Hallo,
ja - selbstverständlich. Denn andere Schriften als diejenigen, die heute als „Altes Testament“ bezeichnet werden, hatten die ersten christlichen Gemeinden nicht.
die hatten gar keine Schriften - woher auch
Und was glaubst du, was in 2.Tim.3,16 mit „pasa graphe“ gemeint ist?
Genau was dort steht - also nicht, daß man die Schriften so locker in jedem Buchladen kaufen konnte. Kenntnis der Schriften bedeutet nicht, daß sie jedem verfügbar waren, mal so darin blättern.
Die Vermittlung der Inhalte erfolgte für die meisten fast auschließlich mündlich.
Selbstverständlich waren sowohl die Torah als auch weite Teile
anderer Texte des damals noch nicht kanonisierten Tanach
schriftlich in Umlauf.
Was sagt dies ? Daß jede neue christl.Gemeinde auch gleich eine Bücherei besaß ?
Ob dort überhaupt jeweils auch nur ein Exemplar dieser teuren Bücher (Schriftrollen)
verfügbar war, muß bezweifelt werden.
Gelesen und gelehrt wurde i.R.im Tempel (in der Provinz in den Synagogen)
Da war wohl kaum Handlungsbedarf diese Schriften für christl Gemeinden zu erwerben.
daß es üblich war, auch unter denen, die nicht lesen konnten, die Texte auswendig zu können.
So hatte ich es gesagt - aber ob die meisten und in welchem Umfang diese Kenntnis besaßen
ist damit nicht gesagt. Bei Bedarf hatte man ja i.R.seine Schriftgelehrten.
Die meisten Juden waren jedenfalls im „Geist des mos.Gesetzes und der Propheten“ involviert,
die Heidenchristen nicht.
Nach deiner (hier präsentierten) Intention hätte man diese wohl zuerst zu „Juden“ ausbilden
müssen - und dann erst ein bisschen Jesus.
Was Paulus davon gehalten hat - gegen den Widerstand vieler anderer an seiner Seite -ist dir
ja bekannt.
Aber die neu gegründeten Gemeinden im „Heidentum“ wußten noch nicht mal davon. Ihnen wurde die Botschaft Jesu verkündet ohne AT.
Klar. Weil du denkst, daß die nichts anderes wußten, als was
uns in den paar Briefen überliefert ist. Was glaubst du wohl,
was diese Gemeinden ohne Kenntnisse der Torah von der
eschatologischen Theorie des Paulus von Jesus als dem zweiten
Adam gehalten, hm?
Ist das die Botschaft Jesu hm?
Du vergißt, daß ein Großteil der Gemeinden zuerst aus Judenchristen bestand welche in der
„Heilerwartung“ an einen Messias involviert waren. Aus den Briefen - du hast dies angesprochen - geht dies hervor. Warum sollte Paulus nicht daran anknüpfen ?
Es bleibt aber dabei - die Heidenchristen konnten damit nichts anfangen und wurden auch nicht
mit den mosaischen Gesetzen oder der Historie des jüd. Volkes belastet.
:Selbst im ganzen 2. Jhdt gibt es keine einzige christliche Literatur, die sich nicht auf den :Tanach bezieht.
Für wen war diese Literatur gedacht ? Und weiß du wirklich alles ?
Und was war der Inhalt dieser „Bezüge“ ?
Denn andere Literaturen außer dem NT gab es aus deiner Sicht ja nicht in dieser Zeit.
Es gab in dieser Zeit welche hier angesprochen wurde nach „meiner Sicht“ noch nicht mal das
das NT, und als es gab, hatten die meisten doch nur sehr spärlich Zugriff darauf.
Es geht hier in der Fragestellung letztendlich doch garnicht über die Verfügbarkeit von Schriften
sondern darum, ob die Botschaft Jesu des AT(Tanach) bedurfte um bei den
Adressaten verstanden zu werden.
Tatsache ist hier, daß sie verstanden wurde und bis heute verstanden werden kann ohne
diese Schriften des AT- und das war bei der „Heidenmissionierung“ auch der Fall.
Sie kann sogar auch verstanden werden ohne daß man Jesus als den Messias, den Sohn
Gottes begreift (meinst du die „Heiden“, welche die Botschaft begeistert aufnahmen hatten
sofort Zugang zum Verständnis dieses „Glaubens“ ? Dies ist ja sogar heute für Christen
manchmal schwierig) ja sogar ohne Gott so wie er in den „Bildnissen“ der christlichen
Religion manchmal vermittelt wird.
Und dies ist Tatsache,nicht meine „Privaterleuchtung“, welche du mit keiner „Gelehrsamkeit“
und Überheblichkeit wegdiskutieren kannst.
Der Beleg dafür ist auch in Jerem.31.31-34 angedacht.
Du hattest in einem positiven Disput mit mir vor einiger Zeit diese Schriftstelle benannt, welche
mir inhaltlich zwar bekannt war, aber die Schriftstelle selbst nicht.
Ich verwende hier gerne die Zitate daraus, weil sie eben den Geist und den Kern der
Botschaft Jesu vorweg nehmen und die Sicht auf das „gültige Gesetz“.
Und diese Sicht ist auch bei diesem Thema und den zugehörigen Disputen immer in den
Vordergrund zu stellen.
Gruß VIKTOR
Metapher