Definitionen
Hallo,
Merke: Intelligenz ist die Summe der kognitiven Fähigkeiten,
nicht die Summe der angeborenen Fähigkeiten.
Ähm… Nein, in dieser Pauschalität nicht.
Dann macht jede weitere Diskussion keinen Sinn.
Gebe bitte deine Definition von Intelligenz und wir sehen weiter!
Ich für meinen Teil unterscheide ganz klar zwischen Veranlagung,
die hauptsächlich genetisch bedingt ist, und Intelligenz, welche
eben genau durch die gegenwärtigen Fähigkeiten bestimmt wird.
http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/testintel…
z.B. Zitat:
"Den meisten Theorien ist aber gemeinsam, dass sie Intelligenz als
eine Fähigkeit sehen, sich in neuen Situationen durch Einsicht
zurechtzufinden oder Aufgaben durch Denken zu lösen."
Ähnlich bei Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenz
Da steht nirgendwo, dass es sich nur um Veranlagung handelt,
die nur noch nicht entwickelt sind.
Mal logisch gedacht: was will man mit einem IQ-Test messen?
Platt gesagt: Was soll uns der Test sagen?
Das ist drum herum schwätzen.
Im Normalfall möchte man, dass einem der Test sagt, welches
*Potential* jemand hat.
Es ist einfach ein Test, der die aktuellen Fähigkeiten erkennen soll.
Die Sache mit Entwicklung und Veranlagung und Förderung hängt da
zwar möglicherweise hinten mit dran, ist aber nicht grundsätzlicher
Zweck und Bestandteil der Feststellung eines IQ.
Frag z.B. Eltern, die ihre Kinder
testen lassen oder angehende Studenten. Die Grundfrage ist
immer ähnlich: wie leistungsfähig könnte jemand sein, wenn er
wollte? Also: welches Potential ist vorhanden?
Nein, wer dumm ist kann nix und wer intelligent ist zeigt
das im IQ-Test. Du verwechselst Intelligenz mit Bildung.
Das sind wieder völlig unterschiedliche Sachen.
Und was soll in dem Zusammenhang „Leistungsfähig“ bedeuten?
Das Problem an der Sache ist nun: wie messe ich dieses Potential?
Es geht nicht darum Potential zu messen, sondern den gegenwärtigen
Stand der Fähigkeiten. Deshalb sind IQ-Tests so gemacht, dass
sie weniger von konkreten Bildungsinhalten abhängig sind, sondern
eben Probleme darstellen, die durch Abstraktion erkannt und gelöst
werden müssen.
Was du mit Potential meinst, ist nur die triviale Schlußfolgerung,
das intelligente Menschen mehr Bildung vertragen können und für
Aufgaben mit höheren Ansprüchen taugen.
Beobachten - also als Messkriterium heranziehen -
kann ich nur das, was jemand bereits geleistet hat.
Hä???
Zumindest IQ-Tests werden ohne Bewertung der schon erbrachten
Leistungen gemacht.
Also: beobachten kann man nur bereits erworbene Fertigkeiten. Das
heißt, man kann z.B. schauen: was hat jemand aus seinem
grundsätzlich vorhandenen Potential bereits gemacht, über
welche Fertigkeiten verfügt er schon?
Fertigkeiten sind nicht Fähigkeiten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fertigkeit
Ohne den konkreten Sinn von Worten zu verstehen und entsprechend
im Kontext zu benutzen, macht so eine Diskussion keinen Spaß.
Man redet aneinander vorbei.
Dann vergleicht man
denjeigen mit anderen in seiner Altersklasse und kann daraus
wiederum einen Rückschluss auf das vorhandene Potential ziehen.
Laß doch das mit dem Potential weg.
Es geht eben genau um den aktuellen Stand und Vergleich der
intellektuellen Fähigkeiten, unter der Voraussetzung von Grundbildung
(sprechen,lesen schreiben, rechnen), damit man den IQ-Test
überhaupt lesen kann und die Fragestellungen versteht.
Ansonsten braucht man für IQ-Tests normalerweise keine große Bildung.
IQ-Tests sind nämlich keine Quizveranstaltungen, wo nur auswendig
gelerntes abgefragt wird.
Im Regelfall orientiert man sich in der Konzeption hierbei
übrigens tatsächlich an Schulleistungen. Schulleistungserfolg
hat sich einfach als wichtigstes Außenkritierium bei der
Validitätsbestimmung herausgestellt.
Das halte ich für sehr bedenklich.
Natürlich haben Schulleistungen oft was mit Intelligenz zu tun.
Als Maßstab für Intelligenz sind Schullleistungen aber zu oft
untauglich, weil zu nicht Problemlösung gelernt wird, sondern
nur Fakten merken.
Etwas auswendig lernen und Probleme durch Abstraktion lösen
sind unterschiedliche Dinge.
Wie wichtig es ist, zwischen Potential und bereits erworbenen
Fähigkeiten zu unterscheiden, zeigt sich z.B. im Spearmanschen
Ansatz des g-Faktors. Spearmen geht davon aus, dass immer ein
globaler Intelligenzfaktor und ein aufgabenspezifischer Faktor
beteiligt sind. Auf der g-Faktor-Theorie basieren z.B. der
Hamburg-Wechsler für Erwachsene oder der Mannheimer Intelligenztest.
Kenne ich nicht.
Dass du ausergewöhliche Leistungen von Menschen nicht als
Intelligenzleistung, sondern nur als Trainingseffekt
darstellen
möchtest, zeigt doch nur, dass du reinweg gar nicht weißt, was
Inteligenz sein könnte.
Ganz ehrlich: ich finde es schwierig, auf diesem Niveau zu
diskutieren.
Ich auch.
Es geht eben schon mal ums Grundsätzliche (siehe oben).
Wenn du Intelligenz als angeborene genetische Veranlagung
definieren willst, ist das deine Sache. Ich halte mich an die
gängigen Definitionen.
Du kannst gerne fachlich argumentieren - aber die
eigene Argumentation dadurch besser dastehen lasse zu wollen,
dass man anderen ihre Kompetenz abspricht, empfinde ich als
unangebracht miserablen Diskussionsstil.
Es nervt, wenn grundsätzliche Definitionen frei nach Wunsch
umgedeutet werden. Also entweder du lernst es, auf Basis
klaren Definitionen zu argumentieren, oder musst dir die
Kompetenz immer wieder absprechen lassen.
Ein IQ-Test macht deshalb bei Neugeborenen wenig Sinn, weil
noch zu wenig Fertigkeiten sichtbar sind, die als
beobachtbares Messkriterium dienen könnten - nicht, weil ein
Neugeborenes noch so unintelligent ist. Das ist ein
Unterschied…
Nö, genau das das es.
Ein Neugebohrenes hat etwa den Intellekt eines Regenwurm, oder
noch weniger, denn der Regenwurm kann selbsständig in der Umwelt
überleben. Beim Säugling muß der IQ etwa Null sein, weil es reinweg
noch gar keine Fähigkeiten im Sinne jeglicher Intelligenzdefinition
besitzt.
Es kann nichts erkennen, er kann nichts abstrahieren, er kann
keine Probleme lösen. So ziemlich alles was er kann,
basiert auf angeborenen Reflexen.
Damit drehen wir uns aber im Kreise. Solange du meinst, das
schon potentielle Veranlagungen als Intelligenz definiert werden,
reden wir komplett aneinander vorbei.
Gruß Uwi