Gibt es Argumente die für Atomkraft sprechen?

Hi,

Uran und Plutonium sind begrenzt, wie Öl…
sichere,

Zum Glück gibt es noch verschiedene Kraftwerkstechnolgien
(schneller Brütter zum Beispiel) und die Möglichkeit der
Wiederaufbereitung, die in Deutschland leider verboten ist.
Also der Brennstoff ist eher endlich als Öl. Wobei nichts auf
dieser Welt wirklich endlich ist.

Wäre eine Möglichkeit die Verschmutzung einzudämmen… trotzdem wird noch Atommüll erzeugt.

Tschernobyl und radioaktiv… sehr sichere Strahlung
umweltfreundliche Technologie

Tschernobyl muss immer herhalten.

Böses Tschernobyl…

Erstens wurde im Bereich
der sicherheit Kerntechnischer Anlagen in den letzten Jahren
enorm viel getan (nämlich soviel, dass ein kleiner menschliche
Fehler nicht mehr zum Gau führen kannen)

Muss ja nicht gleich Supergau sein… ich meine wen Terroristen ein AKW in die Luft fliegen lassen wollen, schaffe die das auch…

und zweitens, zur
Strahlenexposition, die ist in der Strahlenschutzverordnung
auf 1 mSv pro Kalenderjahr begrenzt. Die Strahlenexposition
aus Kohlekraftwerken ist übrigens um ein vielfaches Höher.

Das stimmt, aber ich bin auch ein Gegner von Kohlekraftwerken.
Übrigens, wie war das 2005 mit der fünffachen STrahlenbelastung vom Castortransport von Krümmel nach Gorleben?

Übrigens, ziehen ehemalige Salzstöcke, Wasser magisch an. ^^

Wie kommt das Uran denn nach Deutschland? Ich wüsste nicht,
dass wir eine „Uranquelle“ hätten.

Wie fast alles in Deutschland muss der Brennstoff
importiert werden. Ist richtig…

Aus so netten gegenden in Afrika, wo eine enorme Sicherheit besteht z.B. … auch was tolles.

Hanzo

Hallo,

Strompreis: Wenn Kernkraftwerke aus dem Markt
verschwinden, werden solche Kraftwerke die Lücke schließen,
die bisher entweder gar nicht oder nur in Spitzenlastzeiten
zum Zuge kommen, weil sie zu teuer sind (Gas- und
Ölkraftwerke, alte Möhrchen mit geringem Wirkungsgrad, usw.).
Und die Lücke, die zu schließen ist, ist nicht unerheblich:
Knapp ein Viertel unseres Strombedarfs wird in Kernkraftwerken
erzeugt.

Ja, du hast recht, wir können nicht von heute auf morgen mit der Atomkraft aufhören, aber man könnte sich von ihr langsam verabschieden und das über gewisse Jahre.

Der Wirkungsgrad eines Kohlekraftwerkes liegt bei 38%. Der eines atomkraftwerkes bei ca. 30-40%.

Eine Lücke entstünde aber nicht nur durch den
Kernenergieausstieg. Hinzu kommt, dass in den nächsten Jahren
reihenweise konventionelle Kraftwerkskapazität verloren geht.
Etliche Blöcke sind schlicht zu alt (ein erheblicher Teil des
deutschen Kraftwerksparks ist älter als 40 Jahre).

Atomkraftwerke die seit über 40 Jahren in Betrieb sind:
Unterwesen (Betrieb seit 1979, voraussichtliches Ende: 2020)
Biblis B(Betrieb seit 1977, voraussichtliches Ende: 2019)
Biblis A(Betireb seit 1975, voraussichtliches Ende: 2019)
Philippsburg 1( Betrieb seit 1980, voraussichtliches Ende: 2020)
Isar 1(Betrieb seit 1979, voraussichtliches Ende: 2019)
Neckarwestheim 1 (Betrieb seit 1976, voraussichtliches Ende: 2019)
Brunsbüttel (Betrieb seit 1977, voraussichtliches Ende: 2020)

Nunja und bei einigen AKWs sollte man wegen Sicherheit auch mal genauer hinsehen…

Andere, vor
allem Kohleblöcke, werden spätestens mit Beginn der dritten
Emissionshandelsperiode vom Netz gehen, weil sie nicht mehr
rentabel sind. Auch diese Kapazität muß ersetzt werden, und
sie wird mit einiger Sicherheit nicht durch neue
Kohlekraftwerke ersetzt werden, weil solche wirtschaftlich
einen schweren Stand hätten (es sei denn der Strompreis stiege
dank Kernenergieausstieg so hoch, dass sie trotz
Emissionshandel wieder interessant werden) und zudem in
unserer ebenso technikfeindlichen und angstgeleiteten wie
uninformierten Gesellschaft nicht mehr akzeptiert würden.

Da hast du wieder recht. Nunja, man könnte z.B. in das Problem: Energiespeicherung, investieren, was einen höheren Stellenwert hat, als Erneuerbare Energien…

Kernenergieausstieg führt daher zu deutlich höherern (bzw.
deutlich schneller steigenden) Strompreisen.

Jop.

Versorgungssicherheit: Dass in den nächsten Paar Jahren
von heute auf morgen die Lichter ausgingen, wenn wir aus der
Kernenergie aussteigen, ist natürlich Quark. Das Risiko, dass
vermehrt Versorgungsengpässe auftreten, würde aber naturgemäß
steigen (ohne dass ich die Größenordnung beziffern könnte),
wenn man die verfügbare Erzeugungskapazität vermindert - vor
allem wenn besondere Umstände hinzutreten (keine Energie aus
Eneuerbaren wegen ungünstiger Wetterbedingungen, ungeplanter
Ausfall gleich mehrerer großer Erzeugungseinheiten, Ausfall
wichtiger Netzverbindungen, Lastspitzen, usw.). Ob sich die
Versorgungsengpässe konkret in Stromausfällen oder „nur“ in
mehr oder weniger knackigen Strompreisspitzen äußern, wird man
abwarten müssen.

Nunja, wenn man elektronische Geräte, energieeffizienter gestaltet und mehr Strom gespart wird(z.B. durch: Licht aus), würde der Strombedarf sinken und somi die Lastspitzen herabsenken. Dies würde dazu führen, dass evt. ein paar Kraftwerke(Kohle oder AK) nicht mehr gebraucht werden würden.

Stromimport ist dabei - das sei der Vollständigkeit halber
erwähnt - kein Allheilmittel. Zwar gibt es auch im Ausland
Strom. Was aber fehlt, sind die grenzüberschreitenden
Übertragungskapazitäten. Sie reichen an einigen Grenzen noch
nicht einmal aus, um für wirksamen grenzüberschreitenden
Wettbewerb zu sorgen. Die (wenigen) vorhandenen Kapazitäten
sind schon jetzt oft dermaßen überlastet, dass sie für viel
Geld meistbietend versteigert werden. Und der Ausbau hinkt
gewaltig hinterher.

Mhm.

Auch ein Vollumstieg auf Erneuerbare ist nicht kurzfristig zu
machen. Selbst wenn wir den Umstieg mit aller Kraft (will
heißen: mit enorm viel Geld) und unter den denkbar günstigsten
Rahmenbedingungen angehen, reden wir über einen Zeitbedarf von
etwa 20-40 Jahren. Irgendwo muß der Strom aber herkommen, wenn
es erneuerbare Rundumversorgung frühestens in 20 Jahren gibt
und bis dahin jede Menge alte Kraftwerke eingestampft werden.

Mhm.

Im übrigen ist es nicht klug, neben Erneuerbaren einseitig nur
auf einen einzigen Ersatzenergieträger - nämlich Gas - zu
setzen. Genau darauf aber liefe Volkes Wille derzeit hinaus:
Kernenergie macht Angst, Kohle ist pfui. Was bleibt, ist Gas,
denn klar ist: allein mit Erneuerbaren ist keine sichere
Energieversorgung möglich, da es immer Tage geben wird, an
denen weder Wind weht noch die Sonne scheint. Deshalb brauchen
wir ein Backup: Gas - sauber, flexibel, angstfrei, verfügbar.

Nunja, einige Leute werden eben bald bemerken, das Gas teuer werden wird. Eine sicherere Energieversorgung, könnte man erreichen, indem man Erneuerbare Energien und Energiespeicherung fördern würde. Wenn Strom erzeugt werden kann, wir er einfach abgespeichert und dann wieder benutzt, wenn er gebraucht wird.

Klimaschutz: Wenn wir die ehrgeizigen Ziele der
Bundesregierung beim Klimaschutz erreichen wollen, führt an
der Kernkraft kaum ein Weg vorbei. Kernenergieausstieg habe
nach verschiedenen Rechnungen für das Jahr 2020
CO2-Mehremissionen in einer Größenordnung zwischen
60 und 120 Mio. t im Jahr zur Folge. Das ist eine Menge.

Woher kommt das Uran/Plutonium?
Wie wird es nach Deutschland gebracht?
Wie sicher ist der Transport vom Ausland nach Deutschland für die Lebewesen drum herum(z.B. von Afrika aus)?
Wie viel CO2 wird verbraucht, um Castoren herzustellen?
Wie viel CO2 wird verbraucht, beim Castorteransport?
Wie sicher sind „Zwischen/Endlager“? Wie schauts bei Asse aus?
Was passiert, wenn der Salzstock bricht/risse bekommt und der ganze Müll ins Grundwasser gelangt(Salz zieht ja Wasser magisch an)?

Wirtschaftlichkeit: Es ist volks- wie
betriebswirtschaftlich Unfug, voll funktionsfähige, preiswerte
und bereits voll finanzierte Produktionskapazitäten
stillzulegen.

Wie preiswert ist denn ein AKW?
Wie viele Steuergelder werden investiert in die Atomwirtschaft?
Wieso gibt es Geheimverträge, wenn es doch eine seriöse Sache ist?

Hingegen halte ich Beschäftigungssicherung für kein
ausschlaggebendes Argument. Um Beschäftigung zu sichern, gibt
es genügend Alternativen, als dass wir auf den Erhalt einer
Risikotechnologie angewiesen wären.

Mhm.

Das wars von meiner Seite aus.

mfg,

Hanzo

aufgrund der aktuellen politischen Disskusion im Landesineren
aber auch in ganz Europa über die Verlängerung der
Atomkraftwerke, habe ich mich im Internet mal auf die Suche
nach Argumenten für Atomkraft gemacht, doch nichts gefunden.

Wenn man mehr als nur fünf Minuten investiert und seine Suche
auch nicht auf die Angebote von Greenpeace, der Gründen und
der taz beschränkt, dann kann das eigentlich nicht sein.

stimmt. RWE, Eon, Vattenfall gibts auch noch. achja, CDU nicht vergessen :smile:

Gibt es hier irgendjemanden der kräftige Argumente für
Atomkraft hat (Vielleicht außer Arbeitsplatz sicherung)?

Schön, dass es doch Leute gibt, die sich diese Frage stellen,
bevor sie dagegen sind. Die meisten, habe ich das Gefühl,
haben sich ihre (ablehnende) Meinung gebildet, ohne sich diese
Mühe gemacht zu haben.

auch ein Gefühl kann täuschen

Solche Argumente gibt es. Hier eine Auswahl:

Strompreis: Wenn Kernkraftwerke aus dem Markt
verschwinden, werden solche Kraftwerke die Lücke schließen,
die bisher entweder gar nicht oder nur in Spitzenlastzeiten
zum Zuge kommen, weil sie zu teuer sind (Gas- und
Ölkraftwerke, alte Möhrchen mit geringem Wirkungsgrad, usw.).
Und die Lücke, die zu schließen ist, ist nicht unerheblich:
Knapp ein Viertel unseres Strombedarfs wird in Kernkraftwerken
erzeugt.

und knapp wie viel Prozent des in Deutschland erzeugten Stromes werden doch gleich noch exportiert? mh?

Eine Lücke entstünde aber nicht nur durch den
Kernenergieausstieg. Hinzu kommt, dass in den nächsten Jahren
reihenweise konventionelle Kraftwerkskapazität verloren geht.
Etliche Blöcke sind schlicht zu alt (ein erheblicher Teil des
deutschen Kraftwerksparks ist älter als 40 Jahre).

ui! DAS hätte ja nun wirklich KEINER ahnen können! wie konnte es nur dazu kommen, dass Kraftwerke altern? Warum hat niemand die Stromkonzerne gewarnt?!

Andere, vor
allem Kohleblöcke, werden spätestens mit Beginn der dritten
Emissionshandelsperiode vom Netz gehen, weil sie nicht mehr
rentabel sind. Auch diese Kapazität muß ersetzt werden, und
sie wird mit einiger Sicherheit nicht durch neue
Kohlekraftwerke ersetzt werden, weil solche wirtschaftlich
einen schweren Stand hätten

Oh - Moorburg, Datteln, Hamm, Mannheim
soll ich weitermachen? Sorry, aber „Kohlekraft ist unwirtschaftlich“ ist unsinn. In einem Oligopol der Stromerzeuger gibt es kein „unwirtschaftlich“.

(es sei denn der Strompreis stiege
dank Kernenergieausstieg so hoch, dass sie trotz
Emissionshandel wieder interessant werden) und zudem in
unserer ebenso technikfeindlichen und angstgeleiteten wie
uninformierten Gesellschaft nicht mehr akzeptiert würden.

ach, wessen blöde Argumentationslinie hast du denn dort aufgegriffen?
jaja, alle technikfeindlich und angstgeleitet.

Kernenergieausstieg führt daher zu deutlich höherern (bzw.
deutlich schneller steigenden) Strompreisen.

Lobbyarbeit ftw! \o/

Versorgungssicherheit: Dass in den nächsten Paar Jahren
von heute auf morgen die Lichter ausgingen, wenn wir aus der
Kernenergie aussteigen, ist natürlich Quark.

oha - und das in diesem Beitrag? O.o
Sinneswandel? :->

Das Risiko, dass
vermehrt Versorgungsengpässe auftreten, würde aber naturgemäß
steigen (ohne dass ich die Größenordnung beziffern könnte),
wenn man die verfügbare Erzeugungskapazität vermindert - vor
allem wenn besondere Umstände hinzutreten (keine Energie aus
Eneuerbaren wegen ungünstiger Wetterbedingungen, ungeplanter
Ausfall gleich mehrerer großer Erzeugungseinheiten, Ausfall
wichtiger Netzverbindungen, Lastspitzen, usw.).

ach, doch nicht.
Also lass mich diesen Absatz zusammenfassen:
Wenn das Wetter nicht mitspielt und/oder Komponenten ausfallen, ist die Versorgungssicherheit gefährdet.
Na wie gut, dass AKWs niemals ausfallen (haha, frag mal die Ampeln in Hamburg nach dem letzten Vorfall in Krümmel) und auch nicht wetterabhängig sind. Wenns im Sommer mal wieder wärmer wird, siehts mit Wasserkühlung auch nicht so rosig aus - oder die Fische in Rhein und Main stellen auf Rückenschwimmen um :smile:

Ob sich die
Versorgungsengpässe konkret in Stromausfällen oder „nur“ in
mehr oder weniger knackigen Strompreisspitzen äußern, wird man
abwarten müssen.

eben. aber jetzt schonmal angst machen. wo wir wieder bei der angstgeleiteten Bevölkerung wären, nicht wahr?

Stromimport ist dabei - das sei der Vollständigkeit halber
erwähnt - kein Allheilmittel. Zwar gibt es auch im Ausland
Strom. Was aber fehlt, sind die grenzüberschreitenden
Übertragungskapazitäten. Sie reichen an einigen Grenzen noch
nicht einmal aus, um für wirksamen grenzüberschreitenden
Wettbewerb zu sorgen. Die (wenigen) vorhandenen Kapazitäten
sind schon jetzt oft dermaßen überlastet, dass sie für viel
Geld meistbietend versteigert werden. Und der Ausbau hinkt
gewaltig hinterher.

und das ist jetzt ein Argument für Atomstrom, oder wie?
weil die europäischen Netze beschissen sind, brauchen wir Atomstrom aus Deutschland. denn importieren können wir nichts. (aber aktuell exportieren geht, oder wie?)
und auch hier wieder die Überraschung der Zeit - wär hätte denn vor 10 Jahren geahnt, dass man mal Geld in die Hand nehmen muss, um Infrastruktur zu erneuern. Ich habe da volles VErständnis für die Stromkonzerne - vor überraschungen ist man eben nie sicher!

Auch ein Vollumstieg auf Erneuerbare ist nicht kurzfristig zu
machen. Selbst wenn wir den Umstieg mit aller Kraft (will
heißen: mit enorm viel Geld) und unter den denkbar günstigsten
Rahmenbedingungen angehen, reden wir über einen Zeitbedarf von
etwa 20-40 Jahren. Irgendwo muß der Strom aber herkommen, wenn
es erneuerbare Rundumversorgung frühestens in 20 Jahren gibt
und bis dahin jede Menge alte Kraftwerke eingestampft werden.

und jede menge neue Kraftwerke gebaut werden. siehe oben!
wir brauchen keine AKWs in Deutschland.
ja, wir wären mit dem Atomausstieg super gefahren.
nein, wir brauchen keine Laufzeitverlängerung.

es gibt - bis auf das Argument "CO2-Ausstoß kein nachvollziehbares Argument für den Betrieb von AKWs.
Aber lieber lebe ich in einer Klima-devastierten Welt als in einer strahlenden.

Im übrigen ist es nicht klug, neben Erneuerbaren einseitig nur
auf einen einzigen Ersatzenergieträger - nämlich Gas - zu
setzen. Genau darauf aber liefe Volkes Wille derzeit hinaus:
Kernenergie macht Angst, Kohle ist pfui. Was bleibt, ist Gas,
denn klar ist: allein mit Erneuerbaren ist keine sichere
Energieversorgung möglich, da es immer Tage geben wird, an
denen weder Wind weht noch die Sonne scheint. Deshalb brauchen
wir ein Backup: Gas - sauber, flexibel, angstfrei, verfügbar.

ähm - Biogasanlagen funktionieren jetzt auch nur bei Sonnenschein und 2Kn Wind oder wie?
und Energiespeicherung ist auch völlig abwegig, oder?
weiter oben prangerst du noch zu recht mangelnde Netzkapazität in paneuropäischem Maßstab an und verschweigst an dieser Stelle, dass es recht unwahrscheinlich ist, dass in gesamteuropa das wetter so ungünsti ist, dass an keiner Stelle weder sonnenenergie noch windenergie genutzt werden kann

Verfügbar? Die natürlichen Gasressourcen der
Nordseeanrainerstaaten sind aber, das meine ich irgendwo
gelesen zu haben, innerhalb der nächsten gut 10 Jahre
weitgehend verbraucht. In den Import von Flüssiggas
einzusteigen, hat Deutschland bislang weitgehend verschlafen.

ja warum auch einsteigen? wir hatten doch die tollen AKWs :smile:
und warum rohstoffe importieren, wenn uns die Energie reicht?

Die dazu notwendige Infrastruktur lebt im Ausland; bei uns
steckt sie bestenfalls in den Kinderschuhen. Und ob die in
jüngerer Zeit diskutierten neuen Fördermethoden in größerem
Umfang und zu vernünftigen Preisen zur Erschließung neuer
Lagerstätten führen wird, ist noch nicht klar. Was bleibt,
sind die Gasvorkommen in Rußland und dem mittleren bis fernen
Osten. Ich bin allerdings nicht uneingeschränkt überzeugt
davon, dass es sinnvoll ist, die Sicherheit unserer
Stromversorgung vom guten Willen eines Wladimir Putin und
seinesgleichen abhängig zu machen. Wie schnell
Rohstoffversorgung zur Waffe werden kann, hat die Ukraine ja
bereits erfahren müssen. Nicht ohne Grund haben daher unsere
Eltern und Großeltern auf einen Enerigemix gesetzt - zu dem
eben auch Kernenergie gehörte.

korrekt. gehörte! und es kann nicht schnell genug gehen, bis dieser Teil des Energiemixes abgestellt wird.

Klimaschutz: Wenn wir die ehrgeizigen Ziele der
Bundesregierung beim Klimaschutz erreichen wollen, führt an
der Kernkraft kaum ein Weg vorbei. Kernenergieausstieg habe
nach verschiedenen Rechnungen für das Jahr 2020
CO2-Mehremissionen in einer Größenordnung zwischen
60 und 120 Mio. t im Jahr zur Folge. Das ist eine Menge.

ähm - 120Mio t/a nach „verschiedenen Rechnungen“. unter Berücksichtung welcher Zuwachsraten im Bereich erneuerbare Energien?

Wirtschaftlichkeit: Es ist volks- wie
betriebswirtschaftlich Unfug, voll funktionsfähige, preiswerte
und bereits voll finanzierte Produktionskapazitäten
stillzulegen.

autsch. da rollen sich mir die Fußnägel hoch!
sicher würdest du auch in eine 40 Jahre alte Boeing einsteigen und zu einem transatlantikflug ansetzen. immerhin ist das Teil nach so langer Zeit betriebswirtschaftlich abgeschrieben und sicherlich auch voll funktionsfähig. ach, und preiswert ist es natürlich auch. Fluggesellschaften handhaben das ja wie die Stromkonzerne. je älter das Flugzeug, in dem man fliegt, desto billiger ist der Flug für den Passagier.

Das sollte für’s erste reichen.

ja danke, reicht auch völlig aus *grusel*

Hallo,

Stück für Stück einen Beitrag zu kommentieren ist gar nicht so schlecht, wenn man Gegenargumente anbringt. Aussagen wie „ach, wessen blöde Argumentationslinie hast du denn dort
aufgegriffen?“ sind nun wirklich keine Argumente.

Aber eigentlich will ich auch nur auf zwei Antworten etwas sagen:

auch nicht wetterabhängig sind. Wenns im Sommer mal wieder
wärmer wird, siehts mit Wasserkühlung auch nicht so rosig aus

  • oder die Fische in Rhein und Main stellen auf
    Rückenschwimmen um :smile:

Das ist kein AKW spezifisches Problem, sondern ein Problem, das auch Kohle- und Gaskraftwerke haben, also immer dort, wo Wasser erwärmt wird um Energie zu erzeugen.

autsch. da rollen sich mir die Fußnägel hoch!
sicher würdest du auch in eine 40 Jahre alte Boeing einsteigen
und zu einem transatlantikflug ansetzen. immerhin ist das Teil
nach so langer Zeit betriebswirtschaftlich abgeschrieben und
sicherlich auch voll funktionsfähig. ach, und preiswert ist es
natürlich auch. Fluggesellschaften handhaben das ja wie die
Stromkonzerne. je älter das Flugzeug, in dem man fliegt, desto
billiger ist der Flug für den Passagier.

Bei einer Vorschriftsmäßigen Wartung hätte ich kein Problem mich in eine 40 Jahre alte Boeing zu setzen. Genauso wie ich zu gerne mal mit der Tante Ju fliegen würde, die nochmal ein gutes Stück älter als 40 ist. Klar ist irgendwann eine Altersgrenze erreicht, sowohl für Flugzeuge, als auch für AKWs, aber wo diese liegt, hängt von der Wartung ab.

Grüße

.-.

Hallo,

Es gibt also keine vernünftigen Argumente pro Atomstrom?

Ja warum machen denn die grpßen Energiekonzerne das denn dann
überhaupt?

Aus Sicht der Konzerne ist doch klar:
Mit den Atomkraftwerken wird Geld verdient.

mit vernünftigen Gründen, meinte ich objektiv vernünftige Gründe. Wenn eine Minderheit (Konzerne) sich unter Eingehung eines enormen Risikos und einer ungeklärter Entsorgung die Taschen voll schaufelt, ist das m.E. kein objektiv vernünftiger Grund.

Zudem kann man noch anmerken, dass Atomkraft im Vergleich zu
fossilen Brennstoffen beim CO2 Ausstoß deutlich besser liegt.

Mir ist kein Fall bekannt, bei dem der Austritt von CO² dermaßen verheerende Schäden verursacht hat wie bei einem GAU wie Tschernobyl.

Zudem würde mich interessieren, wie CO² neutral die Zwischen- und Endlagerung unter dem Strich so ist.

Insofern: Brav der Lobby nachgeplappert.

Gruß

S.J.

Vernünftige Argumente: Keiner.

Das ist Blödsinn, siehe meinen Beitrag oben.

Typisches Verhalten der Interessengruppen: Wer den Argumenten der Lobby nicht folgt und eine eigene Meinung vertritt, wird als Depp dargestellt.

Ist schon ziemlich unverschämt, Leuten, die eine andere Meinung vertreten, beleidigend aufzutreten. Zu diesem Mittel greift man eigentlich nur, wenn die Argumente für eine sachliche Argumentation nicht mehr ausreichen.

Gruß

S.J.

Hallo,

Stück für Stück einen Beitrag zu kommentieren ist gar nicht so
schlecht, wenn man Gegenargumente anbringt. Aussagen wie „ach,
wessen blöde Argumentationslinie hast du denn dort
aufgegriffen?“ sind nun wirklich keine Argumente.

wenn du die aussagen von Mappus, Westerwelle und den üblichen „Demokratie funktioniert nur so, wie wir es vorgeben“-Bedenkenträgern übernimmst, kann man dazu nicht mehr sagen.
Du bist der Meinung, ein Großteil der Bevölkerung wäre technikfeindlich und angstgeleitet.
Deine Meinung kann ich und auch sonst niemand nehmen. Die hast du nuneinmal. aber soweit mir bekannt, gibt es keine Erhebung, die deine Meinung unetrstützen würde. Oder wahlweise auch meine Meinung, dass die Unterstellung von Technikfeindlichkeit und Angst anscheinend beliebtes Mittel zum Zwecke ist.

Aber eigentlich will ich auch nur auf zwei Antworten etwas
sagen:

auch nicht wetterabhängig sind. Wenns im Sommer mal wieder
wärmer wird, siehts mit Wasserkühlung auch nicht so rosig aus

  • oder die Fische in Rhein und Main stellen auf
    Rückenschwimmen um :smile:

Das ist kein AKW spezifisches Problem, sondern ein Problem,
das auch Kohle- und Gaskraftwerke haben, also immer dort, wo
Wasser erwärmt wird um Energie zu erzeugen.

jein - kleine Anlagen (wie bei einer tendenziell dezentralen Versorgungsstruktur sinnvoll) sind weniger stark von dem Problem betroffen.

autsch. da rollen sich mir die Fußnägel hoch!
sicher würdest du auch in eine 40 Jahre alte Boeing einsteigen
und zu einem transatlantikflug ansetzen. immerhin ist das Teil
nach so langer Zeit betriebswirtschaftlich abgeschrieben und
sicherlich auch voll funktionsfähig. ach, und preiswert ist es
natürlich auch. Fluggesellschaften handhaben das ja wie die
Stromkonzerne. je älter das Flugzeug, in dem man fliegt, desto
billiger ist der Flug für den Passagier.

Bei einer Vorschriftsmäßigen Wartung hätte ich kein Problem
mich in eine 40 Jahre alte Boeing zu setzen. Genauso wie ich
zu gerne mal mit der Tante Ju fliegen würde, die nochmal ein
gutes Stück älter als 40 ist.

Und genau da, bei der „vorschriftsmäßigen Wartung“, müssen doch sämtliche Alarmglocken schrillen. Es sind in der Vergangenheit mehrere Berichte aufgetaucht, nach denen in AKWs eben nicht immer alles nach Vorschrift abläuft und abgelaufen ist. Wenn keiner weiß, was für Stahl bei den Rohrleitungen im Primärkreislauf verbaut wurden, wenn irgendwelche Sicherheitsanlagen bei Hochwasser ausfallen, ein Trafobrand zu Rauchentwicklung im Leitstand führt, keine HAndlungsprotokolle vorhanden sind…

bei aller Liebe und Vertrauen in die Vielgerühmte deutsche Gründlichkeit und den (marktwirtschaftlich agierenden!!!) TÜV - Sicherheit auf dem Papier ist das eine. Sicherheit in der Realität die andere. Da sind Kraftwerke 40 Jahre am Netz. Kohlekraftwerke sind dann „zu alt“ (ich zitiere dich da mal sinngem.) aber AKW laufen lassen?

Und: keine vorschrift ist perfekt. Ansonsten würden keine Flugzeuge (beinahe) abstürzen und Berufsgenossenschaften hätten weniger zu tun. Wo Menschen am Werk sind, passiert etwas. nicht jeden Tag, nicht jede Woche. Aber irgendwann.
Wer die Anzahl der AKWs (n), die Zahl der Mitarbeiter (m), Möglichkeiten kritischer Entscheidungen (u) und Alter (d) der KRaftwerke und ihre zukünftige LAufzeit (t) berücksichtigst, muss zu dem Schluss kommen, dass es irgendwann zu einem Störfall kommen wird.

übrigens: je älter so ein Kraftwerk, desto mehr meldepflichtige Vorfälle passieren dort. Nachzulesen in den Jahresberichten.

Wenn dieser Störfall eintritt, möchte ich nicht in dem Land leben, wo er passiert. und ich möchte mir auch nicht vorhalten lassen, die Verantwortlichen (i.w.S. die Politiker) in ihrem Vorgehen unterstützt zu haben.

und das sind nur die Betrachtungen für einen möglichen Störfall.
Von der Abfall-Problematik noch garnicht angefangen!

Klar ist irgendwann eine
Altersgrenze erreicht, sowohl für Flugzeuge, als auch für
AKWs, aber wo diese liegt, hängt von der Wartung ab.

nein. die Altersgrenze hängt von der Vertretbarkeit der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Vorfalles ab.

Das beste Argument gegen Demokratie ist die Lektüre von Beiträgen wie diesem.

Wenn man mehr als nur fünf Minuten investiert und seine Suche
auch nicht auf die Angebote von Greenpeace, der Grünen und
der taz beschränkt, dann kann das eigentlich nicht sein.

stimmt. RWE, Eon, Vattenfall gibts auch noch. achja, CDU nicht
vergessen :smile:

Und auch nicht zu vergessen das Deutsche Atomforum oder www.energiedebatte.com des BDEW, ganz genau. Selbstverständlich sind alle diese Seiten interessegeleitet; man müßte aber arg weltfremd sein anzunehmen, die Veröffentlichungen der Grünen, von Greenpeace oder sonstwem seien das nicht. Gleichwohl wird man um die interessegeleiteten Quellen nicht herumkommen, wenn man für sich in Anspruch nehmen will, auch nur einigermaßen umfassend informiert zu sein. Und ein Atomkraftgegner hat ja durchaus kein Problem damit, sich aus interessegeleiteten Quellen zu informieren - solange das leitende Interesse das eigene ist.

Man muß die Quellen - wie jede andere Quelle auch - nur mit der nötigen Distanz zur Kenntnis nehmen. Aber das ist offenbar nicht jedem gegeben …

und knapp wie viel Prozent des in Deutschland erzeugten
Stromes werden doch gleich noch exportiert? mh?

Das ist Blödsinn. Mit diesem Einwand kann man eigentlich nur kommen, wenn man noch nicht einmal die Grundzüge des Strommarkts verstanden hat: Strom ist nicht (und wird es auch in den nächsten Jahren nicht sein) in größerem Umfang speicherbar. Wir können an guten Tagen überflüssigen Strom nicht statt ihn zu exportieren einfach in Dosen füllen, ihn ins Lager schieben und an schlechten Tagen wieder hervorholen. Strom, der hergestellt wird, muß zeitgleich verbraucht werden, und verbraucht werden kann nur, was just in diesem Moment auch hergestellt wird. Das heißt: Selbst wenn wir an 360 Tagen im Jahr Strom-Exportweltmeister sein sollten, bringt uns das für die Stromversorgung an den verbleibenden fünf Tagen rein gar nichts.

Eine Lücke entstünde aber nicht nur durch den
Kernenergieausstieg. Hinzu kommt, dass in den nächsten Jahren
reihenweise konventionelle Kraftwerkskapazität verloren geht.
Etliche Blöcke sind schlicht zu alt (ein erheblicher Teil des
deutschen Kraftwerksparks ist älter als 40 Jahre).

ui! DAS hätte ja nun wirklich KEINER ahnen können! wie konnte
es nur dazu kommen, dass Kraftwerke altern? Warum hat niemand
die Stromkonzerne gewarnt?!

Das Problem ist nicht, dass Kraftwerke altern. Das Problem ist, auch wenn man das vom Stammtisch womöglich nicht sieht, dass sie ersetzt werden müssen und dass der Ersatz durch Erneuerbare (bis jetzt) nicht in dem Tempo verfügbar ist, in dem alte Kapazitäten voraussichtlich vom Netz gehen werden. Da muß dann die Frage beantwortet werden, wo bis dahin der Strom stattdessen herkommen soll. Und diese Frage sollte aus den geschilderten Gründen sinnvollerweise nicht allein mit Gas beantwortet werden …

Andere, vor
allem Kohleblöcke, werden spätestens mit Beginn der dritten
Emissionshandelsperiode vom Netz gehen, weil sie nicht mehr
rentabel sind. Auch diese Kapazität muß ersetzt werden, und
sie wird mit einiger Sicherheit nicht durch neue
Kohlekraftwerke ersetzt werden, weil solche wirtschaftlich
einen schweren Stand hätten

Oh - Moorburg, Datteln, Hamm, Mannheim
soll ich weitermachen? Sorry, aber „Kohlekraft ist
unwirtschaftlich“ ist unsinn. In einem Oligopol der
Stromerzeuger gibt es kein „unwirtschaftlich“.

Das ist kenntnisloser Mumpitz. Erstens stehen hier vor allem die älteren Kraftwerke zur Debatte, bei denen geringe Leistung je Block, ein geringerer Wirkungsgrad und im Verhältnis höhere Emissionen und laufende Instandhaltungskosten mit den Kosten des Emissionshandels zusammentreffen. Viele dieser Blöcke werden spätestens 2013 in der Tat unwirtschaftlich sein. Und das sind nicht wenige.

Zweitens ist es absoluter Stuß, dass in Deutschland ein Oligopol der „Großen“ nach Belieben die Strompreise diktiert. Erstens haben die Großen inzwischen massiv Konkurrenz durch kleinere Anbieter, die durchaus imstande sind, die Großen zu unterbieten, und das auch tun. Da kommen Monopolpreise der Großen nicht in Frage. Zweitens sind der Preisbildung am - für das Preisniveau wesentlichen - börslichen Stromgroßhandelsmarkt enge kartellrechtliche Grenzen gesetzt. Die Europäische Kommission hat sich mehrere Jahre Zeit genommen zu untersuchen, ob die Unternehmen sich auch an diese Grenzen halten. Und jedenfalls soweit es RWE betrifft, hat sie da auch kein Fehlverhalten feststellen können.

Kernenergieausstieg führt daher zu deutlich höherern (bzw.
deutlich schneller steigenden) Strompreisen.

Lobbyarbeit ftw! \o/

Nein. Das ist zwingende Folge der Mechanismen, nach denen sich im börslichen Stromgroßhandel - und über den wird der größte Teil der Erzeugung der Kernkraftwerke vermarktet - der Strompreis bildet. Das ist also kein Problem erfolgreicher Lobbyarbeit bei der Regierung, sondern ein Problem fehlender Sachkenntnis oder Verblendung (oder beidem) bei denen, die das nicht wahr haben wollen. Allenfalls über die Größenordnung kann man trefflich streiten.

Im übrigen scheinst Du, wie viele andere auch, eine völlig falsche Vorstellung davon zu haben, was Lobbyarbeit eigentlich ist. Da nimmt man nicht einfach mal nach gemeinsamem Abendessen oder Mallorcaurlaub den Minister oder ein paar Regierungsbeamte zur Seite und hat danach das Gesetz, das man braucht. Lobbyarbeit heißt vor allem, die politischen Entscheider mit den Branchenkenntnissen zu versorgen, die nötig sind, um in dem betroffenen Umfeld überhaupt eine einigermaßen sachkundige Entscheidung treffen zu können. Und allzu oft hat Lobbyarbeit keinen Erfolg - leider, denn hätte sie es, wäre uns womöglich manch unausgegorenes gesetzgeberisches Machwerk erspart geblieben.

Also lass mich diesen Absatz zusammenfassen:
Wenn das Wetter nicht mitspielt und/oder Komponenten
ausfallen, ist die Versorgungssicherheit gefährdet.

Runtergebrochen auf Stammtischniveau ist das zumindest nicht grob falsch (wenn auch nicht komplett).

Na wie gut, dass AKWs niemals ausfallen (haha, frag mal die
Ampeln in Hamburg nach dem letzten Vorfall in Krümmel) und
auch nicht wetterabhängig sind. Wenns im Sommer mal wieder
wärmer wird, siehts mit Wasserkühlung auch nicht so rosig aus

  • oder die Fische in Rhein und Main stellen auf
    Rückenschwimmen um :smile:

Blödsinn. An dieser Stelle geht es nicht um die Verfügbarkeit von Kernkraftwerken (was aber, wenn es darum ginge, ebenfalls zu ihren Gunsten ausginge, denn Kernkraftwerke werden gemessen an ihren jährlichen Vollaststunden im wesentlichen nur von Laufwasserkraftwerken geschlagen). Hier geht es um den schlichten Zusammenhang, dass eine Verminderung der Erzeugungskapazität bei zeitgleich nicht ebenso schnell sinkender (oder gar steigender) Nachfrage die Versorgungslage zumindest nicht verbessert. Ob das nur zu höheren Strompreisen oder sogar zu Ausfällen führt, weiß ich nicht - das wird man, wie gesagt, sehen müssen.

Stromimport ist dabei - das sei der Vollständigkeit halber
erwähnt - kein Allheilmittel. Zwar gibt es auch im Ausland
Strom. Was aber fehlt, sind die grenzüberschreitenden
Übertragungskapazitäten. Sie reichen an einigen Grenzen noch
nicht einmal aus, um für wirksamen grenzüberschreitenden
Wettbewerb zu sorgen. Die (wenigen) vorhandenen Kapazitäten
sind schon jetzt oft dermaßen überlastet, dass sie für viel
Geld meistbietend versteigert werden. Und der Ausbau hinkt
gewaltig hinterher.

und das ist jetzt ein Argument für Atomstrom, oder wie?
weil die europäischen Netze beschissen sind, brauchen wir
Atomstrom aus Deutschland. denn importieren können wir nichts.
(aber aktuell exportieren geht, oder wie?)

Ich weiß nicht, ob es Dilettantismus, Unwillen oder die bewußte Fehlinterpretation eines Verblendeten ist, aber neun(!) Zeilen gleich mehrfach falsch zu interpretieren, ist schon ein Kunststück:

  1. nein, das ist weder ein Argument für noch gegen Atomstrom. Das ist lediglich eine - der Vollständigkeit halber mitgeteilte, s.o. - Markttatsache, die zeigt, dass das mögliche Problem zurückgehender Überzeugungskapazitäten mit einem Hinweis auf die Möglichkeit, Strom einfach zu importieren, nicht abschließend gelöst ist.

  2. Dass wir überhaupt keinen Strom importieren könnten, ist meinem Beitrag auch mit viel Phantasie nicht zu entnehmen. Fakt ist lediglich, dass ein erheblicher Teil der vorhandenen Interkonnektorkapazität schon jetzt ausgelastet ist - sei es durch Import oder Export.

wir brauchen keine AKWs in Deutschland.
ja, wir wären mit dem Atomausstieg super gefahren.
nein, wir brauchen keine Laufzeitverlängerung.

Amen.

es gibt - bis auf das Argument "CO2-Ausstoß kein
nachvollziehbares Argument für den Betrieb von AKWs.
Aber lieber lebe ich in einer Klima-devastierten Welt als in
einer strahlenden.

Das mag richtig sein, wenn man über seinen Bierhumpen nicht weiter als bis zur Stammtischkante zu blicken vermag. Ich könnte mir aber vorstellen, dass das ein paar Milliarden Menschen, die unmittelbar an den Meeresküsten leben (und alle anderen, die die Auswirkungen eines Klimawandels etwas unmittelbarer abbekommen), womöglich etwas differenzierter sehen …

ähm - Biogasanlagen funktionieren jetzt auch nur bei
Sonnenschein und 2Kn Wind oder wie?
und Energiespeicherung ist auch völlig abwegig, oder?

Das sind Nischentechnologien. Biogas ist Lichtjahre davon entfernt, zur Versorgung der Bundesrepublik mit Gas auch nur substantiell beizutragen. Was Stromspeicher angeht, so fallen die wenigen in Deutschland verfügbaren Pumpspeicherkraftwerke kaum ins Gewicht und andere Speichertechnologien (Druckluftspeicher u.ä.) stecken noch in den Kinderschuhen. In 10 oder 20 Jahren mag die Technik serienreif sein. Das hilft uns in der Zwischenzeit aber nicht weiter.

weiter oben prangerst du noch zu recht mangelnde Netzkapazität
in paneuropäischem Maßstab an und verschweigst an dieser
Stelle, dass es recht unwahrscheinlich ist, dass in
gesamteuropa das wetter so ungünsti ist, dass an keiner Stelle
weder sonnenenergie noch windenergie genutzt werden kann

Wenn einem eine Stromversorgung genügt, bei der Ausfälle „recht unwahrscheinlich“ sind, dann sei das so. Im übrigen ist selbst das „recht unwahrscheinlich“ nur - wie Du zu Recht bemerkst - nur bei einer gesamteuropäischen Lösung zu haben. Das ist aber auf absehbare Zeit reine Utopie. Das würde - unter anderem und überspitzt formuliert - bedeuten, dass wir künftig viel Geld dafür ausgeben, dass in Spanien, Italien und Griechenland Unmengen chinesischer Solarmodule errichtet werden. Das will ich sehen!

Ist schon ziemlich unverschämt, Leuten, die eine andere
Meinung vertreten, beleidigend aufzutreten.

Wer ohne Begründung und mit dem Anspruch auf ausschließliche Richtigkeit Positionen vertritt, die undifferenziert und deshalb nicht richtig sind, muß sich gefallen lassen, dass das auch deutlich beim Namen genannt wird. Das ist weder unverschämt noch beleidigend.

Zu diesem Mittel
greift man eigentlich nur, wenn die Argumente für eine
sachliche Argumentation nicht mehr ausreichen.

Sachliche Argumente gibt es genügend, siehe meinen Beitrag oben. Man muß allerdings auch die Bereitschaft haben, sie zur Kenntnis zu nehmen und sich damit auseinanderzusetzen. Welche Schlußfolgerungen man dann daraus zieht, mag jeder für sich entscheiden.

Ja, du hast recht, wir können nicht von heute auf morgen mit
der Atomkraft aufhören, aber man könnte sich von ihr langsam
verabschieden und das über gewisse Jahre.

Das tun wir ja - innerhalb von 8-14 Jahren. :wink:

Da hast du wieder recht. Nunja, man könnte z.B. in das
Problem: Energiespeicherung, investieren, was einen höheren
Stellenwert hat, als Erneuerbare Energien…

Ja, das wäre in der Tat die Zukunft. Ob wir das soweit perfektionieren können, dass wir kein konventionelles „Backup“ mehr brauchen, wage ich nicht zu prognostizieren. In jedem Fall glaube ich, dass wir frühestens in der zweiten Hälfte des laufenden Jahrhunderts so weit sein werden.

Nunja, wenn man elektronische Geräte, energieeffizienter
gestaltet und mehr Strom gespart wird(z.B. durch: Licht aus),
würde der Strombedarf sinken und somi die Lastspitzen
herabsenken. Dies würde dazu führen, dass evt. ein paar
Kraftwerke(Kohle oder AK) nicht mehr gebraucht werden würden.

Energieeffizienz ist in der Tat eine wichtige Ergänzung.

Wie viel CO2 wird verbraucht, um Castoren herzustellen?
Wie viel CO2 wird verbraucht, beim Castorteransport?

Wieviel CO2 wirt verbraucht, um den Stahl für die Windräder herzustellen?

Wie sicher sind „Zwischen/Endlager“? Wie schauts bei Asse aus?
Was passiert, wenn der Salzstock bricht/risse bekommt und der
ganze Müll ins Grundwasser gelangt(Salz zieht ja Wasser
magisch an)?

Kann ich Dir nicht sagen. Halte ich auch für bisher nicht geklärt. Dieser Frage entgehen wir aber nicht, auch wenn wir alle Kernkraftwerke morgen stilllegen, denn den Müll, den wir entsorgen müssen, gibt es schon längst …

Wie preiswert ist denn ein AKW?

Das kann ich Dir auf Euro und Cent aus dem Stand nicht sagen. In der Einsatzreihenfolge, die über die Preisbildung am Stromgroßhandelsmarkt entscheidet, stehen Atomkraftwerke in der Größenordnung aber deutlich besser da als fossil befeuerte Kraftwerke (gleich ob Gas, Kohle oder Öl).

Wie viele Steuergelder werden investiert in die
Atomwirtschaft?

Weiß ich nicht. Wird denn?

Wieso gibt es Geheimverträge, wenn es doch eine seriöse Sache
ist?

Ich kenne keine Geheimverträge. Ich kenne aber einen Vertrag zwischen Bundesregierung und den Energieversorgern, habe ihn sogar gelesen. Da steht nichts unseriöses drin.

Zudem kann man noch anmerken, dass Atomkraft im Vergleich zu
fossilen Brennstoffen beim CO2 Ausstoß deutlich besser liegt.

Aber punkto Verseuchung durch Radioaktivität deutlich
schlechter.

Da wäre ich mal nicht ganz so sicher.
Kleines Zitat aus Wikipedia bez. Uran:

„Uran ist in Spuren auch in Stein- und Braunkohle enthalten. Die weltweit jährlich für die Stromerzeugung verwendete Kohle enthält unter anderem etwa 10.000 t Uran und 25.000 t Thorium, die entweder in die Umwelt gelangen oder sich in Kraftwerksasche und Filterstäuben anreichern.“

Gruß TL

Man kann immer etwas negatives finden. Mich würde mal interessieren, woher denn die elektrische Energie für unsere Grundlastversorgung kommen soll? Kohleverstromung schließe ich mal aus. Wollen wir in unserer technischen Welt demnächst im dunklen Sitzen ? Es wird immer nur schwarz gemalt und keine Alternativen aufgezeigt.

Warum gehen die Leute nicht gegen die Rente mit 67 auf die Straße? Warum ist man nicht gegen die hohen Krankenkassenbeträge oder das zweistufige Gesundheitssystem. Warum setzt man sich nicht für kostenloses Essen in der Schule ein oder für eine bessere Ausbildung. Warum hat man nichts gegen die vielen Autos auf der Straße wo meíst nur eine Person drinne hockt. Warum… Warum ?

Nur wenns gegen kerntechnische Anlagen, den Transport von Brennelementen oder unserer Fussballnationalmannschaft geht, dann sind Leute auf der Straße. Modern halt. Kopfschüttel

Hi,

Man kann immer etwas negatives finden. Mich würde mal
interessieren, woher denn die elektrische Energie für unsere
Grundlastversorgung kommen soll? Kohleverstromung schließe
ich mal aus. Wollen wir in unserer technischen Welt demnächst
im dunklen Sitzen ? Es wird immer nur schwarz gemalt und keine
Alternativen aufgezeigt.

Man könnte langsam Endgültig vom Atomstrom weg kommen und eher Geld in Forschung von Energiespeicherung und Erneuerbare Energien investieren, sodass wir so schnell wie möglich eine besserere Welt haben.

Warum gehen die Leute nicht gegen die Rente mit 67 auf die
Straße? Warum ist man nicht gegen die hohen
Krankenkassenbeträge oder das zweistufige Gesundheitssystem.
Warum setzt man sich nicht für kostenloses Essen in der Schule
ein oder für eine bessere Ausbildung. Warum hat man nichts
gegen die vielen Autos auf der Straße wo meíst nur eine Person
drinne hockt. Warum… Warum ?
Nur wenns gegen kerntechnische Anlagen, den Transport von
Brennelementen oder unserer Fussballnationalmannschaft geht,
dann sind Leute auf der Straße. Modern halt. Kopfschüttel

Ohohohohoh, hier ich! ^^

Deutsche Bürger sind zu faul für mehrere Werte auf die Straße zu gehen. Das muss Organisiert werden, es muss Publik gemacht werden, es müssen Leute zusammen getrommelt werden etc. etc… das ist eben nicht jedem die Sache wert.

Wir sind eben keine Franzosen…

Hanzo

Ich glaube, dass du nicht gut informiert bist.

Ein Leben ohne Atomstrom ist möglich.

Welche Risiken siehst du bei Atomstrom und welche Risiken siehst du bei dem Strom aus erneuerbaren Energien?

Gruß
Spatzi

hi

„Uran ist in Spuren auch in Stein- und Braunkohle
enthalten. Die weltweit jährlich für die Stromerzeugung
verwendete Kohle enthält unter anderem etwa 10.000 t Uran und
25.000 t Thorium, die entweder in die Umwelt gelangen oder
sich in Kraftwerksasche und Filterstäuben anreichern.“

Hm, aber diese „natürliche“ Radioaktivität scheint trotzdem weit weniger Schaden anzurichten als einmal Tschernobyl.

Gruß
Edith

Oder für Naturwissenschaftler, die sich mit der Materie auseinandergesetzt haben und in der Lage sind, das was sie da lesen auch wirklich zu verstehen.

Jede Medaille hat zwei Seiten. Aber wozu das eigene Weltbild unnötig verkomplizieren, nicht wahr?

Hallo,

jede Energieform hat ihre Vor- und Nachteile. Selbst regenerative Energieformen (Solarenergie, Wind- und Wasserenergie, Geothermie etc.) haben Nachteile. Es ist Aufgabe der Fachexperten, diese Vor- und Nachteile aufzuzeigen und zu bewerten, und Aufgabe der Politik, diese gegeneinander abzuwägen.

Die Atomenergie hat halt auch Vorteile, die hier schon genannt wurden. Es gibt aber auch massive Nachteile. Die Abwägung führt bei den verschiedenen Parteien zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Eingeschränkt wird diese Abwägung allerdings durch (a) das fahrlässige Ignorieren von Argumenten (Pro oder Kontra) und (b) Berücksichtigung von externen Interessen, die mit der direkten Frage der umweltschonenden, ökonomischen und nachhaltigen Energieversorgung nichts zu tun haben (sprich: Lobbyismus).

Gruß Bombadil2

Ich glaube, dass du nicht gut informiert bist.

Da liegst Du falsch.

Ein Leben ohne Atomstrom ist möglich.

Amen.

Welche Risiken siehst du bei Atomstrom und welche Risiken
siehst du bei dem Strom aus erneuerbaren Energien?

Das willst Du sicher nicht von mir wissen, denn ich bin ja nicht gut informiert. Schon vergessen?

Hallo,

Der Wirkungsgrad eines Kohlekraftwerkes liegt bei 38%. Der eines :Atomkraftwerkes bei ca. 30-40%.

der Wirkungsgrad ist der Quotient aus Output und Input.
Wie wird bei einem Kernkraftwerk die eingesetzte Energie festgestellt bzw. ermittelt?

Gruß
Cassius