Moin,
- Anteil Beleuchtung am Stromverbrauch in D: 2% (Stat. Bundesamt)
Nö, das stimmt nicht. Und diese Angabe gibt es so auch nicht
beim Statistischen Bundesamt.
Ich habe mir die Zahl nicht aus dem Bauch geholt, finde aber die Seite nicht mehr …
2007 lag der Anteil der
Beleuchtung am Stromverbrauch in Deutschland bei 10,3%.
Das wären ca. 4% der Primärenergie. Gemäß http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/E/energiestati…, „Grafik_Tab_7“ macht die Beleuchtung 3% in 2008 aus - habe mich mit den 2% also beim Bezug - primär oder elektrisch - vertan. Keine Absicht. Im Übrigen bedarf der von dir zitierte Bericht einer ziemlich genauen Untersuchung: Auf Seite 12, Tabelle 1 werden 2,3% vom Primärenergieverbrauch für Beleuchtung angegeben (2007, Summenspalten).
- etwa einer 50% Energiereduktion des gesamten Luft-, Schiffs-
und Bahnverkehrs, und das zu erreichen ist unrealistisch, v.a.
nicht kurzfristig.
Will das jetzt nicht anzweifeln, scheint mir aber doch ziemlich fraglich.
- einer 15% Reduktion des Energieverbrauchs aller PKWs (etwa
Verbrauchsreduktion um 1 Liter pro 100 km/h). Auch das wäre
ein extrem ambitioniertes Ziel und ließe sich nur über einen
Zeitraum von etwa 10 Jahren oder länger umsetzen.
Mein Auto fahre ich mit 7,5 l/100km, Bekannte fahren mit 8,5 - 9 l. Warum? Ich fahre 100 - 120 auf Autobahnen, schalte sehr frühzeitig hoch, lasse ausrollen vor Ampeln und Kreuzungen, fahre zügig an, mache aber keinen „Kavalierstart“, benutze das Auto nur, wenn es sein muss, mache innerorts also viel mit dem Fahrrad (werde dafür von Bekannten ausgelacht: „Na, du Grüner“).
Fazit: 0,5 - 1 l sofort sind sehr realistisch.
All dies sind Dinge, wo auch keiner sagen würde, dass das
unwichtige Beiträge wären. Daher stellt die Verwendung von
Energiesparlampen eine der größten und v.a. am einfachsten und
schnellsten umsetzbaren Maßnahmen dar, die noch dazu kostenlos
ist.
Warum du jetzt auf den „größten und v.a. am einfachsten“ und dann auch noch kostenlosen Anteil kommst, erschliesst sich mir nicht. Herstellungskosten, Entsorgung als Sondermüll usw. sollten in der Bilanz schon berücksichtigt werden.
Erstens sind fast 1,5% am Primärenergieverbrauch und fast 4%
am Stromverbrauch keine unwesentlichen Einsparungen im
Promillebereich.
Ok, „unwesentlich“ ist’s nicht, aber es gibt größere Brocken. Und es ist mein Bekümmernis, dass diese nur halbherzig oder überhaupt nicht angegangen werden. Da insbesondere der Individualverkehr.
Würde Daimler z.B. 1,5% der Kosten einsparen, dann würden sie über 1
Milliarde mehr Gewinn machen im Jahr. Eine Firma die so etwas
schafft, würde nicht scheitern, sondern gefeiert werden.
Hmm, bring mal Zahlen, damit die „über eine Milliarde“ glaubwürdig erscheint.
Der gesamte Flugverkehr macht gerade mal etwa 2,7% unseres
Primärenergieverbrauchs aus. Selbst wenn du den gesamten
Flugverkehr abschaffst, würdest du keinen wesentlich besseren
Beitrag schaffen als die Energiesparlampen.
Dann kann ich ja weiterhin beruhigt Fernreisen machen. Neuseeland ist ja gerade in.
Etwas off topic: Wenn ich in eine Reisebüro-Veranstaltung oder Vortrag zum Thema Neuseeland/Australien gehe, sehe ich fast ausschliesslich junge Leute, da bin ich mit 71 ein Methusalem. Und diesen jungen Leuten geht es angeblich so schlecht, und sie haben Angst um ihre Rente. Das aber wirklich nur ganz nebenbei!
Auch hier: Selbst wenn du alle SUVs usw abschaffen würdest,
dann wäre der Einspar-Effekt geringer, als der von
Energiesparlampen.
Auch hier: Zahlen bitte.
Erst die Summe vieler
solcher Maßnahmen bringt uns ans Ziel. Es gibt keine mal
einfach umsetzbare Zaubermaßnahme, die uns 10% oder ähnliches
am Energieverbrauch einspart.
Ich meine doch: Energie sparen durch Verzicht - Nicht dauernd neue Sachen kaufen, obwohl das alte noch funktioniert, weniger und langsamer (!) Auto fahren, Heizung auf 20 - 21° drehen, passive Sonnenenergienutzung (was allerdings zunehmend schlechter wird, da sich die Häuser durch die „innerörtlich verdichtete Bebauung“ zwecks Schonung von Grünflächen gegenseitig beschatten) die US-Amerikaner überzeugen, dass sie auch mit der Hälfte ihres Pro-Kopfverbrauchs noch immer so viel wie die Europäer und Japaner verbrauchen - es gibt noch einiges mehr. Aber es ist ja allemal bequemer, auf die Chinesen und Inder zu zeigen. Sollen die doch verzichten und auf ihrem Lebensstandard bleiben, da haben sie jahrhunderte gelebt!
In Perspektive gebracht, ist die
Energiesparlampen-Verordnung daher ein äußerst sinnvoller
Baustein im Umbau unserer Energieversorgung und unseres
Energieverbrauchs.
Bei Würdigung aller gesagten Dinge - Einsparungspotenzial, Kosten durch Herstellung und Entsorgung - bin ich noch nicht überzeugt.
G.
L.