auch falsch… achtung viel text!!
OK, die Schweiz ist seit ich glaube 400 jahren ohne Krieg…
bis auf ein paar kleinere interne Glaubensverfolgungen.
Von ihren miltärischen Erfolgen angespornt strebten die eidgenössischen Orte nach territorialer Expansion. Die Siege der eidgenössischen Fussheere über Karl den Kühnen von Burgund bei Grandson, Murten und Nancy (1474-77) trugen zum Ruhm eidgenössischer Waffenkunst nur bei. Freiburg, Solothurn, Basel, Schaffhausen und Appenzell erweiterten die Acht-Örtige Eidgenossenschaft zu einer Dreizehn-Örtigen. Nach dem Schwabenkrieg 1499 gegen Kaiser Maximilian I. von Österreich erlangte die Eidgenossenschaft ihre Unabhängigkeit vom Römischen Reich.
1513 waren die Eidgenossen auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Sie waren sogar Schutzherren des Herzogtums Mailand. In der Schlacht von Marignano 1515 unterlagen sie aber einer Übermacht französischer und venezianischer Truppen. Diese Niederlage führte dazu, dass sich die Eidgenossen von den internationalen Schauplätzen zurückzogen, ihre Expansionspolitik einstellten und ihre Neutralität erklärten. Nichtsdestotrotz dienten aber Schweizer Söldner noch während der nächsten Jahrhunderte in fremden Armeen, oft sogar auf beiden Seiten der Kriegführenden! Als Relikt aus dieser Zeit verfügt der Vatikan heute noch über eine Schweizer Garde! Erst nach 1709, als im Spanischen Erbfolgekrieg grosse Schweizer Regimenter gegeneinander kämpften, nahm das Söldnerwesen ab!
Der Brauch der Volksbefragung, der während der Reformation überaus häufig war, verschwand gänzlich im 17. Jh. Bauernunruhen wurden 1653 niedergeschlagen. Auch religiöse Zwistigkeiten wurden in der damaligen Schweiz noch ausgefochten (Villmerger Kriege von 1656 und 1712) und führten jeweils zu Neuordnungen in den gemeinsam verwalteten Untertanengebieten. In dieser Zeit wurden die katholischen Orte zudem in ein gefährliches Abhängigkeitsverhältnis zu Frankreich gezogen.
Die politischen Verhältnisse änderten sich bis 1798 kaum. Ein reaktionärer Kastengeist herrschte in den Kantonen vor
Die Alpenpässe waren für die französischen Armeen von strategischer Bedeutung, da sie den direkten Zugang von Paris nach Mailand bilden. Französische Revolutionstruppen besetzen das bernische Waadtland am 28. Januar 1798. Die eidgenössische Tagsatzung war sich nicht einig über eine geschlossenen Haltung gegenüber dieser Invasion. Der Stadtstaat Bern musste allein den Invasoren Widerstand entgegensetzen. Am 5. März 1798 wurden die bernischen Truppen nördlich der Stadt beim Grauholz besiegt und die französischen Armeen rückten in die Stadt Bern ein.
Ein langer und mühsamer Weg führte von da an zur Gründung des Bundesstaates von 1848. Die Ereignisse von 1798 führten in eine 50-jährige Krise, während der konservative und progressive Kräfte wiederholt zur Waffengewalt griffen, um die anstehenden Gegensätze zu lösen.
Die Julirevolution von 1830 in Paris brachte auch der Schweiz eine grundlegende Veränderung. Eine liberale Bewegung begann sich zu entwickeln und die aristokratischen Regimes verloren nach und nach ihre Macht. Einzig in den katholischen Innerschweizer Kantonen hielten sich die konservativen Kräfte. Sie bildeten einen militärischen Verteidigungspakt, den Sonderbund. Auf dem Hintergrund einer schweren wirtschaftlichen Krise kam es dann zu einer Auseinandersetzung: Die letzte Hungersnot in der Schweiz von 1845, die wie im übrigen Europa auch, aufgrund von Kartoffelmissernten entstanden war, trieb die Preise in die Höhe und ein starker wirtschaftlicher Rückgang erfasste zugleich die Textilindustrie. Eine kurze militärische Kampagne der reformierten städtischen Kantone zwang 1847 Luzern und die übrigen Sonderbundspartner in die Knie.
Die neue bundesstaatliche Verfassung brachte eine Reihe von Bürgerrechten, wie die freie Wohnsitzwahl, Vereinsfreiheit und Gleichheit vor dem Gesetz. Sie schützte die Rechte der Minderheiten, indem weitreichende Zugeständnisse an die kantonale Soveränität gemacht wurden. Der Bundesstaaat von 1848 stand am Ende einer 18 Jahre dauernden heftigen Auseinandersetzung.
m ersten Weltkrieg war die Schweiz nahe daran, ihre vielgepriesene Neutralität aufzugeben. Die deutschsprachige Schweiz, als wirtschaftliches und bevölkerungsmässiges Übergewicht war pro Deutsches Reich eingestellt, nicht aber die Romandie (französischsprachiger Teil) und der italienischsprechende Anteil des Landes. Nachrichtendienste zugunsten des Reiches und verschiedene Armeeaffären machten die Ausrichtung der Armeeleitung auf einen deutschen Sieg deutlich. Der Bundesrat Hermann Hoffmann versuchte 1917 sogar, einen russisch-deutschen Separatfrieden zu vermitteln und musste nach dem Publikwerden dieses Vorfalls zurücktreten.
Die Schweizer Wirtschaft profitierte vom Ersten Weltkrieg, aber die Gewinne kamen nicht der Arbeiteklasse zugute. Die Mobilisation der Milizarmee beeinflusste die Löhne (nach unten) und die Lebensmittelpreise stiegen in der Kriegszeit um durchschnittlich 130%. Die Behörden zeigten sich in der Folge durch die einsetzende Radikalisierung der Arbeiterschaft verunsichert. Im November 1918 besetzte die Armee unter dem Vorwand, einem Staatsstreich zuvorkommen zu müssen, Zürich. Die allgemeine Empörung darüber führte zu einem landesweiten Generalstreik. Nach drei Tagen und der Drohung, die Armee einzusetzen, brach der Streik zusammen.
gruss
khs