft im Augenblick mit den
bestehenden Kraftwerken die Art der Stromerzeugung, die
am wenigsten C0² belastet.

Na klar, wenn man den Bau der Kraftwerke und der vorgeschaltenen Werke sowie der Wiederaufbereitung nicht mit einberechnet, hat es durchaus eine gute CO2-Bilanz. Das so zu berechnen ist aber Unsinn.

Das wissen auch die Grünen.Denn ausgerechnet ihre beauftragte
Studie hat dies zutage gefördert.
Ich weiss, unglaublich aber tatsächlich wahr.
Die von uns so heiss favorisierte solare Erzeugung bspw.liegt
auf den hinteren Plätzen.Leider.

Favorisiert wird hier in Deutschland ganz eindeutig Windkraft.
Photovoltaik ist hier in Deutschland eher ein Nischenprodukt und gibt in südlicheren Ländern sehr viel mehr Sinn ergeben. Das ist ganz klar.

So gesehen wäre die allgemeine Aufregung zur Atom-Verlängerung
ein Blindgänger.Die Regierung hätte Recht.
Man könnte auch frech formulieren: Die Atomkraftgegner hatten
so oft recht, dass sie nun nicht wahrhaben wollen in diesem
Falle total falsch zu liegen.

Wo lagen sie denn falsch? Der CO2-Austoss von Kernkraftwerken wurde doch nie als Argument dagegen eingesetzt. Oder irre ich mich?
Außerdem muss man auch die indirekten Konsequenzen sehen. Das Weiterlaufen lassen von AKWs hat den Neubau und die Modernisierung von Kohlekraftwerken zum Erliegen gebracht. Und das schlägt gewaltig auf die CO2-Bilanz.

Der EINZIGE Grund für die Verlängerung der AKWs ist Geld und kurzfristige Gewinne. Man kann den Konzernen Gewinne zuschießen, der Strom bleibt wenigstens in den nächsten paar Jahren günstiger und Steuereinahmen steigen dadurch auch.

Das ist durchaus ein legitimes Ziel, aber ob sich das langfristig lohnt wage ich zu bezweifeln.

Hallo Charlie,

auch Kohlekraftwerke,mein Lieber, sind keine grossartige Errungenschaft, die man noch favorisieren sollte!

Ich glaube vielmehr, dass eine Mix aus Sonne,Wind und Wasser die richtige Entscheidung sein könnte.P l u s(man könnte auch vorausgesetzt sagen!)eines kompletten Umndenkens jeden Einzelnen!Die Verbräuche die wir zur Zeit haben, konterkarieren alles was wir für die Zukunft so gescheit planen wollen.Wenn wir so weiter machen, wird auch eine neue Art der Energiegewinnung in die Hose gehen.(Nicht einmal Desertec wäre da hilfreich.)
Ich glaube daher, dass die eigentliche Herkulesaufgabe nicht die Entscheidung für die richtige Energiegewinnung sein wird - ich glaube es sind wir,die Bürger,die erst einmal gewonnen und sensibilisiert werden müssen für das große Projekt „Umwelt und die Wirkung jedes Einzelnen darin“.
Und da,Charlie, befinden wir uns noch in der Steinzeit.

Gruß

Wader Hans

Nachhaltig verfügbare, sichere, umweltfreundliche Technologie die mir womöglich gerade erlaubt an meinem PC diesen Text zu schreiben.

Bezieht sich die Frage auch auf die Kernfusion oder ist die Kernspaltung hier ausschließlich gemeint ?

In dem Punkt sind wir auf einer Linie.

Kräftige Argumente: Die Lobby.

Vernünftige Argumente: Keiner.

Ach???

Es gibt also keine vernünftigen Argumente pro Atomstrom?

Ja warum machen denn die grpßen Energiekonzerne das denn dann überhaupt?

Aus Sicht der Konzerne ist doch klar:
Mit den Atomkraftwerken wird Geld verdient.

Zudem kann man noch anmerken, dass Atomkraft im Vergleich zu fossilen Brennstoffen beim CO2 Ausstoß deutlich besser liegt.

ja, 10x weniger CO2 Austoss
http://de.wikipedia.org/wiki/Stromerzeugung

Hi,

Nachhaltig verfügbare

Uran und Plutonium sind begrenzt, wie Öl…

sichere,

Tschernobyl und radioaktiv… sehr sichere Strahlung

umweltfreundliche Technologie

Wie kommt das Uran denn nach Deutschland? Ich wüsste nicht, dass wir eine „Uranquelle“ hätten.
Wie sicher sind die Endlager? Wenn sie unsicher sind, dann ist die Umwelt in Gefahr und auch wir selber.

die mir womöglich gerade erlaubt an meinem PC diesen Text zu
schreiben.

Das kann möglicherweise stimmen…

Hanzo

10x weniger CO2 Austoss als was?
owT…

umweltfreundliche Technologie

Wie kommt das Uran denn nach Deutschland? Ich wüsste nicht,
dass wir eine „Uranquelle“ hätten.

Wir haben Uranquellen im Erzgebirge, wo früher viel abgebaut wurde.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wismut_%28Unternehmen%29

Hallo,

wir sind ja auch heute noch Weltweit bekannt für unseren Uranabbau und müssen ihn nicht aus Asien, Afrika, Australien oder Nordamerika besorgen.

Hanzo

Hi

Zudem kann man noch anmerken, dass Atomkraft im Vergleich zu
fossilen Brennstoffen beim CO2 Ausstoß deutlich besser liegt.

Aber punkto Verseuchung durch Radioaktivität deutlich schlechter.

Gruß
Edith

Guten Morgen!

Sie/Er bezieht die 10x auf den Vergleich Deutschlands (überwiegend Kohle) mit Frankreich (überwiegend Atom).

E.T.

Ja.

aufgrund der aktuellen politischen Disskusion im Landesineren
aber auch in ganz Europa über die Verlängerung der
Atomkraftwerke, habe ich mich im Internet mal auf die Suche
nach Argumenten für Atomkraft gemacht, doch nichts gefunden.

Wenn man mehr als nur fünf Minuten investiert und seine Suche auch nicht auf die Angebote von Greenpeace, der Gründen und der taz beschränkt, dann kann das eigentlich nicht sein.

Gibt es hier irgendjemanden der kräftige Argumente für
Atomkraft hat (Vielleicht außer Arbeitsplatz sicherung)?

Schön, dass es doch Leute gibt, die sich diese Frage stellen, bevor sie dagegen sind. Die meisten, habe ich das Gefühl, haben sich ihre (ablehnende) Meinung gebildet, ohne sich diese Mühe gemacht zu haben.

Solche Argumente gibt es. Hier eine Auswahl:

Strompreis: Wenn Kernkraftwerke aus dem Markt verschwinden, werden solche Kraftwerke die Lücke schließen, die bisher entweder gar nicht oder nur in Spitzenlastzeiten zum Zuge kommen, weil sie zu teuer sind (Gas- und Ölkraftwerke, alte Möhrchen mit geringem Wirkungsgrad, usw.). Und die Lücke, die zu schließen ist, ist nicht unerheblich: Knapp ein Viertel unseres Strombedarfs wird in Kernkraftwerken erzeugt.

Eine Lücke entstünde aber nicht nur durch den Kernenergieausstieg. Hinzu kommt, dass in den nächsten Jahren reihenweise konventionelle Kraftwerkskapazität verloren geht. Etliche Blöcke sind schlicht zu alt (ein erheblicher Teil des deutschen Kraftwerksparks ist älter als 40 Jahre). Andere, vor allem Kohleblöcke, werden spätestens mit Beginn der dritten Emissionshandelsperiode vom Netz gehen, weil sie nicht mehr rentabel sind. Auch diese Kapazität muß ersetzt werden, und sie wird mit einiger Sicherheit nicht durch neue Kohlekraftwerke ersetzt werden, weil solche wirtschaftlich einen schweren Stand hätten (es sei denn der Strompreis stiege dank Kernenergieausstieg so hoch, dass sie trotz Emissionshandel wieder interessant werden) und zudem in unserer ebenso technikfeindlichen und angstgeleiteten wie uninformierten Gesellschaft nicht mehr akzeptiert würden.

Kernenergieausstieg führt daher zu deutlich höherern (bzw. deutlich schneller steigenden) Strompreisen.

Versorgungssicherheit: Dass in den nächsten Paar Jahren von heute auf morgen die Lichter ausgingen, wenn wir aus der Kernenergie aussteigen, ist natürlich Quark. Das Risiko, dass vermehrt Versorgungsengpässe auftreten, würde aber naturgemäß steigen (ohne dass ich die Größenordnung beziffern könnte), wenn man die verfügbare Erzeugungskapazität vermindert - vor allem wenn besondere Umstände hinzutreten (keine Energie aus Eneuerbaren wegen ungünstiger Wetterbedingungen, ungeplanter Ausfall gleich mehrerer großer Erzeugungseinheiten, Ausfall wichtiger Netzverbindungen, Lastspitzen, usw.). Ob sich die Versorgungsengpässe konkret in Stromausfällen oder „nur“ in mehr oder weniger knackigen Strompreisspitzen äußern, wird man abwarten müssen.

Stromimport ist dabei - das sei der Vollständigkeit halber erwähnt - kein Allheilmittel. Zwar gibt es auch im Ausland Strom. Was aber fehlt, sind die grenzüberschreitenden Übertragungskapazitäten. Sie reichen an einigen Grenzen noch nicht einmal aus, um für wirksamen grenzüberschreitenden Wettbewerb zu sorgen. Die (wenigen) vorhandenen Kapazitäten sind schon jetzt oft dermaßen überlastet, dass sie für viel Geld meistbietend versteigert werden. Und der Ausbau hinkt gewaltig hinterher.

Auch ein Vollumstieg auf Erneuerbare ist nicht kurzfristig zu machen. Selbst wenn wir den Umstieg mit aller Kraft (will heißen: mit enorm viel Geld) und unter den denkbar günstigsten Rahmenbedingungen angehen, reden wir über einen Zeitbedarf von etwa 20-40 Jahren. Irgendwo muß der Strom aber herkommen, wenn es erneuerbare Rundumversorgung frühestens in 20 Jahren gibt und bis dahin jede Menge alte Kraftwerke eingestampft werden.

Im übrigen ist es nicht klug, neben Erneuerbaren einseitig nur auf einen einzigen Ersatzenergieträger - nämlich Gas - zu setzen. Genau darauf aber liefe Volkes Wille derzeit hinaus: Kernenergie macht Angst, Kohle ist pfui. Was bleibt, ist Gas, denn klar ist: allein mit Erneuerbaren ist keine sichere Energieversorgung möglich, da es immer Tage geben wird, an denen weder Wind weht noch die Sonne scheint. Deshalb brauchen wir ein Backup: Gas - sauber, flexibel, angstfrei, verfügbar.

Verfügbar? Die natürlichen Gasressourcen der Nordseeanrainerstaaten sind aber, das meine ich irgendwo gelesen zu haben, innerhalb der nächsten gut 10 Jahre weitgehend verbraucht. In den Import von Flüssiggas einzusteigen, hat Deutschland bislang weitgehend verschlafen. Die dazu notwendige Infrastruktur lebt im Ausland; bei uns steckt sie bestenfalls in den Kinderschuhen. Und ob die in jüngerer Zeit diskutierten neuen Fördermethoden in größerem Umfang und zu vernünftigen Preisen zur Erschließung neuer Lagerstätten führen wird, ist noch nicht klar. Was bleibt, sind die Gasvorkommen in Rußland und dem mittleren bis fernen Osten. Ich bin allerdings nicht uneingeschränkt überzeugt davon, dass es sinnvoll ist, die Sicherheit unserer Stromversorgung vom guten Willen eines Wladimir Putin und seinesgleichen abhängig zu machen. Wie schnell Rohstoffversorgung zur Waffe werden kann, hat die Ukraine ja bereits erfahren müssen. Nicht ohne Grund haben daher unsere Eltern und Großeltern auf einen Enerigemix gesetzt - zu dem eben auch Kernenergie gehörte.

Klimaschutz: Wenn wir die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung beim Klimaschutz erreichen wollen, führt an der Kernkraft kaum ein Weg vorbei. Kernenergieausstieg habe nach verschiedenen Rechnungen für das Jahr 2020 CO2-Mehremissionen in einer Größenordnung zwischen 60 und 120 Mio. t im Jahr zur Folge. Das ist eine Menge.

Wirtschaftlichkeit: Es ist volks- wie betriebswirtschaftlich Unfug, voll funktionsfähige, preiswerte und bereits voll finanzierte Produktionskapazitäten stillzulegen.

Hingegen halte ich Beschäftigungssicherung für kein ausschlaggebendes Argument. Um Beschäftigung zu sichern, gibt es genügend Alternativen, als dass wir auf den Erhalt einer Risikotechnologie angewiesen wären.

Das sollte für’s erste reichen.

Vernünftige Argumente: Keiner.

Das ist Blödsinn, siehe meinen Beitrag oben.

Ich glaube vielmehr, dass eine Mix aus Sonne,Wind und Wasser
die richtige Entscheidung sein könnte.

Ja - wenn man zugleich die Frage beantwortet, was man macht, wenn weder Sonne scheint noch Wind weht.

Hi,

Nachhaltig verfügbare

Uran und Plutonium sind begrenzt, wie Öl…
sichere,

Zum Glück gibt es noch verschiedene Kraftwerkstechnolgien (schneller Brütter zum Beispiel) und die Möglichkeit der Wiederaufbereitung, die in Deutschland leider verboten ist. Also der Brennstoff ist eher endlich als Öl. Wobei nichts auf dieser Welt wirklich endlich ist.

Tschernobyl und radioaktiv… sehr sichere Strahlung
umweltfreundliche Technologie

Tschernobyl muss immer herhalten. Erstens wurde im Bereich der sicherheit Kerntechnischer Anlagen in den letzten Jahren enorm viel getan (nämlich soviel, dass ein kleiner menschliche Fehler nicht mehr zum Gau führen kannen) und zweitens, zur Strahlenexposition, die ist in der Strahlenschutzverordnung auf 1 mSv pro Kalenderjahr begrenzt. Die Strahlenexposition aus Kohlekraftwerken ist übrigens um ein vielfaches Höher.

Wie kommt das Uran denn nach Deutschland? Ich wüsste nicht, dass wir eine „Uranquelle“ hätten.

Wie fast alles in Deutschland muss der Brennstoff importiert werden. Ist richtig…