Gibt es Temperaturmessungen außerhalb der Erde?

Es gibt einige Klimaskeptiker, die nicht die CO2- (bzw. Treibhausgas-) Konzentration der Atmosphäre für die Ursache des Klimawandels halten, sondern eine erhöhte Strahlungsaktivität der Sonne. Diese sagen oftmals ganz offen: Demnach müsste die atmosphärische Temperatur der übrigen Planten unseres Sonnensytems ebenfalls ansteigen (bzw. bspw. beim Mond die Oberflächentemperatur).

Diese These wäre einfach zu überprüfen, wenn es irgendwo außerhalb der Erde Temperatur- bzw. Strahlungsmessungen gäbe und die Messreihen (frei) zugänglich wären. Hat jemand von etwas dergleichen schon einmal gehört?

Matthias

Dazu müsste man nicht den Umweg über andere Planten gehen, das geht viel einfacher. Man kann die Strahlungsleistung der Sonne nämlich direkt messen. Und das Ergebnis mit früheren Messungen vergleichen.
Und da kommt raus: Ja die Strahlungsleistung der Sonne hat zugenommen, aber in einem viel zu Geringen Maße, als das dadurch die derzeitige Erwärmung zu erklären wäre.

Und kommt das wirklich dabei raus? die Klimaforscher liegen mit ihren Prognosen regelmäßig komplett daneben, sich einzubilden man verstände das Klima mit allen Wechselwirkungen und könne gestiegene Sonnenstrahlung mal einfach so rausrechnen ist ehrlich gesagt ganz schön daneben.

Schon alleine von „derzeitiger“ Erwärmung zu sprechen, die schon seit mindestens 10.000 Jahren andauert (mit einer kleinen Delle) da merkt man was hinterher rau zu kommen hat.

Der Mensch hat massiven Einfluss auf die Natur, ob er wirklich das Klima verändern kann indem er CO2 das früher einmal in der Atmosphäre war in Minimaldosen frei setzt? Vielleicht, nur laube ich kaum dass sich das mit ein paar Rechnern irgendwie belegen lässt.

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Hi,

damit liegst du richtig. Derzeit werden ihre schlimmsten Prognosen weit übertroffen, d.h. in die falsche, sich erwärmende Richtung.
„Derzeitige Erwärmung“ heißt „Wieviel wärmer ist es 2017 verglichen mit früher?“ (früher = seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Man könnte den Beginn der Nutzung des Feuers durch den Menschen nehmen, aber so früh wurden keine Wetteraufzeichnungen gemacht, erst recht keine vom Holzverbrauch. Man kann aber ein bisschen schätzen, indem man das ewige hust Eis untersucht.) Man kann also auch von der Erwärmung zB. im 19. Jh sprechen und dann sagen, die heutige Erwärmung ist um soundsoviel höher als die Erwärmung im 19. Jh. (irgendwo habe ich daa vor kurzem Zahlen gelesen, bin jetzt aber zu faul zum Suchen)

Und die Menge an freigesetztem CO2 läßt sich sehr gut berechnen. Man weiß, wie viel Kohle, Erdgas, Erdöl, Holr wann zu Heizzwecken und zur Energiegewinnung verbraucht werden und wie viel CO2 dabei entsteht. Wir haben seit der industriellen Nutzung fossiler Brennstoffe (was vorher an Kohle verbraucht wurde, ist vernachlässigbar) etwas über die Hälfte aller dieser Vorkommen aufgebraucht,. und zwar im Wesentlichen, indem wir sie verbrannt und damit in CO2 verwandelt haben - CO2, das im Laufe von Jahrmillionen in Form ganzer Wälder in der Erde verschwand und da verblieb, und ohne uns noch da wäre. Ohne uns würden Tiere CO2 ausatmen, das Pflanzen wieder aus der Luft entfernen, die dann von Tieren gefressen werden, die CO2 ausatmen, das von Pflanzen … etc. pp. Aber auch dieser Kreislauf der NAtur ist gestört, weil wir kräftig abholzen, für den Anbau von Mais und Soja, mit dem wir Rinder füttern, die noch viel viel pupsen, bevor sie als Steak uaf unserem Teller landen. Würde die Welt auf einen Schlag ab morgen sich rein vegetarisch ernähren, dann wäre auch jetzt noch die Erderwärmung gestoppt.

die Franzi

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Du haust da ziemlich viel durcheinander, was nicht zusammengehört.

Niemand behauptet, die Forscher hätten alle Wechselwirkungen verstanden. Genau deshalb liegen die Modelle daneben, bzw. genau deswegen gibt es x verschiedene Modelle mit leicht unterschiedlichen Ergebnissen. Dieser Umstand hat aber gar nichts damit zu tun, dass man den Effekt der Sonne rausrechnen kann. Das ist ein bisserl, als würde man die maximale Geschwindigkeit eines Schulbusses berechnen wollen und dann über den Einfluss eine liegengebliebenen Turnbeutels diskutieren: Ja, es gibt einen Einfluss, aber der ist minimal. Diese Aussage kann getroffen werden, auch ohne dass man den Rest der Einflussfaktoren genau kennt.

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Das ist eine kühne Behauptung. Sieh Dir mal den CO2 Ausstoß nach Ländern und pro Kopf dieser Länder an. Dieser wechselt von ca 2 Tonnen/Jahr und 16 Tonnen/Jahr. In der Differenz steckt natürlich auch der Fleischkonsum der reichen Länder, aber niemals kann dieser große Unterschied dadurch erklärt werden.
Udo Becker

Hi,

welcher Länder?

Belege für meine Behauptung: in Wort und nochmal in Wort und dann noch mit viel Zahlen und Diagrammen - Methan ist ein viermal so starkes Treibhausgas wie CO2

die Franzi

20 mal
Udo Becker

Hi,

Umsomehr erklärt es den rein optischen Unterschied in der verlinkten Statistik zu den verlinkten Texten.

Die Franzi

Sind die Woerter korrekt verwendet? Meinst Du Erwaermung oder meinst Du Temperatur?
Temperatur ist der Zustand, Erwaermung ist die Veraenderung der Temperatur.

Hi,

Hab ich korrekt verwendet. Ich mag grad nicht googeln: die Erwärmung gegenüber dem bezugszeitpunkt betrug im 19. Jh 0,xx Grad, jetzt beträgt die 1,xx Grad.

Die Franzi

Planetologen (Planetenwissenschaftler) weltweit sind strenge Verfechter der anthropogenen globalen Erwärmung, da man die Temperaturen auf jedem Planeten der eine Atmosphäre besitzt derzeit allein mittels des Treibhauseffektes - und nicht anders - schlüssig erklären kann. Besonders gut untersucht in dieser Hinsicht sind Venus und Mars, auf der Venus beträgt der Treibhauseffekt aufgrund der beinahe 80bar CO2 knapp + 500 Grad Celsius. Wegen ihrer deutlich höheren Reflektivität erhält die Venus weniger Netto-Sonnenenergie als die Erde, obwohl sie näher an der Sonne liegt. Auf dem Mars mit seiner dünnen Atmosphäre beträgt der Treibhauseffekt nur wenige Grad. Die Gasplaneten und ihre Monde sind etwas schlechter verstanden, bieten aber ebenfalls Evidenz auf ihre jeweiligen, teils erheblichen Treibhauseffekte. Es besteht aus planetologischer Sicht keinerlei Zweifel an der entscheidenden Temperaturwirkung von Treibhausgasen.
Auf dieser Seite sind einige Paper zur Venus verlinkt: https://www.skepticalscience.com/Venus-runaway-greenhouse-effect.htm

Das zweifele ich entschieden an, und möchte von Dir bitte weitere Erläuterungen dazu. Hier (vgl. vierte und letzte Grafik) wird dargestellt, dass die Prognosen praktisch genau zugetroffen haben, lediglich der Median der Prognosen war für das Jahr 2016 etwas zu niedrig: https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/rekordwaerme-auf-der-erde-trotz-kalter-sonne/

https://astrokramkiste.de/planeten-temperaturen
Die Planeten sind nicht vergleichbar - so unterscheiden sich die Gesteinsplanten und Gasplaneten z.B. wesentlich, was ihren Energiehaushalt betrifft (siehe z.B. hier:
http://www.astronews.com/news/artikel/2009/05/0905-004.shtml )

Vergleichbar mit der Erde wäre vielleicht der Mars:
http://www.astronews.com/news/artikel/2011/10/1110-020.shtml

Beatrix

Mit dem Wort schlimm geht es schon los. Da ist doch eine gant gehörige Portion Ideologie dabei. Ja, es wird wärmer. Die Pole können in ein paar tausend Jahren komplett abgeschmolzen sein. Damit würden sie sich in einem Zustand befinden, der in der Geschichte den Normalfall beschreibt. Ohne dass dies irgendwer als schlimm bezeichnete.

Und natürlich die Venus, die von Masse, Radius, Gravitation her, von der Netto-Einstrahlung und vom primordialen Zustand (frühere Ozeanwelt Venus - Evidenz über Deuteriumgehalt und die Theorie der Planetenentstehung, mindestens 40 bar primordiale CO2-Atmosphäre auf der Erde - über Geologie ältester Gesteine) sogar deutlich näher an der Erde liegt als der Mars.

Hi,

natürlich war das mal normal, sogar mehrfach. Nur ging es damals langsamer voran als jetzt, so dass die Evolution Zeit hatte, Schritt zu halten. Da dauerte die Erwärmung, die wir jetzt sehen, Jahrhunderte und Jahrtausende, nicht ein paar Jahrzehnte.
Als ich in den 80ern zur Schule ging, gab es hitzefrei, falls im Wetterbericht für mittags 30° angesagt wurden… abgesehen davon, ob es hitzefrei nun überhaupt noch gibt oder nicht - mit solch einer Regelung hätten wir im 21. Jh im Juni und Juli keinen Unterricht mehr.

die Franzi

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Ergänzung zur Strahlungsleistung der Sonne: Diese hat Rekonstruktionen zufolge während des 20. Jahrhunderts um etwa 0,2% zugenommen gegenüber dem 19. Jahrhundert. Seit 1983 und seit Beginn von genauen Satellitenbeobachtungen aber sinkt sie: https://gewex-srb.larc.nasa.gov/shared_data/Gupta/SOLCON/solcon_fullrecord.pdf
Dargestellt ist in der obigen Quelle der Zeitraum 1983-2009 ( https://gewex-srb.larc.nasa.gov/shared_data/Gupta/SOLCON.html ).
Hier eine 11000 Jahre Rekonstruktion: https://en.wikipedia.org/wiki/Solar_cycle#/media/File:Sunspots_11000_years.svg

@ElBuffo
Das letzte Mal, dass die Antarktis komplett gletscherfrei war, ist 33 Millionen Jahre her. Aus der Paläoklimatologie weiß man, dass 5 Grad Temperaturanstieg in geologisch extrem kurzer Zeit - wir erreichen das wenn wir unseren derzeitigen Emissionskurs nicht ändern* würden mit einer nicht geringen Wahrscheinlichkeit sogar schon 2100 - immer Massenaussterben zur Folge hatte. Stichwort: Global oceanic anoxic events. https://en.wikipedia.org/wiki/Anoxic_event
„intervals in the Earth’s past where portions of oceans become depleted in oxygen (O2) at depths over a large geographic area“ „oceanic anoxic events most commonly occurred during periods of very warm climate characterized by high levels of carbon dioxide (CO2) and mean surface temperatures probably in excess of 25 °C“
*wovon ich nicht ausgehe

In https://de.wikipedia.org/wiki/Ozeanisches_anoxisches_Ereignis steht: „Der Umkipppunkt scheint bei einer Kohlenstoffdioxidkonzentration von [rund] 1100 ppmv zu liegen.“
Es gibt verschiedene Hochrechnungen dass derzeit bekannte Kohle- Gas und Ölvorkommen, wenn alle verbrannt würden, unsere Atmosphäre noch auf 4000-6000 ppm CO2 bringen könnten, natürliche Senken bereits eingerechnet. Und „buisness as usual“ bedeutet eine exponentielle Steigerung der fossilen Verbrennung mit etwa einer Steigerungsrate von 2% pro Jahr. Damit kämen wir etwa im Jahr 2120 auf 1100 ppm.