Blenden mit Scheinregulierung
Krisen,heutige und vergangene, Vernichtung von Volksvermögen
sind Ergebnisse eines von der Leine gelassenen Finanzmarktes
bzw. die Frucht eines kindlichen Glaubens an die
Selbstrettungskraft des Marktes.
Sie sind vor allem die Folge von staatlichen Eingriffen, nämlich der Überversorgung der Wirtschaft mit billigem Geld zwecks Schaffung von Wachstum und letztlich Erreichen der eigenen Wiederwahl und der impliziten Staatsgarantie, die insbesondere in den USA seit den 70er Jahren dafür sorgte, daß kein „Finanzakteur“ in einem Institut ab einer gewissen Größe befürchten mußte, daß sein Institut zusammenbrechen würde.
Beides zusammen führte dazu, daß Kredite vergeben und Wertpapiere gekauft wurden, die unter normalen Umständen nicht rentabel gewesen und/oder als zu risikoreich eingestuft worden wären.
Bei markt- und risikogerechten Preisen wäre ein Großteil der problematischen Kredite nie vergeben und ein Großteil der Verbriefungen gar nicht erst gekauft worden. Sprich: hätte es einen freien Markt ohne Staatseingriffe gegeben, wäre es nie so weit gekommen. Für die Finanzierung von schwachen Staaten gilt übrigens das gleiche. Nur die Geldpolitik der großen Notenbanken hat es überhaupt möglich gemacht, daß sich die Staaten bis an die Halskrause und darüber hinaus verschuldeten.
Das billige Geld, das in Europa seit rd. 15 Jahren auf die Märkte schwappt, treibt nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Spekulation und das Kreditschneeballsystem an.
Dazu gehört beispielsweise auch die Hervorzauberung eines
Allheilmittels für einen von den Ratgebern selbst
hervorgebrachten Zustand,mein Freund.
Wie meinen?
um sein Vermögen betrogenem Volk zu verweisen.Heute wie
damals,wäre eine Finanzaufsicht, die auch die wirksamsten
Mittel zur Sanktion an der Hand hat, ein wahrer Segen für die
Wirtschaften gewesen.
Das übliche: die Politik ruft „Regulierung!“ und das Volk nickt zustimmend. Fragt man nach, was damit gemeint ist, erntet man bei beiden in der Regel betretenes Schweigen.
Die Finanzaufsicht ist an dem ganzen Debakel durch ihre Regulierung mit Schuld. Verbriefungstransaktionen werden im Hinblick auf die Eigenkapitalunterlegung extrem begünstigt. Rechtfertigung dafür ist die angebliche Risikostreuung. Nur: was bringt eine Risikostreuung, wenn das Risiko zwar auf Einzelkreditnehmerebene gestreut ist, aber man sich dafür ein systematisches Länderrisiko in die Bücher holt?
Womit rechtfertigt man es aber, daß 1000 einzelne Kredite mit jeweils 8% Eigenkapital unterlegt werden müssen, die gleichen Kredite aber, wenn sie gebündelt und verbrieft werden, nur mit einem Bruchteil davon? Da die Papiere in der Regel im Finanzsektor verbleiben, hat sich gegenüber den Einzelkrediten risikomäßig nichts im System durch die Verbriefung verändert. Letztlich werden nur Risiken getauscht - aber das bei gleichzeitiger massiver Kapitalentlastung.
Nun hat man sich aufgrund der Krise überlegt, was man gegen zukünftige Exzesse unternehmen kann. Dabei kamen Selbstbehalt und Durchschau heraus. Zwei großartige Instrumente, die genau nichts verändern, außer daß ein enormer Verwaltungsaufwand entstanden ist.
Regulierung bringt gar nichts, solange man die beiden Hauptzutaten weiterhin reichlich ins System rührt: zu viel zu billiges Geld und eine implizite Staatsgarantie, die nun für Staaten und Banken sogar zu einer expliziten Staatsgarantie geworden ist.
Ob es Sinn macht, ein Goldstück anzubeten oder die
Niemand betet Gold an, sondern die Leute sorgen vor. Gold und Silber sind keine Alternative zu einer vernünftigen Fiskalpolitik, sondern die Antwort auf unvernünftige Fiskalpolitik.
Aufsichtspflicht eines Staates bezüglich des Finanzmarktes zu
definieren und ihn vor Allem handlungsfähig zu halten(einen
Staat ohne Schulden ist doch eigentlich handlungsunfähig,nicht
wahr?) könnte hier in diesem Forum einmal zur Abwechslung
besprochen werden.
Wir sollten vielleicht erst einmal besprechen, warum ein Staat handlungsunfähig sein sollte, der nicht verschuldet ist.
C.