Glühbirnenverbot

Hallo,

Das Quecksilber das im E-Werk entsteht, wird mir nicht in die
Nase geblasen. wobei ich mir eigentlich ziemlich sicher bin,
dass das auch heraus gefiltert wird.

Nein, das wird dort nicht herausgefiltert. Deutsche Kohlekraftwerke setzten 2006 rund 2,18 Tonnen Quecksilber frei. Das macht 1 mg pro 100 kWh. Der Stromverbrauch eines Haushalts bewirkt bei aktuellem Strommix also bereits eine Freisetzung von 35 mg Quecksilber pro Jahr, das ist etwa die Menge die in 20 Energiesparlampen enthalten ist, die du alle zerbrechen müsstest - jedes Jahr - um eine äquivalente Menge freizusetzen. Oder anders gesagt entspricht die Menge etwa 25 mg pro Kopf, also rund der Menge von 15 Energiesparlampen pro Person. Und das Zeug ist natürlich in der Luft um dich herum, die du ständig einatmest. Es wird auch in das Grundwasser ausgewaschen und befindet sich so auch in deinem Trinkwasser und deiner Nahrung. Du müsstest mehrere Energiesparlampen in deinem Leben zerbrechen und das *komplette* Quecksilber darin inhalieren, um allein auf die gleiche Menge zu kommen, die du ganz normal über die Atmung aufnimmst. Das ist aber völlig unrealistisch.

Und nur zur Ergänzung:
Das bedeutet nicht, dass das Quecksilber in den Lampen unbedenklich ist. Wenn eine Lampe zerbrochen ist, sollte man natürlich den Raum vernünftig lüften und die Bruckstücke sachgemäß entsorgen. Denn jedes bisschen Quecksilber dass wir aufnehmen ist natürlich nicht gut und gilt es zu vermeiden.

Es ist mir im Leben noch nie eine Leuchtstoffröhre kaputt
gegangen, obwohl ich, als Aquarianer, schon lange damit
arbeite.
Energiesparlampen dagegen schon mehrere.

Dir sind schon mehrere Energiesparlampen *zerbrochen*? Also nicht kaputt gegangen, sondern wirklich zerbrochen? Wenn das so sein sollte, weiß ich nicht was du machst, denn ich habe seit 10 Jahren fast nur noch ESL im Haus und mir ist bis jetzt noch keine einzige zerbrochen. Außerdem gibt es auch Leuchstoffröhren-ESL mit einer bruchsicheren Hülle, wem also ständig die ESL zerbrechen, der sollte vielleicht mal drüber nachdenken, sich dann solche zu kaufen.

Soweit mir bekannt verlangen diese anderen Leuchtmittel aber
auch nach entsprechend angepassten Leuchten. was erstens
längst nicht immer passt und zweitens dann wieder eine Menge
Geld kostet.

LED Lampen gibt es heute für alle gängigen Sockel (E14/E27) und daher passend für alle Lampen. Ich habe keine einzige Lampe daheim, wo ich nicht eine ESL hineinschrauben konnte. Und die Mehrkosten für die Anschaffung z.B. der LED Leuchtmittel sparst du dir über die Stromrechnung ja in kürzester Zeit wieder herein. Allein in 10 Jahren sparst du dir über die Stromrechnung so fast 1000 EUR. Das reicht aus, um alle deine Lampen durch LED Energiesparlampen zu ersetzen und dir bleibt noch Geld übrig. Und LED Lampen haben kein Quecksilber, haben sofort volle Leuchtstärke wie eine Glühbirne und die längste Lebensdauer aller Leuchtmittel. Es stimmt schlicht nicht, dass es keine Alternativen gibt.

Diese Behauptungen von der umwelt- und gesundheitsgefährung
durch Energiesparlampen sind schlicht an den Haaren
herbeigezogen und fachlich überhaupt nicht begründbar.

Anscheinend eben doch.

Wieso „eben doch“? Quecksilber spielt nur eine Rolle, wenn du eine Leuchtstoffröhren ESL zerbrichst. Erstens passiert das so gut wie nie (mit ist in 10 Jahren noch keine einzige zerbrochen) und zweitens ist das, wenn du die Lampe sachgemäß entsorgst (Raum erst Lüften, Bruchstücke und etwaige Einwegtücher zum Aufwischen eintüten) kein Problem und eine viel geringere Belastung, als das Quecksilber, dass du ständig durch Luft, Wasser und Nahrung aufnimmst. Drittens musst du ja wie gesagt überhaupt keine ESL mit Quecksilber kaufen, so dass das Argument für dich ja überhaupt keine Bedeutung haben muss.

Wobei du die Sache mit dem Krebs ganz
außer acht lässt. Darüber weiß ich allerdings auch zu wenig.

Welche Sache mit dem Krebs? Energiesparlampen bewirken genauso wenig Krebs wie normale überall verwendete Leuchtstoffröhren auch. Wäre dem so, dann dürftest du in kein Büro und keinen Laden mehr gehen, denn die werden überwiegend mit Leuchtstoffröhren beleuchtet und zwar ständig.

Was mich stört, ist, dass ich da zu etwas gezwungen werde, was
ich eventuell nicht möchte, während ich anderswo, wenn ich
genügend Geld habe, die Umwelt versauen und Energie
verbrauchen kann, nach Herzenslust. Ich denke gerade an die
diversen Motorsportarten, Crossrennen usw. Die Liste ist
unendlich, der unnötige Flugverkehr gehört auch dazu.

Das finde ich immer wieder witzig, wie die Gegner der ESL-Verordnung immer mit zweierlei Maß messen. Sie kritisiern den „Zwang“ dieser Maßnahme, ignorieren aber, dass sie genauso gezwungen wurde, dass sie FCKW-freie Kühlschränke und Sprays benutzen müssen, dass ihr Auto einen Katalysator bzw einen Rußfilter haben muss, dass ihre Heizung bestimmte Abgasnormen einhalten muss, usw usf… es gibt unzählige solcher „Zwänge“. All diese „Zwänge“ wurden aus gutem Grund eingeführt und wieso stört es dich bei den anderen nicht? Und vor allem was wäre die Alternative? Wir machen einfach so weiter wie bisher, und warten, bis alle Menschen von selbst ihren Lebensstil von sich aus (also nie) ändern werden? Gleichzeitig haben sie offenbar aber kein Problem damit, alle Motorsport-Fans zu zwingen, ihren Sport aufzugeben oder alle Menschen zu zwingen, nicht mehr mit dem Flugzeug in den Urlaub zu fliegen. Ja wie denn nun?

Und dann kommt das nächste Messen mit zweierlei Maß: Zuerst kritisieren sie, dass durch Energiesparlampen ja nur ein ganz kleiner Teil (rund 1%) unserer Primärenergie eingespart wird und die Maßnahme daher nutzlos sei. Aber wenn es gegen die ESL geht, dann werden Beispiele wie der Motorsport gebracht, die selbst bei der kompletten Abschaffung dieser Dinge, nicht mal in die Nähe des zuvor kritisierten „geringen“ Nutzens der Energiesparlampen kommen. Beim Flugverkehr ähnlich. Selbst wenn du diesen um die Hälfte reduzieren würdest (was utopisch ist) dann wäre der Nutzen nicht höher, als der von Energiesparlampen. Ja wie denn nun?

Und das Beispiel Motorsport ist noch in weiterer Hinsicht lächerlich, denn die meisten Emissionen werden von den anreisenden Zuschauern verursacht, nicht von den Rennfahrern. Mit dieser Argumentation müsstest du dann auch gleich alle Großveranstaltungen wie Fußballspiele, Konzerte usw abschaffen, denn die führen zu den gleichen Emissionen wie Motorsport-Rennen. Oder generell alle nicht lebensnotwendigen Fahrten generell. Aber wie war das mit „Zwang“ nochmal, das wäre wohl wieder OK, oder?

Das erzeugt in mir das Gefühl, dass hier entweder wirklich
Populismus im Spiel war, oder dass eine Lobby daran verdient
hat. Welche auch immer?

Wenn eine Lobby dabei verdient, dann die Verbraucher und die Lampenhersteller. Dass dabei die übermächtige Lobby der Energieunternehmen aber massiv verliert, wird dabei komischerweise bei den Lobby-Vorwürfen nie erwähnt. Auch scheint es dabei gar nicht komisch zu sein, dass Umweltschutzverbände wie der NaBu dann mit diesen böswilligen Lobbys in einem Boot sitzen, da sie ja auch für die Energiesparlampen sind.

Bei mir erzeugt das Messen mit zweierlei Maß eher das Gefühl, dass hier nicht mit Sachargumenten argumentiert wird, sondern mit Strohmännern, nur weil jemand eine sachlich nicht gerechtfertigte, auf Vorurteilen basierende persönliche Abneigung gegen die ESL-Verordnung hat.

Aber ich hätte noch einen besseren Vorschlag: Lass uns des
Nachts, wenigstens für zwei Stunden, wieder das
Fernsehprogramm abschalten. Das wäre ebenfalls leicht
durchführbar, sehr effektiv und außerdem eine Wohltat für
manches Gehirn. :smile:

Und auch das wäre natürlich keine Bevormundung oder ein Zwang, gell? Und das wäre auch eine Maßnahme, die unseren Energieverbrauch wahnsinnig stark senken würde, weil wie wir alle wissen, schaut jeder deutsche Nachts zwischen 2 und 4 Uhr früh Fernsehen…

vg,
d.

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Hallo,

  • Anteil Beleuchtung am Stromverbrauch in D: 2% (Stat. Bundesamt)

Nö, das stimmt nicht. Und diese Angabe gibt es so auch nicht
beim Statistischen Bundesamt.

Ich habe mir die Zahl nicht aus dem Bauch geholt, finde aber
die Seite nicht mehr …

Wie immer, wenn es um nicht existente Zahlen geht :wink:

2007 lag der Anteil der
Beleuchtung am Stromverbrauch in Deutschland bei 10,3%.

Das wären ca. 4% der Primärenergie. Gemäß
http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/E/energiestati…,
„Grafik_Tab_7“ macht die Beleuchtung 3% in 2008 aus - habe
mich mit den 2% also beim Bezug - primär oder elektrisch -
vertan. Keine Absicht. Im Übrigen bedarf der von dir zitierte
Bericht einer ziemlich genauen Untersuchung: Auf Seite 12,
Tabelle 1 werden 2,3% vom Primärenergieverbrauch für
Beleuchtung angegeben (2007, Summenspalten).

Bitte wirf nicht alles zusammen, denn das macht eine Diskussion schlicht unmöglich. Die 2,3% in meiner Quelle sind am End energieverbrauch, und nicht am Primär energieverbrauch. Das würdest du sehen, wenn du die Unterschrift zu den Tabellen und den Grafiken dort ansiehst. Und die von dir zitierten 3% aus dem BMWi-PDF sind ebenfalls am End energiebedarf, und damit sogar *höher* als die von mir benutzten 2,3%. Der Primärenergieverbrauchsanteil vom Strom ist aber viel höher, weil Kraftwerke nicht einen Wirkungsgrad von 100% haben und auch die Stromnetze nicht verlustfrei übertragen. Mehr als die Hälfte der eingesetzten Primärenergie geht dadurch verloren und daher ist der Anteil der Beleuchtung am Primär energieverbrauch (4%) höher als am Endenergieverbrauch (2,3%).

Wenn du das natürlich alles wild durcheinander wirfst, dann kommst du logischerweise am Ende auf falsche Zahlen.

  • etwa einer 50% Energiereduktion des gesamten Luft-, Schiffs-
    und Bahnverkehrs, und das zu erreichen ist unrealistisch, v.a.
    nicht kurzfristig.

Will das jetzt nicht anzweifeln, scheint mir aber doch
ziemlich fraglich.

Was gibt es daran fraglich zu sein?
Der Luft-, Schiffs- und Bahnverkehr haben einen Energieverbrauch von 460 PJ. Das sind gemessen an unserem Primärenergiebedarf von 14000 PJ etwa 3,3%. Eine Halbierung würde also einer Reduktion unseres Primärenergiebedarfs um etwa 1,7% entsprechen, also in etwa demjenigen was durch Energiesparlampen zu holen wäre.

  • einer 15% Reduktion des Energieverbrauchs aller PKWs (etwa
    Verbrauchsreduktion um 1 Liter pro 100 km/h). Auch das wäre
    ein extrem ambitioniertes Ziel und ließe sich nur über einen
    Zeitraum von etwa 10 Jahren oder länger umsetzen.

Mein Auto fahre ich mit 7,5 l/100km, Bekannte fahren mit 8,5 -
9 l. Warum? Ich fahre 100 - 120 auf Autobahnen, schalte sehr
frühzeitig hoch, lasse ausrollen vor Ampeln und Kreuzungen,
fahre zügig an, mache aber keinen „Kavalierstart“, benutze das
Auto nur, wenn es sein muss, mache innerorts also viel mit dem
Fahrrad (werde dafür von Bekannten ausgelacht: „Na, du
Grüner“).

Das mache ich auch (mit den genau gleichen Techniken wie du), und ich fahre mein Auto mit 5,5 l/100km statt den 6,3 l/100km die es laut Datenblatt hat.

Fazit: 0,5 - 1 l sofort sind sehr realistisch.

Nein, sind sie nicht, weil nicht alle Leute so fahren wie du oder ich. Es ist schlicht nicht realistisch, dass die Leute freiwillig ihr Fahrverhalten so ändern werden. Schon meine Freundin fährt nicht so, und ich habe ihr schon oft versucht, das anzugewöhnen. Sie schaltet aber trotzdem zu spät, lässt es meistens nicht ausrollen usw usf… nicht weil sie es nicht könnte, sie will einfach nicht bzw ist es ihr nicht wichtig oder es ist einfach bequemer so zu fahren wie immer. Natürlich *könnten* die Leute daher sofort ihren Verbrauch um 0,5-1 Liter senken. Aber es ist eben *nicht* realistisch, dass sie das auch *tun* werden. Das die Leute das eben nicht tun, obwohl sie es könnten, zeigt doch gerade, dass manchmal auch etwas erzwungen werden muss, um das Verhalten zu ändern. Menschen sind eben Gewohnheitstiere, die nicht leicht ihre Verhaltensmuster ändern.

Warum du jetzt auf den „größten und v.a. am einfachsten“ und
dann auch noch kostenlosen Anteil kommst, erschliesst sich mir
nicht.

Weil 1,5% des Primärenergiebedarfs ein enormer Anteil sind und du mir keine Maßnahme nennen kannst, die kostenfrei und zeitnah so einfach umgesetzt werden kann und noch dazu auf eine ähnlich hohe Energieeinsparung kommt. Es steht dir doch frei, ein Gegenbeispiel zu bringen, dass soviel besser ist. Und da es mit einer einzigen Maßnahme ohnehin nicht getan ist, wäre auch das nicht mal ein Grund, dass man die ESL nicht einführen sollte.

Herstellungskosten, Entsorgung als Sondermüll usw.
sollten in der Bilanz schon berücksichtigt werden.

Die Herstellungskosten sind doch bereits im Preis der Lampen enthalten, oder glaubst du Osram & Co verkaufen dir die Lampen unter den Herstellungskosten? Und das Recycling der Lampen kostet im Prinzip ebenfalls nichts, weil das wertvolle Material ja rückgewonnen wird, wie z.B. die seltenen Erden usw, was die Recyclingkosten deckt, schließlich verdienen damit Firmen ihr Geld und auch Recyclingfirmen schenken dir nichts.

Ok, „unwesentlich“ ist’s nicht, aber es gibt größere Brocken.
Und es ist mein Bekümmernis, dass diese nur halbherzig oder
überhaupt nicht angegangen werden. Da insbesondere der
Individualverkehr.

Aber auch das wirst du nur durch einen gewissen Zwang ändern! Und der Umbau des Fahrzeugbestands dauert viele Jahre und ist extrem aufwändig. Allein die 1 Mio Elektroautos bis 2020 sind ein sehr anspruchsvolles Ziel und das sind dann gerade mal 2,5% unseres Fahrzeugsbestands. Und auf dem Land ist die Deckung durch eine entsprechende ÖPNV-Versorgung schlicht unrealistisch und ein schlecht besetzter Bus oder Zug verbraucht pro Passagier sogar mehr als ein PKW.

Würde Daimler z.B. 1,5% der Kosten einsparen, dann würden sie über 1
Milliarde mehr Gewinn machen im Jahr. Eine Firma die so etwas
schafft, würde nicht scheitern, sondern gefeiert werden.

Hmm, bring mal Zahlen, damit die „über eine Milliarde“
glaubwürdig erscheint.

Gern. Daimlerhat einen Umsatz von 97,8 Milliarden EUR und ein Bruttoergebnis von 22,8 Milliarden EUR, damit also Kosten von 75 Milliarden EUR pro Jahr. 1,5% davon sind 1,1 Milliarden EUR.

Dann kann ich ja weiterhin beruhigt Fernreisen machen.
Neuseeland ist ja gerade in.

Nur um das klarzustellen: Ich finde es auch nicht sinnvoll, immer weit weg in Urlaub zu fliegen. Aber glaubst du, die Leute werden das freiwillig ändern? Vorhin hast du noch argumentiert, dass dich der „Zwang“ stört, dass du jetzt keine Glühbirnen mehr kaufen kannst. Hier wäre der Zwang für dich offenbar aber OK? Findest du das nicht irgendwie schizophren?

Auch hier: Selbst wenn du alle SUVs usw abschaffen würdest,
dann wäre der Einspar-Effekt geringer, als der von
Energiesparlampen.

Auch hier: Zahlen bitte.

Wieder, gerne: Der gesamte Personenverkehr hatte 2008 einen Energieverbrauch von 1460 PJ (10,4% am Primärenergiebedarf, Zahlenquelle hier und hier). Zum 1.1.2010 waren in Deutschland [2,376 Millionen SUVs/Geländewagen/Sportwagen/Oberkla…](http://www.kba.de/nn_212378/DE/Statistik/Fahrzeuge/Bestand/Segmente/2010 b segmente kompakt tabelle.html) zugelassen (also wohl all die deren Verbrauch du kritisiert). Das sind 5,7% der gesamten PKW. Nehmen wir an, sie haben einen 2x so hohen Verbrauch wie der Rest der PKWs (wären rund 14 Liter, was wohl großzügig gerechnet ist), dann stellen sie somit 10,8% des Energiebedarfs aller PKW dar, also 157 PJ. Das sind 1,1% unseres Primärenergiebedarfs. Durch Abschaffung *aller* SUVs, Geländewagen, Sportwagen und Oberklassewagen würdest du also gerade mal 1,1% unseres Primärenergiebedarfs sparen, und damit weniger als die 1,5% durch Energiesparlampen. Wenn du realistischerweise die Fahrzeuge aber durch normale Autos ersetzt (jemand der jetzt einen SUV fährt, hätte dann eben einen Golf), würde sich der Einsparungseffekt durch einen Bann dieser verbrauchsstarken Autos nochmal etwa halbieren und wäre dann nur noch etwa ein halbes Prozent am Primärenergiebedarf. Und ich habe dabei jetzt noch großzügigerweise Sportwagen und Oberklassewagen zu den SUVs hinzugerechnet. Mit SUVs allein wären es gerade mal 0,4% und damit 3x weniger Einsparung als durch Energiesparlampen.

Würdest du jetzt bitte akzeptieren, dass auch ein 1% Einsparung am Primärenergiebedarf eine enorme Maßnahme ist? Oder wieviele Rechnungen soll ich dir noch aufmachen, damit du spannst, wieviel Einsparungen Energiesparlampen ausmachen?!

Ich meine doch: Energie sparen durch Verzicht - Nicht dauernd
neue Sachen kaufen, obwohl das alte noch funktioniert

Und wieso sollte man auf etwas verzichten, wenn man es durch eine effizientere Technik ersetzen kann? Wir können unseren Energiebedarf durch entsprechende Effizienzmaßnahmen enorm senken, ohne dass wir auf was verzichten müssen. Und ein Argument gegen das Glühbirnen-Verbot ist doch, dass das eine Zwangsmaßnahme wäre. Jetzt willst du uns alle zwingen auf einen Teil unseres Lebensstandards zu verzichten? Geht’s noch? Ich benutze jedenfalls lieber Energiesparlampen und senke meinen Verbrauch für Beleuchtung um 80%, als dass mir einer wie du irgendwann vorschreibt, dass man nach 22 Uhr kein Licht mehr braucht, sondern ins Bett gehen soll.

weniger und langsamer (!) Auto fahren, Heizung auf 20 - 21° drehen,
passive Sonnenenergienutzung

Und wie willst du das erreichen? Glaubst du die Leute machen das einfach so aus sich heraus?

Aber es ist ja allemal bequemer, auf die
Chinesen und Inder zu zeigen. Sollen die doch verzichten und
auf ihrem Lebensstandard bleiben, da haben sie jahrhunderte
gelebt!

Es muss überhaupt nicht irgendwer auf irgendwas verzichten. Es gibt genügend erneuerbare Energien und soviel Möglichkeiten der Effizienzsteigerung, dass kein Mensch auf irgendwas verzichten muss und wir uns trotzdem nachhaltig mit Energie versorgen können. Und die Chinesen brauchen genauso Energiesparlampen und Elektroautos und andere effiziente Techniken, weil sie nicht 1:1 unseren Lebenstil übernehmen können, selbst wenn wir uns in die Steinzeit „zurückverzichten“ würden.

Bei Würdigung aller gesagten Dinge - Einsparungspotenzial,
Kosten durch Herstellung und Entsorgung - bin ich noch nicht
überzeugt.

Das Einsparungspotential hast du wiederholt massiv unterschätzt und andere Maßnahmen dagegen grandios überschätzt. Die Herstellungskosten sind natürlicherweise bereits im Kaufpreis der Lampen enthalten und du sparst dir trotzdem durch den Minderverbrauch an Strom noch Geld dabei. Wenn du von lauter falschen Prämissen ausgehst, dann ist es schon klar, dass du zu einer anderen Bewertung kommst.

vg,
d.

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Hallo,

Also ich hänge schon an den 70% Einsparung, wurde die Zahl in
einer Grundschule geschätzt? Das klingt mehr als nur
unglaubwürdig, wenn man bedenkt, dass Licht nicht immer von
der Küchenlampe kommt … Es gibt so viel mehr als Glühobst,
was nicht durch ESparlampen ersetzt wird oder werden kann.

Die 70% in Laikas Rechnung beziehen sich nur auf Lampen, die ersetzt werden. Sie geht davon aus, dass jede zweite Lampe ersetzt wird. Selbst wenn das nur jede 4. lampe sein sollte, ändert sich Größenordnungsmäßig hier auch nichts, denn auch 0,75% Einsparung am Primärenergiebedarf wäre ein gewaltiger Brocken.

Jedoch nur, wenn man keine drei Schritte weiterdenkt.
Hauptsache ich spare drei Gramm CO2 ein und missachte günstige
Heizeffekte, Umweltfreundlichkeit der Herstellung etc.

„Günstige Heizeffekte“? Das Heizen mit Strom (nichts anderes macht eine Glühbirne im wesentlichen) ist die ineffektivste Art zu heizen überhaupt. Das macht selbst deine Ölheizung mehr als doppelt so effektiv. Und diese Glühbirnen-Heizung läuft eben auch im Sommer bei 30°C, wenn sie keiner braucht. Da kühlen wir diese Heizung dann wieder mit Klimaanlagen weg, gell? Natürlich totaaal umweltfreundlich. Diese Heizeffekt ist doch gerade der Grund, wieso die Dinger abgeschafft werden.

Wenn wir dann noch ein bisschen an den Zahlen drehen und kräftig
aufrunden kommt schon was raus, was uns glücklich macht weil
wir ja so toll unsere Umwelt beachten …

Erstens habe ich an keinen Zahlen gedreht und kräftig aufgerundet, sondern eher abgerundet. Und zweitens was ist denn dann dein Vorschlag? Wir machen einfach so weiter wie bisher? Es wurden jetzt schon mehrere Dinge genannt, wie z.B. das Verbot von SUVs und verbrauchsstarken Autos, eine massive Reduzierung des Flugverkehrs oder der Verzicht auf Motorsport-Rennen. All diese Dinge haben keine wirklich höheren oder sogar viel geringeren Einsparungen zur Folge als Energiesparlampen und wären ein viel größerer Eingriff in unsere Freiheiten, als ein Verbot von Glühbirnen. Gib doch mal Butter bei die Fische und nen uns ein paar Maßnahmen, die so einfach und schnell unseren Primärenergiebedarf um mehr als 1% senken. Es ist eben sehr einfach was mit Totschlagargumenten zu kritisieren, und keine Alternativen aufzuzeigen…

vg,
d.

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Hallo,

Das ändert nichts daran, dass die Abwärme im Winter trotzdem mitheizt. Dieser Effekt wurde nicht eingerechnet.

Die Abwärme stört in jedem Fall im Portemonnaie, weil aus
Strom erzeugte Wärme 25 ct/kWh kostet und aus Öl oder Gas ca.
8 ct/kWh. In manchen Zeiten stört die Abwärme nur das
Portemonnaie und nicht das Empfinden und an warmen Tagen sind
sowohl der Geldbeutel als auch das Empfinden negativ
betroffen. Bei einer Haustechnik mit Kühlung schlägt die
Abwärme der Glühlampen doppelt zu Buche.

Das ist ja alles richtig und bestreitet niemand, nur wird dadurch die Energiebilanz trotz allem etwas geringer. Tropfen auf dem heißen Stein? Sicherlich, aber dann so wie das ganze Konstrukt generell.

Klar ist der Umweg über Elektrizität sinnfrei zur Wärmeerzeugung, Elektroheizungen sind trotzdem legitim …

Legitim im Sinne von rechtlich zulässig sind E-Heizungen
tatsächlich immer noch. Aber wirtschaftlich und ökologisch
sinnvoll sind E-Heizungen nicht, von seltenen Ausnahmen
abgesehen.

Hab ich ja nie anders behauptet.

Wer trotz Alternativen eine E-Heizung kauft …

  • ist Eigentümer eines Mietshauses, will an der Heizungsanlage
    sparen und die Betriebskosten sind ihm gleichgültig, weil sie
    von den Mietern getragen werden. Oder…
  • ließ sich von Werbung und Vertretern dummes Zeug einreden.

Die Ausführung ist jedoch nicht abschließend, auch ändert dies an der Problematik nichts. Lustigerweise wird das viele Mieter sogar weniger stören als der umgedrehte Fall, da es eben in den BK untergeht und nicht als großer Brocken da steht. So weit denken wenige.

Dann sollten demnächst aber viele Leute durch die Straßen ziehen und die Beleuchtung demolieren, damit
die Milchmädchenrechnung annähernd aufgeht.

Du wirst lange nach gewöhnlichen Glühlampen in der
Straßenbeleuchtung suchen müssen. Die Ära ist seit Jahrzehnten
vorbei. Bis zum letzten Dorfgemeinderat hat sich
herumgesprochen, dass Glühlampen in der Straßenbeleuchtung
nicht mehr zeitgemäß sind, weil sie zu hohe Betriebskosten

Genau DARUM geht es ja. Das stand einfach nur so um Raum, dass wir die 10% Strombedarf in der Beleuchtung um 70% senken können. Genau das stört mich, da diese 10% nie aus Glühobst resultieren, sondern eben der Haushaltsbereich nur ~2% ausmachte. Auch da gibt es schon mehr als Glühlampen. Diese Werte sind jedoch bei den Rechenübungen irgendwie nicht eingeflossen.

Auch hängen nicht alle Privathaushalte so hinterher. In fast allen Wohnungen/Häusern in meinem Umfeld findet man Glühlampen maximal in „antiken“ Schreibtischlampen die halt da waren. Der Beleuchtungsgroßteil kommt aus alternativen Lichtquellen.

Sobald mal wieder die Glüh- oder Halogenlampe in Deiner
Schreibtischleuchte den Geist aufgegeben hat, stell‘ Dir
statt dessen eine langgestreckte LED-Leuchte auf den
Schreibtisch. Das Teil braucht lächerliche z. B. 5 W, hält
praktisch lebenslang und Betriebskosten gehen im Rauschen

Dito. Lustigerweise brennt da noch eine Hg-Lampe die als eine der wenigen noch nicht defekt ist. LEDs wären optimal, jedoch wird die ganze Sache haarig wenn es an größere Beleuchtungsanlagen geht. Dann ist man deutlich ärmer. Dazu fallen auch LEDs nicht vom Himmel, sprich die Herstellung/Rohstoffgewinnung freut die Umwelt nur bedingt.

unter. Das machst Du danach an allen Plätzen von der Küche bis
zum Lesesessel. Im nächsten Schritt nimmst Du Dir die
Treppenhaus- und Flurbeleuchtung mit einer Notbeleuchtung vor,
die während der ganzen Nacht in Gang ist – kost‘ fast nix,
hält ewig und niemand wird jemals wieder im Dunkeln stürzen.

Ganz ehrlich: Schön ist aber auch anders …

Die stromsparende, betriebssichere und kostengünstige Technik
ist vorhanden. Das Festhalten an der Glühlampe ist dabei nicht
mehr nachvollziehbar. Wer unbedingt am technischen Stand von
vor über 100 Jahren festhalten möchte, sollte
konsequenterweise Pferdegespanne mit Kutsche statt Auto und
kohlebefeuerte Dampfkessel für die Loks der Deutschen Bahn
fordern.

OT: m.W. sind Automobile deutlich älter als Glühlampen.

Dieses Verbot als großen Umweltschritt zu feiern…

Weder feiert irgendwer, noch ist es ein großer Umweltschritt.

Jetzt gibt es schon die ersten „Hardcore-Ökos“ die Energiesparlampen wegen böser Strahlung boykottieren.

Willst Du auf Rutengänger-Niveau diskutieren?

Nö, war mehr gespannt von einem Rutengänger zu hören was so schlimm daran ist. Theoretisch kann es ja nur das Vorschaltgerät sein, dass emittiert. Was wie wo und erst recht was daran so schlimm ist kann ich nicht erfassen.

Und jeden Tag verlieren wir weiter unseren Verstand.

Dass allmählich in breiteren Bevölkerungsschichten die
Einsicht wächst, mit Umwelt und Ressourcen schonend umgehen zu
müssen, sehe ich als Zeichen für die Einkehr von Verstand. Mir
erscheinen die Veränderungen zu langsam, zu bruchstückhaft, zu
kleinkrämerisch – aber besser als nichts und besser als das
Bewusstsein früherer Jahrzehnte.

Mit welchen Ressourcen denn? Hast du eine Ahnung was verpulvert wird um LEDs herzustellen? Da sind Ressourcen im Spiel die weit seltener sind. Noch braucht man nicht viel, irgendwann wird es aber kompliziert. Die Gewinnungsproblematik ist auch egal, da hier ja nur chinesische Landstriche verwüstet werden. Weiteres problem dabei: Recycling dieser Metalle gibt es (noch) nicht, bis jetzt wandert alles weg. Alternative Seltenerden aus Sonnenlicht wird es jedoch nie geben. Es gibt genügend Energiequellen „alternativer“ Natur, so dass mehr Zeit in deren Erschließung, Transport was auch immer gesetzt werden sollte, als zu versuchen Pillepalleeinsparungen zu erzwingen, die vielleicht ein bissen Zeit bringen aber das Problem nicht lösen und auch nie lösen werden. Dafür verschiebt man die Umweltproblematik in eine andere Richtung und irgendwann regt sich einer auf, dass die Quecksilberbelastung in talgelegenen Städten steigt. Kling lächerlich, ist es auch, aber mich würde wundern wenn irgendein selbsternannter Umweltschützer das demnächst nicht durchzieht. Das sind alles Sachen die irgendwie niemand so richtig zu ende gedacht haben scheint. Dazu gibts dann die Rutengänger, die eh immer unzufrieden sind.

lg, Sabrina

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Hallo,

Also ich hänge schon an den 70% Einsparung, wurde die Zahl in
einer Grundschule geschätzt? Das klingt mehr als nur
unglaubwürdig, wenn man bedenkt, dass Licht nicht immer von
der Küchenlampe kommt … Es gibt so viel mehr als Glühobst,
was nicht durch ESparlampen ersetzt wird oder werden kann.

Die 70% in Laikas Rechnung beziehen sich nur auf Lampen, die

Sry, stimmt, in der Zeile vertan. Die 50%ES-Lampen sind das Problem.

ersetzt werden. Sie geht davon aus, dass jede zweite Lampe
ersetzt wird. Selbst wenn das nur jede 4. lampe sein sollte,
ändert sich Größenordnungsmäßig hier auch nichts, denn auch
0,75% Einsparung am Primärenergiebedarf wäre ein gewaltiger
Brocken.

Wir reden davon, dass von den 10% Licht nur ~20% aus Privathaushalten kommen, dann kommt dazu, dass hier nicht alles was leuchtet im Kern aus Wolfram besteht. Also wird aus deinem 0,75% Brocken ein 0,15% Bröckchen. Langsam sollten wir es in Zehnerpotenzen ausdrücken.

„Günstige Heizeffekte“? Das Heizen mit Strom (nichts anderes
macht eine Glühbirne im wesentlichen) ist die ineffektivste
Art zu heizen überhaupt. Das macht selbst deine Ölheizung mehr
als doppelt so effektiv.

Das ändert trotz allem nichts an der Energiebilanz. Wenn sich hier jeder über ein paar Promill freut, warum ist es bei quasi gegenläufigen Faktoren nicht so?

Und diese Glühbirnen-Heizung läuft
eben auch im Sommer bei 30°C, wenn sie keiner braucht. Da
kühlen wir diese Heizung dann wieder mit Klimaanlagen weg,

Keine Ahnung wo du herkommst, aber ich kenne aktuell kein einziges Haus mit Klimaanlage. Sogar im gewerblichen Bereich ist dies selten und quasi nur bei orten absoluter Notwendigkeit anzutreffen. Deutschland ist da noch lange nicht Spanien.

gell? Natürlich totaaal umweltfreundlich. Diese Heizeffekt ist
doch gerade der Grund, wieso die Dinger abgeschafft werden.

Nö, aber auch nicht schädlich. Für mich ist das ein politischer Witz. Wie gesagt hat der umweltbewusste Mensch inzwischen schon was gegen die Hg-Lampen, der Ökomessie hockt nun auf Glühlampenvorräten die reichen bis er 250 Jahre alt wird. Das ist eigentlich schon pure Satire.

Wenn wir dann noch ein bisschen an den Zahlen drehen und kräftig
aufrunden kommt schon was raus, was uns glücklich macht weil
wir ja so toll unsere Umwelt beachten …

Erstens habe ich an keinen Zahlen gedreht und kräftig
aufgerundet, sondern eher abgerundet. Und zweitens was ist
denn dann dein Vorschlag? Wir machen einfach so weiter wie
bisher? Es wurden jetzt schon mehrere Dinge genannt, wie z.B.
das Verbot von SUVs und verbrauchsstarken Autos, eine massive
Reduzierung des Flugverkehrs oder der Verzicht auf
Motorsport-Rennen. All diese Dinge haben keine wirklich
höheren oder sogar viel geringeren Einsparungen zur Folge als
Energiesparlampen und wären ein viel größerer Eingriff in
unsere Freiheiten, als ein Verbot von Glühbirnen. Gib doch mal
Butter bei die Fische und nen uns ein paar Maßnahmen, die so
einfach und schnell unseren Primärenergiebedarf um mehr als 1%
senken. Es ist eben sehr einfach was mit Totschlagargumenten
zu kritisieren, und keine Alternativen aufzuzeigen…

Wie gesagt, dieses sinnlose Senken des Energiebedarfes, daran hängt es doch schon. Das ist einfach nur ein sinnloses Zeitgeschinde minimalen Einfluss hat. Mehr „Energie“ darauf verwenden alternative Quellen nutzbar zu machen, auf dass es dann egal ist, ob meine 1kW Lampe tagsüber brennt weil ich zu faul bin den Schalter zu bedienen. Das ist die einzige Lösung, denn irgendwann muss es dazu kommen, da die jetzigen Primärenergiereserven auch versiegen wenn wir ab morgen 2% weniger brauchen. Ich habe letztens erst wieder Prognosen der zukünftigen Energieentwicklung in Dtl. gesehen. Das war quasi lächerlich. Ist doch aber schön, wenn man so lange mit zahlen spielt und naive Annahmen trifft, dass man sich quasi schon fast zurücklehnen kann, da alles funktioniert. Das Problem bei der Erschließung ist, dass erst einmal geforscht werden muss, und trotz dessen, das wir nicht bei 0 stehen gibt es noch so viel Grundlagenforschung die erst geleistet werden muss. Das lässt sich aber schlecht vermarkten. Also zeitig angefangen und jeder umweltbewusste Mensch packt sich Siliciumscheiben aufs Dach, die einen Wirkungsgrad haben, dass solche Tabellen in bestimmten Vorlesungen für heiteres Gelächter sorgen. Sry, jetzt schweife ich ab, jedoch ist dies alles eigentlich auch im Zusammenhang zu sehen.

lg, Sabrina

Servus,

das ist ja lustich.

Neugierhalber:

Wenn die Hälfte der heutigen Atmosphäre „irgendwann früher“ mit Eis angefüllt war, wo war dann die Luft?

Und wo ist das Eis von „damals“ heute?

Und vor allem: Was hat das mit Stromverbrauch zu tun?

Grübelt

Dä Blumepeder

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Moin,

Zahlen hin, Zahlen her - deine haben durchaus was für sich, und ich werde meinen Standpunkt vom „populistischen Unsinn“ überdenken. Auch das häufig gescholtene Wikipedia liefert eine recht detaillierte Betrachtung (http://de.wikipedia.org/wiki/Kompaktleuchtstofflampe). Allerdings bleiben bei mir gewisse Zweifel am Sinn der Aktion. Insbesondere auch, da von anderen Einsparpotentialen wenig oder gar nicht geredet wird.

Ich habe mir die Zahl nicht aus dem Bauch geholt, finde aber
die Seite nicht mehr …

Wie immer, wenn es um nicht existente Zahlen geht :wink:

„Wie immer“ eine eher polemische Antwort :wink:)

Das mache ich auch (mit den genau gleichen Techniken wie du),
und ich fahre mein Auto mit 5,5 l/100km statt den 6,3 l/100km
die es laut Datenblatt hat.

Wohl ein Diesel, aber die stinken mir zu sehr.

Fazit: 0,5 - 1 l sofort sind sehr realistisch.

Nein, sind sie nicht, weil nicht alle Leute so fahren wie du
oder ich. Es ist schlicht nicht realistisch, dass die Leute
freiwillig ihr Fahrverhalten so ändern werden. Schon meine
Freundin fährt nicht so, …

Da muss ich dir leider zustimmen, meine Frau kann das auch nicht, viele andere sicher auch nicht. Aber man könnte das ja auch mal zum Thema machen.

Weil 1,5% des Primärenergiebedarfs ein enormer Anteil sind …

„enorm“ - hmm …

… und du mir keine Maßnahme nennen kannst, die kostenfrei und
zeitnah so einfach umgesetzt werden kann und noch dazu auf
eine ähnlich hohe Energieeinsparung kommt. Es steht dir doch
frei, ein Gegenbeispiel zu bringen, dass soviel besser ist.

Wie wäre es mit:

  • Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 - 120 kmh?
  • Höhere Besteuerung von spritschluckenden Spaß-Autos?
  • Eindämmung des Transportwahnsinns?
  • Kampf gegen den Nahrungsmittelwahnsinn, der 10 kg Getreide zur Erzeugung von 1 kg Fleisch für normal hält? Hatte ich letztens hier im Forum, dass jemand es für schwer hielt, Jugendlichen beizubringen, zweimal in der Woche auf Fleisch zu verzichten. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!
  • Auf Nelken, Rosen aus Kenia, Equador u.ä., die hierher geflogen werden, verzichten.
  • die gigantischen Plastikmengen für Schnick-Schnack-Sachen höher zu besteuern?
    Aber dass hälst du sicher alles für Peanuts.
    Ich gebe allerdings zu, dass das kurzfristig schwierig ist, weil das ein ziemlich heftiger Eingriff in unsere gesamte Wirtschaftsstruktur ist, der, wenn realisiert, an anderen Stellen erhebliche Verwerfungen hervorrufen würde, Arbeitsplätze, um nur mal eins zu nennen - ja, ja, schwierig …
    Aber - fangen wir doch endlich, endlich mal an! Ja, ja, das macht wenig Sinn, da die anderen ja auch mitmachen müssten.

Hmm, bring mal Zahlen, damit die „über eine Milliarde“
glaubwürdig erscheint.

Gern. Daimlerhat einen Umsatz von 97,8 Milliarden EUR und ein
Bruttoergebnis von 22,8 Milliarden EUR, damit also Kosten von
75 Milliarden EUR pro Jahr. 1,5% davon sind 1,1 Milliarden
EUR.

Schönes Beispiel! Bin sofort bei dir, wenn der Gewinn bei ESL sich auch mit 5% (1,1 von 22,8) niederschlagen würde.

Vorhin hast du noch
argumentiert, dass dich der „Zwang“ stört, dass du jetzt keine
Glühbirnen mehr kaufen kannst. Hier wäre der Zwang für dich
offenbar aber OK? Findest du das nicht irgendwie schizophren?

Da verwechselst du mich mit jemand - unabsichtlich natürlich … Nenne mir bitte die Stelle, wo ich das gesagt habe. Bin vielleicht schon etwas vergesslich …
Nein, ich bin schon immer der festen Meinung, dass solche und andere Dinge nur administrtiv, also mit Zwang geschehen können!

Mit SUVs allein wären es gerade mal
0,4% und damit 3x weniger Einsparung als durch
Energiesparlampen.

Ok, schöne Rechnung, ich rudere zurück, behaupte das Gegenteil und kaufe mir auch so’n Spritschlucker - Peanuts wie gesagt. Warum soll ich mir nicht auch mal was Schönes gönnen, habe lange genug gearbeitet.

weniger und langsamer (!) Auto fahren, Heizung auf 20 - 21° drehen,
passive Sonnenenergienutzung

Und wie willst du das erreichen? Glaubst du die Leute machen
das einfach so aus sich heraus?

Wie gesagt: Du unterstellst mir, etwas gegen Zwang zu haben - falsch!

Es muss überhaupt nicht irgendwer auf irgendwas verzichten.

Wie du sagst, viele, viele Massnahmen. Nur zweimal pro Woche Fleisch essen, mehr mit dem Rad/ÖPNV fahren, keine spritschluckenden Autos, weniger Fernreisen - was z.T. natürlich nur über das Portemanaie geht.

Es gibt genügend erneuerbare Energien und soviel Möglichkeiten
der Effizienzsteigerung, …

Ersteres sehe ich als falsch an, zweites halte ich für richtig.

… weil sie nicht 1:1 unseren Lebenstil übernehmen
können, selbst wenn wir uns in die Steinzeit
„zurückverzichten“ würden.

Ersteres: wer will ihnen das Recht absprechen, zweites: „Verzicht“ heisst nicht zurück in die Steinzeit.

G.
L.

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Hallo,

Wie wäre es mit:

Übersetzung: macht gefälligst genau das, was ICH für richtig halte.
St. Florian lässt grüßen.
Gruß
loderunner

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Kritik in Rechnung eingearbeitet
Hallo,

deine Kritik ist durchaus berechtigt. Die 50% der Lampen (eine Zahl die nicht von mir sondern von laika stammte, übrigens) ist zu hoch geschätzt. Und natürlich sollten wir auch den gewünschten Heizeffekt der Glühbirnen berücksichtigen.

Für diejenigen, die die Einzelheiten der Rechnung nicht interessieren, empfiehlt es sich ob der Länge des Postings lieber gleich nach unten zur Gesamtbilanz zu scrollen :wink:

Also zur Abschätzung der Zahl der Lampen:

  • Bei den Haushalten wurde vor Einführung der Energiesparlampen fast ausschließlich mit Glühbirnen und ineffzienten Halogen-Lampen (Effizienzklasse C und schlechter, die alle ab 2016 wegfallen) beleuchtet. Von 90% zu ersetzender Lampen auszugehen, ist hier sicher nicht schlecht geschätzt, zumindest wüsste ich bis auf wenige Ausnahmen kaum Leute, die vor ein paar Jahren Lampen der Effizienzklassen A oder B eingesetzt haben.

  • Im Sektor Gewerbe/Handel/Dienstleistungen (GHD) ist der überwiegende Teil der Lampen sicher nicht betroffen, aber auch hier werden vielerorts Glühbirnen eingesetzt, insbesondere wenn ich kleine Läden, kleine Büros oder Gaststätten nehme, gab es bis vor kurzen eine große Zahl von Glühbirnen oder alter ineffizienter Halogenlampen. Von 10% zu ersetzender Lampen auszugehen, ist auch hier wohl kaum überschätzt.

  • Im Industriebereich dürften es nochmal weniger sein, aber auch hier dürften 5% der Lampen nicht weit weg sein.

  • Gesamt-Abschätzung: Der Strom für die Beleuchtung teilt sich im wesentlichen auf in 21% Haushalte, 58% Gewerbe/Handel/Dienstleistungen (GHD) und 21% Industrie. Wenn wir die obigen Werte für die davon ersetzbaren Anteile nehmen, dann können wir 25,75% (21% * 90% + 58% * 10% + 21% * 5%) des Stroms für die Beleuchtung durch effizientere Leuchtmittel ersetzen, sagen wir abgerundet 25%.

All diese Lampen müssen nun stufenweise bis 2016 durch Lampen der Effizienzklassen A und B ersetzt werden. Die Einsparungen liegen dabei etwa bei 50% (effiziente Halogenlampen), 80% (Kompaktleuchtstoffröhren) und bis zu 90% (LED-Lampen). Wenn wir daraus etwa den Schnitt nehmen, dann liegen die Einsparungen bei 75% (v.a. steigert sich die Effizienz der Lampen ja immer noch).

Diese 75% Einsparungen bedeuten natürlich, dass auch die so eingesparte Abwärme während der Heizperiode nicht zur Verfügung steht. Zwar ist das „Heizen“ mit Glühbirnen ineffizient, aber dennoch ein nicht vernachlässigbarer Wert, der durch eine entsprechend höhere anderweitige Heizleistung ausgeglichen werden muss.

Wenn wir von oben stehenden Zahlen ausgehen, dann können wir ein Viertel des Stroms für Beleuchtung durch ESL ersetzen.

Zur Abschätzung des Heizeffekts:

  • 2008 hatten wir einen Nettostromverbrauch (der Strom der beim Verbraucher ankommt) von 538,1 TWh. Davon entfielen 10,3% auf die Beleuchtung, also 55,42 TWh und davon wiederum 25% auf Lampen, die von der EU-Richtlinie betroffen sind (13,86 TWh).

  • Bei Glühbirnen werden 97% der Energie in Wärme umgewandelt, d.h. 13,44 TWh waren Abwärme. Nützlich ist uns diese Abwärme natürlich nur in der Zeit, während der wir auch heizen. Durch eine grobe Überschlagsrechnung des Sonnenstands und der Sonnenscheindauer würde ich sagen, dass rund doppelt soviel Strom für die Beleuchtung während der 6-monatigen Heizperiode verwendet wird, wie während der wärmeren Jahreszeit (wegen kürzerer Tageslängen, niedrigerem Sonnenstand). Von diesen 13,44 TWh sind also nur 8,96 TWh wirklich zum Beheizen von Räumen nutzbar.

  • Wenn wir nun durch ESL 75% des Stroms der Glühbirnen einsparen, dann ist hier der Abwärmeanteil natürlich deutlich geringer, nämlich bei gleicher Lichtleistung nur 2,03 TWh. Es bleibt also ein Fehlbetrag von 8,96-2,03 TWh = 6,93 TWh, der uns nun als Heizenergie fehlt.

  • Nehmen wir an, wir ersetzen das komplett durch Ölheizungen, d.h. wir müssen 6,93 TWh durch Ölheizungen mehr heizen. Wenn wir einen Wirkungsgrad der Ölheizungen von 80% annehmen (irgendwo zwischen modernen und älteren Anlagen), dann schlägt sich das durch einen Mehrverbrauch an Primärenergie von 8,66 TWh zu Buche. Dies ist dann der Vorteil, der durch den Heizeffekt der Glühbirnen entsteht.

Wenn wir nun das in der Gesamtbilanz berücksichtigen, dann ergibt sich folgendes:

  • Einsparungen an Strom durch ESL: 10,4 TWh (75% von den 13,89 TWh der Glühbirnen)

  • Einsparungen an Primärenergie durch ESL: Da nur 36% der eingesetzten Primärenergie als Strom beim Verbraucher ankommt, spart das ganze also 10,4 TWh / 0,36% = 28,9 TWh = 104,0 PJ an Primärenergie ein.

  • Mehraufwand an Primärenergie um Heizeffekt der Glühlampen auszugleichen: 8,66 TWh = 31,2 PJ

  • Die Gesamteinsparung beträgt also 72,8 PJ oder 0,5% unseres gesamten Primärenergiebedarfs.

Ich glaube nicht, dass ich in dieser Rechnung irgendwas in Richtung ESL geschönt habe. Im Gegenteil würden mir diverse Faktoren einfallen, die die Bilanz besser machen würden, z.B. dass nicht jeder mit Öl heizt sondern viele effizienter mit Gas oder gar Fernwärme, oder dass nicht jede Glühbirne in der gesamten Heizperiode wirklich zum Heizen der Räume dient, oder dass im Sommer die Abwärme der Glühbirnen kontraproduktiv ist usw usf…

Nur nochmal zum Vergleich:
Die Gesamteinsparung von 72,8 PJ entspricht etwa dem gesamten Energiebedarf des kompletten Bahn- und Schiffsverkehrs oder einer Reduktion des Energiebedarfs des gesamten Luftverkehrs um etwa 25%. Sie ist immer noch höher, als eine Einsparung durch die Abschaffung aller SUVs, Sportwagen, Oberklassewagen und ihren Ersatz durch normale Klein- und Mittelklassewagen. Sie entspricht etwa der Leistung von zwei Kernkraftwerken.

Sicher ist das eine Bewertungsfrage, aber ich bin der Meinung, dass dies kein - wie du sagst - Witz oder eine unbedeutende idiotische Regelung ist, sondern die Größenordnungen zeigen, dass diese Maßnahme trotz allem einen signifikanten Beitrag darstellt, unseren Energiebedarf zu senken. Oder sind Einsparungen im Umfang von zwei Kernkraftwerken neuerdings als Witz zu verstehen?

Und selbst wenn es für dich ein Witz ist: Was wäre denn mehrere soviel bessere Maßnahmen, die deutlich mehr als ein Prozent Primärenergie einsparen würden, so dass wir auf eine energieeffizientere Beleuchtung verzichten könnten? Es ist einfach, Dinge polemisch als Witz zu bezeichnen und aber keine Alternativen aufzuzeigen oder soll die Alternative sein: „Weiter wie bisher.“? Das kann es ja wohl auch nicht sein.

vg,
d.

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Hallo,

Wie wäre es mit:

Übersetzung: macht gefälligst genau das, was ICH für richtig
halte.
St. Florian lässt grüßen.

??? Verstehe ich nicht …

Laika

Hallo,

Allerdings bleiben bei mir gewisse Zweifel am Sinn der Aktion.
Insbesondere auch, da von anderen Einsparpotentialen wenig
oder gar nicht geredet wird.

Siehe meine Antwort an sednacs, in der ich ihre Kritikpunkte zur Rechnung berücksichtigt habe.

Das mache ich auch (mit den genau gleichen Techniken wie du),
und ich fahre mein Auto mit 5,5 l/100km statt den 6,3 l/100km
die es laut Datenblatt hat.

Wohl ein Diesel, aber die stinken mir zu sehr.

Nö, ein Opel Astra H Kombi 1,4 Liter Benziner. Ich vermeide einfach unnötige Kurzfahrten (500m Autofahrt zum Bäcker, etc), was schon mal die halbe Miete ist. Ansonsten fahre ich verbrauchsschonend, aber zügig. Das Ausrollen-Lassen (Ampeln, aber auch bei Geschwindigkeitsbegrenzungen, Ortseingängen, etc) bringt den zweiten Löwenanteil der Ersparnis. Jeder unnötige Bremsvorgang erhöht schließlich den Verbrauch, wenn man keinen Hybridler hat mit Bremsenergie-Rückgewinnung.

Nein, sind sie nicht, weil nicht alle Leute so fahren wie du
oder ich. Es ist schlicht nicht realistisch, dass die Leute
freiwillig ihr Fahrverhalten so ändern werden. Schon meine
Freundin fährt nicht so, …

Da muss ich dir leider zustimmen, meine Frau kann das auch
nicht, viele andere sicher auch nicht. Aber man könnte das ja
auch mal zum Thema machen.

Sicher könnte man, aber ich denke es ist unrealistisch, zu erwarten, dass ein Großteil der Menschen mal eben seinen Lebensstil ändert, wenn er nicht durch irgendwas gezwungen wird. Und Dinge wie Klimawandel oder Energieknappheit stellen keinen unmittelbaren Zwang dar, weil das ist alles scheinbar weit weg und betrifft einen noch nicht so stark, dass man hier reagieren würde. Wie gesagt: Die Gewohnheit ist eine der größten Stärken aber auch Schwächen des Menschen.

… und du mir keine Maßnahme nennen kannst, die kostenfrei und
zeitnah so einfach umgesetzt werden kann und noch dazu auf
eine ähnlich hohe Energieeinsparung kommt. Es steht dir doch
frei, ein Gegenbeispiel zu bringen, dass soviel besser ist.

Wie wäre es mit:

  • Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 - 120 kmh?
  • Höhere Besteuerung von spritschluckenden Spaß-Autos?
  • Eindämmung des Transportwahnsinns?
  • Kampf gegen den Nahrungsmittelwahnsinn, der 10 kg Getreide
    zur Erzeugung von 1 kg Fleisch für normal hält?

Aber bitte rechne doch mal aus, wieviel Ersparnis jede dieser Aktionen am Gesamtenergieverbrauch bringt. Ich wette mit dir, dass keine dieser Maßnahmen hier einen nennenswert größeren Effekt darstellt. Bei den „spritschluckenden Spaßautos“ habe ich ja schon nachgerechnet, dass diese Maßnahme sogar weniger bringt, selbst wenn man all diese Autos verbieten würde. Andere Maßnahmen oben sind so schwammig, dass man sich darunter alles vorstellen kann (Eindämmung des Transportwahnsinns). Was soll das bedeuten? Reduktion um 10%, 20%, 30%? Wer definiert, welcher Transport notwendig, erlaubt, wahnsinnig ist? Wie willst du das umsetzen?

Und nur um mich nicht misszuverstehen: Ich bin für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn, für sagen wir 120-130km/h. Ich bin für eine Senkung des Verbrauchs von Fahrzeugen. Aber wir kommen nur durch eine Vielzahl dieser Maßnahmen ans Ziel.

Und wenn ich mir die von dir vorgeschlagenen Maßnahmen betrachte, dann ist ein Verbot von ineffizienten Lampen ja wohl der geringste Eingriff in den Lebensstil und die Freiheiten der Menschen. Von der heiligen Kuh der Deutschen, dem Auto angefangen, bis hin zur Frage, wer was wohin transportieren darf und wer was essen darf, reichen schließlich hier deine Vorschläge. Da ist es ja wohl bei weitem eher vertretbar und zumutbarer, dass du deine Glühbirnen schrittweise durch Halogen-, Leuchtstoffröhren oder LED-Lampen ersetzt. Ich verstehe daher immer noch nicht, wieso man deshalb ausgerechnet die Glühbirnen-Maßnahme so herunterzieht und andere viel extremere Eingriffe als „Alternativen“ anpreist. Kannst du dir vorstellen, wie groß der Aufschrei wäre, wenn ein Politiker eine der von dir genannten Maßnahmen umsetzen würde? Da ist das Gezänke um die Glühbirnen ja die reinste Liebesheirat dagegen :wink:

Hatte ich letztens hier im Forum, dass jemand es für schwer hielt,
Jugendlichen beizubringen, zweimal in der Woche auf Fleisch zu
verzichten. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen
lassen!

Ja, ich halte das auch bei vielen Jugendlichen für schwer, weil sie eben keine Bock darauf haben, und du sie nur dazu zwingen kannst. Zwingen können sie aber nur die Eltern und auch nur bis zu einem gewissen Alter.

  • Auf Nelken, Rosen aus Kenia, Equador u.ä., die hierher
    geflogen werden, verzichten.
  • die gigantischen Plastikmengen für Schnick-Schnack-Sachen
    höher zu besteuern?
    Aber dass hälst du sicher alles für Peanuts.

Nein, das halte ich nicht für Peanuts (o.K. das mit den Rosen und Nelken schon :wink:) aber diese Maßnahmen haben eine um Größenordnungen niedrigere Ersparnis, als die Glühbirnen-Richtlinie.

Ich gebe allerdings zu, dass das kurzfristig schwierig ist,
weil das ein ziemlich heftiger Eingriff in unsere gesamte
Wirtschaftsstruktur ist, der, wenn realisiert, an anderen
Stellen erhebliche Verwerfungen hervorrufen würde,
Arbeitsplätze, um nur mal eins zu nennen - ja, ja, schwierig…
Aber - fangen wir doch endlich, endlich mal an! Ja, ja, das
macht wenig Sinn, da die anderen ja auch mitmachen müssten.

Und wieso fangen wir nicht erst mal mit den „einfachen“ Maßnahmen an, bevor wir unsere komplette Wirtschaftsstruktur umkrempeln oder Verwerfungen bei Arbeitsplätzen riskieren?

Vor allem würdest du viele deiner Ziele zu einem guten Teil schon durch einen lückenlosen Emissionsrechte-Handel erreichen. Wenn man die zur Verfügung stehenden Emissionsrechte und ihren Preis dann mit der Zeit noch verteuert, dann lässt sich das auch ziemlich sanft einführen, da jeder Marktteilnehmer Zeit hat, sich entsprechend anzupassen. Auf jeden Fall würde mit der Zeit der Druck auf emissionsintensive (und damit zumeist energieintensive) Produkte steigen und sie würden entweder keinen Platz mehr im Markt haben oder durch effizientere Produkte verdrängt werden. Regionale Produkte würden sukzessive einen Vorteil gegenüber dem „Transportwahnsinn“ bekommen. Und du könntest dir sparen, zu definieren, was gut/akzeptabel oder inakzeptabel/böse ist, weil sich das einfach über den Preis einstellen wird. Der einzige Haken daran: Das funktioniert nur, wenn möglichst viele Länder mitmachen. Die EU wäre eine Minimal-Lösung, aber eigentlich bräuchtest du damit es richtig gut funktioniert eine weltweite Regelung. Und wie wir wohl langsam wissen, ist das nicht unbedingt leicht erreichbar und schon gar nicht in wenigen Jahren.

Wieso setzen wir also nicht national und EU-mäßig das um, was wir umsetzen können, ohne dass wir unsere Wettbewerbsfähigkeit verlieren und ohne zu tiefe Eingriffe in den Lebensstil und die Freiheiten der Menschen?

Schönes Beispiel! Bin sofort bei dir, wenn der Gewinn bei ESL
sich auch mit 5% (1,1 von 22,8) niederschlagen würde.

Diese Aussage macht keinen Sinn, weil erstens ist dies oben der Vorsteuergewinn, und zweitens kommt der Prozentsatz logischerweise darauf an, wieviel du an Einkommen hast. Bei einem Einkommensmillionäre macht die Stromrechnung kaum etwas aus, und für ihn ist das unerheblich. Für einen Niedrigverdiener, der von 1000 EUR Netto leben muss, für den ist eine Stromersparnis von 60 EUR im Jahr dagegen ein viel bedeutender Betrag. Und außerdem liegt der tiefere Sinn ja nicht nur im Sparen von Geld, sondern im Schonen der Ressourcen und dem geringen CO2-Ausstoß.

Da verwechselst du mich mit jemand - unabsichtlich natürlich …
Nenne mir bitte die Stelle, wo ich das gesagt habe. Bin vielleicht
schon etwas vergesslich … Nein, ich bin schon immer der festen
Meinung, dass solche und andere Dinge nur administrtiv, also mit
Zwang geschehen können!

OK, dann habe ich das verwechselt. Trotzdem sollte man wohl erstmal die Maßnahmen mit dem geringsten Zwang und den geringsten Eingriffen in das Leben der Menschen umsetzen, oder nicht? Du kannst die Leute ja nicht beliebig zu etwas zwingen, weil du musst sie irgendwann auch mitnehmen mit deinen Ideen. Weniger Fleisch zu essen, ist löblich, aber du wirst die Leute dazu nicht zwingen können, weil sie müssen einsehen, dass weniger Fleischgenuss sinnvoll ist (nicht weil es ungesund ist, sondern weil es zu viel Ressourcen braucht und wir schlicht nicht genug Platz auf der Erde haben, damit alle soviel Fleisch essen können wie wir). Deshalb versuche ich ja auch, die Leute zu überzeugen, dass es sinnvoll ist, weniger Strom für Beleuchtung zu verschwenden. Denn auch unsere Energieerzeugung ist derzeit nicht nachhaltig und solange sie dass nicht ist, müssen wir versuchen, unseren Energiebedarf so gering wie möglich zu halten. Und bei der Beleuchtung geht das ohne Komforteinbußen und ohne Mehrkosten, von daher kapiere ich immer noch nicht, was daran falsch sein soll.

Ok, schöne Rechnung, ich rudere zurück, behaupte das Gegenteil
und kaufe mir auch so’n Spritschlucker - Peanuts wie gesagt.
Warum soll ich mir nicht auch mal was Schönes gönnen, habe
lange genug gearbeitet.

Das war nicht die Aussage meines Beitrags. Ich wollte nur aufzeigen, dass die von dir genannten Maßnahmen auch keine größere Ersparnis haben und dass das Argument „aber das bringt ja nur 0,5% Ersparnis an unserem Gesamtenergieverbrauch“ eben kein sinnvolles ist, weil dann wären ja gerade all diese Maßnahmen wie z.B. das Wegkommen von Spritschluckern usw ja auch nicht sinnvoll. Meine Aussage sollte also genau das Gegenteil sagen: Es gibt keine Zaubermaßnahme, sondern nur ein Bündel von vielen scheinbar kleinen Maßnahmen.

Es gibt genügend erneuerbare Energien und soviel Möglichkeiten
der Effizienzsteigerung, …

Ersteres sehe ich als falsch an, zweites halte ich für
richtig.

Die Erde liefert in einer Stunde soviel erneuerbare Energie, wie wir in einem ganzen Jahr verbrauchen. Ich denke das zeigt, dass wir kein Energieproblem haben, sondern nur das Problem, dass wir unsere Energie falsch erzeugen.

… weil sie nicht 1:1 unseren Lebenstil übernehmen
können, selbst wenn wir uns in die Steinzeit
„zurückverzichten“ würden.

Ersteres: wer will ihnen das Recht absprechen, zweites:
„Verzicht“ heisst nicht zurück in die Steinzeit.

Ich spreche ihnen nicht das Recht ab unseren Lebensstil 1:1 zu übernehmen, es ist einfach nicht umsetzbar. Wir könnten allein gar nicht genug Öl fördern, dass alle Chinesen und Indern genauso mit Verbrennungsmotoren fahren können wie wir. 1:1 geht schlicht nicht, dafür bräuchten wir mehrere Erden, um die Ressourcen dafür aufzubringen, und die haben wir nicht. Aber man kann auch mit Elektroautos aus erneuerbarer Energie fahren, und dann haben die Chinesen zwar nicht unseren „fossilen Lebensstil“ übernommen, aber einen gleichwertigen und sogar besseren, weil umweltschonender und nachhaltiger.

vg,
d.

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Hallo,

Wie wäre es mit:

Übersetzung: macht gefälligst genau das, was ICH für richtig
halte.
St. Florian lässt grüßen.

??? Verstehe ich nicht …

Was loderunner meint ist:
Leute die ohnehin nur 120 km/h auf der Autobahn fahren und wenig Fleisch essen, die können leicht fordern, dass alle anderen auch nur 120 km/h auf der Autobahn fahren dürfen und weniger Fleisch essen müssen. Denn sie sind von so einer Regelung dann ja gar nicht betroffen. Meist kommen die Kritiker ja erst auf den Plan, wenn es an ihre eigenen Gewohnheiten geht (z.B. „ich mag aber das Licht der Glühbirne lieber und finde ESL doof, außerdem bringt das eh nichts“ und „ich will aber beim Fahren auf der Autobahn nicht einschlafen, außerdem bringt das eh nichts“).

Das ist das St.Florians-Prinzip, gemäß dem Motto dieses Gebets:
„Heiliger Sankt Florian, verschon’ mein Haus, zünd’ andre an!“

Und dieses Prinzip gilt beim Energiesparen genauso wie bei der Energieerzeugung („Windräder? Im Norden ja, aber bei uns im Süden ist die Landschaft zu schön und die Dinger sind eh laut und bei uns weht kein Wind“), der Energiespeicherung („Natürlich bin ich für grünen Strom, aber bei uns bitte keinen Pumpspeicher, weil sonst muss sich mein Waldi an eine andere Gassi-Route gewöhnen in seinem Alter“) und auch beim Umbau der Netze („Natürlich will ich auch nach der Abschaltung der AKWs hier im Süden noch Strom haben, aber eine Stromtrasse bei uns in der Nähe geht gar nicht, weil sonst muss ich mein Feng-Shui-eingerichtetes Schlafzimmer wegen der Energieströme neu ausrichten“).

Und nur um das klarzustellen: Natürlich gibt es berechtigte Einwände gegen manchen Trassenverlauf, manchen Standort eines Windrads usw. Aber allzu oft wird auch einfach völlig unberechtigte Kritik vorgeschoben, um eben nach dem St.FloriansPrinzip den Schwarzen Peter in eine andere Gegend weiterzuschieben. Hauptsache eben nicht vor der eigenen Haustür. Wir wollen einfach nur grünen Strom aus der Steckdose, den Rest sollen eben andere machen.

vg,
d.

Also gut, du hast recht, …
… wenn du dir so viel Mühe gibst, so viel fundierte Zahlen lieferst, ich mich nur auf nicht varhandene stützen kann …
Fazit: Ich kann mir jetzt ohne schlechtes Gewissen endlich einen Mercedes E200 kaufen, kann auch ohne schlechtes Gewissen Skilaufen gehen, auch wenn noch so viel Schneekanonen da arbeiten, kann endlich mal meine Wünsche erfüllen und endlich mal dahin fahren, wo ich schon immer hin wollte: nach Australien, nach Südafrika, nach Patagonien, und im Winter in der Wohnung eine Jacke oder einen Pullover anziehen … „bin doch nicht blöd“! Schliesslich habe ich überall Energiesparlampen!
Und was ich noch dank lodrunner endlich richtig gelernt habe: Was das St. Floriansprinzip wirklich ist. Der Zwang zu ESL fällt selbstredend nicht darunter!

„ich will aber beim Fahren auf der Autobahn nicht einschlafen,
außerdem bringt das eh nichts“).

„… bringt das eh nichts“, damit meinst du dich wohl selbst :wink:)

G.
L.

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Hallo,

Ich kann mir jetzt ohne schlechtes Gewissen endlich…

Du hast offensichtlich gar nichts verstanden. Genauer: Du willst es gar nicht verstehen.
Es geht grade eben nicht darum, dass man alles machen darf, weil es eh’ nichts bringt. Es geht nur darum, dass Du alles mögliche von anderen verlangst, aber ESL auf keinen Fall akzeptieren willst. DAS ist das St.Florians-Prinzip. Alle sollen gefälligst den Gürtel enger schnallen, aber jeder fummelt am Gürtel vom Nachbarn rum. So wird das natürlich nichts.
Jeder sollte zusehen, möglichst viele Punkte Deiner Liste (die noch erheblich zu erweitern wäre) zu berücksichtigen. Aber eben auch ESLs verwenden. Und aufhören, sich über das Verbot hinweg zu setzen, „weil das ja nichts bringt und nur die Lobby…“ - denn das ist nun nachgewiesenermaßen Unsinn.
Gruß
loderunner (ohne Mercedes unterwegs)

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Hallo,

… wenn du dir so viel Mühe gibst, so viel fundierte Zahlen
lieferst, ich mich nur auf nicht varhandene stützen kann …

Was soll an fundierten Zahlen falsch sein? Oder sollen wir uns lieber auf unfundierte Zahlen stützen? Ich möchte die Wirkung von Maßnahmen, ihre Kosten und Vorteile schon gerne kennen und so mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln das Beste rausholen. Denn falls es dir noch nicht aufgefallen ist, wir haben nur begrenzte Mittel und ich zumindest habe keinen Goldesel daheim. Wenn du es für besser hältst, dass wir einfach irgendwas machen, was scheinbar gut klingt, aber am Ende viel kostet und weniger Nutzen hat, dann magst du das für gut halten. Ich tue es nicht.

Fazit: Ich kann mir jetzt ohne schlechtes Gewissen endlich
einen Mercedes E200 kaufen, kann auch ohne schlechtes Gewissen
Skilaufen gehen, auch wenn noch so viel Schneekanonen da
arbeiten, kann endlich mal meine Wünsche erfüllen und endlich
mal dahin fahren, wo ich schon immer hin wollte: nach
Australien, nach Südafrika, nach Patagonien, und im Winter in
der Wohnung eine Jacke oder einen Pullover anziehen … „bin
doch nicht blöd“!
Schliesslich habe ich überall
Energiesparlampen!

Nein, das ist überhaupt nicht das Fazit! Es ist eigentlich schon fast eine Frechheit, dass du mir dieses Fazit unterstellst. Du verdrehst das, was ich geschrieben habe, ins glatte Gegenteil. Ich schrieb vorhin"… dass das Argument „aber das bringt ja nur 0,5% Ersparnis an unserem Gesamtenergieverbrauch“ eben kein sinnvolles ist, weil dann wären ja gerade all diese Maßnahmen wie z.B. das Wegkommen von Spritschluckern usw ja auch nicht sinnvoll. Meine Aussage sollte also genau das Gegenteil sagen: Es gibt keine Zaubermaßnahme, sondern nur ein Bündel von vielen scheinbar kleinen Maßnahmen."

Also nochmal zum Mitdenken:
Energiesparlampen können unseren Gesamtenergieverbrauch um 0,5% senken. Das ist viel, wenn man bedenkt, dass dies der Leistung von zwei Atomkraftwerken entspricht oder dem kompletten Mehrverbrauch aller SUVs/Sportwagen/Oberklassewagen gegenüber „normalen“ Autos oder dem gesamten Energieverbrauch des Bahn- und Schiffsverkehrs. Aber das bedeutet doch nicht , dass dies ausreicht und es mit der Einführung von Energiesparlampen getan ist. 0,5% bleiben nur 0,5% und das ist nicht genug. Deshalb schrieb ich ja, dass wir weitere solcher Maßnahmen brauchen, und die werden alle nicht nennenswert mehr als 0,5% insgesamt einsparen, aber viele solcher Maßnahmen ergeben in Summe eben doch eine gewaltige Senkung unseres Energieverbrauchs.

Was daran falsch sein soll, entzieht sich mir nach wie vor und auch du hast mir das bis jetzt nicht sagen können. Und eben deshalb verstehe ich auch deine Position in diese Frage nicht.

Und wie du aus dem von mir gesagten ableitest, dass ich damit aussagen will, dass du dann durch das Anbringen von ein paar Energiesparlampen einen Freibrief für Energieverschwendung an anderer Stelle hast, das bleibt wohl auch dein Geheimnis.

Und was ich noch dank lodrunner endlich richtig gelernt habe:
Was das St. Floriansprinzip wirklich ist. Der Zwang zu ESL
fällt selbstredend nicht darunter!

Irgendwie scheint mir, dass du das St. Floriansprinzip nicht verstanden hast. Die Ablehnung des Glühbirnenverbots ist bei vielen ja gerade ein Paradebeispiel für das St.Florians-Prinzip:
„Energiesparen, ja bitte, aber nicht bei MEINEN Lampen!“

vg,
d.

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Hallo,

wow, da hast du dir ja noch einmal richtig Mühe gemacht …

Und selbst wenn es für dich ein Witz ist: Was wäre denn
mehrere soviel bessere Maßnahmen, die deutlich mehr als ein
Prozent Primärenergie einsparen würden, so dass wir auf eine
energieeffizientere Beleuchtung verzichten könnten? Es ist
einfach, Dinge polemisch als Witz zu bezeichnen und aber keine
Alternativen aufzuzeigen oder soll die Alternative sein:
„Weiter wie bisher.“? Das kann es ja wohl auch nicht sein.

Wie ich schon im letzten Posting schrieb: doch. Es ist unmöglich zu denken, dass dies irgendetwas ändert, damit kann man vielleicht Politik machen oder später mal den Zeigefinger schwingen weil man ja so viel besser ist als die anderen, aber es ist eben ein Witz zu glauben, es würde irgendetwas ändern. Selbst wenn man SUVs etc. dazu verbietet oder was auch immer. Wir sind inzwischen soweit gekommen, dass eine Lösung des Energieproblems durch Einsparung nicht möglich ist. Einsparungen in der Größenordnung würden uns - gerade im Hinblick auf die dann beschrittene Vorreiterrolle - wirtschaftlich extrem zurückwerfen. Die Lösung liegt an der Energieerzeugung. Aus diesem Grund ist das ganze rumgedruckse etc. für mich nach wie vor ein Witz mit unbedeutenden energiepolitischen Effekten. Maximal gerade auf Grund der vielen Diskussionen über das Thema hat es etwas gebracht. Ob dies sich jedoch irgendwie gelohnt hat wird sich noch zeigen. Bis jetzt hat es erst einmal dazu geführt, dass es ein paar neu verbaute ESL gibt und im Gegenzug Leute die Glühlampen palettenweise gekauft haben.

lg, Sabrina

Hallo,

Wir sind inzwischen soweit gekommen, dass eine Lösung des
Energieproblems durch Einsparung nicht möglich ist.

Das habe ich auch nie behauptet. Natürlich muss sich auch auf Seiten der Energieerzeugung einiges ändern. Aber wenn wir weniger Energie verbrauchen, dann ist dieses Problem einfacher zu lösen.

Einsparungen in der Größenordnung würden uns - gerade im
Hinblick auf die dann beschrittene Vorreiterrolle -
wirtschaftlich extrem zurückwerfen.

Diesen Schluss verstehe ich nicht.
Energieverbrauch kostet Geld. Wenn ich einen Prozess mit weniger Energieaufwand durchführen kann, dann spare ich Geld. Wenn diese Einsparungen größer sind, als die Kosten für die Implementierung der Reduktion des Energieverbrauchs, dann habe ich einen monetären Gewinn. Wieso sollte das einen wirtschaftlichen Nachteil haben? Ganz im Gegenteil.

Beispiel:
Ein Speditions-LKW fahre jährlich 150.000 km und habe einen Verbrauch von 35 Litern pro 100km. Bei einem Dieselpreis von 150 Ct/l, also rund 126 Ct/l ohne MWst, kostet das die Spedition rund 66000 EUR pro Jahr.
Ein LKW der dagegen nur 30 Liter/100 km braucht, verursacht rund 9.500 EUR weniger Spritkosten pro Jahr.

Wenn eine Spedition nun statt einem 35-Liter LKW für 100.000 EUR einen sparsameren LKW mit nur 30 Liter Verbauch für 150.000 EUR kauft, dann hat sich diese Mehrinvestition schon nach etwa 5 Jahren ausgezahlt. Bei einer Einsatzdauer von 10 Jahren spart die Spedition immerhin 50.000 EUR pro LKW.

Aus welchem Grund sollte uns das „wirtschaftlich extrem zurückwerfen“?

Oder aus welchem Grund sollten uns sparsamere Autos, sparsamere Flugzeuge, besser gedämmte Häuser, Energiesparlampen, geringerer Stand-by Verbrauch, sparsamere Kühlschränke oder irgendeine ähnliche Maßnahme bitte wirtschaftlich schaden? Ganz im Gegenteil: Es spart Kosten, ist profitabel und sparsamere Produkte verkaufen sich besser. Noch dazu kommt, dass wir einen Großteil unserer Energieträger aus dem Ausland kaufen. Geringere Ausgaben für Energie bedeuten daher auch, dass mehr Geld im Land verbleibt und nicht nach Russland oder Saudi-Arabien wandert.

vg,
d.

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Hallo,

Es geht mir auch wenig um die Beleuchtung an sich, sondern
darum, ein herkömmliches Lichtspektrum zu erhalten, etwa beim
Fotografieren.

Dafür gibt es Halogenglühlampen. Diese haben das gleiche Spektrum wie Glühbirnen, die gleiche Form wie Glühbirnen, sind ebenso sofort bei 100% Lichtstärke, verbrauchen aber 20-50% *weniger* Energie.

Soweit ich weiß gibt es auch keine ESL, die der Lichtleistung
einer der von mir bevorzugten 200 Watt Glühlampen entsprächen.

Doch, und das finde ich auch immer so schade, dass Leute, die ständig gegen Energiesparlampen wettern, sich damit offenbar überhaupt nicht auskennen!

Beispiel, als Ersatz für eine 200 Watt Glühbirne, mit den exakt gleichen Eigenschaften aber 30% weniger Energieverbrauch:
http://geizhals.at/deutschland/407384

vg,
d.

Nö…
Hallo,

Die kommen oder sind schon da. Selbst die billigen werden
schon in Halogensparlampen angeboten. Wo kaufst du?

Wenn man den Wertverlust pro Betriebsstunde gegenrechnet (die
Dinger halten auch nur 2000 Stunden, kosten aber drei- oder
viermal so viel wie ne herkömmliche Glühlampe), ist damit gar
nichts gespart, alldieweil die Halogenlampen auch nicht
allzuviel sparsamer sind.

Das ist schlicht falsch, falsch, falsch. Würdet ihr bitte wenigstens mal ein bisschen nachrechnen, bevor ihr sowas behauptet?

Eine 200-Watt-äquivalente (140 Watt) Halogenlampe mit Glühbirnenform und E27-Sockel kriegst du schon für um die 4 EUR. Selbst wenn wir jetzt annehmen, dass du eine 200-Watt Glühbirne für 1 EUR bekommen hast (was ich nicht glaube), dann sind die Kosten bei einer Lebensdauer von 2000 Stunden und einem aktuellen Strompreis von etwa 23 Ct/kWh:

Glühbirne:
93,0 EUR = 1 EUR (Anschaffung) + 92,0 EUR (Stromverbrauch)

Halogenlampe:
68,4 EUR = 4 EUR (Anschaffung) + 64,4 EUR (Stromverbrauch)

Die Ersparnis mit der Halogenlampe ist also knapp 25 EUR! Den 3-EUR Mehrpreis für die Lampe hast du schon nach 220 Stunden eingespart, d.h. selbst wenn die Lampe nur 37 Minuten am Tag brennt schon nach unter einem Jahr.

Und wie du an dem Beispiel siehst, ist der Kaufpreis der Lampe der mit Abstand unbedeutendste Faktor in der Rechnung. Selbst wenn die Lampe 8 EUR kostet, dann sparst du dir noch über 20 EUR, und das unter der Annahme eines gleich bleibenden Strompreises. Bei steigenden Strompreisen sparst du dir sogar noch mehr.

vg,
d.

Hallo,

Wir sind inzwischen soweit gekommen, dass eine Lösung des
Energieproblems durch Einsparung nicht möglich ist.

Das habe ich auch nie behauptet. Natürlich muss sich auch auf
Seiten der Energieerzeugung einiges ändern. Aber wenn wir
weniger Energie verbrauchen, dann ist dieses Problem einfacher
zu lösen.

Ja, aber da ist das halbe Prozent der schon oft zitierte Witz.

Einsparungen in der Größenordnung würden uns - gerade im
Hinblick auf die dann beschrittene Vorreiterrolle -
wirtschaftlich extrem zurückwerfen.

Diesen Schluss verstehe ich nicht.
Energieverbrauch kostet Geld. Wenn ich einen Prozess mit
weniger Energieaufwand durchführen kann, dann spare ich Geld.

Ja, wenn man dies kann. Wenn nicht, ja dann muss Kapazität heruntergefahren werden um die Ziele zu erreichen. Nehmen wir also mal eine willkürliche Zahl, bei derer man durch den Minderverbrauch u.U. lang bzw. längerfristig die Energieproblematik in den Griff bekommt: 50% Einsparung, da haben die regenerativen Energien dann einen ordentlichen Anteil. Da kannst man versuchen was positives zu sehen, aber dann ist Bambule im Staat.

Wenn diese Einsparungen größer sind, als die Kosten für die
Implementierung der Reduktion des Energieverbrauchs, dann habe
ich einen monetären Gewinn. Wieso sollte das einen
wirtschaftlichen Nachteil haben? Ganz im Gegenteil.

Das wäre schön, aber wie gesagt, darauf wollte ich nicht hinaus. Dazu ist die Problematik auf Grund der Kosten für die Impementierung auch bei einer positiven Bilanz nicht absolut trivial, für viele - gerade kleinere - Unternehmen stellt dies ein nicht zu unterschätzendes Hemmnis dar.

Noch dazu kommt, dass wir einen Großteil unserer Energieträger
aus dem Ausland kaufen. Geringere Ausgaben für Energie
bedeuten daher auch, dass mehr Geld im Land verbleibt und
nicht nach Russland oder Saudi-Arabien wandert.

Wenn dies so wäre würden es maximal die Energiekonzerne einstreichen, so dass es für Otto quasi keinen Unterschied macht. Der Preis der Technologie wird teurer, also OK, ein gewisser Dienstleistungsmehrwert wird im Land bleiben. Rohstoffe kommen trotzdem weiterhin aus der ferne, oder auch viele Module komplett. So tragen zB die meisten nun verbauten Solarpanel ein Made in China. Das Geld bleibt also auch nicht nur im Staat sondern wird zu gewissen Teilen einfach von Russland nach China umgeleitet. Hinzu kommt, dass wir vom aktuellen Status eines Stromexporteurs abrücken und immer mehr Energie zukaufen werden, damit rechnen auch alle Modelle der Bundesregierung. Ich kann deinen Optimismus diesbezüglich also auch nur gering teilen.

lg, Sabrina