Herzlichen Glückwunsch allen Iren, die hier mitlesen. Ich seid offensichtlich das demokratischste Land in der EU, und noch dazu hat die Mehrheit der Abstimmenden auch noch bewiesen, daß sie durchblicken im vereinigten Europa und sich nicht von Brüsseler Beamten ohne demokratische Legitimierung gängeln lassen.
Bravo, mögen sich andere Länder ein Beispiel an Euch nehmen, in Deutschland werden wir leider nicht gefragt. Heute abend geh ich erstmal in den irischen Pub.
Daniel
War da was?
…was ist die Ursache für den Glückwunsch?
*derkeineNachrichtenamWEverfolgthat*
CIAo
Hi Reiko,
Irland hat gegen die EU-Erweiterung gestimmt.
Siehe dazu:
http://www.sueddeutsche.de/index.php?url=/ausland/po…
Gruß
Uschi
Oha…
…soll man nun applaudieren oder doch das Grübeln bekommen? Ich kann im Moment den Artikel nicht öffnen, weiss der Geier warum. Aber was hat die Entscheidung Irlands für Auswirkungen? Ich denke keine, oder doch?
Bis denn
CIAo
Reiko
Hallo Reiko,
hier hat das (inzwischen eingeschränkte) Einstimmigkeitsprinzip, daß die EU in den vergangenen Jahren gelähmt und erpressbar gemacht hat, mal einen Sinn: Die EU-Osterweiterung muß einstimmig beschlossen werden. Irland stimmt auf Volkes Wunsch mit nein und so ist die Sache erledigt bzw. muß nachverhandelt werden.
Die letzten Reste der Demokratie in der EU bäumen sich auf. Leider sind derartige Plebisziete bzw. deren Resultate vermutlich der Grund dafür, daß wir in Zukunft weiterhin höchstens über die Anzahl der Federn des Bundesadlers werden abstimmen dürfen, ach ja: Und alle vier Jahre darüber, welcher Idiotenclub Deutschland vier Jahre lang ausbeuten und ruinieren
darf.
Armes deutsches Wahlvolk, glückliches Irland. Der einzige Haken: Die Nationalfarbe von Irland ist grün, da ziehts mich dann doch nicht mehr so dahin *gg
Gruß
Christian
Also…
…werden wieder einige Jahre ins Land gehen, die dafür verschwendet werden, um darüber zu diskutieren ob Nordpampapei oder Grosstrümmerland in die EU eintreten dürfen oder nicht. Ich begrüsse die Entscheidung Irlands, aber wird die EU dadurch nicht doch erheblich gelähmt? Vielleicht kommt ja die Erleuchtung der Damen und Herren in Brüssel und Strassburg, dass nicht jedes Land und Volk macht, was sie wollen oder ihnen versuchen aufzudrücken…
Hoffentlich erschüttert Irlands Entscheidung die Herren EU nicht zu sehr, müssen sie doch leidlich erfahren, dass sich Demokratie nicht einfach wegbürokratisieren lässt…*fg*
Viele Grüsse
Reiko
daß
sie durchblicken im vereinigten Europa und sich nicht von
Brüsseler Beamten ohne demokratische Legitimierung gängeln
lassen.
Gaengeln? Irland ist das Land, das am meisten von der EU profitiert hat. War es vor dem Beitritt noch ein Entwicklungsland, hatte es lange Zeit die hoechsten Wachstumsraten, und die EU denkt darueber nach, die Transferzahlungen an Irland einzuschraenken, da genug gemaestet wurde. Irland, genau wie Spanien, Portugal und Griechenland, steht der EU-Erweiterung mit einer abneigenden Haltung gegenueber, nur weil es dann aermere Laender in der EU gaebe und sie nicht mehr so viel Mittel bekommen wuerden, sondern vielleicht sogar selber etwas zahlen muessten.
Diese Haltung ist wirklich zu beglueckwuenschen… und Deinen „Durchblick“ auch.
–Mathias
Ich begrüsse die Entscheidung Irlands
Warum?
Fragend
Edith
Die Entscheidung der Iren hat nichts mit einem Aufbäumen der Demokratie gegen Brüssel zu tun (obwohl ich das für mehr als überfällig halte), sondern einfach mit der Tatsache, daß das Jetzt-nicht-mehr-Entwicklungsland Irland bei einem Beitritt osteuropäischer Staaten mit einem Versiegen bzw langsameren Fließen der immensen Förderungen aus den Nettozahlerländern rechnet. Genau aus demselben Grund ist ja auch der Rest der Viererbande (Portugal, Spanien und Griechenland) gegen die Osterweiterung, weil sichs ja mit den bisherigen Förderungen so gut leben ließ.
Ich find sowieso, daß zB Polen und Ungarn der weitaus größere Gewinn für die EU und die bessere Investition wären als zB Griechenland und Spanien. Aber das ist eine andere Geschichte…
Aber so wies jetzt aussieht, wird man für Irland (so wie seinerzeit für Dänemark) halt noch schnell ein paar Ausnahmen, Sonderregeln und Privilegien konstruieren, damit man die irische Zustimmung doch noch bekommt. Was dann halt natürlich die Frage aufwirft, wieso nicht Nettozahler wie Deutschland und Österreich auch einmal für sich ein paar Extrawürste herausschlagen dürfen (zB Übergangsfristen für Arbeitnehmermigration bei Osterweiterung), sind sie es doch, die den ganzen Sauhaufen EU finanzieren müssen und sich dann dafür noch vom Club Med, der Grande Nation und Brüsseler Betonköpfen auf der Naser herumtanzen lassen müssen.
P.
Weil…
…ich noch immer Gegner der planlosen Aufnahme irgendwelcher Länder in die EU bin…
CIAo
…ich noch immer Gegner der planlosen Aufnahme irgendwelcher
Länder in die EU bin…
Wieso planlos?
Die Aufnahmeländer müssen gewisse Kriterien erfüllen. Und nur weil Länder wie Irland um EU-Zuschüsse fürchten ein Land wie Ungarn nicht in die EU zu lassen,…
Ausgerechnet Irland, das ja ohnehin mit EU Millarden aufgepäppelt wurde, legt sich jetzt quer, wenn anderen Ländern geholfen werden soll.
Österreich hätte als Nettozahler und unmittelbarer Nachbar vieler Beitragskanditaten wesentlich mehr zu fürchten als Irland.
Daß in Österreich eine Volksanstimmung ziemlich sicher ähnlich ausgehen würde, liegt doch daran, das von keiner Seite vernünftige Argumente kommen.
Die Gegner befürchten das Schlimmste, die Befürworter sagen das Beste voraus und keiner hört dem anderen zu.
Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte.
Gruß
Edith
Erbsenzählerei contra Demokratie
Ich gönnen den Iren die paar Mrd. oder wieviel auch immer es waren. Wenn es denn geholfen hat und nötig war.
Wichtiger ist aber die Demokratie, die uns bei der EU leise, still und heimlich abhanden kommt. So etwas wie die EU ist nach dem deutschen GG absolut undenkbar. Warum wird in den übrigen EU-Ländern eine Volksabstimmung so vehement abgelehnt? (Außer Dänemark)
Wenn es dereinst weltweit vier Staatengebilde mit größerem Gewicht gibt, werden das USA und Rußland als Demokratien, China als Diktatur und Europa als Beamtendiktatur sein?
Daniel
Joo…
…und welches der für den Beitritt vorgesehenen Länder erfüllt die Voraussetzungen??? Allenfalls die Türkei, doch da bekomm ich Bauchweh, wenn ich an die massiven Menschenrechtsverletzungen denke…das Thema hatten wir schon einmal…
CIAo
Reiko
Hallo dan fx,
ich stimme Dir hier zu, lediglich Russland wage ich noch nicht als Demokratie zu bezeichnen. Ein Land, welches mit Waffengewalt ein auf Unabhängigkeit strebendes anderes Land zerbombt und das Volk gewaltsam unterdrückt, verdient nicht als demokratisch bezeichnet zu werden. Ansonsten hast Recht.
CIAo
Reiko
…und welches der für den Beitritt vorgesehenen Länder
erfüllt die Voraussetzungen???
ZB Slowenien (das wirtschaftlich sogar schon besser dasteht als Griechenland - und das ohne jahrzehntelange Förderungen aus dem Norden).
Allenfalls die Türkei, doch da
bekomm ich Bauchweh, wenn ich an die massiven
Menschenrechtsverletzungen denke…das Thema hatten wir schon
einmal…
Die Türkei ist kein europäisches Land und hat schon von daher NIE etwas in einer ebensolchen Union verloren. Von den Menschenrechtsverletzungen ganz abgesehen.
P.
…und welches der für den Beitritt vorgesehenen Länder
erfüllt die Voraussetzungen???
Tja, in einigen Bereichen steht Ungarn besser da als z.B. Portugal und Slowenien steht wirtschaftlich auch nicht schlecht da.
Allenfalls die Türkei, doch da
bekomm ich Bauchweh, wenn ich an die massiven
Menschenrechtsverletzungen denke…das Thema hatten wir schon
einmal…
Also gegen die Türkei in der EU würde ich mich auch aussprechen. Aber wer will denn die Türkei schon wirklich in der EU sehen. Meines Wissens eigentlich nur die USA und die können den Europäern zum Glück nicht alles vorschreiben.
Edith
Soweit…
…gehe ich da dann doch nicht.
Hi Pat,
ZB Slowenien (das wirtschaftlich sogar schon besser dasteht
als Griechenland - und das ohne jahrzehntelange Förderungen
aus dem Norden).
Okay, wieder was gelernt, dann passt es auch.
Die Türkei ist kein europäisches Land und hat schon von daher
NIE etwas in einer ebensolchen Union verloren. Von den
Menschenrechtsverletzungen ganz abgesehen.
Was ist die Türkei denn nu? Europäisch, asiatisch? Wenn es trotz „Europa-Anteil“ ein asiatischer Staat ist, hat sich eigentlich jegliche Disskussion hierzu erübrigt…
CIAo
Reiko
Hallo
Okay, wieder was gelernt, dann passt es auch.
Ungarn steht wohl auch besser da als Griechenland. Und ist sicher auch „europäischer“ als Griechenland. Aber bezüglich Ungarn bin ich ja befangen.
Was ist die Türkei denn nu? Europäisch,
Sicher nicht.
asiatisch?
Ja, asiatisch oder nahöstlich oder levantisch oder balkanisch oder sonstwas, aber sicher nicht europäisch.
Wenn es
trotz „Europa-Anteil“
Diese paar km^2 sind ja bitte nur zufällig auf der europäischen Seite des Bosporus. Deswegen ist die Türkei noch lange kein europäisches Land. Genausogut könnte man Spanien als afrikanisches Land ansehen, weil ein, zwei Städte im Norden Marokkos unter spanischer Souveränität stehen.
Europa ist ja nicht nur ein geographischer Begriff, sondern noch viel mehr ein kultureller. Und die türkische Kultur ist sicher keine europäische.
ein asiatischer Staat ist, hat sich
eigentlich jegliche Disskussion hierzu erübrigt…
Jo eh. Und wenn ich gemein wäre, würd ich dem ganzen Balkan die Zugehörigkeit zu Europa absprechen. Aber das bin ich ja nicht.
P.
hallo patrick,
Die Entscheidung der Iren hat nichts mit einem Aufbäumen der
Demokratie gegen Brüssel zu tun (obwohl ich das für mehr als
überfällig halte), sondern einfach mit der Tatsache, daß das
Jetzt-nicht-mehr-Entwicklungsland Irland bei einem Beitritt
osteuropäischer Staaten mit einem Versiegen bzw langsameren
Fließen der immensen Förderungen aus den Nettozahlerländern
rechnet.
ich denke nicht, daß der durchschnittsbürger soweit gedacht hat. ihm ging es darum, eine mögliche „entmündigung“ durch brüssel zu verhindern, die eigene unabhängigkeit zu wahren.
deine überlegungen treffen zu, aber nur, wenn die alleinigen entscheidungsträger die regierung bzw. das parlament gewesen wäre.
im übrigen will die irische regierung ja nächstes jahr das referendum wiederholen. da werden gewerkschaften und sonstige allg. einrichtungen fett kohle bekommmen, um ihre schäffchen auf die richtige antwort zu trimmen.
grüße, rené
Hallo Reiko,
Wie ist es mit „Natoländer“, haben die keine Bomben geworfen?
Sollte man jetzt nicht wieder solche fallen lassen, um der lieben „UCK“ wiederum unter die Arme greifen zu können ?
oder hab ich alles nur geträumt ?
Freu, nach der Abstimmung vom letzten Sonntag dürfen wir bald auch mitmischeln.
Gruss
Fritz
a.d.Uw