Gleichberechtigung

Zahlen Krankenpflege am Beispiel MHH

ich unterstelle mal, dass die Leitungspositionen aber dennoch
meist von Männern ausgeübt werden. :smile:

Nicht in der Krankenpflege.

Doch.
Wenn ich schon mal gestern hier die Fische gebuttert habe, machen wir doch hier mal gleich weiter. Diesmal ist’s nicht die Bundeszentrale für politische Bildung, sondern die medizinische Hochschule in Hannover, die dazu ein paar Zahlen liefert:

„Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Krankenpflege hat sich im Berichtszeitraum von 1.650 auf 2.025 erhöht. Die Zahl der
beschäftigten Frauen ist von 1.391 auf 1.690 gestiegen. Mit einem
Frauenanteil von 83% (1992 = 84%) ist die Krankenpflege ein Frauenberuf.
Die Erhöhung der Beschäftigtenzahl in den letzten 10 Jahren (um 375
Beschäftigte) geht zum wesentlichen Teil auf eine Ausweitung der
Teilzeitbeschäftigten (von 244 auf 588), also um 344 zurück.
Die Teilzeitquote ist auch in diesem Bereich gestiegen, sie beträgt bei den Frauen 33% (1992 = 16%); bei den Männern 8% (1992 = 6%). Das ist eine Zunahme um 17 Prozentpunkte bei den Frauen und zwei Prozentpunkte bei den Männern. Befristete Arbeitsverträge spielen in der Krankenpflege nur eine marginale Rolle.
Betrachtet man die einzelnen Vergütungsgruppen, so zeigt sich folgendes Bild:
In den untersten Vergütungsgruppen (KR I – III), d.h. bei den
Krankenpflegehelferinnen und Krankenpflegehelfern, liegt der
Frauenanteil bei 41% (1992 = 34%). Dass in diesen Vergütungsgruppen der Frauenanteil nur halb so hoch ist wie in der Krankenpflege insgesamt, ist darauf zurückzuführen, dass Transporteure (fast ausschließlich Männer) hier eingruppiert sind.
Über dem durchschnittlichen Frauenanteil in der Krankenpflege in der MHH von 83% liegt der Frauenanteil in den Vergütungsgruppen in denen
Krankenschwestern und Krankenpfleger eingruppiert sind:
Der Frauenanteil in der Vergütungsgruppe KR IV beträgt 92%; (1992 =
88%), in KR V 86%, (1992 = 62%), in KR Va 84%, (1992 = 92%).
Unter dem durchschnittlichen Frauenanteil von 83% liegt der Frauenanteil der Vergütungsgruppe KR VI mit 75% (1992 = 84%) und in den Vergütungsgruppen, in denen Krankenschwestern und Krankenpfleger in Leitungspositionen eingruppiert sind: Der Frauenanteil beträgt in KR VII 77% (1992 = 76%), in KR VIII 63% (1992 = 84%) und in den höchsten Vergütungsgruppen KR IX – XII gerade noch 42% (1992 = 63%).
Die Zahl der leitenden Krankenschwestern und Krankenpfleger (KR VII – XII, teilweise KR VI) beträgt nach einer Erhebung des Personalmanagement aus dem Jahre 2001 insgesamt 194, davon 139 Frauen. Das entspricht einem Frauenanteil von 72%. Somit liegt der Anteil der Krankenschwestern in Leitungspositionen (Stand 5/2001) um ca. 10 Prozentpunkte unter dem der Frauen in der Krankenpflege insgesamt (Stand 5/2002). In den Spitzenpositionen der Krankenpflege sind überdurchschnittlich viele Männer beschäftigt, der Frauenanteil nimmt mit jeder höheren Vergütungsgruppe ab, und diese Tendenz hat sich im Berichtsraum verschärft.“
(http://www.mh-hannover.de/gleichst/downloads/aktuell…)

Grüße,
Christiane

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So gesehen…
(Hallo!)

… muß man dann aber auch die anderen männlichen Führungspositionen im Kontext der in der Branche Beschäftigten sehen oder sehe ich das falsch?

Grüße

Gollum

Sir!Yes,Sir! (
Hallo Christiane!

Tut mir leid, aber Dein Vergleich hinkt. Es geht hier nicht um eine Konkurrenz wie bei einem Rennen. Tatsache ist, daß es in Österreich (und ich glaube nicht, daß es in Deutschland nicht ähnlich ist) ein einziges Gesetz gibt, in dem die Männer explizit erwähnt werden und das ist das Landesverteidigungsgesetz (Wehrpflicht). Des weiteren gibt es aber insgesamt 116 Gesetze, in denen die Frauen explizit erwähnt werden und das nie zu ihrem Nachteil.
Wobei wir wieder bei meinem Ausgangsposting wären: Wenn schon Gleichberechtigung, dann sollte niemand gleicher sein als andere. Oder es ist eben Feminismus, aber der Euphemismus soll ja bloß davon ablenken.
Vieles von den Bevorzugungen sehe ich ja auch ein, aber dann sollte man das Kind beim Namen nennen und sich nicht hinter Schönfärbereien verstecken. Schon die Menschenrechte sagen aus, daß alle Menschen gleich sind, folglich braucht man nicht noch mehr Gesetze machen, die das regeln.
Man sollte IMHO bloß den gesetzlichen Rahmen schaffen, damit gesellschaftliche Veränderungen stattfinden können und nicht versuchen durch Gesetze die Gesellschaft zu verändern.

Man hat zum Beispiel in Österreich bis vor Kurzem um die Frauen zu schützen ihre Nachtarbeitszeit auf maximal 10(? nicht ganz sicher, ob die Zahl stimmt, aber Männer „durften“ theoretisch unendlich arbeiten) Stunden beschränkt mit der Folge, daß zum Beispiel im Schichtdienst Frauen keine Arbeit fanden.

Oder bei der Karenzzeit: Frauen: maximal 2,5 Jahre, Männer: 0,5 Jahre, aber maximal 3 Jahre pro Kind, warum nicht 50:50 ? Was man damit erreicht hat, war, daß wieder die Frauen am Arbeitsmarkt schlechter gestellt waren, da sie ja länger ihre Karenzzeit in Anspruch nehmen können, hätte man das gleich geregelt, wäre es für den potetiellen Arbeitgeber das gleiche Risiko gewesen, ob er einen Mann oder eine Frau einstellt. Beim Pensionsalter ist es ähnlich, da die (ältere) Frau früher pensioniert wird, hat der (ältere) Mann mehr Chancen, weil er dem Betrieb länger erhalten bleiben wird.

Und die Gesellschaft hat sich nicht (sehr) verändert, allerdings nicht nur wegen dieser Gesetze.

Ich hoffe, daß Du mich jetzt verstanden hast.

Grüße

Gollum

Ich denke auch, dass in manchen Punkten Männer neben ihren Privilegien auch Nachteile zu erleiden haben. (das fängt ja schon bei einer liebloseren Erziehung an)

Allerdings sehe ich das so: Männer müssen sich selbst dafür einsetzen, dass sie alle Chancen in ihrem Leben ergreifen können. Frauen ebenso.
Und was für Argumente sollen das dann sein „Ich bin ein Mann, ich habe Nachteile, also dürft ihr Frauen keine Vorteile haben“. Häh??

Und by the way: Es ist interessant zu sehen, welch äußerst negative Konnotation „Feminismus“ haben kann. Aber eine Bewegung, die für Rechte kämpft und damit auch gewisse Privilegien einer herrschenden Klasse in Frage stellt, war noch nie beliebt. :confused:

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N’Abend Gollum!

… muß man dann aber auch die anderen männlichen
Führungspositionen im Kontext der in der Branche Beschäftigten
sehen oder sehe ich das falsch?

Von welcher Branche genau sprichst du jetzt? Der Krankenpflege oder „der jeweiligen Branche“?
Was die Gesamtwirtschaft betrifft (in Deutschland) schau doch mal in meinen Beitrag „Arbeitswelt“: http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Grüße,
Christiane

finde ich diese Vorstellungen nicht so schlimm

wahrscheinlich weil du dir vorstellst, von 20 knackigen 18jährigen blondinen begafft zu werden? :smile: stell dir vor die chefin ist 60, fett, durchscheinende glatze, geschminkt wie eine ausrangierte nutte und sabbert beim reden. deine kolleginnen sind alle unglücklich verheiratet, notgeil, 50+, fett mit cellulite unter leggings und ausgeleierten pyjama-sweatshirts, zerzaustem rausgewachsen-blondgefärbtem haar mit mop-look. und die starren dir alle hinterher, pfeifen dir nach und machen im rudel witzchen über deine schwanzlänge.

gruß
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